Sternennacht

Leicht in Gedanken versunken, beobachtet er das Lichtspiel am Himmel.
Das glitzern und Leuchten der einzelnen Tausenden Sterne erwecken in ihm das Bedürfnis, diese greifen zu müssen.
Sie grob hinunter zu reißen, um sie dann irgendwo von den Augen andere Schaulustigen verstecken zu müssen.
Er solle nur auf den Geschmack der Nacht kommen.
Kein anderer.
Oder vielleicht vermisst er ihn nur, weshalb er die Sterne greifen möchte?

Sie sind ihm weit entfernt.
Niemals wird er sie greifen können, in ihre Schönheit.
Denn wenn er sie hat, werde sie nicht mehr kostbar sein.

Solange etwas unantastbar ist, besitzt es am Wert.
Sobald es jedoch betastet wurde, hat es den Wert verloren.

Ein langes Seufzen verlässt seine Lippen und er fährt sich über seine Haare.

Bis zum letzten Moment konnte er ihm nicht wirklich nah sein und dies bereut er stetig.
In ihm lodert kein schlechtes Gewissen, sondern nur bedauern, dass er seine Chance niemals genutzt hat.

Selbst als er ihn den Kuss gegeben hat, so hat er es nur getan, um ihn seine Seele zu rauben.
Nur um sein Hunger zu stillen.

Damals hätte er sicherlich sich nicht über solche Dinge Gedanken gemacht, da er solch einen Appetit auf dieser Seele hatte.
Jetzt wo sein Magen gefüllt ist, bemerkt er erst, was er in seinem Leben verloren hat.

Sie sind nicht miteinander verbunden.
Werden es niemals sein.
Denn er war schon immer eigensinnig.

Ein Schmunzeln verlassen die Lippen.
Wirklich eigensinnig und sturköpfig ist er gewesen.
So manche Nervenzellen haben es ihm gekostet.
Und doch hatte sich immer ein sanftes Lächeln auf seine Lippen geschlichen, als dieser Bengel in seinem Büro eingeschlafen ist.
Dies waren die einzigen Momente, wo er es sich erlauben konnte, als Butler seine wahren Gefühle für seinem Herrn zu offenbaren.

Jetzt wird es diese niemals mehr geben.
Für immer sind sie voreinander getrennt.
Selbst in der Hölle werden sie sich nicht wiedersehen können, denn Seelenlose landen nicht in der Hölle.
Sie sind nicht mehr existent, als hätten diese Person niemals gelebt.

Dabei wollte der schwarzhaarige dem Jungen noch so vieles sagen.
Ihm sagen, was er all die Jahre gegenüber ihm empfunden hat.

Der Hunger hat ihm dazu gebracht, dass er ihn umgebracht hat.
Dabei wollte er es nicht.
Es hätte nie so enden sollen.
Doch das Schicksal hat den Pfad des Menschen so geknüpft und der Teufel ist dem nur gefolgt.

Die Hand von Sebastian streckt sich zu den Himmel empor.
Zu ein Stern, der einsam und verlassen im Himmel steht.
Jedoch am hellsten leuchtet.
Dieser erinnert ihn an ihm.

Nur einmal möchte er es sich erlauben.
Nur ein einziges Mal möchte er es sagen, auch wenn er weiß, dass er ihn niemals mehr wiedersehen wird.

»Ciel, ich liebe dich.«

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