2024
Der Tagebucheintrag fehlte auch hier wieder größtenteils, nur das Jahr war auf der Seite fett geschrieben und eingerahmt, mit zwei Ringen daneben.
Der Grünäugige begann zu erzählen.
"Es war wieder Weihnachten, Paddy. Wieder bei meiner Familie. Du hast dich jedes Mal aufs neue so darauf gefreut, die ganze Familie wieder zusehen. Und dieses Jahr sind auch deine Eltern mitgefahren."
Kleine Fetzen drangen in das Gedächtnis seines Freundes. Doch wieder waren es die selben Situationen und Menschen wie zuvor.
Und das Kästchen, das Manu ihm geschenkt hatte. Doch die Szene, in der es öffnete, verschwamm.
Es war schon spät, als sie sich dazu entschlossen, die Geschenke zu verteilen. Größtenteils waren es selbstgemachte Kleinigkeiten, wie zum Beispiel selbst gestrickte Socken, Pullis oder selbst verzierte Magnete, Handyhüllen oder ähnliches. Manu schenkte seinen Eltern ein selbstgebasteltes Fotoalbum mit ihren liebsten Erinnerungen. Patrick hatte ihnen ganz traditionell Pralinen mitgebracht, da er keine Ahnung hatte, was sie mochten.
"Weißt du noch, was ich dir damals geschenkt habe, Paddy?", fragte er und war sich schon sicher, dass er die Antwort nicht hören wollte.
Und wirklich, Patrick schüttelte den Kopf, und Manuel musste sich zusammenreißen, nicht laut aufzuschluchzen. Sein Freund hatte schon genug Stress mit sich selbst.
Und als Manu Patrick sein Geschenk überreichte und er es langsam öffnete, wurde es im ganzen Wohnzimmer still, denn alle Büttingers und Patricks Eltern waren eingeweiht.
Und sie alle beobachteten gespannt Patricks Reaktion, als er den Verlobungsring in der kleinen Schachtel sah.
Sie alle hörten gerührt zu, wie Manuel seinem Patrick eine Liebeserklärung machte und ihn noch einmal offiziell fragte, ob er den Rest seines Lebens mit ihm an seiner Seite verbringen wollte.
Und alle hatten Tränen in den Augen, als Patrick nickte und die beiden sich überglücklich und schluchzend in die Arme fielen.
Doch all das wollte Manuel seinem Freund nicht erzählen, denn alle, auch der Arzt, hatten gesagt, dass Vergessenes vergessen bleiben sollte.
Doch trotzdem fürchtete er sich davor, all diese Erinnerung eines Tages ganz alleine tragen zu müssen.
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