2018
"Stimmt, ohne deinen Supervorschlag, hätte ich diese Idee niemals gehabt", lachte sein Freund und sein Kopf vibrierte an seiner Brust.
"Und dass du dich daran noch erinnert hast, ich meine, das war ein Jahr her!"
Er blätterte weiter, doch er fand keinen Tagebucheintrag zu 2018.
"Ich war so glücklich, ich brauchte kein Tagebuch. Ich hatte ja dich, Manu. Aber auch daran erinnere ich mich noch."
Es war abends, der 5. Januar 2018, und Patrick lief durch seine Wohnung. Er hatte nichts zu tun, auf eine Feier hatte er keine Lust, außerdem waren die UFO-Jungs zum Großteil beschäftigt und auch die Hamburg-Kollegen waren vehindert.
Er war 30, fühlte sich auch so, alleine, und wünschte sich, dass er jetzt wenigstens mit Mänjuel reden konnte. Aber seltsamerweise hatte nichtmal der Zeit, obwohl er sich schon oft für Patrick Zeit genommen hatte, auch wenn er diese eigentlich gar nicht hatte.
Seufzend startete er seinen PC, überlegte, ob er einen Livestream starten sollte. Nein, wie sähe das denn aus, wenn er an seinem Geburtstag einsam streamen würde?
Doch seine Entscheidung wurde ihm abgenommen, als es auf einmal klingelte.
"Hallo?"
"Hi, Palettchen, ich bin's"
Er zuckte zusammen. Die Stimme zitterte zwar sehr, doch trotzdem erkannte er sie. Er würde sie unter Tausenden wieder erkennen. Seine Lieblingsstimme.
"Mänjuel?"
"Genau der, Palette. Kann ich reinkommen?"
Sein Herz schlug schneller, mit jedem Wort, das sein bester Freund sprach.
Geistesgegenwärtig drückte er den Knopf und hängte den Hörer zurück. Etwa fünf Sekunden stand er noch an dem Hörer, starrte gegen die Wand und versuchte, zu realisieren, was gerade passierte.
Dann klingelte es an der Wohnungstür. Seine Augen weiteten sich, und sein Herz drohte aus seiner Brust zu springen, als er mit schnellen Schritten zur Tür eilte. 'Vielleicht ist das nur ein Prank von Bergi oder so', redete er sich ein, während seine Hand sich auf die Klinke legte. Dann drückte er sie herunter.
Vor ihm stand nicht Bergi, und auch niemand sonst, den er schonmal gesehen hatte.
Vor ihm stand ein schlaksiger, dünner, braunhaariger Mann mit grünen Augen.
Er hatte eine Reisetasche in der einen Hand und eine Laptoptasche in der anderen.
Da stand er.
Mänjuel, den er sich ein paar Minuten zuvor zu sich gewünscht hatte.
Er musterte Patrick einmal kurz von oben bis unten, ehe er sein Gepäck einfach abstellte und einen Schritt auf ihn zuging. Und dann schlossen sich zwei dünne Arme um Patrick.
"Alles Gute zum Geburtstag, Palettchen."
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