Es war ein regnerischer Tag, und mal wieder hatte er das kleine Buch auf seinen Knien. Inzwischen besaß er eine Brille, mit welcher er seine eigene, verblasse Schrift wieder lesen konnte.

Wie selbstverständlich saß sein Freund neben ihm auf dem Sofa und strich ihm ab und an durchs Haar.

"2017

Ich habe mich heute mit Manu über unsere Zuschauer unterhalten. Genauer gesagt, über die Shipper unter ihnen. Eine von ihnen hatte mir geschrieben, dass sie einige ihrer besten Freunde durch Kürbistumorfanfiktions kennengelernt hat und sich bei mir bedankt, dass wir #KürbisTumor ins Leben gerufen haben. Manu und ich haben lange diskutiert, ob wir diese ganzen Anspielungen lassen sollen, um niemandem falsche Hoffnungen zu machen. Letztendlich haben wir uns dagegen entschieden, weil es uns sonst zu gezwungen wäre, weil es nun mal zu unserer Umgangsweise dazu gehört."

"2017", flüsterte er und die Hand verweilte auf seinem Haar. "Ich weiß es noch".

Und er sah, wie sich in den grünen Augen Tränen sammelten.

"Kann ich noch kurz mit dir reden, Mänjuel?", fragte er, nachdem er seine Abmoderation zu Mario Party gemacht hatte. "Klar, warum nicht?"

"Ich weiß noch, wie glücklich du mir erzählt hast, dass sich durch uns Freunde gefunden haben", grinste der Grünaugige verschmitzt.

"Weißt du, ob sie wirklich an Kürbistumor geglaubt hat?

"Keine Ahnung. Ich hoffe nicht."

"Unsere Diskussion ging ewig, und jetzt weiß ich auch, warum du damals so pampig geworden bist, Manu."

"Ich wollte nicht mit diesen Anspielungen aufhören, weil sie das letzte waren, das mir Hoffnung gab, dass du auch was für mich empfindest, Paddy."

"Genau das dachte ich damals auch, aber gleichzeitig haben mich diese Anspielungen auch kaputt gemacht. Das mit der Zuschauerin war nur ein Grund, den ich gebraucht hatte. Aber ich bin froh, dass du dich durchgesetzt hast."

Er gab seinem Freund einen Kuss auf die Wange und kuschelte sich näher an ihn.

"Denn sonst hätten wir uns nie getroffen"

"Mensch, Palette, du wirst nächstes Jahr 30, du alter Sack!", rief Manu plötzlich mitten in der Aufnahme. "Ich weiß, alda! Ich schmeiß die Pardy des Jahrhunderts! Mit Chili con Carne à la Pdizzle, Mienekraft und mit Mänjuel zusammen", lachte er an seine Zuschauer gerichtet, doch er wünschte sich nichts sehnlicher, als dass sein bester Freund sich ihm zeigte und mit ihm zusammen feierte.

Denn auf eine "Pardy des Jahrhunderts" hatte Patrick absolut keine Lust. Allenfalls würde er zwei, drei Kollegen aus Hamburg einladen und vielleicht die UFO-Jungs. Doch das mit Mänjuel, das würde wohl ein Traum bleiben. Dachte er.