"Wir müssen reden..."

P.o.V Manuel

Mit geschlossenen Augen fühlte ich den Kuss. Das altbekannte Kribbeln breitete sich wieder im gesamten Körper aus. Meine Arme schlangen sich um seinen Hals und ich zog Palle noch näher an mich heran. Wir kippten nach hinten um und Palle lag auf mir drauf, unsere Lippen immer noch vereint. Es war so unfassbar toll. Endlich war ich mir meinen Gefühlen zu 100% bewusst.
Notgedrungen musste ich mich von Palle lösen und schnappte nach Luft. Er lag immer noch halb nackt auf mir drauf.
Verträumt legte er seinen Kopf auf meine Brust. "Du Manu?", bagann er leise, "wir müssen reden..." Oh oh. Dieser Satz heisst selten etwas Gutes. "Was denn?", flüsterte ich genauso leise zurück.
Palle hob den Kopf und setzte sich gerade hin. Auch ich brachte meinen Körper wieder in die Senkrechte und schaute ihm tief in die Augen. "Es tut mir leid", flüsterte Palle. Ich merkte wie sehr er mit den Tränen zu kämpfen hatte. "Was denn?", ich hatte keine Ahnung was ihm leid tat. "Ich-ich kann das nicht.", seine Stimme versagte. "Was kannst du nicht?", langsam wurde ich hysterisch. Ich wusste auf was dieses Gespräch hinauslaufen sollte. "Das da!", er fuchtelte mit den Händen umher, "alles!", seine Stimme hatte er inzwischen wieder fassen können. "Aber, wieso? Was ist denn schlimm daran?", eine stille Träne verliess meinen Augenwinkel und nässte meine Wange. Ich liess sie ungehindert auf die Bettdecke fallen. "Ich kann das alles einfach nicht, Manu! Bitte versteh es doch! Ich kann meinen Besten Freund nicht küssen. Nicht, wenn ich sein Gesicht erst seit knapp einem Tag kenne und mir davor zu 100% sicher war, dass ich auf Frauen stehe! Das geht einfach nicht!"
"Aber was bitteschön ist denn so schlimm daran? Oder liebst du mich etwa nicht?", ich war schluckte schwer. "Doch schon... keine Ahnung! Das geht mir hier alles ein wenig zu schnell..." innerlich betete ich, dass er das gedachte nicht ausspricht. "Manuel. Ich. Kann. Nicht. Mit. Dir. Zusammen. Sein!" Autsch! Das tat weh.
Er kroch vom Bett und liess mich allein auf dem Bett sitzen. Ich starrte nur vor mich hin. SCHEISSE! Aber ich liebte ihn doch so sehr.
Verdammt Patrick, ich liebe dich!
Meine Kräfte schwanden und ich vergrub mein Gesicht in einem meiner Kissen. Die Tränen flossen ununterbrochen. "Nein! Wieso tust du mir das an?", schrie ich in mein Kissen.Ob er es hörte oder nicht, war mir gerade so ziemlich egal. Hiess das er macht Schluss? Waren wir überhaupt zusammen?  Ich presste mein Gesicht noch tiefer ins Kissen. Die unendlichen Tränen nässten es. Aber es war mir egal. Alles war egal. "Ich hasse dich! Wie kann man nur so ein Arsch sein, verdammt?!"  Aus Trauer wurde schnell Wut und ich schlug mit meinen Fäusten auf die Matratze ein. Meine Hände ergriffen ein Kissen um es dann wuttrunken gegen die Wand zu pfeffern. Kurz darauf flog ein zweites hinterher. Ich schluchzte noch einmal laut, eh ich mich kraftlos wieder fallen liess und weiter in die Matratze weinte. Warum immer ich? Warum musste ich mich auch in so ein Arsch verlieben!?

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