Teuflischer Besuch
P.o.V Manuel
Kraftlos stützte ich mich auf meinem Schreibtisch ab. Mein Handy glitt aus meiner Hand und fand seinen Platz auf meinem Fussboden. Mich kümmerte das jedoch herzlich wenig. Ich hatte schlimmere Probleme als zu schauen ob mein Handy noch lebt.
Jetzt reiss dich zusammen Manuel! Niemand wird jemals von der Sache zwischen dir und Tim erfahren. NIEMALS!
Also ganz ruhig. Mir wird nichts passieren so lange Patrick bei mir ist. Ist ja nur für wenige Stunden.
Ich ballte meine Hände zu Fäusten und raffte mich auf.
Bilder schlichen sich in meinen Kopf. Erinnerungen. Zeiten, an die ich mich nie mehr erinnern wollte.
Mein Handy leuchtet kurz auf und ich hob es vom Boden auf. Es war noch heile, zum Glück. Eine Nachricht von Patrick. Er hatte ein Herz geschickt. Einfach, simpel aber genau das, was ich jetzt brauchte. Ach mein Palle. Wie sehr ich ihn vermisste...
Mein Blick wanderte auf die Uhr. Ich hatte noch knapp eine Viertelstunde Zeit bis Palle wieder kam und Tim..
Also ging ich noch schnell Duschen.
Ein wohliges Seufzen entfloh meinen Lippen, als das warme Wasser auf meinen Körper prasselte. Es lenkte mich ab, verfrachtete mich in eine Völlig andere Welt, jenseits von der Realität und all den Problemen.
So lange wie möglich versuchte ich In dieser Welt zu verharren, eh ich gezwungener Massen wieder zurück in die Realität kommen musste und das Wasser abstellte.
Ich schnappte mir ein Handtuch und begann meinen Körper trocken zu rubbeln.
Ich strählte gerade meine frisch geföhnten Haare, als ich sah wie Patrick um die Ecke ins Bad lugte. Überglücklich stürzte ich mich auf meinen Freund und vergrub mein Gesicht in seiner Halsbeule. "Hei du", seufzte ich. "hab dich vermisst", entgegnete Patrick und zog mich noch fester an sich.
"Ähm hi" Bei Tims Stimme zog sich alles in mir zusammen und meine Finger verkrallten sich in Palles Hoodie. Wieso musste der Idiot immer die schönen Momente versauen. Leider befreite sich Palle aus meinen Armen und machte mir Platz, sodass ich unserem Besucher genau gegenüber stand. Meine Augen verengten sich und ich presste meine Lippen fest aufeinander. "Freut mich dich endlich mal persönlich kennen zu lernen, alter Freund", Tim schien einen auf ahnungslos zu tun und forderte zu einer Umarmung auf, die ich nur zögerlich erwiderte. "Ja. Hi Bergi", presste ich hervor.
Palle beobachtete das Geschehen nur von der Seite und anhand seines Gesichtsausdruck sah man, dass er wusste dass da etwas im Busch war.
Ich stellte mich neben meinen Freund und griff nach seiner Hand. Ich würde ihn nicht mehr loslassen.
"Hei Bergsman, willste was trinken oder so?" Ach, Palle war einfach viel zu nett. Dieser Teufel von Person hätte seine Freundschaft gar nicht verdient.
"Nein schon gut. Mach dir wegen mir keine Umstände Patrick."
"Lass auf der Couch kuscheln", wisperte ich Palle ins Ohr und zog ihn ins Wohnzimmer. Ich brauchte seine Nähe, seine Stärke. Wir setzten uns nebeneinander auf meine weisse, bequeme Couch und ich lehnte an ihm an. Behutsam strich er mir durchs Haar und ich schloss geniesserisch die Augen.
"Also ihr zwei seid jetzt zusammen?", fragte Herr Bergmann und ich verkrampfte mich wieder. Wie um Himmels Willen, kann er so gechillt hier sitzen? Als wäre es das Normalste der Welt jemanden "Freundschaftlich" zu besuchen, den man erpresst und vergewaltigt hatte.
Ich kuschelte mich tiefer in Palles Arme und versuchte nicht daran zu denken, welch widerliche Person gerade auf meiner Couch sass. Stattdessen schob sich Palle vor mein inneres Auge. Ich dachte daran, was für unheimliches Glück ich doch hatte mit ihm.
"Oder Manu?", riss mich Palle aus meinen Gedanken. "Hmm? Was?", ich hatte nicht mitbekommen über was die beiden geredet haben. Palle lächelte kurz und gab mir dann einen kurzen Kuss auf die Stirn. "Genau.", bestätigte er mit einem Zwinkern. Ich sah ihn nur etwas überfragt an, aber schloss gleich darauf wieder meine Augen. Soll mir doch egal sein. Ich hab Palle und das ist alles was ich wissen muss.
"Maaanu. Manu?", ein sanftes Flüstern und weiche Küsse brachten mich zurück in die Realität, raus aus dem Land der Träume. Offenbar war ich eingeschlafen. Müde rieb ich mir die Augen und gähnte. "Na du kleine Schlafmütze?"
Ich schlug meine Augen auf und blickte direkt ins unendliche braun von Palle. Ein breites Lächeln zierte mein Gesicht und ich drückte Palle kurz einen Kuss auf die Lippen. Im Gegensatz zu mir, war Palle ganz ernst.
"Manu. Wir müssen dringend reden."
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