Der hässlichste Pirat 2017

P.O.V Paluten

"Meine Damen und Herren, in wenigen Minuten erreichen wie den Hauptbahnhof Essen. Sie erreichen dort alle vorgesehenen Anschlusszüge. Wir wünschen Ihnen noch einen angenehmen Tag."

Essen. Da musste ich wohl raus. Seufzend erhob ich mich von meinem Stuhl und begann mich Richtung Ausgang zu bewegen. In wenigen Minuten werde ich bei Manuel vor der Haustür stehen und... Ou Mist! Ich hatte ja ganz vergessen ihm Bescheid zu geben, dass ich komme! Schnell schrieb ich ihm eine SMS, in der Hoffnung, dass es reichte. 

So. Jetzt war ich in Essen. Ich war immer noch total aufgeregt. Hastig lief ich über den Bahnhof zu den Taxen. Ich gab meinem Taxifahrer die Adresse von Manuel, welche ich inzwischen schon auswendig kannte. Er nickte nur kurz und brachte mich zum richtigen Haus. Während der Fahrt wurde ich immer nervöser. Ich konnte keine Sekunde mehr still sitzen. Als das Auto endlich hielt, drückte ich dem Fahrer ein wenig Geld in die Hand, packte meinen Koffer und rannte zu Manuels Haus. Es war ein ziemlich grosses Mehrfamilienhaus. Eher Modern, mit grossen Fenstern und einem hübschen Balkon. 

Auf den Klingelschildern suchte ich nach Manuels Name: Büttinger... Büttinger... Büttinger... Ah da war's ja. Büttinger! Mit zittrigen Fingern drückte ich auf die Klingel.

Ich holte noch kurz mein Handy  aus der Tasche und sah, dass mir Manuel mindestens 20 Nachrichten geschickt hatte. Der Chatverlauf schockierte mich zutiefst.
Er hatte mir VERBOTEN vorbei zu kommen. Er habe es sich anders überlegt und wolle sich mir doch nicht zeigen. Heisst das ich war umsonst 1 1/4 Stunden zu ihm gefahren?!

P.O.V. Manuel

Geschockt  zuckte ich zusammen, als es an der Tür klingelte. Wer konnte das... Paluten! NEIN! Ich wollte nicht mehr, dass er kam. Nach diesem schrecklichen Traum gestern, wollte ich gar keinen Besuch mehr. Was wenn er mich nicht akzeptierte? Was, wenn er sich mich vollkommen anders vorgestellt hatte...? Wäre dann unsere Freundschaft vorbei? Ich konnte nicht aufmachen, auf keinen Fall! Aber konnte ich ihn einfach draussen stehen lassen? Nein! Das konnte ich ihm nicht antun. Mit zittrigen Knien drückte ich auf den Sprechknopf: "Ja? Hallo?" "Oh, hey Mänjuel. Sorry, ich hab deine Nachrichten erst jetzt gesehen.", hallte es aus dem kleinen Lautsprecher an meiner Wand. "Darf ich wenigstens kurz reinkommen?" "Ähhh sorry, bin nackt!" Scheisse... warum hatte ich das gesagt? War ich denn komplett behindert?!  "Ou.. ähhm in dem Fall... Tut mir leid", entschuldigte sich Palle leicht beschämt. 

Und was jetzt? Sollte ich ihn trotzdem reinlassen? Ich hatte kaum Zeit zu überlegen, da mein Finger bereits auf die Taste gedrückt hatte. Jetzt war es zu spät um zu kneifen. 
Ich hörte schon die schweren Schritte im Treppenhaus hallen, als Paluten die Treppe herauf stapfte. Es klopfte kurz an der Tür, als Palles Stimme durch die Tür drang: "Eeehm Manu? Hast du jetzt was an?" 

Und ob ich was an hatte. Wegen meiner Panik, er würde mich hässlich finden, wollte ich ursprünglich die berühmte GLP-Maske anziehen. Aber diese war irgendwo in meinem Zimmer verschwunden, weshalb etwas anderes hinhalten musste... ich hatte mir  kurzer Hand eine Maske aus der Fasching Kiste geschnappt, die ich eigentlich auf dem Dachboden verstauen wollte. In meiner Eile hatte  ich sie übergezogen, ohne zu schauen was es für eine war. 

Misstrauisch öffnete ich die Tür. "Hey", begrüsste ich meinen Besucher. "Hey!", Palle strahlte mir entgegen, "Und was ist das?" Er zeigte auf meinen Kopf. Nein! Wehe er findet meine Haare schei... Palle lachte. Wieso lachte er? Schnell drehte ich meinen Kopf weg. In der Spiegelung des Fensters erkannte ich aber schnell den Grund: ich hatte eine äusserst hässliche Piratenmaske auf. Ich stimmte in Palles Lachen ein, "Sorry, hab meine GLP-Maske nicht gefunden. Aber komm doch erst mal rein." "Aie Aie Capitan!"

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