Das war einfach nur traurig

P.o.V Paluten

Er hätte alles sagen können, egal was. Aber mit dem hätte ich in keiner Weise gerechnet.
Der berühmte GermanLetsPlay mit der Maske, dessen Gesicht NIEMAND kennt, lud MICH zu sich ein!

"Palle?!", riss er mich aus meinen Gedanken, "geht's dir gut?"
"J...ja, ich bin nur ein wenig baff..", ich brachte kaum einen Ton heraus "also meinst du das wirklich ernst?!"
"Ja, du Kürbiskopf. Es wird langsam Zeit und ich vertraue dir. Komm doch mal für eine Woche oder so."
Ich konnte es immer noch nicht fassen. Manu gab mir noch schnell seine Adresse und ich speicherte sie in meinem Handy ab. Als wir uns verabschiedeten, warf ich mich aufs Sofa und las SEINE Adresse noch ein 1000. mal. Ich war gerade mehr als glücklich.

P.o.V Manuel

Erschrocken warf ich mein Handy auf den Boden. Ich hatte jetzt nicht ernsthaft meine Adresse gesagt?! Als wäre es eine fette Spinne, machte ich einen grossen Bogen um mein Handy. "Das war ein Fehler." murmelte ich vor mich hin. Ich wusste ja nicht einmal, was das war zwischen mir und Palle. Jedesmal wenn ich ein Bild von ihm sah, oder seine Stimme hörte, hatte ich so ein komisches Gefühl. Immer dieses Lächeln, dass sich langsam auf mein Gesicht schlich, wenn ich an ihn dachte. ER. WAR. DOCH. NUR. EIN. FREUND.
Diese Worte verpassten mir einen Stich.
Er war nicht "nur" ein Freund. Er war mein bester Freund.
Mein Handy liess ich trotzdem liegen. Ich entschied mich, mich ein wenig abzulenken. Aufräumen wäre keine schlechte Idee, ich bekomme ja eh bald Besuch und ausmisten wollte ich schon lange.
Ich wollte gerade eine grosse Kiste mit unnützem Zeug auf dem Dachboden verschwinden lassen, als mein Blick an etwas Grossem hängen blieb. Ein graues Tuch verdeckte das Objekt. Als ich das Leintuch entfernte, konnte ich nicht glauben was darunter zu finden war: mein Piano! Darauf hatte ich schon ewig nicht mehr gespielt. Ich dachte, ich hatte es vor Jahren entsorgt?!
Ich öffnete die verstaubte Tastenklappe und liess meine Finger sanft über die Tasten gleiten.
Ich spielte zuerst nur irgendwelche Töne, stimmte aber langsam ein altes Lied ein. Erst nur wenige Töne, dann immer mehr, bis ich mich in der Musik verloren hatte. Wie lange war es her, als ich das letzte mal Piano gespielt hatte? Ich hatte ganz vergessen, wie schön es war darauf zu spielen. Mein Lied schweifte zu einer Improvisation über und ich liess meinen Gefühlen vollen lauf.
Als ich die letzten Töne verklingen liess, seufzte ich. Das war schön. Während dem Spielen, waren mir Tränen über die Wange gekullert und hatten diese leicht genässt. Schnell wischte ich die Nässe mit meinem Handrücken weg. Wortlos erhob ich mich vom Stuhl und klappte den Deckel wieder zu. Ich fühlte mich stärker als je zuvor. Heute hatte ich einen unglaublich wichtigen und grossen Schritt gewagt. Voller Mut stolzierte ich zurück in meine Wohnung. Ich hatte nicht gemerkt, wie lange ich gespielt hatte. Es war schon 2:17. Erst jetzt merkte ich, wie müde ich eigentlich war und kaum später, versank ich in das grauenhafte Land der Träume.

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