Das Mysterium
P.O.V Paluten
Irgendwie war es ein schöner Moment, wie ich so mit Manu im Arm im Aufnahmezimmer lag und wir zusammen den Sonnenaufgang ansehen konnten. Die warmen Sonnenstrahlen schienen durch mein Fenster und setzten das Zimmer in einen angenehmen gold-gelben Ton. Die wenigen Wolken, die sich am Himmel zeigten, nahmen eine wunderschöne, rosane Farbe an und liessen den Sonnenaufgang noch authentischer wirken. Die glühende Sonne lugte vorsichtig zwischen den anderen Häusern hervor und schien sich langsam immer und immer mehr hervorzutrauen.
Leicht schaute ich runter zu Manu, der immer noch ich meinen Armen lag. Neben uns lagen noch alle Stofftiere auf dem Boden verteilt und Edgar hatte sogar das Glück fest in Manus Armen umschlungen sein zu dürfen. Ich legte meinen Kopf auf Manus und drückte ihm einen kurzen Kuss auf den dunklen Haaransatz. Er zitterte immer noch am ganzen Körper und unser beider Augen waren gerötet.
"Schau, die Sonne",
flüsterte ich so leise wie möglich, "wie wunderschön sie doch ist." "Mhhm", bejahte Manu, und kuschelte sich leise seufzend tiefer in meinen Hoodie.
Ich weiss nicht wie lange wir noch fest umschlungen da lagen und der Sonne beim Steigen zusahen. Wir haben kein winziges Wort mehr gesagt in dieser Zeit, nur den Moment genossen. Unsere Zweisamkeit.
Später mussten wir wohl oder übel noch ein paar Videos aufnehmen, auch wenn ich gerade so gar keine Lust auf fröhlich sein hatte.
Vor seinem Zimmer, wo er auch aufnahm, blieben wir stehen. "Bis nachher", Manu lächelte lieb. "Bis nachher", ich drückte ihm noch einen schnellen Kuss auf die Lippen, eh er im Zimmer verschwand und auch ich mich auf den Weg zum Computer machte. Kurz darauf trafen wir uns im TeamSpeak. "Hi, Manu", ich grinste beim Gedanken daran, dass er nur wenige Meter von mir entfernt war.
"Hii Palette!" Unglaublich wie er seine Gefühle überspielt. Niemals hätte man geahnt, dass das der selbe Manu wäre, wie eben, dass er eigentlich gerade in einem emotionalen Tief war und mit weitaus schlimmeren Problemen zu kämpfen hatte, als man auch nur ansatzweise annehmen konnte.
Kaum war die Aufnahme beendet stürmte Manu in mein Zimmer und umarmte mich stürmisch."Hast mir gefehlt", nuschelt er in unseren Kuss hinein.
Als wir uns wieder lösten, schaute er mich ernst an. "Ich will's dir zu Ende erzählen", sagte er bestimmt.
Er machte es sich auf meinem Schoss ein wenig bequemer und begann zu erzählen: "es blieb nicht bei den einfachen Aufgaben. Später musste ich seine Videos schneiden, oder die grossen Projekte managen. Sogar der Server organisierte ursprünglich ich."
Ich war erstaunt. All die Projekte und Kurzfilme waren von... Manu?! Und sogar BergwerkLABS war von ihm ins Leben gerufen worden?!
Und Tim hat nur den Erfolg und den Ruhm abgestaubt. So ein Arsch.
"Aber... Aber selbst das wa...ar nicht gen...genug.", er begann schluchzend weiter zu reden, "zuerst nur... nur Bilder. Doch dann... er...er...ich musste mich ... ausziehen. Für ihn. Er... er wollte mi...mich "tanzen" sehen, wie er e... es nannte. Und dann... immer mehr." Eine leise Träne rann seine Wange herunter.
"Ich musste... ihn lieben. Er... er ha...hat mich gezwungen ihn... zu...", weiter kam Manu nicht. Ich hatte meine Lippen auf seine gelegt. Ich wollte es nicht mehr hören. Ich wollte nicht sehen, wie Manu unter seiner Vergangenheit litt. Wie Manu unter einem meiner besten Freunde litt.
Und ich konnte nicht fassen, dass ich all die Jahre tiefer Freundschaft zu beiden, nichts gemerkt hatte.
Sanft drückte mich Manu von sich weg, "ist schon okay. Ich muss mal darüber reden. Ich muss mir DIR darüber reden."
"Aber ich will das nicht. Ich kann nicht zusehen, wie du leidest, während du's mir erzählen musst"
"Okay."
Mehr sagte er nicht. Er kuschelte sich an meine Brust und ich legte schützend meinen Arm um ihn.
Manu schälte sich vorsichtig aus meiner Umarmung.
"Ich muss eh noch Videos schneiden.", ein sachtes Lächel seinerseits nund schon stand Manu auf und verschwand in seinem Zimmer.
Das kam unerwartet. Gerade noch wohlig an mich gekuschelt und in der nächsten Sekunde fast schon aus dem Zimmer zu flüchten. Ich verstand ihn im Moment wirklich Null. Er war zurzeit ein wahres Mysterium in Person.
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