Damals...
P.o.V Manuel
Erschöpft legte ich meinen Kopf auf Palles warme Brust und schloss meine Augen. Meine Gefühle spielten immer noch verrückt und auch wenn ich schon viel Originelleres erlebt habe, war es der beste Sex, den ich je hatte. Denn es war pure Leidenschaft.
Ich gab einen zufriedener Seufzer von mir und Palle strich mir daraufhin liebevoll über die zerzausten Haare. "Was los?", fragte er sanft.
Ich öffnete meine Augen und lugte zu ihm hoch, "Weisst du was, Palle?" "Was denn?" Seine Hand stoppte und er sah mich fragend an. Liebe spiegelte sich in seinen wunderschönen Augen wider.
Ich holte tief Luft. Okay Manuel. Du schaffst das. Es kostete mir extrem viel Überwindung und nur schwer und mit zittriger Stimme brachte ich die wenigen Wörter über meine Lippen: "Ich liebe dich."
Das war das allererste Mal, dass ich mir ganz sicher war, dass diese drei Worte voll und ganz der Wahrheit entsprachen.
Seine Hand begann wieder über meinen Kopf zu streicheln, "ich liebe dich auch Manu... ich liebe dich auch..."
Nichts auf dieser Welt hätte mich glücklicher machen können, als diese Worte aus seinem Mund zu hören. Automatisch zogen sich meine Mundwinkel nach oben und ich lächelte Palle verliebt an. Meinen Freund. Meinen FESTEN Freund. Meine Liebe des Lebens.
Wir schauten uns nur an. Alles schien dunkler, ausser Palle. Er war hell erleuchtet und die Farben waren satter denn je zuvor.
Noch nie hatte ich eine Person so zentral gesehen.
Viertelstunde...
Halbe Stunde...
Stunde...
Die Zeit flog nur so vorbei, aber wir konnten uns nicht am Anderen satt sehen.
Ich müsste schon jedes einzelne Detail von Palle kennen, so lange starrte ich ihn schon an.
"Manu?", die Worte zerbrachen die unendliche Stille. "Hmm?" Ich war immer noch von Palle gefesselt. "Weisst du überhaupt, wie wunderschön du bist?" Sofort wurde mir warm ums Herz. Mir hat selten jemand so viele Komplimente gemacht, wie Palle. Er schloss seine Arme um mich und ich drückte ihm einen liebevollen Kuss auf den Hals.
"Du bist ja ganz kalt", stellte Paluten fest, "wir sollten uns vielleicht mal wieder was anziehen..."
Mit diesen Worten schälte sich Palle aus dem Bett und sah mich vielversprechend an. "Manu? Kommst du auch?"
Mühselig quälte auch ich mich aus meinem Bett. "Muss ich mich jetzt echt anziehen?", nörgelte ich. Eigentlich fühlte ich mich ziemlich wohl so. Ich hatte ja nichts zu verbergen. "Bitte unterkühl dich einfach nicht, du kleiner Fratz...", sorgte sich Palle.
Mir lief ein Schauer über den Rücken. 'Fratz', das erinnerte mich an jemanden... An einen bestimmten Teil in meinem Leben. An einen Teil, den ich lieber vergass.
Wie in Trance starrte ich ins Nichts, während die Erinnerungen wie ein Film vor meinem inneren Auge abgespielt wurden:
Ich hatte mich gerade aus dem intensiven Kuss befreit und schaute jetzt tief in seine grün-grauen Augen.
Seine Lippen verzogen sich zu einem schelmischen Lächeln und die Gänsehaut wanderte meinen Rücken herab.
Hass. Purer Hass, brodelte in mir. Ich hätte ihm so gerne ins Gesicht geschlagen. Stattdessen lächelte ich ihn an und sagte meinen Spruch auf, um nicht wieder für drei Tage in "den Keller" zu müssen. "Ich. liebe. dich.", quälte ich jedes einzelne Wort aus mir raus. Die Tränen schluckte ich runter und versuchte so echt wie möglich zu lächeln. "Ja ich dich auch, mein Fratz", säuselte er und strich sich eine seiner hellbraunen Haarsträhnen aus dem Gesicht. Er wuschelte mir noch einmal durch die Haare, "So und jetzt nehmen wir Desperado auf."
"Ähm Manu?!", riss mich Palle aus meinen Gedanken. "Was ist los?!" In der nächsten Sekunde hatte er mir seine Hand tröstend auf die Schulter gelegt, "ist alles okay?"
Urplötzlich explodierten alle Gefühle, die sich in dieser langen Zeit aufgestaut hatten. Palle reagierte sofort und nahm mich tröstend in den Arm. Tränen lösten sich aus meinem Augenwinkel und versickerten sofort in Palles Shirt, wo nur noch ein trostloser Fleck übrig blieb. Ich sackte auf mein weiches Bett und Palle setzte sich sofort neben mich.
Seine kräftigen Arme schlangen sich noch fester um mich. "Pschhhhht", er legte seinen Kopf sanft auf meinen, "alles ist gut, Manu. Ich bin da. Ich bin da...."
Mein Schluchzen wurde immer stärker. Es war so eine schreckliche Zeit gewesen. Damals.
Palle drückte mich noch ein wenig fester und begann mit seiner Hand, meinen Rücken zu streicheln. In Palles Armen fühlte ich mich geborgen und sicher.
Nach geraumer Zeit, kamen keine Tränen mehr. Mein Schluchzen hemmte auch langsam ab und ich wischte mir die geröteten Augen trocken. Ich löste mich ein wenig aus Palutens Armen und schaute ihn eindringlich an. "Willst du darüber reden?", fragte er mit beruhigenden Stimme. Ich schüttelte nur den Kopf und versuchte nicht schon wieder los zu flennen. Ich atmete einmal tief durch um mich ein wenig zu beruhigen. Noch war ich nicht in Lage, darüber zu reden. Aber irgendwann, irgendwann musste ich es ihm erzählen. Die ganze Geschichte. Die ganze Wahrheit.
Alles.
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