P.O.V. Manuel
"Okay. Hör zu:", forderte ich Palle auf, als mir die Lösung kam, "sag ruhig, dass du bei mir bist... jetzt weiss es sowieso jeder und sonst kommen sie wieder mit ihren falschen Mutmassungen... Dass der Stream abgebrochen ist, könnte auch an meiner Leitung liegen. Sie wissen wie scheisse die ist. Auf die restlichen Fragen einfach nicht eingehen." Palle nickte nur. Offenbar, war er immer noch ein wenig verwirrt, was gerade passiert war. Unschlüssig zuckten seine Augen von mir, auf den Bildschirm, zur Tastatur und im ganzen Zimmer herum. Er sah so süss aus, dass ich gar nicht anders konnte, als aufzustehen, zu ihm rüber zu gehen und ihm einen kurzen Kuss zu geben. "Wird schon schief gehen", versuchte ich ihm Mut zu machen, "jetzt ist ja eh egal. Sollen die doch denken, was sie wollen..."
Seine braunen Augen fanden Halt bei meinen. "Danke", hauchte er mir ins Ohr und startete den Lifestream erneut.
"So Leude, hier sind wir wieder. Sorry, dass genau jetzt die Leitung überfordert ist, aber ihr wisst ja, wie scheisse die bei Manu ist."
Schon im nächsten Moment wurde der Chat nur so von "KÜRBISTUMOR IS REAL!" und "OMG! ist Manu hübsch?" und vielem mehr, überflutet. Ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen. Typisch Fangirls halt...
Ich las die Kommentare noch ein wenig durch, aber es war immer das Selbe: Irgendetwas mit Kürbistumor...
Aber ein Kommentar sprang mir direkt ins Auge. Es war kein Kürbistumor-Kommentar, sondern ein ganz normaler Vorschlag: 'Macht doch mal ein paar Challenges, das würde die Stimmung vielleicht ein wenig lockern.'
"Heii Palle", machte ich mich bemerkbar. Er schaute kurz vom Laptop auf, als ich ihn auf den Kommentar aufmerksam machte. "Die liebe z0ra518 würde gerne eine Challenge sehen. Was hälst du davon?" Palle war sofort Feuer und Flamme, "Jaa! Das ist eine mega tolle Idee! Danke Zora, für diesen Vorschlag. Schreibt mal, was wir für Challenges machen sollten."
Die Kürbistumor-Kommentare wurden immer weniger und haufenweise lustige Challenges tauchten auf.
Unglaublich, wie kreativ manche Zuschauer waren.
Die Zeit verging wie in Flug und als ich das nächste mal auf die Uhr schaute, war schon 01:50 Uhr. "Ähm Palle? Es ist schon 01:50 Uhr. Vielleicht sollten wir langsam den Stream beenden.", machte ich meinen Freund aufmerksam. Auch er riskierte einen Blick auf die Uhr und schaute mich danach an. Seufzend meinte er zu seinen Zuschauer, dass es jetzt schon ziemlich spät sei und er den Stream deshalb beende.
Als der Stream beendet war, konnte ich es nicht unterdrücken. Ich setzte mich auf seinen Schoss und küsste ihn. Er war zwar nur einen knappen halben Meter von mir entfernt gewesen, aber ich hatte ihn trotzdem vermisst. Ich genoss seine Nähe und seine Arme, die sich um mich geschlungen hatten. "Hat doch Spass gemacht! Auch wenn sie wussten, dass du bei mir zu Besuch bist", stellte ich fest. Palles Laune sank wieder ein bisschen. "Trotzdem wird jetzt im ganzen Internet 'Kürbistumor ist real' stehen", ich merkte wie stark ihm das zu schaffen machte. "Stimmt doch! Kürbistumor IST real!", versuchte ich ihn zu überzeugen.
"Ich weiss... aber...", hier musste ich ihn definitiv unterbrechen: "ABER?! Was aber?!" Palles geschockter Gesichtsausdruck ignorierte ich und löste mich stattdessen aus seiner Umarmung, "Heisst das du stehst nicht zu unserer Beziehung?!" "Doch, klar!" Auch Palle sprang auf und verschränkte seine Arme vor der Brust, "aber offenbar stellst du das ja immer in Frage! Immer ICH! Immer mache ICH alles falsch!"
"Bitte hör auf", bat ich ihn mit zittriger Stimme. Ich wollte ihn nicht angreifen. Ich wollte nicht schon wieder streiten. "Nein! Ich werde jetzt nicht aufhören!" "Bitte! Hör auf!", sagte ich etwas lauter. Die Tränen hatten sich schon lange aus meinen Augen gelöst. "Warum sollte ich?! Warum muss immer ICH?!"
Ich überlegte nicht. Ich tat einfach das, was man in jeder Serie sah, wenn sich zwei stritten. Ich hechtete auf ihn. Meine Arme fest um seinen Hals und meine Beine um seine Hüfte geschlungen und dann küsste ich ihn. "Darum", nuschelte ich in den Kuss hinein. Palle entspannte sich sofort und erwiderte meinen überstürzten Kuss. Seine starken Arme schlangen sich um meinen Oberkörper und er zog mich noch näher an ihn heran. Mich wild küssend, machte er sich auf den Weg Richtung Schlafzimmer, wo er uns aufs Bett warf.
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