Kapitel 6

Joujoujou, das hier wird so ne Art kleine Lesenacht, weil die Kapitel so kurz sind xD

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Nachdem auch die letzten zwei Stunden überstanden waren, brachten Manu und ich zusammen unsere Rucksäcke aufs Zimmer. Gerade wollte ich versuchen, ein Gespräch zu beginnen, da warf Manu seine Sachen achtlos in Richtung Schreibtisch und verließ das Zimmer sofort wieder.

Enttäuscht stellte ich meine Sachen neben dem Bett ab und fing gedankenverloren an, die Stifte, die aus Manus Rucksack gefallen waren aufzusammeln und auf seinen Tisch zu legen. Dann griff ich nach meinem Handy und machte mich ebenfalls auf den Weg zur Kantine. Diesmal war ich etwas später dran als am gestrigen Tag und musste relativ lange anstehen, bevor ich mich endlich mit meinem Stück Lasagne auf die Suche nach einem Sitzplatz machen konnte.

Gerade wollte ich auf Manu zu steuern, der wieder alleine an einem Tisch für zwei saß, doch da sah ich, wie ein anderer Schüler den zweiten Stuhl, auf den ich mich hatte setzen wollen, wegnahm und die Tatsache, dass Manu nicht einmal auf sah sollte mir wohl ein Zeichen sein, ihn zumindest jetzt in Ruhe zu lassen, also setzte ich mich stattdessen zu Rewi, der sechs Plätze freihielt.

Während wir warteten fragte ich ihn vorsichtig: „Glaubst du... glaubst du die anderen hätten was dagegen, wenn Manu mit zum Baden kommen würde?" Rewi sah mich verwundert an und antwortete dann: „Glaub nicht, aber ich denke mal, Manu wird was dagegen haben. Er hat noch nie beim Schulschwimmen mitgemacht und ist generell nicht so der Fan von Menschen glaub ich. Aber das kann man ihm auch nicht vorwerfen. Wäre er nicht immer so unfreundlich könnte er einem echt leidtun."

Gerade als ich nachfragen wollte, was er damit meinte, setzten sich die anderen zu uns und Rewi schien recht erleichtert darüber sein, das Thema wechseln zu könnte, also ließ ich ihn damit in Ruhe und versuchte, dem Gespräch der beiden Jungs neben mir zu folgen, statt mir zu viele Sorgen zu machen.

Heute hatte sich neben Jodie noch ein weiteres Mädchen zu uns gesellt, das sich mir kurz als Kelly vorgestellt hatte und von der ich glaubte, sie aus dem Französisch Unterricht zu kennen. Der fand in unserem Klassenzimmer statt und obwohl Manu, der Latein hatte, nicht neben mir saß, war ich einfach in der ersten Reihe sitzen geblieben, weswegen ich den Großteil der Klasse kaum zu sehen bekommen hatte. Trotzdem war ich mir recht sicher, dass Kelly hinter mir gesessen hatte, denn ihr Lachen war mir sofort aufgefallen und im Gedächtnis geblieben. Genau wie die anderen war sie sehr offen und nett, weswegen ich sie sofort sympathisch fand.

Nachdem wir alle unser Geschirr abgeräumt hatten, kündigte Rewi an: „Treffen wir uns in 'ner halben Stunde in der Aula? Dann können wir alle zusammen losgehen. Und fragt ruhig noch rum ob wer anders mitkommen will." Niemand wiedersprach, also zerstreute sich die Gruppe und auch ich machte mich auf den Weg zum Zimmer, wo ich sofort begann, in meinen Sachen zu wühlen, um Badehose und Handtuch heraus zu ziehen. Dann räumte ich die Schulbücher aus meinem Rucksack, um die Badesachen hinein zu packen, da kam Manu ins Zimmer.

Ich sah auf und nach ein paar Sekunden Zögern fragte ich ihn vorsichtig: „Willst du vielleicht mit mir, Rewi und den anderen zum Baden gehen? Die haben bestimmt nichts dagegen, wenn du mit kommst..." Ich erntete allerdings nur einen skeptischen, fast schon herablassenden Blick von Manu, der sich seiner Tasche widmete und darin herum kramte, also packte ich weiter mein Zeug in den Rucksack.

Ich war gerade damit fertig und schrieb noch eine Nachricht an meine Eltern, die wissen wollten, wie es mir ging, da fragte mein Mitbewohner plötzlich argwöhnisch: „Hast du in meinen Sachen rumgewühlt?" Verwirrt blickte ich auf und fragte: „Nein, warum?" „Ich hab meine Stifte nicht auf den Tisch gelegt", antwortete Manu und sah mich wütend an, „und den Rucksack hab ich auch anders hin gestellt!"

Instinktiv wich ich etwas zurück, als der Größere auf mich zu kam und erklärte: „Du hast deine Sachen da einfach hingeschmissen und dir sind Stifte aus der Tasche gefallen, also hab ich die halt schnell aufgesammelt und den Rucksack wieder aufrecht hin gestellt, damit nicht noch mehr raus fällt."

Ich hatte Manu beschwichtigen wollen, doch er wirkte noch wütender, als er entgegnete: „Es geht dich einen Scheißdreck an, wo meine Stifte rumliegen und wie verstreut mein Kram ist. Lass deine Finger von meinem Zeug, verstanden?" Und mit diesen Worten drehte er sich um und verschwand aus dem Zimmer.

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