Neun
Nachdem Will aus meinem Zimmer hinausgestürmt war stiegen mir Tränen in die Augen und liefen mir kalt die Wangen runter. Die Tränen tropften auf die Decke und hinterließen nasse Flecken darauf. Außerdem fing auch noch meine Nase an zu laufen, nur hatte ich kein Taschentuch in der Nähe und deshalb musste ich die Nase hochziehen. Ich drückte mein Gesicht ins Kissen um meine Schluchzer zu ersticken, weil ich nicht wollte, dass mich jemand hörte. Ich weinte, weil Will mich angeschrien hatte und das wollte ich nicht. Ich wollte nicht, dass er mich jetzt schon hasste, wo wir uns doch gerade erst kennengelernt hatten.
Wie gerne würde ich ihm jetzt schreiben, aber ich hatte seine Nummer nicht. Also musste ich jetzt hier in meinem Bett liegen und wütend auf mich selbst sein, wegen dem kleinen Streit zwischen uns. Ich wünschte mir, er würde wieder zurück kommen. Dann könnte ich mich bei ihm entschuldigen. Ich wollte nicht, dass er wütend auf mich war. Er sollte mich mögen und nicht hassen. Ich kannte ihn gerade erst ein paar Stunden und wir hatten uns schon gestritten. Ich hoffte, dass er morgen wieder vorbeikommen würde und dann könnte ich mich bei ihm entschuldigen, aber jetzt konnte ich nichts tun.
Ich schaute mich im Zimmer um und überlegte was ich tun könnte. Da bemerkte ich, dass an der Wand gegenüber von meinem Bett ein kleiner Fernseher an der Wand hing. Ich ließ meinen Blick nochmal durch den Raum schweifen um die Fernbedienung zu suchen. Diese lag neben mir auf dem Nachttisch, neben dem Bett. Ich nahm sie und schaltete den Kasten an. Ich zappte durch die Sender bis ich etwas gefunden hatte, das mich interessierte.
Danach checkte ich meine sozialen Medien aus und suchte, ob ich Will dort finden würde. Schließlich, hatte er mir vorhin seinen ganzen Namen verraten, also war es nicht so schwer ihn auf Facebook und Instagram zu finden. Ich schickte ihm eine Freundschaftsanfrage und abonnierte ihn und wartete darauf, dass er mich annehmen würde. Als er mich akzeptiert hatte, schrieb ich ihm eine Nachricht und entschuldigte mich für vorhin. Er sagte, es sei alles in Ordnung und er wäre nicht mehr sauer auf mich. Ich wusste nicht recht, ob ich ihm das glauben sollte, doch andererseits war ich auch erleichtert. Wir schrieben noch ein bisschen miteinander und er teilte mir mit, dass er mich morgen wieder besuchen kommen würde. Ich verabschiedete mich darauf von ihm und kurze Zeit später kam eine Krankenschwester in mein Zimmer und brachte mir mein Abendessen vorbei. Sie stellte es neben mein Bett und verschwand dann wieder. Ich nahm das Tablett mit dem Essen und legte es in meinen Schoß. Ich nahm die Gabel die darauf lag und begann zu essen. Es gab heute Abend Kartoffelpüree mit Bratwurst. Sah eigentlich ganz gut aus, nur schmeckte es nicht so wie es aussah. Ganz ehrlich, das Essen schmeckte grauenhaft und deshalb stellte ich das Tablett zurück auf den Tisch und griff nach den Krücken, die neben meinem Bett standen.
Ich stand auf und humpelte zu meiner Jacke um meinen Geldbeutel heraus zu nehmen und verließ zum ersten Mal seit ich hier war mein Zimmer und lief durchs Krankenhaus auf der Suche nach einem Automaten wo etwas essbares drin war. Als ich schließlich nach einiger Zeit einen gefunden hatte schmiss ich Kleingeld in den kleinen Schlitz an der Seite des Automaten und drückte wahllos irgendwelche Zahlen. Ich kaufte bestimmt zehn Packungen Süßigkeiten und klemmte sie mir unter die Achseln, da meine Hände nicht frei waren und humpelte zurück zu meinem Zimmer.
Ich schloss die Tür, warf die Süßigkeiten auf's Bett, stellte meine Krücken wieder neben das Bett und warf mich auch darauf. Als ich wieder bequem im Bett lag, was ziemlich lange gedauert hatte, schnappte ich mir die Tüten und öffnete die Erste. Darin befanden sich Gummibärchen in allen Farben. Während ich die Gummibärchen in mich hinein stopfte schaltete ich den Fernseher wieder an und sah mir an was in der Welt so los war. Dort wurde berichtet, dass ein verrückter Autofahrer unterwegs war und einfach Leute überfuhr, außerdem hätte er erst vor ein paar Stunden hier in der Nähe jemanden überfahren. Wahrscheinlich war das mein Unfall von heute Morgen. Na super, dachte ich. Ein Verrückter hat mich also heute überfahren und scheint noch weitere Menschen über den Haufen gefahren zu haben. Den Nachrichten zufolge waren es drei Leute, mich eingeschlossen, die er heute überfahren hatte. Die Menschen da draußen sollten besser Acht geben. Nicht dass noch mehr Leute in Gefahr kamen. Außerdem hoffte ich, dass die Polizei den Fahrer schnell schnappte, sodass er nicht noch mehr Leute verletzen konnte.
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