1; ein toller Tag in der Schule
Wie fast jeden Tag auch gehe ich die Stufen des Schulgebäudes bis zu meiner Klasse, während ich mich frage wieso schon wieder Schule ist, da ich doch gestern erst war. Leicht schnaufend komme ich dann in meinem Klassenzimmer der 2D an und lasse mich neben meinem Tisch Partner auf den Sessel sinken.
„Hi", gab ich von mir um den Jungen zu begrüßen der neben mir saß, mit dem ich eigentlich nicht wirklich etwas zu tun hatte. Aber da uns der Klassenvorstand nun mal so eingeteilt hatte, saß ich mit ihm am selben Tisch, Mittig in der vorletzten reihe.
Ein Einfaches 'Hi' kam auch seinerseits und dann herrschte auch schon die übliche Stille zwischen uns, bis irgendjemand von uns beiden wieder mal etwas nicht im Unterricht verstand oder die letzte Tinte des jeweils anderen ausging. Aber bis dahin würde keiner von uns etwas sagen, da wir wohl beide keine Ahnung hatten über was wir reden könnten.
Und so ließ ich meinen Blick wie jeden Morgen durch die Klasse schweifen und musste dabei bemerken das fast alle Schüler bereits im Klassenzimmer saßen, was wirklich ein wunder war, wenn man bedenk wie oft die zu spät kommen.
„So, heute machen wir einen Mitarbeits Überprüfung", kündigt die Lehrerin gleich an als sie zur Tür hereinkam und kaum hatte sie es ausgesprochen ging bereits ein Raunen durch die gesamte Klasse.
„Aber wir hatten doch letzte Woche schon eine Mitarbeits Überprüfung", tuschelte ein Mädchen ihrer Sitz Nachbarin ins Ohr, aber dennoch so laut, dass ich alles hören konnte. „Ja, und diese Woche ist eben noch eine", dachte ich mir gedanklich und verstand nicht, wie sie nicht verstehen konnte, dass es sowas halt öfter gab.
„Welches Fach?", drang eine unsichere Stimme an mein Ohr, die nicht von der Lehrerin dabei erwischt werden wollte, dass er nicht wusste, welches Fach wir jetzt hatten.
„Englisch", gab ich meinem Sitznachbarn flüsternd zurück, der heute etwas abwesend wirkte. Allerdings sah die Lehrerin in genau diesem Augenblick von ihrer Mappe auf und blickte mich an. Mich! Es war ja nicht so als würde es nur mich in dieser Klasse geben!...
„Amelie, was gibt es da hinten zu flüstern? Du kannst gleich nach vorne kommen und das erste Beispiel der Vokabeln von Lektion 2 machen", dabei wartete sie überhaupt nicht auf eine Erklärung von mir, sondern wendete sich gleich der ganzen Klasse zu: „Die Vokabeln sollten sowieso schon seit mehr als 2 Wochen sitzen."
Seufzend erhob ich mich von meinem Sessel und machte mich auf den Weg zur Tafel nach vorne. Ich wusste das ich mich vorne blamieren würde und dass nicht, weil ich mir die Vokabeln nicht angesehen hatte, sondern weil ich sie bereits wieder vergessen hatte. Nach der Gestrigen Nacht in der ich mal wieder diese Schmatz Geräusche unter meinem Bett gehört hatte, war es kein wunder...
Es war ja nicht so als würde ich an Monster glauben... aber bei diesen Geräuschen und den Bildern die sich dabei in meinem Kopf abspielen, läuft mir immer ein kalter Schauer den Rücken hinunter und lässt mich verkrampft um mein Leben zitternd unter meiner Bettdecke liegen.
Und dann wars, dass auch mit meinem Schlaf!
Unters Bett zu schauen und zu sehen, dass da in Wirklichkeit eh nichts ist hatte ich mich nie getraut und dabei war es egal ob die Sonne schien oder es dunkelste Nacht war, ich konnte es einfach nicht...
„Erde an Amilie", riss mich die Stimme der Lehrerin aus meinem Rückblick an meine letzte Nacht hinaus. „Ja", gab ich etwas verwirrt von mir, hatte mich aber gleich wieder gefangen.
Sie schaute mir ins Gesicht und meinte dann, ich sollte näher zu ihr hinkommen. Ihre Stimme klang etwas besorgt mit einem Hauch von stränge, was mir ein Mulmiges Gefühl gab, da ich keinen blassen Schimmer hatte was jetzt kommen würde. Müsste ich zum Direktor?...
„Warum hast du solche Augenringe? Soll ich mal mit deinen Eltern reden?", fragte die Lehrerin.
Oh nein, nicht meine Eltern, ich wollte nicht, dass sie mit ihnen redete, da sie sowieso schon genug um die Ohren hatten! Ständig stritten sie, was ich gar nicht mitanhören wollte, weil es mich traurig machte und ich am liebsten zu ihnen rennen wollen würde um sie zu umarmen und ihnen zu sagen das ich sie liebhabe. Vielleicht würde das ja auch funktionieren.
Aber zuerst mal musste ich mir eine Ausrede ausdenken. Ich ließ es dann aber schließlich bleiben, da mir die Lehrerin meine Lügengeschichten sowieso nicht abkaufen würde.
„ich höre ständig nachts schmatz Geräusche unter meinem Bett", sagte ich ehrlich, obwohl es mir mehr als Peinlich war, das aus zu sprechen. Zu Recht wie sich herausstellte, denn die ganze Klasse fing an in Gelächter aus zu brechen, bis auf meinen Sitznachbarn, der mich nur unglaubwürdig anschaute.
„Sowas wie Monster gibt es nicht!", rief der Junge rechts aus dem Eck heraus und lachte dann nur noch mehr.
"Marko!", dachte ich mir und warf ihm dabei einen bösen blick zu, obwohl ich genau wusste, dass es sowas wie Monster nicht gab. Aber sowas konnte nur Marko von sich geben! Gemein wie E und J.
Das Gelächter hatte schließlich ein Ende als die Lehrerin einschritt und dann doch lieber Marko drannahm und ich für heute einmal verschont blieb.
Die Restliche Zeit blieb eigentlich ereignislos, wenn man mal davon absieht das meine Gedanken mal wieder wo anders waren und dass auch so seine Probleme mit sich zog. Dieses Mal war es allerdings mal ein gescheites Thema über das ich nach dachte, denn ich überlegte wieso ich die Schule eigentlich nicht mochte... das ich keine Freunde hatte und all die anderen in ihren Klicken abhingen spielte da wohl auch eine Rolle. Aber wenigstens war Schule besser als die Nächtlichen Schmatz Geräusche, denn da konnte ich wenigstens schlafen. ...
„Amilie", zischte mir eine leise Stimme ins Ohr, die einen Hauch von Panik vermittelte und ganz klar von meinem Sitznachbarn kam, woraufhin ich meine Augen öffnete und meinen Kopf hob.
„Amilie. Schön das du uns auch mit deiner Aufmerksamkeit beehrst. Da du ja nichts Besseres zu tun hast als im Unterricht zu schlafen, kennst du bestimmt die Lösung auf meine gerade gestellte Frage", sagte die Geografie Lehrerin, als ich meinen Kopf gehoben hatte. „Ähm..." ein blick auf die Tafel genügte, um die Antwort zu wissen. Den es ging anscheinend um die Hauptstädte der Länder und das dort an der Tafel war ganz klar Österreich.
„Wien", sagte ich. Ganz zur Verwunderung der Lehrerin, die das nicht kommen gesehen hatte. Ich wusste ja nicht viel, aber das ausnahmsweise schon. Und somit kam ich damit für heute ebenfalls unbestraft, nur mit einer Verwarnung davon.
Als die Schule dann endgültig für heute zu Ende war, packte ich alles zusammen und verabschiedete mich mit einem „bis Morgen" kurzerhand von Sado meinem Sitznachbarn.
Auf dem Weg nach Hause ging mir die ganze Zeit der Gedanke durch den Kopf, dass es in ein paar Stunden dunkel werden würde und ich dann auch bald ins Bett müsste. Ich schluckte, ich wollte nicht noch eine Nacht wach in meinem Bett liegen. Also müsste ich wohl all meinen Mut zusammennehmen und unter dieses Bett schauen!
wie ich das wohl schaffen sollte?!...
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