Kapitel 8 • Mauro •
Wie viel Beherrschung kann ein Mann haben? Wie viel Disziplin ist notwendig, um meinem Impuls nicht nachzugeben? Ihre Stimme, ihr Geruch, ihr Charakter, ihre Augen, ihr Mund, selbst ihr Temperament machen mich wahnsinnig. Meine Obsession, die mich jahrelang heimsuchte. Die ich zwar aus der Ferne beobachten konnte, ...
Sie ist hier, ihr Rücken an meine Brust geschmiegt und meine Hände liegen auf ihren für mich gemachten Hüften. Sachte bewegen wir uns im Takt und ich bin kurz davor, mein Versprechen an mich selbst zu brechen. Viel zu gerne würde ich ihr Dinge ins Ohr flüstern, Dinge, die eine Kette von Reaktionen auslösen würden. Dinge, die andere wohl für schmutzig empfinden würden.
Doch ich entscheide mich richtig.
„Deine Frage?", raune ich an die empfindliche Haut ihres Halses. Es ist faszinierend zu sehen, wie diese zwei kleinen Worte ausreichen, um ihr eine Gänsehaut zu bescheren. Es ist atemberaubend zu beobachten, wie die gleichmäßige Atmung, die sie eben noch hatte, sich um ein Vielfaches beschleunigt. Ob sie Schwierigkeiten bei der Wahl hat? Ich weiß es nicht.
„Woher weißt du meine BH-Größe?"
Sie hätte abertausende Möglichkeiten gehabt und dann verschwendet sie die Frage mit dieser? Ich räuspere mich, bevor ich ihr eine ehrliche Antwort auf ihre Frage gebe.
„Ich war an deinem Schrank und habe nachgesehen", lege ich offen und warte auf das Feuerwerk, welches ich mir erhofft habe. Sie macht einen großen Schritt von mir weg, bis sie sich schließlich unsicher zu mir dreht.
„Du warst an meiner Unterwäsche? Im Kloster? Bist du ein Stalker oder was?", stammelt sie überfordert darauf los.
„Eine Frage, eine Antwort", erinnere ich sie in einem Ton, der mahnender klingt, als er beabsichtigt war. Sie geht einen weiteren Schritt zurück.
„Was suchtest du an meinem Schrank und vor allem, was suchst du in meinem Zimmer?", poltert sie endlich. Ich gehe besonnen einen Schritt auf sie zu und strecke eine Hand aus.
„Es ist schon spät", gebe ich von mir. Ich überlege kurz, noch etwas dranzuhängen, öffne auch meinen Mund, doch als sie zur Bar stürmt und eine weitere Whiskyflasche hervorzieht, beschließe ich lieber nichts zu sagen.
Sie geht, ohne ein weiteres Wort an mich zu verschwenden und ich kann nicht mehr tun, als sie ziehen zu lassen. Enttäuscht setze ich mich zurück in die Lounge. Ich greife nach meinen Zigaretten und schenke mir ein weiteres Glas ein. Es muss armselig aussehen. Alleine an Deck, meine Ellenbogen auf meinen Knien und mein Kopf zwischen meinen Beinen gesunken. Das bernsteinfarbene Getränk steht zu meinen Füßen auf dem Boden. Ich habe es nicht eilig, ins Bett zu kommen, viel zu sehr bin ich damit beschäftigt, mir den heutigen Abend vor Augen zu halten. Was hatte ich erwartet? Dass sie mir um den Hals fällt? Ich weiß doch, dass sie für all das hier keinen Kopf hat, dass es Probleme gibt, von denen ich nichts weiß. Wer löst in ihr diese Angst aus und wer treibt sie in die Flucht? Fragen über Fragen und ich bin keinen Schritt weitergekommen. Wie soll das ablaufen? Soll ich sie gegen ihren Willen einsperren? Ich beschließe, noch etwas zu arbeiten. Mit der Flasche in der Hand verlasse ich das Deck und begebe mich auf der Zielgeraden zu meiner Kabine.
Es ist jetzt drei Stunden her, dass sie mich oben hat stehen lassen. Warum ich das weiß? Weil ich die Uhr stets im Auge behalte. Ob ich langsam einen Pegel habe? Definitiv. Eine Weile kämpfe ich mit meinen Gedanken, bis ich endlich in den Schlaf finde.
„Ahhhhhhhhhh. Tu' das nicht, bitte."
Ein Schreien reißt mich aus dem Schlaf. Ich greife nach meiner Waffe und entsichere sie.
„Ich tue alles, was du willst." Mit einem Mal ist die Wirkung des Alkohols verflogen und ich brauche nur wenige Sekunden, um die Tür von Emilias Kabine zu öffnen. Ich bin bereit, jederzeit zu schießen, doch es ist niemand hier. Es ist Emilia, die schweißgebadet in einem Traum gefangen zu sein scheint. Sie schlägt um sich und fleht. Sollte ich jetzt stehen bleiben, könnte ich erfahren, vor wem sie flüchtet.
„Meine Sünden", schluchzt sie. Es zerreißt mir mein Herz und ich entschließe mich sehr schnell, dass es keine Option ist, sie es erneut durchleben zu lassen, was auch immer es gewesen sein mag. Ich setze mich zu ihr aufs Bett und rede zunächst nur beruhigend auf sie ein. Schnell merke ich, dass es damit nicht getan ist. Mit meinen Händen ziehe ich ihren Oberkörper auf meinen Schoß und streichle ihre Stirn.
„Du bist in Sicherheit." Wie ein Mantra wiederhole ich diesen Satz immer wieder. Bis er endlich Wirkung zeigt und sie zumindest nicht mehr um sich schlägt. Ich beuge mich leicht über sie und versuche, sie sanft aus ihrem Traum zu holen.
„Emilia, du träumst", flüstere ich behutsam,
„Emilia." Schreckhaft öffnet sie ihre Augen, in dem Moment, als sich mich realisiert, nimmt sie eine aufrechte Haltung ein. Sie sieht durcheinander aus.
„Du hast geschrien. Ich dachte", wispere ich zurückhaltend, denn ich kann die Angst sehen. Die Angst, die jederzeit dazu bereit ist, sie zu übermannen. Doch statt auf Abstand zu gehen, lehnt sie sich vor. So weit, dass unsere Lippen nur noch wenige Zentimeter voneinander entfernt sind. Keine Frage, es ist der Alkohol, der sie dazu verleitet.
„Lass mich vergessen." Es ist nur ein Flüstern und doch verstehe ich jedes einzelne Wort. Verzweifelt greife ich nach einer Haarsträhne. Zu gerne will ich sie vergessen lassen. Doch ich kann ihrer Bitte nicht nachkommen, denn sie würde mich dafür hassen. Viel schlimmer, sie wird sich selbst dafür hassen.
„Emilia, ich", kämpfe ich halbherzig an.
„Lass mich vergessen", haucht sie ein weiteres Mal. In dem Moment, als ihre Hände ihren Weg in meinen Nacken finden und ihre vollen Lippen die meinen in Anspruch nehmen, verschwindet jegliche Grenze zwischen richtig und falsch. Viel zu lange habe ich darüber fantasiert, diese Lippen zu schmecken. Meine Hände wandern wie von selbst zu ihrem Rücken, gleiten langsam nach unten, wo ich sie schließlich auch ruhen lasse, während sie immer stürmischer wird und es sich rittlings auf meinem Schoß gemütlich macht. Ich hatte zwischenzeitlich versucht, den Kuss zu unterbrechen, aber um ehrlich zu sein, hatte ich keine Chance. Wollte ich denn wirklich eine Chance? Wollte ich mich wirklich von ihr lösen, während mein Unterleib im wahrsten Sinne des Wortes droht, zu explodieren? Langsam, aber quälend, verlagert sie ihr Gewicht. Die Reibung zwischen uns gleicht einer Folter. Gefangen in dem Delirium, in dem wir uns befinden, drückt sie meinen Körper nach hinten, um weiter die Oberhand zu behalten.
„Minchia, Emilia", presse ich zwischenzeitlich heraus. Ich greife ihren Nacken und dirigiere sie, sodass ich sie unter meinem Gewicht begraben kann. Nach Luft und vor allem nach Fassung ringend, löse ich mich von ihren zarten Lippen.
„Mauro." Ihr Verlangen spiegelt sich in der Art, wie sie meinen Namen ausgesprochen hat.
„Du wirst mich hassen." Ich kann es kaum glauben, aber ich bin dabei, das Richtige zu tun.
„Nein, ich werde dich nie wieder sehen", sagt sie mit gefestigter Stimme.
Dieser eine Satz löst so vieles in mir aus. Der Glaube daran, sie könnte gehen und nie wieder zurückkommen, versetzt mir einen Stich. Wenn ich einmal von der verbotenen Frucht koste, werde ich nicht mehr in der Lage sein, sie gehen zu lassen, wenn es wirklich ihr Wunsch wäre.
„Ich will, dass du mich in diese verdammten Laken presst", fordert sie und verleiht ihrer Aussage Nachdruck, indem sie kraftvoll mit ihrer Hand meine Haare greift und meinen Kopf überstreckt. Ihren Oberkörper hebt sie leicht an und führt ihren Mund an mein Ohr.
„Bringt mich um meinen Verstand. Ich will, dass du dich nicht zurückhältst. Ich will spüren, dass ich am Leben bin", raunt sie mit Ernsthaftigkeit.
Ob ich geschockt bin? Ob ich mir sicher bin, dass sie die Frau meiner Träume ist? Ob sie damit meine Vorsätze zunichtegemacht hat?
Ja! Ja! Und noch mal ein fucking Ja! Es braucht nicht mehr, um mich zu überzeugen. Es wird mir eine Freude sein, sie über den Rand ihrer Lust zu treiben, sie bebend kommen zu lassen und ihr meinen Namen zu entlocken, während ich sie lecke. Mit Leichtigkeit befreie ich ihre Hände aus meinen Haaren, überkreuze sie und drücke ihre Arme zurück in die Matratze. Fürs Erste stehle ich mir einen Kuss, lasse meine Zunge, die ihre erobern. Ungeduldig streckt sie ihren Rücken durch, um mehr Reibung auf ihren Unterleib zu erhalten. Ich küsse mich an ihrem Kiefer entlang und gelange so an die empfindliche Haut ihres Halses. Ihre Atmung und ihr Herz sind außer Rand und Band. Es spornt mich an, die Reibung um ein weiteres zu erhöhen. Ich arbeite mich am Schlüsselbein entlang, ehe ich sie vorübergehend in eine sitzende Position ziehe. Das leichte Hemd habe ich schnell über ihren Kopf gezogen. Ich greife nach ihren Fußgelenken und ziehe sie an den Rand des Bettes. Sie stützt ihren Oberkörper mit ihrem Ellenbogen ab, beobachtet jedes Tun meinerseits. Ich setze eine Spur von Küssen ihr Bein entlang. Je näher ich der Stelle komme, an der sie meine Zunge so dringend braucht, desto hektischer wird ihre Atmung. Sie hat ihren Körper bereits zurückgeworfen. Ihre geschlossenen Augen und die Geräusche, die ich ihrem halb geöffneten Mund entlocke, pumpen das Blut immer weiter aus meinem Gehirn.
„Mhhhhh." Quälend langsam erreiche ich ihren String, durchnässt von ihren Liebessäften. Bestimmend hake ich meinen Zeigefinger an den Bund ihres Strings und ziehe ihn in einer fließenden Bewegung von ihrer Scham. Sanft fahre ich über die Innenseite ihrer Oberschenkel hoch zur Hüfte und erforsche in Berg und Talfahrt ihre Beckenknochen, zum Venushügel bis hin zu ihren Schamlippen. Genüsslich lasse ich meine Zunge durch ihre Mitte fahren.
Emilia vergräbt ihre Finger in meinen Haaren, hält mich an Ort und Stelle, als ob sie Angst hätte, ich könnte mich ihr entziehen. Voller Endorphine pulsiert meine Zunge immer wieder über ihr empfindliches Nervenbündel, bevor ich im abwechselnden Rhythmus in sie eindringe. Die Geräusche, die sie hervorbringt, sind wie Musik in meinen Ohren, wie ein Lied, welchem ich nur allzu gerne lausche. Durch die Reizung ihrer Klit und das abwechselnde Eindringen meiner Zunge, ist es ein Leichtes, ihr die Erlösung zu geben, nach der sie strebt.
„Mhhh, Dio mioo", stöhnt sie auf. Ich nutze die Gelegenheit und vollende mein Werk mit meinem Daumen, in kreisenden Bewegungen auf ihrer Klit und meiner Zunge tief in ihrer Enge.
„Mauro." Ihre pulsierenden Wände, ihre Hände in meinen Haaren und mein Name, der ihren Mund verlässt, lässt mich nicht daran zweifeln, dass ihr Höhepunkt sie überrollt. Statt von ihr abzulassen, richte ich mich auf und ersticke ihr Stöhnen in einem weiteren Kuss. Unerwartet greift sie an meinen Gürtel, beginnt ihn und die Hose zu öffnen. Entschlossen packe ich ihre Hände und halte sie davon ab.
„Wir sollten das nicht tun", knurre ich ihr entgegen.
„Dann, verschwinde!" Es dauert ein paar Sekunden, bis die Bedeutung dieses Wortes zu mir durchdringt und ich mich aufrichte. Wütend wühlt sie nach den Laken und bedeckt sich notdürftig.
„Verschwinde!", wiederholt sie aufgebracht. Doch das ist ihr nicht genug, sie springt auf ihre Beine und eilt an die Tür. Während die eine Hand das Laken an Ort und Stelle hält, gestikuliert sie mit der anderen Hand, wohin mich meine Beine tragen sollten.
„Wird's bald!" Beschwichtigend halte ich meine Hände in die Höhe. Langsam setzte ich meinen Gang fort. Auf ihrer Höhe bleibe ich allerdings stehen. Ich hatte nicht vor, sie zu mustern. Aber ihr verschwitzter nackter Körper, ihre hektische Atmung und die Wut, die ich in ihr freigesetzt habe, schreien regelrecht danach.
„Codardo!"
Wieso muss sie immer wieder einen draufsetzen? Warum kann sie es nicht einfach dabei belassen? Versteht sie nicht, was das für sie bedeutet?
„Emilia", presse ich angestrengt hervor, ehe ich sie zwischen meinen Armen und der Tür einkeile.
„Hab' ich an deinem Ego gekratzt?", will sie wissen.
„Nein, aber ich an deinem!" Ich bekomme die Kurve und lasse sie frei. Es fällt mir schwer, nach der Türklinke zu greifen, ohne ihr weiter Beachtung zu schenken.
„Du bist ein arrogantes Arschloch!" Und wieder trifft die spitze Zunge auf mein dünnes Nervenkostüm. Es hatte bereits die ersten Risse, doch jetzt ist es so weit beschädigt, dass ich mich blitzartig umentscheide. Sie reißt ihre Augen auf, als ich mich ruckartig ihr zuwende und sie wieder gegen die Tür stoße. Fast schon zu grob dränge ich meine Beine zwischen die ihren. In einer fließenden Bewegung drücke ich meinen Körper so fest an den ihren, sodass sie keinen Zweifel mehr daran hegen kann, wie sehr ich sie will.
„Denkst du, ich will das nicht?", knurre ich tief und kehlig. Demonstrativ, lasse ich sie meine Erektion spüren.
„Wolltest du nicht gehen?", kontert sie feindselig.
„Wenn ich das tue, wenn wir das tun, werde ich dich nicht mehr gehen lassen."
„Weißt du, wie gestört sich das anhört?", wispert sie erregt. Mein Geduldsfaden reißt endgültig und es sind von nun an meine Triebe, die mich leiten. Es ist ein Leichtes, ihren Hals zu packen und ihre Worte mit meiner Zunge verstummen zu lassen, schwieriger jedoch, meinen Gürtel und meine Hose mit einer Hand zu lösen.
Um mich zu vergewissern, lasse ich meine Hand durch ihre Mitte gleiten. Als hätte das Wortgefecht sie erneut stimuliert. Ich gebe ihren Hals kurz frei, um ihr Bein auf meine Hüfte zu heben. Schnell habe ich mich an ihrem Eingang positioniert und während ich Stück für Stück in sie eindringe, halte ich ihr Gesicht auf Kurs. Sie soll mich ansehen, denn ich will diese Erinnerung in meinem Gedächtnis verankern.
„Mauro." Ihre Augen sind weit geöffnet, sie muss nicht mehr sagen, um mir verstehen zu geben, dass sie einen Moment braucht, um sich daran zu gewöhnen. Sobald sich ihr Körper entspannt hat, ziehe ich mich zurück, um mich mit einer einzigen Bewegung unnachgiebig und komplett in ihr zu versenken.
„Du bist so unglaublich schön ...", presse ich zwischen meinen kraftvollen Stößen heraus. Bei jeder Bewegung kracht die Tür unaufhaltsam in den Rahmen, aber im Augenblick hätte es mich nicht weniger stören können. Selbst wenn wir die Tür aushängen würden, hätte ich nicht damit aufgehört, mich in dieser Frau zu verlieren.
Emilias Fingernägel bohren sich in meine Schultern. Mit jedem Stoß kommt sie mir entgegen und mit jedem Stoß kommen wir der roten Linie unserem Ziel näher. Die Spuren ihrer Nägel werde ich ab morgen mit Stolz tragen. Ich merke die Hitze in meinem Inneren, die beginnt, sich weiter auszubreiten. Ihre Innenwände beginnen zu beben und ihre Beine beginnen zu zittern.
„Komm für mich", raune ich ihr angestrengt ins Ohr.
„Hmm." Ich treibe sie durch ihren Höhepunkt, ehe ich nach zwei weiteren Stößen selber komme und mich in ihr ergieße. Erschöpft lehnt sie ihren Kopf an meine Brust und ich lasse meinen Kopf in ihrer Halsbeuge ruhen.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top