Kapitel 7 • Emilia •

Seufzend lasse ich mich aufs Bett nieder. Den Plan, heute im Schutze der Nacht zu türmen, kann ich ohne weiteres begraben. Unruhig vom Tag lasse ich meinen Blick aufmerksam durch die Kabine streifen. Verwundert betrachte ich das beige farbende Kleid, welches an der Schranktür hängt. Er wird doch nicht erwarten, dass ich es trage? Lauschend, ob er sich in der Nähe aufhalten könnte, gehe ich zum Kleid. Sanft lasse ich meine Finger über den feinen Stoff gleiten. Der Beinausschnitt, der mir dabei ins Auge sticht, ist so hoch, dass er mehr preisgeben könnte, als ich bereit bin zu zeigen. Wenn ich auf der Yacht noch etwas ungestört rumschnüffeln möchte, sollte ich es jetzt tun.

Fast schon mechanisch bewege ich mich fort, erkunde Korridor für Korridor, Kabine für Kabine, bis mich Treppen nach oben an Deck oder nach unten führen, wo sich wahrscheinlich der Maschinenraum befindet. Ich entscheide mich fürs Erstere. Die Sonne ist noch nicht untergegangen, aber auf dem besten Weg, sich Richtung Horizont zu senken. Durch die Glasfront erkenne ich den einladenden Pool, der sich in der Mitte des Decks befindet. Da wir vorhin direkt die Treppe genommen haben, muss mir der Pool und der Tisch dort völlig entgangen sein. Hinter dem Wasserbecken ist eine weitere Glasfront zu erkennen. Das müsste die Kombüse sein, denn Mauro scheint mit der Zubereitung unseres Abendessens beschäftigt zu sein. Er kocht für uns? Ich lächle in mich hinein und überwinde die Glasfront. Eine leichte Brise erreicht mich und ich kann nichts anderes tun, als kurz innezuhalten, um sie zu genießen. Neugierig über die Wassertemperatur gehe ich in die Hocke und tauche meine Finger hinein. Genau wie ich es liebe. Sanft lasse ich meine Hand durchs Wasser gleiten und beobachte die kleinen Wellen, die ich damit erzeuge. Ehe ich mich dazu hinreißen lasse, einfach hineinzusteigen, erhebe ich mich und nehme Kurs auf die einladende offene Küche. Er ahnt noch nichts von meinem Entschluss, ihm ein klein wenig behilflich zu sein. Vielleicht ist es auch nur ein Vorwand, um ihm auf die Hände zu schauen.

„Es ist fast fertig", teilt er mir mit, ohne aufgeschaut zu haben. Das warmherzige Lächeln auf seinen Lippen könnte schon fast darauf hinweisen, dass unter seiner harten Schale doch ein netter Mensch innewohnt.

„Und du willst mich auch sicher nicht vergiften?", betone ich fast schon scherzhaft. Sein Lächeln wird breiter:

„Ja, das wäre eine Möglichkeit gewesen, aber dann würde ich nicht an deine Geheimnisse kommen."

„Soll ich den Tisch decken?", frage ich fast freundlich.

„Nein, du solltest dich umziehen."

„Ich habe deine versteckte Aufforderung bereits entdeckt", erkläre ich leicht angesäuert. Beiläufig öffnet er eine Schublade, um eine Tischdecke zum Vorschein zu bringen. Sein freundlicher Gesichtsausdruck ändert sich, als er zum ersten Mal aufschaut. In seiner Stimme liegt Verärgerung: „Du stehst immer noch hier?"

„Cazzo, was ist dein Problem?", gebe ich mindestens genauso genervt von mir, wie er eben von sich. Er umrundet die Anrichte und bäumt sich bedrohlich vor mir auf. Seine Augen funkeln, wie schon oft gesehen, dunkel und kalt auf mich herab.

„Das ist die Strafe und ich verspreche dir, dass dies nichts im Vergleich dazu ist", zischt er erbost.

„Ich ziehe es an", unterbreche ich ihn und nehme ihm den Wind aus den Segeln. Seine Miene hat sich immer noch nicht erheitert, ganz im Gegenteil.

„Dann solltest du dich auf den Weg machen. Ich werde in der Zeit den Tisch decken." Ich lege ein künstliches Lächeln auf, ehe ich in mein Zimmer zurückkehre.
Das Kleid hängt immer noch unverändert an dem Ort, an dem ich es zurückließ. Ich schnaufe und lasse mich aufs Bett fallen. Mir gefällt es nicht, wie er mit mir spricht. Mir missfällt seine provokante Art. Aber wieso fühle ich mich in seiner Gegenwart sicher? Und warum werde ich den Gedanken nicht los, ihm nahe sein zu wollen? In Gedanken fertige ich eine Pro- und Contra Liste an. Das Spiel geht nicht lange, denn als ich Mafia auf die Liste setze, habe ich meine Antwort, die ich brauche. Würde er es mir sagen, wenn ich ihn direkt damit konfrontiere? Wie sollte das aussehen? Giona wird freikommen, da sollte ich mir nichts vormachen. Er wird alle Hebel in Bewegung setzen, um an mich heranzukommen. Als ich den Abzug drückte und Alfredo Pellegrini ins Jenseits beförderte, besiegelte ich mein Schicksal. Es war eine Genugtuung, mich anschließend der Polizei zu stellen und die Familie Pellegrini zu Fall zu bringen. Es bescherte mir ein Leben im Zeugenschutz und Giona wanderte hinter Gitter. Ich habe mir geschworen, ihn dafür büßen zu lassen. Nachdem ich mitansehen musste, wie meine Eltern hingerichtet wurden, nahm er alles von mir und zerstörte es. Ich war in der neunten Schwangerschaftswoche, als ich von unserem Glück erfuhr. All diese Erlebnisse haben mich auf eine Art und Weise geprägt, die normale Menschen in den Selbstmord getrieben hätten.
Bevor diese Gedanken zurückkommen, schüttele ich sie ab. Monoton öffne ich den Schrank und suche nach geeigneter Unterwäsche. Sachte nehme ich das Kleid vom Bügel und schlüpfte hinein. Das Kleid passt, als wäre es auf meinen Körper geschneidert worden, ebenso wie die Schuhe, die unter dem Kleid stehen. Selbst die Farbe kommt auf meiner sonnengeküssten Haut super zur Geltung. Ich betrachte mich noch einmal kurz im Spiegel und erwische mich bei einem Gedanken, den ich laut ausspreche: „Dann habe ich wohl keine weiteren Ausreden mehr." Währenddessen lasse ich meine Hände über den satinartigen Stoff gleiten. Nervös verlasse ich die Kabine, um mich an Deck zu begeben. Aus Angst, das Kleid könnte verrutschen, gehe ich die Treppen vorsichtig hoch. Oben angekommen, sticht mir Signore Arrogante direkt ins Auge und zu meiner Überraschung, hat er sich ebenfalls umgezogen. Er zieht lässig an seiner Zigarette, bevor er sich aufrichtet, um mich an meinen Platz zu führen.

„Ich war mir sicher, dass du die Richtige für dieses Kleid bist", verlautet er, was ich unter anderen Umständen auch als Kompliment eingestuft hätte. Bestimmend zieht er den Stuhl zurück und deutet mir Platz zu nehmen. Etwas irritiert darüber, setze ich mich auf den Stuhl, den er mir „Gentlemanlike" vorgezogen hat.

„Waren dir die anderen Sachen zu bequem?", stichle ich ihn unbeabsichtigt. Er hält den Blick aufrecht, greift nach der Flasche Moët, die im Kübel auf Eis gebettet ist und lässt sich nicht aus der Ruhe bringen.

„Emilia, ich möchte mit dir anstoßen", sinniert er, als wäre das ein normales Date. Er lässt den Korken fliegen und gießt eine beachtliche Menge in zwei Gläser ein. Ich komme seiner Aufforderung nach, indem ich das Glas an mich nehme, welches er mir entgegenhält.

„Auf dein Temperament, welches uns diesen Abend beschert hat", fährt er in einem amüsierten Ton weiter.

„Salute", toste er mir zu.

„Salute." Das Gedankenkarussell beginnt sich erneut zu drehen und egal in welche Richtung es sich dreht, ich verstehe nicht, was das Ganze soll. Warum zum Teufel bin ich hier? Und warum in Gottes Namen, dieses verfluchte Theaterspiel?

„Ich hoffe, du kannst mit Meeresfrüchten etwas anfangen." Ich liebe Fisch, würde es ihm aber gegenüber auf keinen Fall zugeben.

„Von mir aus", erkläre ich gleichgültig. Mauro geht zu meinem Glück nicht darauf ein, stattdessen steht er auf und serviert den ersten Gang.

Austern auf Eis, frische Zitronenspalten, die dem ganzen etwas Farbe geben. Eine Sauciere stellt er ebenfalls auf den Tisch.

„Eine selbstgemachte Zitronenweißweinsauce. Ein Rezept meiner Mutter", lässt er mich wissen, was mir direkt als neues Kanonenfutter dient.

„Warum lässt du deine Mutter in Agrigento zurück? Du hättest die Mittel, sie in deinem Haus wohnen zu lassen." Ist das Gelassenheit, was er gerade ausstrahlt? Oder ist das nur die Ruhe vor dem Sturm?

„Emilia, ich sagte bereits, es ist nicht alles so wie es scheint. Nimm es mir nicht übel, aber ich würde meine Mutter niemals in einem Heim zurücklassen", erörtert er weiterhin entspannt. Affektgeladen antworte ich ihm: „Das ist genau das, was du getan hast!"

„Meine Mutter wird in spätestens drei Wochen zurückkehren."

„Wenn du nachts damit schlafen kannst", gebe ich schnippisch zurück.

„Ich kann dir versichern, dass ich ab jetzt besser schlafen werde", beteuert Mauro, ohne dabei eine Miene zu verziehen. Diese Unterhaltungen mit ihm sind anstrengend. Ich lasse es ihn spüren, indem ich mich mental zurückziehe und mich auf das Essen konzentriere.

„Möchtest du zwischen den Gängen eine kleine Pause?"

„Nein, ich möchte es gerne hinter mich bringen", teile ich wieder einmal aus.

„Gut, dann richte ich den zweiten Gang an." Fast schon eingeschnappt, bewegt er sich Richtung Kombüse. Ich nutze die Gelegenheit, um mein Glas zu exen und mir ein Zweites einzuschenken, welches ich direkt im Anschluss erneut austrinke. Ich schenke mir das dritte Glas ein, als er mit zwei Schieferplatten zurückkommt.

„Surf and Turf, Drillingskartoffel und", setzt er an.

„Ich kann es sehen", unterbreche ich ihn mit einem kleinen Lächeln.
Das Essen verläuft weitgehend ruhig. Er ist in die Defensive gegangen und lässt mir die Möglichkeit einfach nur neben ihm zu existieren. Mittlerweile ist die Sonne untergegangen, der Mond und die dezente Beleuchtung lassen das Meer in einem wunderschönen Licht erscheinen.

Mauro ist gerade dabei abzuräumen, als ich aufstehe und ihm den Rest in die Küche bringe.

„Minchia du hast mich erschreckt!", ist es, was ich höre, bevor eins der Gläser zu Bruch geht.

„Wer soll es schon sein, außer mir?", erwidere ich barscher als beabsichtigt. Schnell erkenne ich, dass seine Augen starr auf ein Stück Glas gerichtet sind, welches in seiner Hand steckt. Bevor ich dazu etwas sagen kann, zieht er es einfach heraus. Schließlich greift er nach einer frischen Stoffserviette und bindet sie um seine Hand. Obwohl mich dieser kleine Unfall in Schadenfreude versetzen sollte. Bleibt dieses Gefühl aus.

„Du solltest es vorher reinigen und desinfizieren", ermahne ich ihn und ernte damit einen bösen Blick.

„Auf deine Ratschläge kann ich verzichten", bellt er mich abwertend an. Uhhh, und das macht mich wirklich sauer.

„Smettila di parlarmi come se fossi un pezzo di merda!"

Ich greife nach seinem Handgelenk und löse die blutige Serviette. Das Blut läuft in Rinnsalen über seine Handinnenfläche direkt auf die Anrichte.

„Wo hast du einen Verbandskasten?", polter ich weiter. Ein unleserlicher Blick seinerseits ruht auf mir.

„Dort im Schrank." Deutet er mir mit einem Nicken in die Richtung des Hängeschranks, neben dem Feuerlöscher. Zielstrebig laufe ich auf den Schrank zu, um den Verbandkasten hervorzuholen. Vor Mauro komme ich wieder zum Stehen, greife nach dem Handgelenk seiner verletzten Hand und ziehe ihn zur Lounge.

„Du musst die Hand nach oben halten", belehre ich ihn. Schweigend tut er, was ich ihm gesagt habe. Sobald er sitzt, hole ich hinter der Bar eine Whiskyflasche hervor. Gut bewaffnet, nehme ich neben ihm Platz und lege den Verbandskasten auf meinen Schoß. Desinfektionsmittel ebenso wie Tupfer und Verbandsmaterial sind im Kasten enthalten. Forschend suchen seine Augen, einen Hinweis auf meinem Gesicht.

„Man könnte meinen, du sorgst dich um mich." Ich kräusele meine Lippen:

„Bilde dir nichts darauf ein! Wenn du heute Nacht von einer Blutvergiftung dahingerafft wirst, komme ich nicht zurück aufs Festland."

„Die Yacht verfügt über GPS." Flüchtig überlege ich, ihn zu warnen, entscheide mich aber dagegen. In einem Schwall kippe ich das Desinfektionsmittel über die Wunde. Er zischt kurz auf, denn er konnte sich definitiv nicht auf den brennenden Schmerz einstellen.

„So, ich verbinde sie jetzt. Ich denke, es müsste aber genäht werden."

„Das wird bis morgen halten." Unaufgefordert, erhebe ich mich, um das Chaos zu beseitigen.

„Du musst nicht aufräumen, dafür habe ich Personal." Ich stoppe in meiner Bewegung und ändere meine Absichten. Aus der Bar nehme ich zwei Gläser und fülle Eis ein. Und da ist es wieder, ein Lächeln, das seine Lippen umspielt.

„Wir sollten den Abend mit einem Whiskey ausklingen lassen", erkläre ich meine Absicht. Behutsam schenke ich in die Gläser ein und reiche ihm eins.

„Wir sollten die Flasche schon austrinken, immerhin hast du nach einer teuren Flasche gegriffen."

„Ich denke nicht, dass der Verlust auffällt", halte ich dagegen.

„Wir sollten ein Spiel spielen. Du hattest Fragen an mich", wirft er berechnend ein. Das teuflische Grinsen verrät mir, in welche Richtung dieses Spiel geht.

„Wir stellen uns abwechselnd Fragen und wenn wir nicht darauf antworten möchten", er hebt sein Glas und leert es in einem Zug.

„Dann fange ich an!", stelle ich klar.

„Nur zu", verlautet er unbeeindruckt.

„Warum hast du mich zu dir nach Hause bringen lassen?"

„Ich möchte dich in Sicherheit wissen und das geht am besten unter meiner Aufsicht", antwortet er viel zu schnell. Wie kann er nur lügen, ohne mit der Wimper zu zucken? Als könne er meine Gedanken lesen, spricht er das aus, was ich denke: „Ich weiß, dass du mir nicht glaubst. Ändert aber nichts dran. So, dann wollen wir mal. Was hat dich dazu veranlasst, keusch zu werden?", fragt er direkt und ohne einen Funken Scham.

„Ist das die richtige Ausdrucksweise? Du willst wissen, warum ich ins Kloster gegangen bin?", korrigiere ich seine Frage.

„Keuschheit war schon der richtige Begriff", grinst er süffisant. Ich setze das Glas an und trinke es in einem Zug aus.

„Die Yacht, ein Abendessen der Extraklasse, als Strafe", frage ich, ohne eine richtige Frage gestellt zu haben.

„Soll das eine Frage sein?"

„Ja."

„Ich war mir sicher, dass die Strafe angemessen ist", erzählt er, als stecke Wahrheit in seinen Worten. Wenn er meint.

„Wie bist du an meine BH-Größe gekommen?"

„Das sind zwei Fragen", stellt er fest. Ich habe es immerhin versucht.

„Vor wem versuchst du dich zu verstecken?", entgegnet er nun ernster. Ich kann ihm auf diese Frage nicht antworten, also trinke ich ein weiteres Glas.

„Also, meine BH-Größe, wie bist du an sie gekommen?" Anstatt mir diesmal direkt zu antworten, ext er sein Glas.

„Wo lebtest du vor dem Kloster?" Und wieder kann ich nicht antworten.

„Gehörst du der Mafia an?", möchte ich wissen. Sein Blick verfinstert sich, als er sein Glas mit dem Whisky leert.

„Möchtest du tanzen?", fragt er plötzlich.

„Nein! Ich möchte antworten", fordere ich stur. Er steht auf und reicht mir seine Hand.

„Verdien dir eine Antwort deiner Wahl." Unsicher, ob ich darauf eingehen soll, trinke ich ein weiteres Glas. Es sollte das Letzte für heute sein, denn die Auswirkung des Alkohols ist bereits spürbar. Er zückt sein Handy und im nächsten Moment erklingt Musik. Für meinen Geschmack etwas zu romantisch.

„Ich bekomme nur eine Antwort?", vergewissere ich mich.

„Eine Antwort." Ich lasse mich auf die Beine ziehen und ehe ich mich versehe, liegt meine Brust an seiner an. Eine seiner rauen Hände liegt auf meinem unteren Rücken, während die andere meine Hand fest umschließt. Es ist mir irgendwie peinlich, mich der Situation hinzugeben. Es erstaunt mich – Signore Arrogante, ein Tänzer? Behutsam lege ich meine Wange auf seine Brust und lasse mich im Mondschein von ihm führen. Sein heißer Atem, der meinen Nacken trifft, erzeugt eine Gänsehaut auf meinem Körper, die es in sich hat. Ich versuche loszulassen. Zumindest für diesen einen Tanz. Ich versuche, zu vergessen, warum ich hier bin. Ich versuche, Giona hinter mir zu lassen. Seine Atmung wirkt beruhigend auf mich. Unerwartet dreht er mich, sodass mein Rücken an seiner Brust lehnt. Als wären seine Hände das passende Gegenstück zu meinen Hüften, wiegen wir uns noch eine Weile hin und her.

„Deine Frage?", raunt er mir gegen den Hals. Seine Stimme hat eine Wirkung auf meinen Körper. Nicht zu verkennen ist sein Parfum in Verbindung mit seinem natürlichen Körpergeruch, was es mir ebenfalls schwer macht, den dringenden Abstand zwischen uns aufrechtzuerhalten.

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