9- Die Botschaft
Drei Wochen waren nun vergangen, seit meinem letzten Treffen mit Ares. Ich vermisste ihn mit jedem Tag mehr und wünschte mir nichts sehnlicher, als seine starken Arme um mich und seine vollen Lippen auf den meinen zu spüren. Sein herzhaftes Lachen, wenn ich mal einen Witz falsch erzählt hatte, oder mir für die logischsten Dinge die Worte gefehlt hatten, da mich seine blauen Augen so aus dem Konzept gebracht und in den Bann gezogen hatten. Ares blondes kurzes Haar, war immer zerzaust und ich fuhr am liebsten den ganzen Tag durch seine Haare, weil sie so weich waren.
Irgendwann hielt ich meine Sehnsucht nach Ares nicht mehr aus und ich begann ihm einen kleinen Brief zu verfassen, in welchem stehen sollte, dass ich ihn sehr vermisste und ihn wiedersehen wollte. Denn auch wenn ich nicht den ersten Schritt tun wollte, konnte ich unsere Beziehung nicht mit diesen schrecklichen Worten als beendet erklären. Wenn wir uns trennten, dann in Friede und Freundschaft und nicht wie unsere Väter, die sich Jahrzehntelang bekriegten.
Als ich gerade anfing, auf einem grünen Blatt meine Botschaft zu ritzen, flog ein bunter Schmetterling auf mich zu. "Hallo mein Großer", begrüßte ich ihn freundlich und bemerkte bei genauerer Betrachtung, dass sich auf seinem Rücken eine Blatt fand. Vorsichtig nahm ich dem Schmetterling die Botschaft ab und verabschiedete mich von ihm. Gespannt rollte ich das grüne Blatt auf. Eine Nachricht von Ares wurde mir übermittelt.
Liebste Gaia,
unsere letzten Worte zueinander waren nicht akzeptabel und ich möchte unsere Trennung nicht so in Erinnerung halten. Ich vermisse dich zu sehr, sodass ich es nicht einmal in Worte fassen kann.
Bitte treffe dich morgen früh mit mir an unserem Stein. Auch wenn du mit mir abgeschlossen haben magst, wäre es mir sehr wichtig, dich ein letztes Mal sehen zu dürfen.
Dein Ares
P.S. Verbrenne diesen Brief, damit niemand Beweise finden kann. Es wäre besser für uns beide.
Den einzigen Gedanken, den ich nach dieser Botschaft zu fassen bekam, war der, dass ich ihm doch nicht egal war. Dass unsere Liebe stärker und realer war, als es bei unserer Trennung wirkte. Nun konnte ich den nächsten Morgen nicht mehr erwarten, denn ich war viel zu aufgeregt. Besonders, weil ich mir nicht sicher war, ob dies nun unser endgültig letztes Treffen war, oder ob wir doch nicht ohne einander konnten.
Heimlich ließ ich den Brief mit einem Feuerzauber verbrennen und flog zu meiner Familie. Hemera war gerade mit ihrem Mann zu Besuch und hatte uns eine freudige Botschaft mitzuteilen. Sie war schwanger und würde mit Ker ein gemeinsames Kind erwarten. Alle waren in Hochstimmung, dadurch rechnete ich nicht damit, dass am Ende des Tages meine Mutter zu mir kam um sich mit mir zu unterhalten. Über Eros.
"Liebes, du denkst bestimmt, dass deine Zeit für eine Vermählung noch nicht gekommen sei, aber das wird sie. Du bist die nächste aus unserer Familie die den Bund der Ehe eingehen wird, da gibt es kein Zurück. Dein Glück ist mir wichtig, deswegen denke ich, dass Eros dich glücklich machen kann", sprach meine Mutter und strich mir eine meiner braunen Haarsträhnen aus dem Gesicht.
"Aber Mutter, du kennst Eros doch gar nicht wirklich, wie kannst du dir da sicher sein, dass ich mit ihm glücklich sein werde?", jammerte ich verzweifelt.
"Du kennst ihn doch auch nicht. Deswegen solltest du dich mit diesem charmanten jungen Mann treffen, damit du ihn besser einschätzen kannst."
"Warum kann ich nicht einfach meinen Partner selbst auswählen? Du hast das schließlich auch getan." Ich gab mich noch nicht geschlagen und wollte wissen, warum es nicht mein Recht war mit der Person glücklich zu leben, welche ich auch wirklich liebte.
"Ach, weißt du", seufzte sie, "damals war alles anders. Aber wir leben nunmal im Jetzt und müssen mit dem zufrieden sein was wir haben. Gib Eros eine Chance und triff dich mit ihm. Tue es wenigstens für mich, Gaia."
Damit hatte sie mich und ich stimmte mürrisch einem Treffen mit Eros zu. Auch wenn ich mir besseres vorstellen konnte, als ihm zuhören zu müssen. Doch meine Mutter wollte ich nicht enttäuschen.
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