Kapitel 10: Alte Geschichten
Nach einiger Zeit wurde Reich wieder wach. Er spürte einen tiefen Atemzug, an seinem Hinterkopf und drehte seinen Kopf zur Seite, wo er Sowjet Unions Gesicht sah, aber er schlief tief und fest. Als er an sich hinab schaute waren zwei große Arme, die ihn umschlagen. Drittes Reich wusste nicht, was er nun am besten tun sollte, da es ihm irgendwie gefiel, andererseits war es ihm peinlich. Er beschloss die Situation zu genießen, da er niemand anderen in dem Raum wahrnahm.
Sowjet begann nach kurzer Zeit irgendetwas zu murmeln, jedoch verstand Drittes Reich nichts. Nach einer Weile genießen, wachte der größere auf und Reich tat so als, ob er gerade durch Sowjet aufgewacht wäre. Ein langes Gähnen kam noch von Sowjet Union, bevor er sich um Drittes Reich kümmerte: „Wie geht es dir?" „Viel besser. Danke, dass du mich gerettet hast!" „Kein Problem!" „Wie geht es den Kindern?" „Allen geht es Gut. Deutschland und Weißrussland haben sich etwas erkältet, aber nichts schlimmes."
Kurz darauf wurde Drittes Reich von etwas nassem angestupst. „Kira, lass das, du Schlitzohr ich weiß genau, dass du mich abschlecken willst!" Und er hatte Recht, kaum hatte er das gesagt, schleckte sie ihm übers Gesicht. „Papa!", rief jemand, der zu Reich lief und ihn umarmte, als Kira fertig war. „Sohn, wie geht es dir?" „Mir geht es gut. Nur dank dir!" Es kamen noch zwei auf sie zu und blieben nicht weit, von den dreien entfernt stehen. „Reich, es tut uns sehr leid, dass wir dich am ersten Tag ein Bösewicht genannt haben." „Vergeben und vergessen!", kam als Antwort von ihm und winkte Russland und Ukraine zu sich.
Drittes Reich gab ihnen eine Umarmung und flüsterte ihnen zu: „Unrecht habt ihr nicht!" Nachdem er ihnen das zugeflüstert hatte, ließ er sie los. Sowjet Union, der immer noch hinter ihm lag, stand auf und informierte Reich: „Ich werde dir einige Klamotten holen." „Vielen Dank!" In Sowjet kribbelte immer noch alles, wie vor zwei Stunden, wo Reich auf seinem Schoß saß. Er ging die Treppe nach oben und holte aus dem fast aufgeräumten Gästezimmer einige alte Klamotten, von seinen Kindern. Als er nach unten kam, saßen die meisten der Kinder am Esstisch.
Sowjet Union ging zu Reich, gab ihm die Kleidung und hob ihn hoch. „Was machst du? Ich kann doch wieder halbwegs normal gehen." „Beschwer dich nicht, so ist es doch einfacher, schneller und schmerzloser." Damit hatte Sowjet Union recht und Drittes Reich bedankte sich bei ihm: „Danke Sowjet!" „Gern geschehen!" Schon setzte er Reich, auf dem Boden in dem Badezimmer ab und ließ ihn allein, damit er ihn nicht störte beim Anziehen. Nach kurzer Zeit ging die Tür auf und Drittes Reich humpelte aus dem Badezimmer.
„Bereit für das Mittagessen?", fragte Sowjet Union nach. „Was gibt es denn?" „Brokkoli Suppe!" „Hört sich gut an!" So gingen sie zum Tisch und saßen sich hin. Das Essen schmeckte jedem und sie erzählten sich einiges an witzigen Geschichten. Doch nach dem Essen und ein wenig auf dem Sofa entspannen, hatte Reich noch zwei Probleme, mit seinen Flügeln. Er wollte die kurzgeschnittenen Federn loswerden und er musste seine Federn unbedingt putzen. Also drückte er mit einem Arm, seinen linken Flügel gegen das Sofa und packte die erste Schwungfeder.
„Ich würde das nicht machen, wenn ich du wäre." Drittes Reich drehte sich in die Richtung, wo es her kam und antwortete ihm: „Was weißt du, schon über Flügel?" „Nicht so viel wie du, aber ich weiß, dass das sehr schmerzhaft wird." Er sah daraufhin wieder auf seinen Flügel und überlegte. Sowjet Union hatte Recht und Reich suchte nur die lockeren Federn heraus. „Warum habe ich noch nie, von deinen Flügeln gehört?" „Ich habe mir selbst gelehrt, dass ich sie verstecken muss und sie niemanden zeigen darf, außer meiner Familie."
„Verstehe!" Nachdem Reich die lockeren Federn entfernt hatte, bat er Sowjet: „Sowjet, könntest du dich bitte eine Stunde mit den Kindern irgendwo anders beschäftigen." „Warum das?" „Ich muss meine Federn putzen und das ist etwas eklig." „Ich kann dir doch auch damit helfen, es ist mir nicht zu eklig. Früher musste ich Kasachstan immer alle Federn putzen, dann kann ich dir doch auch behilflich sein." „Wenn du wirklich willst?" So setzte sich Sowjet Union rechts neben Reich und hielt ihm die Hand hin. Reich spuckte auf Sowjets Handfläche und er fing an die Spucke auf Reichs Federn sorgfältig zu verteilen. Nachdem Reich ihn beobachtete, um herauszufinden, ob es ihm wirklich nichts ausmachte und dass er es richtig machte, kümmerte er sich um den anderen Flügel.
Nach ungefähr einer halben Stunde waren sie fertig. Der Rest des Tages bestand aus verschiedenen Spielen, von Brettspielen zu Kartenspielen. Schon zwei Stunden lag Drittes Reich hellwach im Bett und bekam kein Auge zu, außerdem überlegte er was er tun sollte, um den Krieg und vieles andere zu beenden. Leider kam er nur auf eine dumme Idee. Sowjet lag auch wach in dem Bett und beobachtete Reich, der sich nun entschieden hatte. Reich rutschte nach unten, stieg aus dem Bett und sah nochmal nach allen die im Bett lagen, besonders nach seinem Sohn. Reichs Gesicht verkrampfte sich, so als würde er irgendetwas unterdrücken wollen. Jetzt machte sich Sowjet Union erst recht Sorgen um ihn.
Reich ging aus dem Raum in den Flur und vom Flur zur Garderobe, wo er stehen blieb und noch einmal die Jacken ansah, doch er nahm keine. Sowjet verfolgte ihn die ganze Zeit über und war sehr verwirrt, was Reich nur vorhatte. Drittes Reich sah sich noch einmal um und öffnete vorsichtig die Haustür. Ein eiskalter Wind war zu spüren, doch Reich zögerte nicht lange und ging nach draußen. < Was hat er nur vor? Will er sich in der Kälte umbringen oder was? > Sowjet Union öffnete auch ganz vorsichtig die Tür, nachdem Reich sie schloss. Es schneite schon wieder, trotzdem ging Reich weiter. Sowjet zog sich eine Jacke an und nahm noch eine für Drittes Reich mit.
Sowjet stürmte daraufhin raus und verfolgte Reichs Spuren im Schnee. „REICH WO BIST DU? DU HOLST DIR HIER DRAUßEN NOCH DEN TOD! REICH?" Wie zu erwarten, bekam er keine Antwort. Drittes Reich stapfte daweil weiter, durch den tiefer werden Schnee. Ihm wurde immer kälter, doch alles ging ihm zu langsam, also legte er sich nun in den kalten Schnee. „REICH! REICH WO BIST DU?" Sowjet suchte weiter bis: „Reich, Gott sei Dank! Hast du den Verstand verloren? Du hättest sterben können!" „Das war auch mein Plan!" „WAS!? BIST DU KOMPLET VERÜCKT GEWORDEN?!" „Nein, bin ich nicht, ich will nur jeden von mir befreien!" „Reich, es reicht mit diesem Blödsinn!"
Er nahm Drittes Reich am Arm, darauf wurde er von Reich gebissen. Sowjet zog seine Hand schnell wieder zurück und sah Reich überrascht an. Reich antwortete mit einem ängstlichen Blick, er wollte ihn nicht verletzen. Er sah zur Seite und wischte das Blut von seinem Mund. Völlig geschockt sah er sich die rote Flüssigkeit genau an. Immer noch brachte niemand ein Wort heraus, bis Reich sagte: „Siehst du egal was ich versuche, ich verletze jeden um mich herum!" Dann fing Reich zu weinen an. „Ich bin ein Monster!" Sowjets Wut stieg, er konnte so etwas nicht hören, darauf packte er Reich am Kragen und hob ihn hoch. Ängstlich hielt er sich, an Sowjets Arm fest.
Drittes Reich sah ihm ins Gesicht und bekam es mit der Angst zu tun, da Sowjet Union ihn mit einem hasserfüllten Gesicht ansah. Er bekam immer mehr Panic, machte seine Augen zu und drehte sein Gesicht schützend weg von Sowjet. „Reich bitte sehe mich an.", bat er ihn deutlich ruhiger und Reich tat was er verlangte. Irgendwie konnte Sowjet ihn sehr stark beeinflussen, was er nun merkte als er in das bedrückte Gesicht, seines Gegenübers blickte. Er spürte eine große Hand an seiner Wange, die ihm die Tränen aus dem Gesicht wischte. „Es tut mir so leid, ich weiß nicht was in mich gefahren ist." „Alles gut, Reich ich weiß, dass du das nicht wolltest."
Sowjet setzte ihn vorsichtig an Boden ab, bevor er ihn hochnahm, so dass es gemütlicher für Reich war, der sich sofort an Sowjet Unions Brust kuschelte. Der größere legte ihm, noch eine Jacke als Decke über und ging mit ihm zurück zum Haus. Im Haus war alles noch still und er legte Reich wieder vorsichtig auf dem Sofa ab, bevor er sich links neben ihn setzte. Drittes Reich vermisste die Wärme von Sowjet, aber er wollte nicht irgendwie merkwürdig klingen, weshalb er schwieg. „Wie geht es dir jetzt?" „Mir ist kalt." „Dagegen kann ich etwas unternehmen!"
Schon stand er auf und holte aus seinem Schlafzimmer eine Decke, die er um Reich legte, außerdem hob er Reich so auf, dass er sich an ihn anlehnte. Einige Zeit herrschte Ruhe, bis: „Warum glaubst du immer, du bist ein Monster?" „Ich weiß nicht, es kommt einfach von einer Stimme in meinem Kopf, die davon bekommen ist, als ich an die Vergangenheit denken musste." „An was musst du, dabei als erstes denken?" Drittes Reich überlegte, er hatte diese Frage nicht erwartet, sollte er ihm wirklich die Wahrheit sagen oder sollte er ihn anlügen, doch irgendwie wollte er ihn nicht anlügen. „An meine erste und einzige Beziehung.", antwortete er ihm leise. „Und mit wem?" „Österreich!" „Ich habe schon einige Gerüchte davon gehört, war mir aber noch nicht sicher, ob es stimmte."
„Die meisten wissen nicht viel davon, nicht einmal meine Söhne wissen, wer ihre Mutter war, andererseits fragen sie auch nicht." „Was ist so Schlimmes passiert, dass ihr nicht mehr zusammen seid?" Reich nahm einen tiefen Atemzug und antwortete: „Es ist eine nicht sehr angenehme Geschichte, aber wenn du sie hören willst, erzähle ich sie dir." Er räusperte sich und begann zu erzählen: „Ich und Österreich waren alte Freunde, die sich schon seit dem Kindesalter kannten. Sie, ihr Bruder und ihr Vater kamen immer wieder zu Besuch und wehrend sich unsere zwei Väter unterhielten, spielten wir Spiele und verstanden uns prächtig. Doch, nachdem mein Vater verschwunden ist..." Er musste einen tiefen Atemzug nehmen, bevor er weitererzählte.
„Nachdem mein Vater verschwunden ist, durfte ich mich nicht mehr mit Österreich und Ungarn treffen. Aber eines Tages, wie ich ungefähr 16 Jahre alt war, habe ich angefangen sie heimlich zu treffen. Es dauerte wenige Monate, bis sie mir mitteilte, dass sie in mich verliebt war. Ich empfand auch Gefühle für sie und so trafen wir uns immer häufiger. Unsere Liebe wuchs, wie mein Zorn, auf bestimmte andere Countryhumans, die uns auseinanderbringen wollten."
Bevor Reich sagen konnte, dass er durstig war, machte sich Sowjet Union schon auf den Weg. Schnell kam er wieder zurück und gab ihm das Glas. "Danke!" Nach einigen Schlücken fuhr er fort: „Ich habe ihr sogar versprochen, dass ich ihr, solange ich sie liebe, ihr bei jedem geheimen Treffen eine rote Rose schenken würde. Irgendwann trainierte ich Kira an mir Blumen bei einem Floristen zu besorgen, was sehr praktisch war. Wir trafen uns fast jeden Tag und verbrachten sogar mehrere Wochen gemeinsam. Sie wurde drei Mal schwanger, dann war es kompliziert wer auf wen aufpassen sollte, ohne dass jemand anderes etwas mitbekam. Drei wirklich chaotische Jahre!", dann kicherte Drittes Reich etwas.
„Doch irgendwann machten wir einen etwas weiter entfernten Ausflug und gingen jeden Abend spazieren. Doch einen Abend vor der Abreise, als wir wieder durch den Wald gingen, griff uns ein riesiger brauner Bär an. Ich wollte ihr helfen, doch als ich dem Bären gegenüberstand, wurde alles um mich herum schwarz und es war so als ob ich bewusstlos wurde. Als ich wieder aufwachte, war ich noch in dem Wald und sah mich um, doch außer getrocknetem Blut und Überreste eines Bärens konnte ich nichts finden, um herauszufinden was passiert war und als ich wieder in unserer Bleibe war, sagten die Leute dort, sie sei schon abgereist."
Nun musste Reich noch einen Schluck trinken und atmete tief durch, um ruhig zu bleiben und nicht so emotional und empfindlich zu wirken. „Wenige Tage nach dem Vorfall, trafen wir uns wieder an unserer Lieblingsstelle. Nachdem ich mich hinsaß, stand sie auf und riss mir die Rose aus der Hand, dann zertrat sie die Rose und sah mich mit hasserfülltem Blick an. Ich verstand nicht, was ich falsch gemacht habe und teilte es ihr mit. Sie brüllte mich daraufhin an, ich solle sie nicht verarschen und sie in Ruhe lassen. Als ich ihr mehr Fragen stellte, wurde sie immer wütender und beschimpfte mich als herzloses Monster, dass sie mich niemals wirklich liebte, dass niemand mich liebt und niemand mich jemals lieben wird, egal was ich versuche..."
Er brauchte jetzt eine kurze Pause, bevor er vorfuhr mit tränenden Augen: „Ab diesem Tag habe ich beschlossen, mich nie wieder in jemanden zu verlieben!" Sowjet Union wischte ihm, vorsichtig die Tränen aus dem Gesicht. „Reich nicht du und nicht die Liebe sind daran schuld, sondern sie ist die Schuldige. Sie war nicht die Richtige für dich." Reich sah ihn daraufhin wieder ins Gesicht und sagte: „Es ist spät gehen wir ins Bett?" Kurz darauf hob ihn Sowjet Union hoch. Nun wollte er sich nicht mehr darüber beschweren und genoss es. Schon wurde er in das Bett gelegt und als Sowjet wieder in sein Bett stieg, rückte Reich etwas rüber zu ihm.
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