One Shot 10
Dieser One Shot ist aus einem Traum von mir entstanden und nicht so lang!
Beerdigung
Ich stand vor dem Spiegel und musterte mich, durch das schwarze, ärmellose Kleid bemerkte man die Blässe in meinem Gesicht noch mehr. Ich hatte dunkle Augenringe und man sah, dass ich in letzter Zeit oft geweint hatte.
,,Fine, kommst du?" fragte Samantha, die Zwillingsschwester meiner besten Freundin. ,,Ja" meinte ich leise und folgte ihr nach draußen, wo Samanthas's Eltern und ihr großer Bruder warteten. ,,Seit ihr so weit?" fragte Nadja, Samantha's Mutter. ,,Ja" antwortete Samantha und lächelte mich aufmunternd an. ,,Gut, dann los!"
Wir gingen über den Friedhof bis zu der Stelle, wo ihr Grab sein sollten. ,,Sie kommen gleich" beantwortete Chris, ihr Vater, die unausgesprochene Frage.
Wie er gesagt hatte, kamen kurz darauf vier Männer, die einen hölzernen, dunklen Sarg trugen. Ihren Sarg, der nun runter in das, schon vorhandene, Loch gelassen wurde. Ich spürte wie die Traurigkeit auf uns herabstieß, wie ein Adler auf eine Maus, als nun die Erde aufgeschüttet wurde.
Nun wurde der, frisch ausgesuchte, Grabstein gebracht und abgestellt, dann verschwanden die Männer und ließen uns alleine, alleine mit unserem Elend. Um irgendwas zu tun, las ich leise die Schrift auf dem Stein vor: ,,Sammy Winterstone, geboren 29.11. 2010, gestorben 5.9. 2024. Sie war ein wundervolles Mädchen und wir werden sie nie vergessen." Ich spürte wie ein Schluchzen in meiner Kehle aufstieg und eine Träne über meine Wange lief. Nun trat Chris vor, um ein paar Worte zu sagen. ,,Wir sind heute hier versammelt, um Abschied zu nehmen. Abschied von einer wundervollen Person, die für immer in unseren Herzen bleiben wird. Ob Tochter, Schwester oder Freundin, sie war einfach immer für uns da." ,,Wir werden dich vermissen, Sammy" fügte Nadja noch hinzu und Daniel, ihr Sohn, stellte eine brennende Kerze auf das Grab.
Nun kniete ich mich vorsichtig vor das Grab und sagte leise: ,,Du wirst mir fehlen, Sammy und ich werde nie etwas tun können, ohne an dich zu denken. Ich verspreche dir, dich nie zu vergessen und mich immer an unsere, gemeinsamen Momente zu erinnern." Dann legte ich eine einzelne, tiefrote Rose und ein einlaminiertes Foto auf die Erde vor dem Stein. Das Foto war vor 2 Jahren aufgenommen worden und zeigte Sammy&mich auf der Rodelbahn.
Schnell trat ich wieder zurück und musste bei der Erinnerung an diesen Tag leicht lächeln, bevor ich dann den Tränen freie Bahn gab. Weinend blickte ich zu Samantha, die nun ohne ihre Schwester verloren wirkte und der auch Tränen über ihre Wangen strömten. Vorsichtig trat ich zu ihr und nahm ihre kalte Hand. ,,Sie wird auf uns aufpassen, Sam. Dort oben!" flüsterte ich ihr zu und blickte in den wolkenlosen Himmel. ,,Ja" flüsterte Samantha, dann warf sie sich in meine Arme und begann richtig zu weinen. ,,Schon gut, Sam" murmelte ich ihr ins Ohr und strich ihr über den Rücken. ,,Schon gut"
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