Jimin

Müde lag ich in meinem Bett und strich mir durch meine, vom Schlaf total verwuschelten, Haare.

Ich griff nach einer Taschentücherpackung, die auf meiner Bettdecke lag und kramte ein Taschentuch raus.

Sofort legte ich es mir an die Nase und schnaufte einmal kräftig. Durch den plötzlichen Druck begann mein Kopf noch mehr zu dröhnen und ich lies das Taschentuch sinken.

Ich zerknüllte es und warf es achtlos in den kleinen Schlafraum. Viele waren ihm schon voraus gegangen und überall auf dem Boden lagen kleine, verrotzte Taschentücher-Haufen herum.

Das wenige Licht, das durch die zugezogenen Vorhänge kam, signalisierte mir, dass es Tag sein musste.

Wie gerne wäre ich jetzt draußen mit meinem Freund unterwegs...

Aber das Treffen hatte ich wegen meines körperlichen Befindens absagen müssen.

Wie ich es doch hasste krank zu sein. Man war einfach immer im Nachteil.

Erschöpft drehte ich mich auf die Seite und sah meine bunte Teetasse an. Ich hatte sie von Yoongi zu Weihnachten geschenkt bekommen.

Zwischen all den bunten Farbflecken konnte man, mit schwarzer Schrift, unsere beiden Namen lesen.

Langsam streckte ich meine Hand nach ihr aus und hoffte inständig das noch etwas Tee in ihr war.

Doch zu meiner Enttäuschung war sie leer. Genauso langsam wie ich sie genommen hatte stellte ich die Tasse zurück auf ihren Platz.

Gelangweilt lies ich mich zurück auf den Rücken sinken und zog dir Decke ein Stück höher.

Nach einiger Zeit vielen meine Augen schläfrig zu und ich sank in einen unruhigen Schlaf.

*Einige Zeit später*

Ich wurde von einem leisen Klacken gewägt und öffnete schwerfällig meine Augen.

Vom hellen Licht geblendet schloss ich sie sofort wieder und gab ein undefinierbaren Laut von mir.

"Oh hab ich dich geweckt, Jiminie? Das wollte ich nicht.", drang seine Stimme zu mir rüber.

Schnell öffnete ich meine Augen um die Person zusehen, der diese liebliche Stimme gehörte.

Yoongi stand am Bettende und hatte einen Müllsack in der Hand, in dem sich meine benutzten Taschentücher befanden.

"Hmmm, ja aber nicht so schlimm.", gab ich mit kratziger Stimme als Antwort und musste husten.

"Du siehst überhaupt nicht gut aus, Jiminie. Hast du Fieber?", fragte Yoongi besorgt und sammelte den Rest meiner Taschentücher auf.

Süß, wie er das extra für mich tat und dabei hatte ich ihm gesagt, dass er sich nicht um mich kümmern brauchte.

Er stellte den Müllsack an die Seite und kam zu mir ans Bett.

Vorsichtig legte er mir seine Hand auf die Stirn und schaute mich erleichtert an.

"Fieber hast du schonmal nicht, also kann es nichts allzu schlimmes sein.", meinte Yoongi und lächelte mich aufmunternd an.

"Hyung~~~ ich werde sterben...", übertrieb ich und zog eine Grimasse als hätte ich Todes Schmerzen.

"Das wirst du nicht mein Schatz, dafür werde ich schon sorgen.", Yoongi schaute mich kopfschüttelnd an, bevor er sich zu mir runter beugte und mir einen Kuss auf die Stirn drückte.

Dann griff er über mich hinweg nach meiner Tasse und nahm sie mit.

Bevor er den Raum verließ, mit der Tasse und dem Müllsack, drehte er sich nochmal zu mir um und lächelte.

"Weißt du eigentlich wie süß du aussiehst, mit der roten Nase und den müden Augen?", sagte er belustig und ging.

Ich starrte an die Stelle an der Yoongi grade noch gestanden hatte und war sprachlos.

Wie hatte ich nur so einen süßen Menschen verdient???

Nach einiger Zeit kam Yoongi mit einem Tablett zurück in mein Zimmer.

Auf dem Tablett befanden sich meine Tasse und eine kleine Schale mit Suppe.

"Setz dich hin, dann kannst du besser essen, Schatz.", sagte Yoongi liebevoll und wartete bis ich mich auf gerichtet hatte.

Dann stellte er es langsam auf meinen Schoß ab und wollte sich einen Stuhl suchen, doch ich hielt ihn am Handgelenk fest.

"Kannst du dich nicht zu mir setzen, Hyung?", fragte ich und schniefte einmal mit der Nase.

"Kann ich machen.", vorsichtig setzte er sich zu mir und legte seinen Arm um mich.
Mit der anderen Hand reichte er mir ein Taschentuch.

Dankbar nahm ich es entgegen und putzte mir die Nase. Dann zerknüllte ich es wie seine Vorgänger und legte es neben mich.

Schließlich widmete ich mich dem Essen auf dem Tablett und fing langsam an die Suppe zu schlürfen.

Yoongi zog während der ganzen Zeit mit seiner Hand kleine Kreise auf meinen Arm.

"Wie lange bist du eigentlich schon hier?", fragte ich ihn, als ich mich dem Tee zuwandte.

"Weiß nicht genau, aber als ich ankam hast du noch geschlafen.", antwortete er mir.

"Hmm ach so.... Du hättest nicht extra für mich kommen müssen.", murmelte ich leise und nahm noch einen Schluck vom heißen Tee.

"Ich wollte aber. Ich kann dich doch schlecht mit dieser Krankheit allein lassen."

"Awwwww Hyung, du hast lange nicht mehr so etwas süßes zu mir gesagt.", sagte ich mit einem Lächeln auf den Lippen und stellte die Tasse zurück aufs Tablett.

"Stellst du das bitte auf den Nachttisch?", fragte ich Yoongi und zeigte auf das Tablett vor mir.

"Natürlich.", er nahm es mir vom Schoß und stellte es neben sich auf den kleinen, hölzernen Nachttisch.

"Hyung? Wirst du jetzt mit mir kuscheln?", murmelte ich und schaute den Größeren mit leuchtenden Augen an.

"Na komm her.", meinte Yoongi und lächelte mich an.

Sofort legte ich mich in seine Arme und schmieg meinen Kopf an seine Brust. Zufrieden schloss ich meine Augen, als Yoongi mich an sich drückte und mir einen Kuss auf die Haare gab.

"Hab dich lieb, mein Kleiner."

"Ich dich auch, Hyung. Ich dich auch.", gab ich noch leise seufzend von mir bevor ich einschlief.

Hatte ich gesagt, dass kranksein nur Nachteile hat? Ich glaube ich nehme das alles wieder zurück, denn es hatte auch Vorteile. Vor allem wenn man so einen süßen Freund hatte wie ich.