Jungkook
So ihr habt gevotet und das Ergebnis war ziemlich eindeutig :D
Viel Spaß aus Jungkooks Sicht.
Jackson I
Jungkook IIII
Namjoon I
Yugyeom
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„Die Schritte waren schon wieder falsch", tadelte mich Hoseok und stoppte die Musik mit der Fernbedienung in seinen Händen. „Konzentration, Jungkook!"
„Ich versuche es ja!", seufzte ich frustriert und fuhr mir mit beiden Händen über das Gesicht. Ich versuchte es wirklich. Aber die neuen Schritte wollten einfach nicht in meinen Kopf hinein. Ständig vertanzte ich mich, setzte zu spät oder zu früh ein oder, was am schlimmsten war, ich vergaß meinen Einsatz völlig.
Natürlich wussten die Jungs was mit mir los war. Die Nachricht, dass Lara wieder in Seoul war ging an niemanden spurlos vorbei. Obwohl ich mir wünschte, dass ich etwas mehr Zeit gehabt hätte.
„Und deshalb dürfen Idols eigentlich niemanden daten", murmelte Jimin leise. „Weil sie dann nie 100% bei der Sache sind."
„Ich versuche es doch!", rechtfertigte ich mich erneut. „Wirklich, ich kann das. Noch einmal von vorne. Dieses Mal bekomme ich es hin!"
„Ich meine nicht nur dich", erklärte Jimin. „Sondern auch ihn." Er wies über die Schulter zu Taehyung, der zum tausendsten Mal auf sein Handy schaute, ob Melissa ihm geschrieben hatte.
„Oder ihn", fuhr Jimin weiter fort und zeigte auf Namjoon, der etwas auf einen Zettel schrieb. Jungkook wusste, dass der Leader bereits seit zwei Tagen dabei war sein Date mit Latisha zu planen. Und das tat er einfach ÜBERALL. Selbst hier beim Training schrieb er etwas auf, wenn er eine Idee bekam.
„Echt mal!", nickte Jin genervt. „Jetzt reißt euch mal zusammen!"
„Als ob du besser bist!", stöhnte Hoseok frustriert auf. „Du bist immer völlig aufgedreht und hyperaktiv, wenn du Streit mit Lillian hattest!"
„Der einzige, der sich von euch normal benimmt, ist Yoongi!", sagte Jimin und wies auf Yoongi, der während alle anderen sich stritten, die Schritte noch einmal für sich durchging.
„Er?!", fragte Namjoon entsetzt und legte seinen Block beiseite. „Er schleicht sich jede Nacht nach draußen, um sich mit Tori zu treffen." Er drehte sich zu seinem Bandmember um. „Denk nicht, dass ich das nicht mitbekomme! Was willst du Hazel erzählen, wenn sie davon erfährt!?"
Doch anstatt darauf einzugehen, kam Yoongi dichter und schubste Namjoon beiseite, als er sich neben ihn stellte.
„Die Rede war von einem freien Kopf beim Tanzen zu haben! Und wo ich mich nachts hinschleiche, geht dich gar nichts an!" Er wandte sich an Hoseok und gab ihm ein Zeichen, dass sie noch einmal von vorne beginnen sollten.
„Aber wenigstens haben sie eine Freundin", murmelte Jimin leise, als er sich zu Hoseok stellte.
„Jap", seufzte dieser traurig. „Irgendwas haben sie richtig gemacht, im Gegensatz zu uns."
„Ich habe auch keine Freundin!", rief ich schnell dazwischen. Woraufhin mir alle einen skeptischen Blick zuwarfen.
„Sicher, dass zwischen Airi und dir nichts läuft?", fragte Yoongi. „Ihr würdet gut zusammen passen."
„Lara und er waren auch ein tolles Paar", mischte sich Tae ein und steckte sein Handy weg. „Ich habe gehört, dass sie wieder da ist. Stimmt das?"
„Ja." Meine Stimme war schwach, aber zu hören. Eine Weile war es ruhig um mich herum, als Jimin wieder das Wort ergriff und von uns verlangte noch einmal die Choreo zu üben.
Mit Kopfhörern in den Ohren, schaute ich aus dem Fenster, während Seoul an mir vorbeizog. Namjoon und Yoongi saßen weiter vorne und unterhielten sich mit dem Fahrer, während ich mich nach ganz hinten in die Ecke verkrochen hatte.
Eigentlich wollte ich es nicht tun, aber schließlich suchte ich doch bei Twitter „Kpop House" und wurde geradezu überschüttet mit Tweets zu Lara und mir. Seit der Verkündung, dass sie wieder hier war, gab es zwei Gruppen. Die erste Gruppe war total dafür, dass Lara und ich wieder zusammen kamen. Sie shippten uns mit Bildern und Zitaten. Sie wollten so dringend ein Comeback, dass sich mein Magen verkrampfte. Die andere Gruppe war total dagegen. Sie behaupten, dass Lara mich nur ausgenutzt hatte und ich besser ohne sie dran wäre. Ich stimmte weder der einen, noch der anderen Gruppe zu. Das was Lara und ich hatten war toll und einzigartig. Aber es war vorbei. Ich weiß nicht, wie es mir gehen wird, wenn ich sie wieder sah, aber jetzt gerade war ich über sie hinweg. Jedenfalls zu 70%.
Interessanterweise sprach niemand über Airi. Ich hatte erwartet, dass es eine weitere Gruppe gäbe, die mich mit ihr shippte, aber das tat niemand. Als hätte sie niemand auf dem Schirm. Dachten die Leute, dass sie nicht mein Typ war? Hielten sie sie für zu unscheinbar, dass ich mich in sie verlieben könnte? Konnte ich das denn? War ich es schon? Hatte ich noch Gefühle für Lara?
Argh, ich war so verwirrt!
Aber es war nicht so, dass ich nicht bereit war Lara wieder zu sehen. Im Gegenteil, ich freute mich sogar ein wenig darauf. Jedenfalls mittlerweile.
Ich wollte wissen, wie ihre Tour gelaufen war und wie es ihr ging. Mein Problem lag ehr dabei, dass ich nicht wusste, wie es mir danach ging. Seitdem Airi im Haus eingezogen war, hatte ich das Gefühl endlich wieder atmen zu können. Ich konnte endlich wieder an andere Dinge denken, als an den Schmerz und das Loch, dass Lara hinterlassen hatte. Airi gab mir Kraft und Halt. Ich hatte keine Angst davor mit ihr über alles zu reden, da ich wusste, dass sie mir immer zuhören würde. Es war nicht zu leugnen, dass wir Freunde geworden waren. Doch seit dem Escape Room stellte ich mir die deutliche Frage, ob wir mittlerweile nicht doch mehr waren? Ich wollte es langsam angehen und es herausfinden, wenn ich bereit dafür war. Aber Laras Nachricht gab mir das Gefühl, als hätte jemand auf die Bremse getreten, um dann Vollgas zu geben. Als würde mit Laras auftauchen eine Antwort von mir verlangt werden, wen ich wähle. Aber ich wusste es doch nicht! Ich konnte die beiden doch nicht miteinander vergleichen! Ich lernte sie in völlig verschiedenen Teilen meines Lebens kennen und sie sind noch dazu Grund verschieden.
Hinzukam, dass das Kpop House in 6 Wochen vorbei war. Was würde dann sein?
Ich seufzte und lehnte meinen Kopf mit geschlossenen Augen gegen die Kopflehne.
Lara oder Airi?
Ich traf Airi im Wohnzimmer, als sie sich unter einer Decke eingekuschelt einen Film ansah.
„Hey", sagte sie und hob lächelnd den Kopf, als ich den Raum betrat. Ich nickte lächelnd zu und setzte mich ohne lange nachzudenken, neben sie auf das Sofa.
„Was schaust du da?"
„Tune in for Love. Aber ich weiß noch nicht genau, was ich davon halten soll", sagte sie nachdenklich und legte den Kopf schief. Die Art wie sie den Film betrachtete, erinnerte mich ein wenig an eine Eule, die ihren Kopf neigte. Als würde Airis Nacken langsam schwer werden und sie wüsste nicht so ganz, wie sie ihn noch halten sollte. Das war irgendwie süß.
„Aber ich mag den Schauspieler", sagte sie schließlich und wurde etwas rot um die Nase. „Vielleicht wird es ja noch besser."
Als sie die Worte aussprach spürte ich ein kleines Stechen in meinem inneren und ich erwischte mich dabei, wie ich mich mit Jung Hae In vergleichte. Fand sie ihn attraktive oder mochte sie ihn nur als Schauspieler? Ich traute mich nicht zu fragen, jedoch brennten mir die Worte auf der Zunge. In den Filmen und Serien, die ich mit ihm kannte, spielte er eine ruhige und liebe Person, der wusste, was er wollte und darum kämpfte. Er sah noch sehr jung aus und ich wusste von den Schwestern meiner Member, dass sie alle auf sein Lächeln standen. War mein Lächeln auch so bezaubernd, dass mir alle gleich verfallen? Ich wusste zwar, dass ich der Bias einiger ARMYs war, aber wieso mochten sie mich eigentlich? War es mein Lächeln? Meine Stimme? Meine Tanzskills?
Gott Jungkook, reiß dich zusammen! Seit wann warst du so schnell eingeschüchtert? Ich hatte von einem hohen Turm einen Bungee Sprung gemacht und war mit dem Kopf nach unten an einem Seil einen Abhang entlanggefahren! Seit wann machte mich so eine Kleinigkeit unsicher?
„Was ist mit deinem Hals?", fragte ich, bevor mir noch der Satz rausrutschte, was an dem Kerl so toll wäre.
„Ich habe mich heute Nacht verlegen und jetzt kann ich ihn kaum aufrecht halten."
„Ah, verstehe", nickte ich und rutschte dichter an Airi heran, um ihr einen Arm, um ihre Schultern zu legen. Sie verkrampfte sich augenblicklich und schaute mich mit großen Augen an.
„Was wird das?", fragte sie vorsichtig.
„Du kannst dich an mir anlehnen", grinste ich und wies auf meine Schulter. „Dann kannst du dich besser auf den Film konzentrieren." Und vielleicht lenkte ich dann ihre Aufmerksamkeit von diesem Kerl auf mich.
Sie zögerte, bevor sie dichter an mich heranrutschte und den Kopf an meiner Schulter ablegte. Gleichzeitig zog sie die Decke über meine Beine rüber und ich spürte die Wärme, die sich bereits darunter angesammelt hatte.
Eigentlich wollte ich sie damit ablenken, aber wieso warf mich diese Situation jetzt aus der Bahn? Langsam drehte ich meinen Kopf und schaute nach unten zu ihrem braunen Haarschopf. Der Geruch ihres Haarshampoos stieg in meine Nase. Sie roch gut. Irgendwie vertraut. Mein Herz klopfte stark gegen meine Brust. Konnte sie es spüren? Konnte sie meine laute Atmung hören? Warum hatte ich mich nicht unter Kontrolle?! Wieso schoss mein Puls so in die Höhe?
Nein, es war definitiv nicht mehr zu leugnen, dass ich etwas für Airi empfand.
Vielleicht war es gut, dass Lara wieder hier war. Vielleicht würde es mir endlich Klarheit verschaffen.
Das Problem war allerdings, dass ich nicht wusste, was Airi dachte. Sie sprach nicht sehr viel, was bisher kein Problem für mich war. Doch gerade jetzt wüsste ich zu gerne, was in ihrem Kopf vor sich ging. Was dachte sie, wenn sie mich sah? Was empfand sie? Es verunsicherte mich, dass ich es nicht wusste.
Lara war da direkter. Sie sprach aus, was ihr durch den Kopf ging. Auch wenn sie mich damit damals ganz schön überforderte.
Wie ich bereits sagte, sie waren zwei völlig verschiedene Menschen. Es war einfach nicht möglich sie zu vergleichen.
Jackson kam in das Wohnzimmer und blieb wie angewurzelt stehen, als er uns sah. Airi hatte ihn noch nicht bemerkt und ich gab ihm ein deutliches Zeichen, dass er wieder verschwinden sollte. Er verstand es sofort und schob Amaya, wieder aus dem Raum, ehe sie die Situation erfassen konnte.
Schweigend schauten wir den Film weiter. Ich zog Airi noch ein wenig fester an mich heran und merkte irgendwann ihre tiefen und gleichmäßigen Atemzüge. Sie war eingeschlafen.
Lächelnd sah ich sie an und strich ihr die Haare aus dem Gesicht. Es fiel mir unglaublich schwer wegzusehen, denn irgendetwas an ihr zog immer wieder meinen Blick auf sich. Jetzt hatte ich genug Zeit ihre langen Wimpern zu betrachten und ihre kleine Stupsnase. Mir fiel auf wie gleichmäßig ihre Oberlippen geschwungen waren und wie puffig ihr Gesicht aussah, wenn sie rot wurde. Denn das war sie. Knallrot.
Mir gefiel das Gefühl, was dieser Moment in mir auslöste. Es machte mich glücklich und irgendwie zufrieden. In diesem Moment war ich völlig mit mir im Reinen.
Ja, ich war bereit Lara wiederzusehen, da war ich mir jetzt sicher. Ich brauchte es einfach für einen richtigen Abschluss. Und um mir darüber klar zu werden was, bzw wen ich will. Ich musste einfach wissen, ob meine Gefühle für sie wieder aufflammen würden oder ob meine Gefühle für Airi stark genug waren, um Lara stand zu halten.
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