3. Kapitel

Heute mal ein Extrakapitel :3

Pov. Mik

Als ich die Tür hinter mir mit einem lauten Knall schloss, blieb mir die Spucke im Hals stecken und einen Moment lang hatte ich überlegt, doch einfach wieder in eine der vielen Wohnungen zu gehen, wo Kostas mit dem viel zu großen Shirt stand.

'Denk aber nicht das es mir egal wäre, wenn du da drauf gehst.'

Ich wusste nicht, was ich darauf hätte sagen sollen, außer das, was aus meinem Mund kam.
Wir waren nicht mehr zusammen, nicht mehr verliebt!

Ja wir mochten uns ja nicht mal mehr wirklich, nach all dem, was damals vorgefallen ist.

Kostas war derjenige, der mich in Berlin festhalten wollte. Er war derjenige, der nicht wollte, dass ich meinen Traum verfolge und den Job annehme. Natürlich hätte ich dafür umziehen sollen, was dann auch passiert ist.

Jemand, der mich von meinem Traum abbringen will und nicht möchte das ich weiter gehe, gehörte nun mal nicht in mein Leben. Ich hatte doch alles richtig gemacht, aber Dennis war sofort so paranoid und wollte unter keinen Umständen das ich wegzog.

Er hat einfach durch und durch ein Problem.

„Wie lange willst du noch Löcher in die Luft starren? Timo will gleich los."

Alice kam gerade die Wendeltreppe zu der höchsten Etage dieses Gebäudes hoch und legte ihre Unterarme auf die Steinerne Balkonwand.
Abwartend sah sie zu den Springerstiefeln von Timo.

„Du kannst sie ihm gerne schon geben. Sag ihm, ich komme gleich", erklärte ich der Langhaarigen und reichte ihr die Schwarzen Schuhe.

„Ist Kostas noch da drin?", fragte sie vorsichtig mit ihrer hellen Stimme und sah interessiert zur Tür, was ich mit einem langsamen Nicken bestätigte. Ich presste die Lippen aufeinander und sah wieder von dem riesigen Balkon, in die Ferne, wo man sowohl den hohen Deich, als auch das weite Meer sah.

Es war kein Geheimnis das Alice auf Kostas stand. Das tat sie schon seit einigen Wochen, was aber auch verständlich war. Immerhin war Dennis ein verdammt süßer, hübscher und lustiger Typ, der eine einzigartige Empat- egal.

Kostas war kein schlechter Mensch. Nur ein total naiver Idiot.

Jedenfalls merkte man es mehr als deutlich, dass sie auf meinen Ex stand. Vielleicht ging sie mit mir deshalb auch ein wenig respektvoller um.
Eigentlich wussten alle hier, dass wir vor der Apokalypse mal zwei Jahre zusammen waren.
Die Meinungen waren damals ziemlich gespalten.

Einige fanden es ziemlich nervig, wenn wir uns wegen damaligen Sachen gestritten haben (Was leider mehr, als häufig geschah).

„Glaubst du.. Ich kann zu ihm?", „Ich glaube Kostas wollte noch was schlafen. Er ist noch ziemlich Müde von letzter Nacht", log ich und drückte ihr nun endgültig die Schuhe von Timo in die Hand.

„Aber Timo braucht die dringend, wie gesagt."

Alice nickte schnell, wobei ihr einige Strähnen ihre Braunen Haare aus dem Zopf fielen.

„Ich bring sie ihm. Du kommst gleich?", „Ich macht mich nur selber eben fertig für die Patrouille", beendete ich damit das Gespräch, das ich an ihr vorbei lief und so die Steinerne Wendeltreppe erreichte.

So schnell es mir mein Bein erlaubte, erreichte ich die erste Etage, wo sich meine Ferienwohnung befand.

Auch, wenn es was komplett anderes war, liebte ich dieses riesige Haus.

In die Oberen Etagen kann man im Normalfall nur über die Wendeltreppe zu dem gefliesten Balkon, welcher gleichzeitig auch ein 'offener' Flur war. Man hatte von beiden Etagen die komplette Übersicht.

Aus Sicherheitsgründen, da die Infizierten ja auch nicht so dumm waren, hatten wir die Tür zur Wendeltreppe auf der Einfahrt unten verriegelt und mit allen möglichen Möbeln und Sachen zugestellt.
So schnell kam da keiner durch.

Wir selber kletterten über eine Metallleiter auf den ersten Stock, die immer von einer Person bewacht wurde.

Es war das sicherste Gebäude, was wir uns hätten vorstellen können.

Leise öffnete ich die Tür zur Wohnung 17, die ich mir mit Eren teilte.
Zum Glück war ich jedoch dieses mal alleine in der Wohnung.
Ich mochte Eren, wirklich.

Man konnte sich super mit ihm unterhalten, aber nun ja.. Er war dann doch ganz schön anstrengend auf Dauer. Zum Glück war er die meiste Zeit mit zwei anderen in der 'Küche', die wir im Umzäunten Garten errichtet hatten.

Eigentlich war es auch keine Küche, sondern eher eine überdachte Terrasse mit mehreren Esszimmertischen, die aneinandergereiht wurden und einem Kohlegrill.

Das Essen mussten wir uns wohl oder übel selbstbesorgen, sammeln und Schlachten.

Ich öffnete die Vorhänge der Fenster ein Stück und tauschte auch meine normalen Schuhe mit den selben Springerstiefeln, die Timo hatte.

Bei einer Patrouille hatten wir in der hintersten Ecke eines Koffers, in den Dünen, zwei Paar gefunden. Auch, wenn meine mir etwas zu groß waren, waren sie um einiges besser als die durchgelaufenen Straßenschuhe, die ich jetzt seit ungefähr zwei Jahren besaß.

Dennoch sollten wir uns nicht beschweren. Immerhin hatten wir schon fast ein Luxusleben hier.
Die anderen Überlebenden hatten es da draußen bestimmt um einiges schwerer...

Als ich mir die Olivgrüne Jacke von dem Kleiderständer hing, musterte ich mich nochmal kurz in dem Ganzkörperspiegel, ehe ich sie mir drüber zog und sie richtete.

Einen Schritt Richtung Wohnungstür und genau das trat ein, was ich erst beim Verlassen von Kostas' und Timos Wohnung hatte.

Der Schmerz in meinem Bein.
Der jüngere hatte ja nicht unrecht gehabt.

Natürlich hatte er nicht unrecht. Kostas hatte meistens immer die richtige Antwort und konnte die Leute, wie ein offenes Buch lesen und natürlich war ich dem ebenso verfallen.

Ich hatte Schmerzen an meinem Bein. Emily meinte ja auch, dass es geprellt wäre und ich es schonen sollte, aber Pflicht ist Pflicht.

Wenn ich das heute schaffe, hab ich ja wieder eine oder zwei Wochen Ruhe.

Es wird schon alles gut gehen...

Als ich mir meinen Rucksack mit Wasser und dem ein oder anderen Snack, als auch meine Machete, nahm, trat ich wieder aus der Wohnung und schloss die Tür hinter mir.

All das nur, um einen Meter vor mir Timo in die Augen blicken zu müssen, welcher schon deutlich genervt auf mich wartete.

Ich mochte diesen Typen nicht, schoss es mir durch den Kopf. Blöd nur, dass er Kostas bester Freund war.
Würde nicht klar sein, dass er mit Emily zusammen war, hätte ich dem Arschloch glatt zugetraut, heimlich was mit Kostas angefangen zu haben.

„Bist du endlich soweit?", fragte er und stieß sich von der Mauer der Terrasse ab.

„Bereit, wie eh und je. Wo geht es diesmal hin?", murmelte ich und lief direkt an ihm vorbei, nur, um Emily an der Leiter zu erwarten.

Unsicher sah sie sich mein Bein an und strich sich die Blonden Locken hinter die Schulter.

„Mik. Glaubst du, du schaffst das mit dem Bein?", fragte sie mich, doch ehe ich ihr antworten konnte, legte sich ein Arm um meine Schultern und der größere drückte mich 'Brüderlich 'an sich.

Innerlich verdrehte ich die Augen.

Lass mich los du Eierkopf, fauchte ich in meinen Gedanken, während ich außerhalb bloß leicht lächelte.

„Mik schafft das schon. Er ist einer unserer besten Kämpfer. Nicht wahr, Miki?"

Autsch. Der einzige, der mich immer Miki genannte hatte, war Kostas gewesen, bevor das hier alles war.

„Genau. Alles gut", nickte ich und stieg als erstes die Leiter hinab, doch mein Bein machte es mir mehr, als schwer. Umso erleichterter war ich, als ich auf dem Gestein der Auffahrt aufkam.

Das Schmatzgeräusch von Oben verriet mir, dass die beiden wohl doch noch Zeit für sich haben wollten.

Meine Hände ließ ich gegen die Oberschenkel fallen und mit einem Seufzen drehte ich mich langsam um die eigene Achse, ehe ich nach oben zum Zweiten Stock blickte.

Sofort fielen mir die noch immer fettigen Straßenköterblonden Haare auf und der Qualm, welcher von seinen Lippen aufstieg.

Ich wusste in dem Moment nicht, was ich schlimmer fand. Die Tatsache gleich mehrere Stunden mit Timo durch die Straßen zu eiern oder das Dennis noch immer am Rauchen war und er sein Leben mit jedem Stängel mehr verkürzte.

Ich hasste es, was diese kaputte Welt aus ihm gemacht hat...


Naa?
Was denkt ihr bis jetzt von der Situation? Wie schätzt ihr Timo, Emily und Alice ein?
Im Laufe der Story gibt es natürlich noch weitaus mehr von ihnen und anderen zu lesen.

Die Situation zwischen Mik und Kostas ist ja auch etwas kritisch und ich denke mal ihr seid alle noch ein wenig verwirrt, von der Trennung und dessen Gründen.
Das wird sich aber alles noch aufklären!

Schon möglich das euch das alles momentan ein wenig langweilig rüberkommt, aber ich verspreche euch, dass diese Fanfiction später in alle möglichen Richtungen verlaufen wird.
Es wird noch sehr krass 👀

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