15. Kapitel

Pov. Mik
Vor vier Jahren

„Kommt ihr zwei jetzt noch mit oder nicht? Wir können nicht ewig warten!“
Alicia sah abwechselnd zwischen Kostas und mir hin und her, doch unseren Blicken nach zu urteilen, war es nicht das, was wir sie sich erhofft hatte.

Stöhnend warf sie die Arme in die Luft und im selben Moment zuckte Kostas ein Stück mit seinem Körper nach hinten.
Fragend sah ich ihn an und legte vorsichtig meine Hand auf seinen Rücken.
Was war los mit ihm?

Die Alkoholfahne von den Leuten vor mir, zog sich bis in mein Gehirn, weshalb ich meinen Blick wieder den anderen zu wand.

Gerade, als ich einen Schritt auf die Rothaarige und unsere Freundesgruppe machen wollte, um ihr meine Hand auf die Schulter zu legen, zog mein Freund mich wieder mehr oder weniger gewaltig zu ihm zurück.
Warnend sah er mich an und schüttelte den Kopf.

Dachte er echt, ich würde da einsteigen wollen?! Das wäre mein verdammtes Todesurteil!

„Weder Mik noch ich werden uns bei euch ins verdammte Auto setzen, okay? Ihr solltet auch nicht fahren. Sowohl du, als auch Daniel und Mimi sind mehr, als nur angetrunken. Lauft lieber den Weg.“

Die Wut, die in Dennis Stimme schwebte, verwandelte sich schneller als Gedacht in Besorgnis um. Der Blonde griff stumm nach meiner Hand und drückte diese. Ich lächelte.
Dieser Junge war mir mehr wert, als alles, was ich besaß.

„Kostas hat recht. Lauft zu der Kneipe oder geht nach Hause“, erwiderte ich vorsichtig, was aber sofort durch den Braunhaarigen am Steuer zunichte gemacht wurde.

„Lass die Schwuchteln doch machen, was sie wollen. Die verstehen einfach nur kein Spaß und ficken sich doch gleich eh die Birne weg. Nicht einen Tropfen haben die getrunken. Wollt ihr auf diese Waschlappen hören?!“
Perplex ging Kostas einen Schritt nach hinten und starrte den Jungen an, welcher nur genervt aus dem Fenster starrte.

„Sorry..“, murmelte Alicia uns zu, ehe sie sich auf den Beifahrersitz setzte und die Tür schloss. Ihr war nicht ganz wohl bei der Entscheidung, doch bevor ich ihr auch nur Vernunft zureden konnte, bretterte der Wagen mit einer hohen Geschwindigkeit davon.
Die Reifen quietschten in der Nachtluft und wir beide blieben unter der grell leuchtenden Straßenlaterne stehen.

Sekunden, Minuten.
Der Mond bewegte sich langsam über den Nachthimmel.
Und jetzt?

„Gehen wir?“, fragte ich den mittlerweile größeren, welcher nur abwesend nickte.
Auch, wenn ich es nicht zugeben wollte: Eigentlich mochte ich es mehr, als er noch ein kleines Stück kleiner war, als ich. Ich liebte diesen Blick, wenn er vorsichtig zu mir hoch sah und mich strahlend anlächelte, doch jetzt.. Da sah er so Erwachsen aus.

„Wohin gehen wir?“, fragte der Blonde mich nach einigen Minuten in denen wir die dunklen Straßen lang liefen. Der Geruch von einem Kaminfeuer lag in der Luft, als ich unsere verschränkten Hände zu meinen Lippen führte und einen leichten Kuss auf den warmen Handrücken hauchte.

„Keine Ahnung“, gab ich ehrlich zu und grinste ihn an, was mein Freund mir nach einem kurzen verwirrten Ausdruck gleichtat.
Diese Nacht mit dem riesigen Mond schien nur eines sagen zu wollen: Genießt diese Nacht, bevor sie wieder vorbei ist und genau das taten wir jetzt!
Nach Hause konnte man immer noch später.

Die kühle Sommerluft zog mir in die Nase und mit einem Blick nach Links sah ich zu einem verlassenen Spielplatz, welcher im Schein des Mondes gar zauberhaft aussah.

Ohne was zu sagen, zog ich den Jüngeren an der Hand mit mir über den Gepflasterten Bürgersteig, bis wir die Holzspäne unter unseren Füßen spüren konnte.
„Du willst echt auf den Spielplatz?“, fragte er ein wenig überfordert, aber ich zuckte bloß lachend die Schultern.

„Ist doch romantisch. Nur wir zwei bei Nacht hier“, „Super Romantisch, bis die ganzen Drogenfreaks auftauchen und uns die Hölle heiß machen.“

Ich küsste ihn kurz.
Mein Gott war der Typ pessimistisch!

„Jetzt genieß es doch einfach, du Miesepeter“, lachte ich und zog ihn mit zu den Schaukeln, wo er sich doch wohl oder übel drauf fallen ließ.
„Ich genieß es doch! Ich wäre mit dir lieber Zuhause im Bett un-“, „Und das kriegst du später auch noch. Nicht so ungeduldig, Babe.“
Ich zwinkerte ihm zu.
„Nenn mich nicht Babe!“

Lachend schaukelte der Blonde sich schief zu mir, um mir leicht gegen die Brust zu schlagen, weshalb auch mein Körper mit der Schaukel hin und her zu wippen begann.

Stumm holte ich mein Handy raus, weshalb mir sofort das Kussfoto von Dennis und mir entgegen sprang, was Melina heimlich gemacht hatte, als wir uns das erste mal im Pool geküsst hatten.

Also... bevor es intimer wurde.
Alleine der Gedanke an diese überraschende Wendung in dieser Nacht, ließ mein Herz höher schlagen und ein Warmes Lächeln ließ meine Zähne zwischen den Lippen hervorblitzen.

Melina hatte mir noch in der selben Nacht das Bild auf Whatsapp geschickt mit den Worten 'Ich habs mir schon gedacht. Keine Sorge, danach bin ich sofort wieder rein gegangen. Viel Glück euch zwei und pass bloß auf den kleinen Schussel auf.'

Sie hatte sogar tatsächlich ihr Maul über uns gehalten – Eine Woche.
Danach flog die Beziehung schneller auf, als ich Kostas hätte anrufen können.

Wir hatten sogar deshalb ein Gespräch mit den Lehrern, von wegen das es nicht Legal wäre und wir das doch bitte noch bis Kostas Geburtstag so gut verheimlichen sollen, wie möglich, da ich sonst gewaltig ärger kriegen könnte.

„Warum grinst du so?“, fragte Kostas mich und stand von der Schaukel auf.

„Keine Ahnung. Ich muss immer grinsen, wenn ich mein Sperrbildschirm sehe“, erklärte ich ihm, weshalb er die Arme vor der Brust verschränkte.
Ich öffnete gerade Spotify und schaffte es noch nebenbei so eine Playlist anzumachen und mein Handy in der Hosentasche verschwinden zu lassen, als der Junge mit dem weißen Shirt mich von der Schaukel in seine Arme zog.

Die ersten Takte des Remix von Justin Biebers „Love me“; ertönten dumpf, als ich mich in die Umarmung sinken ließ.
„Oh Gott. Bitte nicht dieses Lied“, lachte er und sah mir in die Augen.

„Wieso?“, „Das läuft momentan wieder so oft im Radio. Ich kann es einfach nicht mehr hören!“
Leise lachte ich in seine Schulter und hauchte einen Kuss auf diese, während Kostas seine Hände über meine Seiten fahren ließ.

Irgendwann löste ich mich dann doch von ihm und nahm seine Hände in meine, um diese leicht zu Schaukeln. Leise sprach ich die Lyrics mit, als der Refrain losging.

„Love me, Love me. Say that you love me!“, grinste ich, während ich meinen Oberkörper so hin und her wippte, dass auch der größere ein belustigtes Grinsen aufsetzte.
Als ich das Lied zum ersten mal hörte, nachdem ich hier her gezogen war, hatte ich nur einzig und allein den Jungen vor mir im Sinn und das hat sich bis heute nicht geändert.
Er erstrahlte mir den Weg in dem Dunklen Tunnel.

„Mik, hör auf damit“, lachte er, doch ich zog ihn an den Händen mit mir, dass er gar keine andere Wahl hatte, als mit mir mit zu machen.

„A minute with you is worth more than a thousend days without your love“, sang ich grinsend mit und streckte ihm die Zunge raus, weshalb auch Kostas endlich mitmachte und seinen Oberkörper ebenso leicht bewegte.

Ihm schien das alles noch ein wenig unangenehm zu sein.
Dennis zog mich an den Händen langsam zu sich und seine Augen strahlten nur so in dem Mondlicht, was mich breiter leuchten ließ, als tausend Sterne.
Ich liebte diesen Jungen einfach nur..

„Just stay right here, I promise my dear I'll put nothing above ya“, hauchte mir der größere gegen die Lippen, als ich mir einen kurzen Kuss von den Lippen stahl.

Ein letzer Blick in seine Lippen und das Synchrone:
„Kiss me, Kiss me. Say that you miss me. Tell me what I wanna hear. Tell me you love me“, von uns, ehe sich unsere Lippen trafen.

Die kalte Luft in dem sonst so heißen Sommer bescherte mir eine Gänsehaut, während Kostas Haut, wie eine Sonne glühte.

„Ich liebe dich so sehr“, hauchte ich zwischen den Küssen, was ihn mich kritisch mustern ließ. „Und das sagst du jetzt auch nicht nur, wegen des Songs“, „Natürlich nicht! Ich könnte dir jede Minute sagen, wie sehr ich dich liebe“, lachte ich und strich dem größeren über die Wange.
Kostas' Lippen verformten sich zu einem lächeln, während er uns in seinem Arm herumwirbelte und mich wieder küsste.

Blind bewegten wir uns in irgendeine Richtung, als ich Metall an meinen Knöcheln spürte und mit einem mal, fielen wir zwei auf das Ende der Rutsche, was uns jedoch nach dem kleinen Schock lachen ließ.
Ohne Hemmungen legte der Blonde sich auf mich, und steckte seinen Kopf in meine Halsbeuge.
Er war nicht nur größer geworden, sondern auch schwerer!

Die Bäume über uns schlugen um sich, als mein Freund sich aufstemmte und mich wieder ansah.
„Ich liebe dich aber auch. Mehr, als du dir vorstellen kannst“, flüsterte er und fuhr mir durch die Haare.
„Ich dich aber mehr!“
„Das glaube ich dir nicht“, Kostas musterte mich, was mich lächelnd schnauben ließ.

„Glaub', was du glauben willst. Irgendwann werde ich es dir beweisen.“

Es tut mir so leid, dass ich so unfähig bin die Kapitel pünktlich hochzuladen. Irgendwie vergesse ich das immer xD

Naja zumindest habt ihr jetzt schon den zweiten, kitschigen Rückblick hinter euch, der euch einen Abend in der Zeit vor dem Zombiedrama entführt.
Wenn man überlegt wie ruhig und schön da noch alles war, ohne in ständiger Angst leben zu müssen.

Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen. Habt ihr Ideen oder Wünsche für weitere Rückblicke der Vergangenheit? Wollt ihr irgendwas sehen, was bis jetzt noch nicht so aufgegriffen wurde?

Ich hoffe ihr habt ein schönes Wochenende 💕

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