1. Kapitel

Pov. Kostas

„Ich bin dann weg. Baut ja keine Scheiße!“
Die Stimme meiner Mutter hallte durch die Drei Zimmer Wohnung, während Mik und ich auf meinem Bett saßen und auf die Handys blickten.
„Ist gut. Fahr vorsichtig“, rief ich zurück, ehe die Tür ins Schloss fiel und es Mucksmäuschenstill wurde. Weder Mik, noch ich sagten ein Wort und da wir jetzt die einzigen in dieser großen Wohnung waren, gab es natürlich auch niemand anderen, der ein Gespräch hätte anfangen können.

Ich befreite mich aus der schlecht, als rechten Umarmung von meinem Freund und sah ihn lächelnd an, während er bloß stumm von seinem Handy
aufsah.

„Ist was?“ Sein Kopf kippte leicht nach rechts, während er sein Handy neben sich legte und die Arme vor seinem Körper verschränkte.
Die Matratze quietschte leicht.
Ich zuckte mit den Schultern und rutschte ein Stück näher an ihn.
Nein - Eigentlich ließ ich mich auf ihn fallen und legte meinen Kopf auf seine Schulter, so, dass meine Nase kurz davor war die weiße Lehne meines Boxspringbettes zu berühren.

Erleichtert ausatmend legte der Braunhaarige seine Arme um mich, doch konnte ich unterschwellig spüren, wie er schon wieder auf seinem Handy am herumtippen war.
Konnte der nicht einmal seine Aufmerksamkeit auf mich lenken?
War der Chat mit Person xy wirklich so viel spannender?

„Du bist wie besessen von dem Dingen. Miki, wir haben das ganze Wochenende nur für uns und du hängst nur vor dem verdammten Display. Nachher kriegst du wirklich noch Viereckige Augen“, murmelte ich, doch konnte ich mir ein Grinsen nicht verkneifen.
Der letzte Satz muss er sich dauernd von seiner Mutter anhören (Zurecht, finde ich) und ich konnte das Augen verdrehen des älteren förmlich hören.

Ich stemmte mich mit einer Hand auf, um ihm die Sicht zu versperren, doch Mik sah mich nur mit hochgezogenen Augenbrauen an.
Diesen Cut, welchen er in der rechten Augenbraue hatte, war schon dort, seitdem ich ihn kennengelernt hatte. Auch, wenn er es nicht zugab und noch immer behauptete, sie wäre, weil er mal ein Kätzchen von einem Baum gerettet und dieses ihn gekratzt hatte, entstanden, aber ich wusste ganz genau das er sich nur interessanter machen wollte, als er war.
Ich wusste, dass er sie sich nur ein rasierte.

„Kostas, dass ist echt mega wichtig. Du glaubst gar nicht, was da in Amerika gerade abgeht. Da hat schon wieder irgendein Verrückter versucht, einen Arzt zu beiß-“, bevor er auch nur weiterreden konnte, nahm ich sein Telefon aus der Hand, steckte es mir in die hintere Hosentasche und sah ihn abwartend an.

„Bitte. Wenn die Schule wieder anfängt, werden wir kaum Zeit füreinander haben. Die Ärzte und verrückten können warten – Ich aber nicht“, lächelte ich bitter, während ich meinem Freund über die Wange strich.
„In Ordnung“, murrte er, als ich schon seine Hand an meinem Nacken spürte.

Lächelnd ließ ich mich wieder nach unten sinken und legte zufrieden meine Lippen auf seine.
Wenn ich eine Sache genauso sehr liebte, wie Mik, dann waren es einfach seine verdammten Lippen. Eigentlich liebte ich alles an ihm: Sein Humor, seine Fürsorglichkeit, die Kraft Geschichten aus dem nichts zu erfinden und zu erzählen, als wäre er Live dabei gewesen, obwohl sie sich so surreal anhörten.

Eine Geschichte im Londoner Untergrund mit den verschiedensten Charakteren, einer krassen Story und so viel Liebe in ihrer Erzählweise, doch genauso viele andere.
Wenn dieser Junge nicht später erfolgreich wird mit allem was er macht, dann weiß ich nicht weiter. Erst dann würde ich die Welt wohl für verrückt erklären.

„Ich liebe dich“, hauchte er zwischen zwei Küssen, während seine Hände unter meinen Pullover strichen und meinen Oberkörper, wie schon so oft erkundeten.
„Auch, wenn ich manchmal nerve?“, fragte ich grinsend und ging extra ein Stück von seinem Gesicht weg.
„Ne, dann nicht“, gab er ironisch wieder, was mich gespielt ungläubig den Kopf schütteln ließ.
„Was habe ich nur für einen Freu-iind!“

Erschrocken schoss meine Stimme eine Etage höher, als der Braunhaarige sein Bein um meine legte und mit einem Ruck die Position wechselte.

Selbstgefällig lächelte er mich an und streckte mir die Zunge raus, während er mich wieder in einen (dieses mal viel viel intensivieren) Kuss zog und mich tiefer in die bereits durch gelegene Matratze drückte.

Ich seufzte zufrieden in den Kuss, was der Ältere mir nachmachte, doch bevor ich ihm das Schwarze, enge T-Shirt ausziehen konnte, fing sein Handy in meiner Hosentasche an zu vibrieren.
Eigentlich wollte ich es ignorieren, doch Miks Hand war schneller.
Noch im Kuss krallte er es sich, auch, wenn seine Hand eine Sekunde länger an meinem Hintern lag, als eigentlich nötig war.

„Mik!“, ermahnte ich ihn empört, als er sich ganz von mir löste um auf den hellen Display zu schauen.
Ich biss die Zähne aufeinander. Wie stur und vor allem abhängig kann man sein.

Als wir uns kennengelernt und gedatet hatten, war er doch auch nicht so. Wir hatten immer Zeit für uns und meistens war sogar er derjenige, der nichts von dem ständigen 'am Handy sein' hielt. Wieso also auf einmal jetzt? 

Nur, weil so ein paar Verrückte, Obdachlose auf der offenen Straße angeknabbert hatten?
Weil ein Arzt von diesen Drogensüchtigen angegriffen wurde?
Was war daran so besonders? Natürlich gibt es verrückte Zeiten, aber das was alle für eine Welle machten, war einfach nur sinnlos.
Ist ja klar das die sich alle angst machen.

„Schon gut. War nur eine neue Meldung, wegen der... der Angriffe, weißt du?“
Ich nickte mit zusammengepressten Lippen und stemmte mich wieder ein Stück auf.

Mik, der noch immer zwischen meinen Beinen, auf seinen Knien saß, scrollte besorgt den Bildschirm hinab, während seine Augen immer wieder nach Links und Rechts huschten.

„Du solltest dir echt nicht so viele Gedanken machen, weißt du? Das ist in ein paar Tagen bestimmt wieder vorbei. Nur eine neue Droge oder so...“, versuchte ich ihn aufzuheitern, doch anstatt eine Antwort von dem unsicheren Jungen vor mir, gab es einen lauten Donnergroll durch die gesamte Stadt, der uns beide zusammenzucken ließ.

Mik fuhr sich mit den Händen durchs Gesicht und machte sein Handy auf stumm, ehe er es in meinen Nachtschrank verriegelte. Gleichzeitig sah ich jedoch im Augenwinkel, wie er ein Kondom auf den Nachttisch legte.
Ich zog die Augenbrauen hoch, während Mik sich mit einem Zwinkern das Oberteil über den Kopf zog und es fast schon perfekt in den offenen Wäschekorb warf.

„Vielleicht hast du auch recht, sorry. Jetzt bin ich wirklich 100% für dich da, babe“, lächelte er, als er mein Gesicht in seine Hände nahm und mir einen Kuss auf die Nasenspitze hauchte, nur, um mich im nächsten Moment mit einer konzentrierten Bewegung zurück auf die Matratze zu befördern.
Musste er das denn immer machen?!

Nagut, vielleicht sah mein Gesicht auch einfach zu komisch aus, wenn er das einfach so machte, wenn ich nicht damit rechnete.
Vielleicht mochte ich es aber auch einfach und er merkte das?
Pff.

Als seine Lippen wieder auf meinen lagen und ich auch schon kurz darauf seine Zunge an meiner spürte, war das einzige, was ich mir dachte: Hoffentlich überhören uns die Nachbarn die nächste halbe Stunde einfach während des Gewitters!


Heyyy und Herzlich Willkommen zurück zu einer neuen Fanfiction von mir :)
Ich hoffe sehr, dass euch dieses erste Kapitel gefallen hat und ich hoffe ebenso, dass ihr diese Geschichte mitverfolgt!

Wie immer wird im Wochentakt ein Kapitel erscheinen und joa.

Feedback wäre super lieb, da ich mich bei dieser Fanfiction nochmal versuche doppelt so viel anzustrengen, was Charaktere, Beschreibungen, etc. angeht!

Dann bis nächste Woche <3

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top