#65| Meer und Mond

Pov. Kostas

Ich spürte die Zeit an mir vorbeiziehen, als ich mit meinen Füßen den warmen Sand der wohl bekannten Insel betrat. Mir wurde ganz schlecht bei dem Gedanken, dass gleich alles zu Ende sein würde.
Der Mond leuchtete im Rötlichen Ton auf uns hinab und erstrahlte das Meer in einem Blut roten Schimmer.
"Kommt. Wir haben nicht mehr viel Zeit!" Die Stimme des alten Mannes, welcher das mächtigste Amulett dieser Welt um den Hals hatte deutete auf uns und auch wir wurden nach vorne gezogen.

Sebastian hatte sich ganz dicht an mich gedrückt und seine Hand wanderte immer und immer wieder über meinen Körper. Mal über meine Brust, dann unter mein Shirt und auch an meinen Oberschenkeln.

Ich fühlte mich schmutzig, dreckig und der Blick von Mik machte es nicht besser. Er hätte Sebastian in Stücke gerissen, wenn er doch nur könnte, doch Mik und ich mussten die Seile an unsere Hände lassen.
"Du bist so schön", hauchte Sebastian in mein Ohr und biss dort leicht rein, weshalb ich mein Gesicht verzog und den Würgreiz unterdrückte.
Wie konnte ich nur mit so einem Typen zusammensein? Wie konnte ich jemals Sebastian, Mik vorziehen? Ich war doch vollkommen durch mit der Welt...

"Lass mich in Ruhe!", murrte ich und zerrte mich etwas von ihm weg, näher an Mik, doch half dies nicht, denn kurz darauf wurde ich von Sebastian zurück gezogen.
"Wirst du wohl hier bleiben! Hast du schon vergessen Denni? Du hast hier am wenigsten was zu melden, also versuch es erst gar nicht. Wir werden jetzt schön deinen Miki abliefern und dann wird das nachgeholt, was schon lange überfällig war", "Und das wäre", "Natürlich unsere Hochzeit!"
Und genau in diesem Moment war mir zu 100% bewusst, was Sebastian für ein Mensch war. Wie konnte er sich all das Jahr nur so toll, süß und einfach traumhaft verstellen, wenn das doch sein Inneres war. Hässlich und schwarz wie Schimmel und Teer. Etwas längst verlorenes.

Ein kurzes Lachen von ihm zog an meinem Ohr vorbei und mein Blick suchte Miks, welcher mich nicht mehr aus den Augen ließ.

Ich konnte kein Stück deuten, was in ihm gerade vorging, doch ich wusste das es nichts gutes war. Ja ich würde ja fast behaupten, dass, wäre Mik nicht gefesselt er Sebastian eiskalt den Haien zum fraß vorgeworfen hätte. Ganz ehrlich... Ich hätte mir eher gewünscht das er am Schiff über Bord geworfen werden sollte, doch nun ja. War passiert ist, ist passiert, doch ich war mir sicher das wir hier raus kommen würden. Solange Mik und ich zusammen wären, würde nichts passieren...

Wir betraten den dichten Dschungel und nach nicht mal 10 Minuten des Laufen durch das hohe Gestrüpp kamen wir an der selben umgefallen Säule an wie ich. Hier hatte mich Estelia das erste mal gesehen und mich zum Stamm gebracht...

"Jetzt bloß nicht trödeln. Wir haben nicht mal mehr 20 Minuten Zeit bis der Mond an der Perfekten Stelle steht und die Finsternis beginnt!", der Magier stampfte durch den Wald und schneller als mir lieb war ließen wir die Säule aus den Augen und alles sah so aus, wie der restliche Dschungel. Grün, dunkel, still...

Doch da! Erschrocken und doch sehr erfreut darüber, sah ich wie eine Gestalt die Bäume entlang kletterte und sprang. Mit einem kurzen Räuspern machte ich Mik auf mich aufmerksam und fragend sah er mich an.
Ich deutete kurz und knapp auf die Baumwipfel und mit einem minimalen Blick verstand auch mein Freund vorauf ich hinaus wollte und schenkte mir ein fast schon bezauberndes Lächeln. "Hör auf mit Dennis zu flirten!", fauchte Sebastian und zog mich ganz nah an sich, weshalb ich die Augen stumm verdrehte und Mik ein kleines Lächeln zuwarf, ehe wir dem Weg weiter Beachtung schenkten.

Da es mit der Zeit immer dunkler wurde, ließ der Alte Mann eine Flamme in seiner Hand erscheinen, mit welcher er alles um uns herum erleuchtete und auch wärmte. Denn trotz des Sommers war es ungemein Kalt nachts.
Doch ebenso sah ich auch, dass es immer mehr Einwohner der Insel wurden, die uns beobachteten und uns hinterher jagten. Andre, Sebastian und selbst der Magier schien von all dem nichts mitzukriegen was wohl sehr in unserem Vorteil war.

"Da wären wir! Endlich...", mit seiner Hand erlosch der Magier seine Flamme, denn der Blutrote Mond schien genug Licht zu spenden um die Höhle zu zeigen und tatsächlich... Als ich mich etwas an ihm vorbei streckte konnte ich einen kleinen Abhang erkennen, wo unten ein wahrlich verwachsender Steinhöhleneingang war. Der Torbogen zierte die selben Zeichen wie die Säule und Wellen waren an den Seiten eingemeißelt... Wie lange diese Höhle hier nur stehen musste?

"Es geht alles in sich zusammen.. Das Ende von allem", Miks Worte hallten in meiner Seele und mein Blick ging wieder zu den Baumwipfeln wo die Gestalten an den Dicken Ästen und im Gestrüpp hockten. Ich bekam eine Idee..

"In der Tat Marik und hättest du dich nicht für ihn entschieden, wärst du bald genauso reich wie Andre und Sebastian. Männer, ich danke euch für eure Arbeit. Wahrhaftig" Der Magier hielt das Amulett in den Händen und betrachtete es machtbesessen.
Vorsichtig ging mein Blick zu Sebastian, welcher mich mit einem Sicheren Grinsen betrachtete.
"Du Sebastian?", fragte ich ihn leise und er zog seine Augenbrauen hoch, ehe er vorsichtig nickte. Ich drehte mich vorsichtig seinen Armen und sah im Augenwinkel den verwirrten Gesichtsausdruck von Mik und Andre.

"Sag mir... wie muss es sich anfühlen so..", "So gutaussehend und unwiderstehlich zu sein?", wollte er meinen Satz beenden und umgriff mein Kinn um mich näher an sich ziehen können. Seine Augen strahlten den puren Sieg aus und leise Lachte ich. Sah ihm tief in die Augen und lächelte ihn an.

"So schnell in das Verliererteam gerutscht zu sein. ESTELIA! DUSTRAN!", und mit diesen Worten zog ich mein Bein hoch und tritt Sebastian kräftig in den Schritt, ehe ich die Kriegsschreie der Eingeborenen hörte...

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