#46| Mitten im Dschungel

Pov. Dennis

Immer wieder Strich ich mir die nassen Haare aus meinem Gesicht und versuchte die Tränen zu stoppen, welche stumm über mein Gesicht liefen. Die Blätter der Büsche strichen meine Arme entlang und je tiefer ich kam, desto dunkler schien der Jungle zu werden. Ich hatte meine Arme um meinen Körper geschlungen und blickte immer und immer wieder hinter mich, weil ich dachte etwas gehört zu haben, doch immer wieder stellte ich fest, dass ich wohl tatsächlich alleine war. Dachte Mik tatsächlich, dass ich ihm einfach so das Amulett geben würde obwohl er wusste, dass es so einen Großen Wert für mich hat? Das er dachte mit ein paar Lieben Worten, wäre alles wieder gut?
Wäre ich bei Sebastian geblieben, wäre alles gut und ich müsste mir keine Gedanken um all das machen, wäre wahrscheinlich schon am Festland und könnte mit Sebastian das glückliche Leben führen, was ich nicht hatte. Aber ich will nicht zu Sebastian... ich will Mik. Ganz allein Mik...

Laut seufzte ich und strich mir erneut über mein Gesicht. Hörte leichtes Blätter Rauschen von oben. Wieso musste das alles nur so kompliziert sein?! Hätte Mik nicht einfach locker lassen können? Alles wäre gut geworden! Ich zuckte zusammen und schrie verdammt laut auf, als ich realisierte, dass ich in ein riesiges Spinnennetz gelaufen war. Ohne weiteres ging ich wenige Meter zurück und versuchte schnell die Klebrigen Fäden von mir zu befreien. Bitte lass die Spinne jetzt nicht auf mir drauf sein! Still und leise betete ich in mich hinein und bewegte mich einige Sekunden nicht. Biss mir stumm auf die Lippe und erleichtert atmete ich aus, als ich wohl weiterhin alleine war.
Nun deutlich schneller lief ich einfach durch den Tief bewachsenen Dschungel und bereute es jetzt schon keine Schuhe angehabt zu haben. Spitze Steine bohrten sich tief in meine Haut und es fühlte sich so an, als würde ich über glühende Lava laufen. Über mir hörte ich Vögel zwitschern und noch andere Geräusche, wobei ich mir aber nicht sicher war, ob diese wirklich von Tieren stammten oder doch was ganz anderes.

Mein Blick wanderte kurz durch das Dicht bewachsene Grün und bei dem Analysieren der Umgebung fiel mir etwas auf. "Was..", vorsichtig ging ich zu der großen, schiefen Steinsäule, in welcher Zeichen eingeritzt waren. Striche, die wie Wellen aussahen, Kreise und weitere Zeichen, die mich an eine Uralte Sprache erinnerten, doch wirklich wussten, tat ich es nicht. Mit meiner Hand fuhr ich über die Steinsäule und mein Herz schien für einen kurzen Augenblick angehalten zu haben, als ich sah, wie in die Säule das Muster meines Amulettes darstellte. Zwar nicht eins zu eins, doch fast genauso. "Was ist nur mit diesem Amulett...", fragte ich mich selber und wollte mich umdrehen, als eine Gestalt ganz dich bei mir stand. Ein Schwarzhaariges Mädchen mit stechenden Blauen Augen. Ihre Kleidung bestand aus alten Stoffen, Blättern und anderen Materialien.
Geschockt hielt ich die Luft an und wollte einen Schritt zurück gehen, als mir die Säule einfiel, gegen welche ich sofortig knallte. Panik mischte sich bei mir mit, als sie etwas Spitzes in ihre Hand nahm. Die Augen des Mädchen scannten mich von oben bis unten ab, während sie ihre Augen zu schlitzen formten. Erst, als sie mein Amulett im Visier nahm, weiteten sich ihre Augen.

"Der Ruf der Wellen", hauchte sie und geschockt sah ich sie an. Sie sprach die Selbe Sprache wie ich?! Mein Mund stand mir vor Schock offen und sie wollte mit ihren Fingern das Amulett berühren, was ich jedoch sofort mit meiner Hand verdeckte.
Kurz zuckte sie erschrocken zurück, blickte mich danach aber durchdringlich an und sah mir in die Augen. Ihre Hand umgriff mein Handgelenk und grob zog sie mich mit sich mit.

Ob ich mich hätte wehren sollen, war mir nicht klar, doch sie hatte eine Waffe... Ich nicht!
Ein Flaumiges Gefühl bildete sich in meiner Magengegend, als sie mich quer durch den Jungle zog und ich hinterherstolperte. Insgeheim hoffte ich einfach das Mik kommen würde und sich alles aufklären würde, denn das Amulett scheint mehr Bedeutung zu haben, als ich wohl dachte...

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