Verlangen vs Vernunft! (Lemon!)
Achtung, dieser OS ist lang. 3965 Wörter. Geht doch voll klar oder? Ja gut...ich hätte es in zwei Teile trennen können, aber ich will einfach nicht!
„Mik, kann ich nach dem Unterricht kurz mit dir sprechen?", fragte mich Herr Weiß und schaute mit freundlicher Miene zu mir. „Natürlich. Wenn es nicht zu lange dauert.", meinte ich und lächelte leicht. Es dauerte immer lange, wenn Lehrer mit einem sprechen wollten. Aber bei Herr Weiß war das nochmal etwas anderes. Herr Weiß hatte erst Ende des letzten Schuljahres sein Referendariat beendet und war noch sehr jung. Außerdem... na ja wie sollte man das erklären? Gut, um ehrlich zu sein hatte ich seit einigen Wochen eine Affäre mit ihm. Wir wussten beide, dass das gefährlich war. Er könnte seinen Job verlieren und ich? Keine Ahnung, was machte man mit Schülern, die eine Affäre mit einem Lehrer hatten. Er erklärte uns, was wir heute machten und sagte uns dann, dass wir aufbauen sollten. Ich war nie schlecht im Sportunterricht gewesen und trotzdem hatte ich das Fach gehasst, bis Herr Weiß unsere Klasse übernommen hatte. Meine Gedanken schweiften wieder ab.
Die Stunde ging schnell vorbei und die anderen gingen in die Umkleide. Erst als wir sicher waren, dass wirklich alle aus der Halle waren, fingen wir an zu reden. „Mik.", flüsterte Kostas – so hieß Herr Weiß mit Vornamen – sanft und legte eine Hand an meine Wange. Unsere Gesichter kamen sich näher und einen Moment später lagen unsere Lippen aufeinander. Langsam schob er mich in den Geräteraum und stieß mich um, als wir an den großen blauen Matten angekommen waren. Er lag jetzt über mir und schob sanft mein Shirt hoch. Wir lösten uns kurz voneinander, damit er mir das Oberteil ausziehen konnte. Danach legte er seine Lippen direkt wieder auf meine und verwickelte meine Zunge in einen unerbittlichen Kampf. Wir lösten uns immer wieder kurz voneinander, bis wir beide nichts mehr an hatten. „Wie schaffst du es eigentlich immer so verdammt heiß auszusehen?", fragte er mit dreckiger Stimme und leckte über meine V-Linie. Ich krallte meine Hände in seinen Nacken und zog seinen Kopf zu mir: „Das Gleiche könnte ich dich fragen.", gab ich in genau dem gleichen Tonfall zurück und drückte mein Becken ein wenig nach oben, so dass sich unsere Erregungen berührten. „Na wer wird denn da ungeduldig?", fragte er verführerisch und fing an, an meinem Hals zu saugen. Ich krallte meine Finger in seinen Rücken. Wenige Momente später spürte ich seine Erregung an meinem Eingang und stöhnte laut auf, als er in mich eindrang. Er stieß immer fester und schneller in mich und für einige Zeit war nur unser Stöhnen und das klatschten unserer Haut zu hören. „Kostas!", stöhnte ich mit atemloser Stimme, als ich mich ergoss. Auch er war gekommen und zog sich aus mir zurück. „Ich liebe dich.", flüsterte er und gab mir einen kurzen Kuss. „Ich dich auch.", hauchte ich und wischte mir mein Sperma vom Bauch. Schnell zogen wir uns an und verließen die Turnhalle.
„Ey Mik, was wollte Herr Weiß von dir?", fragte Tommy, mein Ex-Freund, mich, als ich in die Klasse kam. „Nichts Besonderes. Er wollte nur was mit mir besprechen, weil er doch Trainer in meinem Verein ist.", erklärte ich ruhig. Wenigsten eine Sache war daran nicht gelogen. Kostas war Trainer in meinem Verein. „Achso.", meinte er und in seiner Stimme schwang ein Hauch von Eifersucht mit. Ich verdrehte die Augen. Wieso war Tommy eigentlich immer noch eifersüchtig? Wir hatten uns vor knapp dreieinhalb Monaten getrennt. Außerdem hatte er kein Recht auf Eifersucht, denn er hatte mich mehrmals betrogen. Idiot! „Mik, hast die Hausaufgabe gemacht?", wollte Lisa wissen, als ich mich auf meinen Platz neben sie setzte. „Nee hab ich vergessen, aber wir sollten doch sowieso nur den Text lesen oder nicht?", hakte ich nach. „Stimmt schon. Und sonst so?", fragte sie und lächelte wie immer freundlich. Sie war eine der Wenigen, die mich damals nach meinem Outing nicht ignoriert hatte. Die Anderen taten seit dem so, als gehöre ich zu einer anderen Spezies. Sollte mir Recht sein, dann musste ich mir ihren oberflächlichen Müll nicht mehr anhören. Frau Richter, unsere Klassenlehrerin, betrat den Raum und sah wie immer übermotiviert aus. „So meine Lieben, bevor mit dem Unterricht beginnen, müssen wir noch ein paar Formalien bezüglich der Klassenfahrt klären.", fing sie an und ein begeistertes Gemurmel erfüllte den Raum. „Gut, zu allererst, ich werde natürlich nicht allein mit euch fahren, denn eine Lehrkraft ist zu wenig. Herr Weiß hat sich freundlicherweise bereit erklärt mit zu fahren.", redete sie weiter und entfachte damit weiteres Getuschel. Ich verdrehte die Augen, als ich aus der Ecke unserer Klassendiven hörte, wie heiß und toll und gutaussehend Herr Weiß doch war. Dass er schwul war, wussten die natürlich nicht. Wie auch? Ich war der Einzige an der Schule, der das wusste. „Jetzt beruhigt euch doch mal.", sagte Frau Richter laut und das Getuschel verstummte. „Es war bis jetzt ja noch unklar, wer denn nun alles wirklich mitfährt.", sie kramte eine Liste hervor und las vor, „Also Marik, Lisa, Ayleen, und Timo, ihr wart euch noch unsicher, ob ihr mitfahrt. Wie sieht's aus? Habt ihr euch entschieden?", fragte sie und musterte uns alle kurz. „Also ich fahr nicht mit.", meinte Timo und lehnte sich zurück. Frau Richter wollte wissen, warum er nicht mit wollte. „Persönliche Gründe.", sagte er knapp. Sie nickte und wendete sich dann an mich und Lisa: „Was ist mit euch?", wollte sie wissen. Ich überlegte kurz. Eine Klassenfahrt mit einem Haufen homophober Vollpfosten und meinem untreuen Ex-Freund? Nein danke! Aber auf der anderen Seite könnte doch ganz schön sein. Ich mein, eine Woche London mit Kostas? Gut, vermutlich war es ziemlich gefährlich, denn wir könnten erwischt werden, aber egal. Mein Verlangen war stärker, als meine Vernunft. „Also ich fahr mit.", sagte ich knapp, auch wenn ich mir vermutlich das Zimmer mit Tommy teilen musste. Lisa fuhr auch mit, was mich schon mal beruhigte und Ayleen weigerte sich. Verständlich, denn sie war ein beliebtes Opfer der Klassenzicken. Frau Richter erklärte dann das Programm und wie hoch die Kosten seien. Meinen Eltern war das egal. Sie kümmerte es einen Scheißdreck, was ich tat, denn für sie zählte nur das Geld. Ihnen war es völlig egal, dass ich schwul war, aber ihnen war auch egal gewesen, als ich eine ganze Zeit lang deswegen gemobbt worden war. Mittlerweile hatte ich so eine Schutzmauer um mich errichtet und meine Gefühle tief in meinem Inneren versteckt.
Einige Wochen später war es dann soweit. Wir brachen nach London auf. Das hieß erst mal mit einem Bus bis an die niederländische Küste und dann mit einer Fähre rüber. Ich verstaute meinen Koffer und stieg dann mit meinem Rucksack auf den Schultern in den Bus. Es waren noch genau zwei Plätze frei. Einer neben Tommy und einer neben Herr Weiß bzw. Kostas. Ich verdrehte die Augen. „Ist alles in Ordnung, Marik?", wollte Frau Richter wissen und musterte mich besorgt. Ich nickte und überlegte, was schlimmer war. Vier Stunden neben meinem eifersüchtigen untreuen Ex oder vier Stunden neben dem Lehrer, mit dem ich eine Affäre hatte und mich deshalb beherrschen musste nicht vor allen anderen über ihn herzufallen? „Würdest du dich bitte endlich setzen, Marik?", forderte Frau Richter und musterte mich immer noch. „Wenn sie aufhören mich Marik zu nennen. Warum kapiert eigentlich fast kein Lehrer, dass sie mich Mik nennen sollen?", wollte ich gereizt wissen und entschied mich für den Platz neben Herrn Weiß. „Neben Tommy wäre auch noch einer frei, falls du lieber neben einem Klassenkameraden sitzen möchtest.", schlug Frau Richter freundlich vor. „Nein danke, aber sie können sich ja gerne neben diesen untreuen Vollpfosten setzen.", es war mir egal, ob die Anderen mich hören konnten, denn mittlerweile wusste die halbe Klasse sowieso, dass Tommy mich betrogen hatte. Frau Richter sah mich etwas mitleidig an und ich setzte mich schweigend neben Kostas. Jetzt begann der Kampf „Vernunft vs. Verlangen".
„Ist es wirklich schon so weit, dass du lieber neben einem Lehrer sitzt, anstatt neben mir?", fragte Tommy verbissen, als wir auf der Fähre waren. „Ja, und weißt du warum?", ich sah ihn mit hochgezogener Augenbraue an. „Verrat es mir.", forderte er. „Du widerst mich an. Du bist das lächerlichste Wesen, dass ich kenne.", erklärte ich und schnaubte verächtlich. „Wie kommst du denn auf sowas?", wollte er ernsthaft wissen. „Na ja, es ist schon etwas erbärmlich, dass du mich erst mehrmals betrügst und nach dem ich mich zu Recht, wie ich finde, von dir trenne, spielst du den armen eifersüchtigen Ex-Freund. Aber ganz ehrlich. Es geht dich nichts mehr an, was ich mache und vor allem geht es dich auch nichts an mit wem ich was mache.", sagte ich wütend und ging dann weg. Ich suchte mir eine stille Ecke auf der Fähre und setzte mich auf den Boden. „Mik?", hörte ich plötzlich jemanden rufen. Ich schwieg. Ich wollte niemanden sehen. Kostas bog um die Ecke und man sah Erleichterung in seinem Gesicht aufblitzen, als er mich sah. „Wir haben dich schon überall gesucht. Wir legen in 10 Minuten an.", erklärte er ruhig. „Ich hab Angst.", sagte ich leise. „Wovor denn?", wollte er wissen. „Dass sie uns erwischen und du dann versetzt wirst. Was wenn Tommy mich nicht in Ruhe lässt? Wenn er uns irgendwann erwischt und verpfeift?", fragte ich leise. „Hey mach dir keine Sorgen. Wir bekommen das hin. Ich weiß, wie schwer das ist, aber wir schaffen das. Ich liebe dich.", erklärte er und gab mir schnell einen Kuss. „Ich dich auch.", nuschelte ich und stand auf.
Wir kamen in London an und Frau Richter erklärte uns wann wir wo sein zu hatten. Die Zimmereinteilung hatte Frau Richter übernommen und sie duldete keinen Widerspruch. Genervt packte ich meine Sachen in den kleinen Schrank und ließ mich dann auf das eine Bett fallen. „Was schaust denn so?", wollte Tommy wissen. „Ich könnte mir halt etwas Schöneres vorstellen, als mit dem größten Vollpfosten auf einem Zimmer zu pennen.", knurrte ich und schnappte mir mein Handy. Ohne ein weiteres Wort stand ich wieder auf und verließ das Zimmer. Ich lief den Flur runter und klopfte an eine andere Zimmertür. „Hey Mik, wie ist euer Zimmer so?", fragte Lisa, als ich ins Zimmer trat. „Der Ausblick ist annehmbar und eigentlich ist alles sauber. Mein Zimmergenosse könnte meinetwegen ruhig jemand anderes sein, aber sonst alles top und bei euch so?", meinte ich und legte mich auf Lisas Bett. „Tja das glaub ich dir. Ich glaube, ich würde die Krise kriegen.", meinte Lisa und verstaute ihre Tasche unterm Bett. „Ich würde ja mit jemandem tauschen, aber dann müsste ich mir mit einem der anderen Vollpfosten ein Zimmer teilen. Also da teile ich mir lieber mit dem Typen, der mich mehrmals betrogen hat, ein Zimmer, als mit einem dieser homophoben Typen, die meinen, dass ich über sie herfalle, wenn sie mir den Rücken zu drehen.", erklärte ich und schnaubte verächtlich. Mein Handy piepte und ich musste grinsen. Ich stand auf und verabschiedete mich von Lisa. Auf dem Flur sah ich mich kurz um und machte mich dann auf zu einem der Einzelzimmer. Bevor ich anklopfte, schaute ich mich noch mal kurz um. Die Tür ging auf und ich trat schnell in das Zimmer. Kostas schloss schnell dir Tür und zog mich dann an sich. „Hast du mich etwas vermisst?", fragte ich verführerisch. „Wie kommst du denn darauf?", lachte er dreckig und drückte mich an die Wand. Er legte seine Lippen sanft auf meine und fuhr mit seinen Händen unter mein Shirt. Eigentlich war es total falsch und vor allem gefährlich, was wir hier taten. Er zog mir mein Oberteil aus und fuhr mit seinen Händen über meine Haut. Seine Lippen wandern zu meinem Hals und ein Kribbeln durchfuhr meinen Körper. „Kostas.", murmelte ich und zog ihn noch näher an mich. Seine Hände wanderten zu meiner Hose. Er fing an mich durch die Hose zu massieren. „K-Kostas!", stöhnte ich, als er mit der Hand in meine Hose glitt und anfing mich richtig zu massieren. Kostas lachte und schob mich zum Bett. Er warf mich auf die Matratze und zog sich sein Shirt aus.
Keuchend ließ ich mich neben Kostas fallen. „War es so anstrengend?", fragte Kostas lachend, aber auch atemlos. Ich beugte mich über ihn: „Nein, ich könnte das noch stundenlang machen.", meinte ich mit einem dreckigen Grinsen. Er lachte auf und zog mich an sich. Es entwickelte sich ein weiterer Leidenschaftlicher Kuss. Ein Klopfen an der Tür ließ uns aufschrecken. „Herr Weiß, haben sie kurz Zeit für mich?", hörte man die freundliche Stimme von Frau Richter. Geschockt sahen wir uns an. Was sollten wir jetzt machen? Das was wir hier machten war verboten. „Also entweder stellen wir uns jetzt den Konsequenzen oder wir lassen uns etwas einfallen?", meinte Kostas und strich mir über die Wange. „Ich hab Angst.", nuschelte ich nervös. „Brauchst du nicht.", sagte er sanft und küsste mich. „Sagst du so leicht. Was tun wir jetzt?", wollte ich skeptisch wissen. „Wie wäre es mit der Wahrheit?", schlug er vor. Ich schluckte und nickte zögerlich. „Keine Angst. Egal was passiert, denk daran, dass ich dich liebe.", flüsterte er und zog sich schnell an. Auch ich zog mir meine Boxershorts und mein T-Shirt über. „Vergiss die Hose nicht.", meinte Kostas und lachte. „Sehr lustig.", ich würde nervös, denn Kostas ging zur Tür. Ich blieb auf dem Bett liegen. „Frau Richter, was gibt es denn?", fragte er höflich. „Könnte ich kurz rein kommen. Wir müssen noch ein paar Sachen klären.", sagte sie immer noch freundlich. „Natürlich, kommen sie ruhig rein.", sagte er und man hörte in seiner Stimme die leichte Nervosität. Frau Richter betrat den Raum und stockte, als sie mich sah. „Marik, was machst du denn hier?", fragte sie entsetzt. „Rasten sie jetzt bitte nicht aus. Aber sagen wir es mal so, ich führe so etwas wie eine Beziehung mit Mik.", erklärte Kostas mit nervöser Stimme. „Wie bitte?", schockiert sah von mir zu Kostas und wieder zurück. „Sie wissen aber schon, dass das verboten ist, oder?", wollte sie von uns wissen. „Ja, das wissen wir. Deshalb haben wir ja auch versucht es geheim zu halten und das hat bis jetzt auch wunderbar funktioniert.", sagte ich etwas leise. „Wissen sie eigentlich, was das für ihre berufliche Zukunft bedeutet? Es könnte sein, dass sie an eine andere Schule versetzt werden.", erklärte Frau Richter. „Nein, bitte nicht.", murmelte ich verzweifelt und eine Träne rollte mir von der Wange. „Hey nicht weinen. Wir bekommen das hin.", versuchte Kostas mich zu beruhigen und strich mir die Träne von der Wange. „Aber was wenn sie dich irgendwohin versetzen, wo du dann soweit weg bist, dass wir uns nicht mehr sehen können?", wollte ich verzweifelt wissen. „Mik, hör auf dir Sorgen zu machen. Ich liebe dich und ich werde dafür kämpfen, dass ich in deiner Nähe bleiben darf.", flüsterte er sanft und gab mir einen Kuss. „Sie lieben ihn wirklich, oder?", fragte Frau Richter an Kostas gewandt. „Natürlich, warum sonst sollte ich so ein hohes Risiko eingehen? Ich bin ja nicht auf den Kopf gefallen. Oder denken sie, dass ich für eine schnelle Affäre meinen Job riskieren würde?", stellte Kostas die Gegenfrage und zog mich in seine Arme. „Mik?", sprach sie jetzt mich an. Ich sah zu ihr auf: „Ist das der Grund, warum du im Bus lieber neben Herrn Weiß sitzen wolltest, statt neben Tommy?", ihre Stimme klang sanft. „Auch. Aber selbst, wenn wir einen anderen Lehrer mitgenommen hätten, hätte ich mich nicht neben Tommy gesetzt.", erklärte ich mit nun fester Stimme. „Aber warum denn nicht?", wollte sie wissen. „Weil ich so wenig Zeit wie nur möglich in der Nähe meines untreuen Ex-Freundes verbringen möchte oder würden sie sich neben jemanden setzen, der sie mehrmals betrogen hat, wenn sie auch neben jemand anderem sitzen können?", ich merkte, wie mir wieder eine Träne über die Wange rollte. Kostas zog mich wieder enger an sich. Ich vergrub mein Gesicht in seinem Shirt und spürte, wie er mir einen Kuss aufs Haar. Frau Richter schnappte sich den Stuhl in der Ecke und musterte uns. „Okay, ich versteh ja, dass du nichts mehr mit Tommy zu tun haben willst, aber wie hat sich das zwischen euch beiden entwickelt?", fragte sie neugierig. „Na ja. Ich weiß nicht, ob sie das wissen, aber ich arbeite neben der Schule noch als Trainer einer Tanzgruppe im Sportverein. Mik hat mir vor ein paar Monaten bei der Planung einer Veranstaltung geholfen.", er sah mich an und lächelte, „Tja und wie soll ich sagen, dabei hat er mir völlig den Kopf verdreht. Vor ungefähr dreieinhalb Monaten fand ich dann völlig verzweifelt und niedergeschlagen nach dem Training in der Umkleide." „Ich war völlig fertig, weil ich an dem Tag erfahren hatte, dass Tommy mich nicht nur einmal betrogen hatte. Ich hab mich gefühlt, als wäre ich nur ein kleines wertloses Spielzeug.", jetzt lächelte ich auch und erzählte weiter, „Kostas hat mir einfach nur zugehört. Er hat mir gesagt, dass ich aufhören soll wegen so einem Vollidioten zu weinen. Nach dem Gespräch ging es mir besser. Ein paar Tage später hatten wir die Nachbesprechung von der Veranstaltung und danach hat Kostas mir seine Gefühle gestanden. Ich war völlig verwirrt. Ich hatte mir in den Tagen davor eingestanden, dass ich auf Kostas stand, aber ich dachte, dass ich null Chancen hätte, denn erstens war er unser Trainer im Verein und zweitens unser Sportreferendar." Frau Richter sah uns an und nickte: „Und weiter?", forderte sie uns fragend auf. „Ich musste Mik mehrmals versichern, dass ich mich wirklich in ihn verliebt hatte und dass es mir völlig unverständlich war, wie man jemanden, der so wunderschön ist, betrügen konnte.", erklärte Kostas. Ich lachte auf: „Ja, ich hatte Angst, dass ich für dich einfach nur ein kleiner niedlicher Zeitvertreib wäre und dass du mich einfach zum Stressabbau benutzen würdest.", meinte ich und lehnte meinen Kopf an seine Schulter. „Ich weiß, aber das würde mir nie in den Sinn kommen. Mir war von Anfang an klar, dass ich damit ein Risiko eingehe. Es hätte auch sein können, dass du meine Gefühle nicht erwiderst. Ich hätte mich niemals an dich rangemacht, wenn ich nicht hoffnungslos in dich verliebt gewesen wäre. Du glaubst gar nicht, wie oft ich zu Hause gelegen habe und mich gefragt habe, ob es richtig ist meinen Job für eine Beziehung zu riskieren. Ich habe mich wirklich die ganze Zeit gefragt, warum du mit diesem Arsch zusammen warst. Ich hab die ganze Zeit versucht gegen meine Gefühle zu kämpfen, was auch gut geklappt hat, bis ich dich weinend und am Boden zerstört in der Umkleide fand. Es brach mir das Herz dich so zu sehen.", erzählte er und sah mir mittlerweile in die Augen. Ich blendete Frau Richter völlig aus und legte meine Lippen auf seine. Er grinste in den Kuss und zog mich enger an sich. Wir lösten uns wieder voneinander und sahen Frau Richter entschuldigend an. „Ich würde euch jetzt gerne sagen, dass ihr euch keine Sorgen machen müsst, aber ich kann euch nicht garantieren, dass es ohne Folgen bleibt.", meinte Frau Richter. "Ich weiß und ich nehme die ganze Verantwortung auf mich. Mik ist zwar schon 18 und im letzten Schuljahr, aber ich hätte mich beherrschen müssen.", sagte Kostas entschuldigend. „Hey ich hätte ja nicht darauf eingehen müssen. Wie du schon sagtest, ich bin mittlerweile 18 und ich wusste, dass wir dadurch in Schwierigkeiten kommen könnten.", flüsterte ich leise. „Scheiße, ich liebe dich. Du und deine verdammt verführerischen Teddyaugen.", fluchte Kostas und lachte. Wieder küssten wir uns kurz. „Mik, wissen deine Eltern eigentlich Bescheid?", fragte Frau Richter nun. Ich lachte: „Wie können sie denn? Sie sind nie da. Es war ihnen völlig egal, als ich mich geoutet habe und es war ihnen vollkommen egal, als ich gemobbt wurde von den Vollspasten in meiner Klasse. Es war ihnen egal, dass ich am Boden zerstört war, weil Tommy mich wie ein kleines wertloses Stück Dreck behandelt hat. Das Einzige, das ihnen wichtig ist und das sie wirklich lieben, ist das Geld. Ich freue mich jetzt schon auf den Tag an dem ich meine Sachen packen und ausziehen kann.", erklärte ich und schnaubte verächtlich. Mein Blick fiel auf die Uhr: „Vielleicht sollte ich mal zurück zu meinem Zimmer, sonst fragt Tommy mich nachher aus.", meinte ich zerknirscht und stand auf. „Hey Mik, mach dir keine Gedanken. Er ist ein Arsch und er hat es nicht verdient, dass du deine Gedanken an ihn verschwendest.", flüsterte Kostas und zog mich noch einmal an sich. „Ich liebe dich.", murmelte ich und lächelte.
Die Klassenfahrt wurde doch noch ganz angenehm, denn ich hatte es geschafft mich jede Nacht in das Zimmer von Kostas zu schleichen. Aber es musste kommen, wie es kam. Die Schulleitung war nicht begeistert, meinen Eltern war es völlig egal und unter den Schülern verbreitete sich das wie ein Lauffeuer. Das Schulamt beschloss, dass Kostas eine andere Schule versetzt werden sollte, doch zu unserem Glück befand sich die Schule in derselben Stadt, jedoch in einem anderen Stadtteil. „Sie haben Glück, dass Frau Richter ein gutes Wort für sie eingelegt hat.", sagte der Schulleiter streng. Die Versetzung hatte einen Vorteil. Es interessierte niemandem mehr, ob ich mit einem Lehrer zusammen war, denn er unterrichtete ja nicht an meiner Schule. Wir standen jetzt auf dem Parkplatz vor seinem Auto und sahen uns in die Augen: „Ich liebe dich.", flüsterte ich. „Ich dich auch.", hauchte er und verwickelte mich in einen langen Kuss. „Es ist ein schönes Gefühl das endlich überall tun zu können.", sagte er lächelnd, als wir uns wieder lösten. „Ich finde das sollten wir feiern.", meinte ich und leckte mir über die Lippen. Er zog die Augenbrauen hoch und sah mich verführerisch an. „Schau mich weiter so an und ich vögel dich gleich hier im Auto.", drohte ich und drückte ihn an die Autotür. „Vorher fick ich dir aber das Hirn raus.", lachte er und drehte uns.
Wenn ich eines aus derSache gelernt habe, dann dass man Gefühle nicht kontrollieren kann. Doch werwill das schon. Durch etwas Verbotenes habe ich die Liebe meines Lebensgefunden. Vielleicht habe ich einen Fehler gemacht, doch den bereue ich nicht,denn selbst Jahre nach unserem ersten Kuss, unserem ersten Mal zusammen undunserem ersten 'Ich liebe dich' zueinander, genieße ich es jeden Morgen nebenihm aufzuwachen und mir Abends sein Gemäckere anzuhören, wenn ihn mal wiedereines dieser Teeniemädels angegraben hatte. „Aber die müssten doch mittlerweilekapiert haben, dass du schwul und in festen Händen bist.", lachte ich und gabihm einen Kuss. „Eigentlich schon. Ich meinte, erst gestern, als mich eineSchülerin fragte, ob sie ihre Note nicht irgendwie anders verbessern könnte,anstatt mit einem Referat. Ich habe ihr höflich erklärt, dass ich hoffnungslosin meinen Mann verliebt bin und dass sie nicht mal eine Chance hätte, wenn ichSingle bin. Wir haben auch einen schwulen Schüler, ich hoffe der kommt nichtirgendwann auf die Idee mir solche Angebote zu machen.", erklärte er lachend.„Muss ich mir etwa Sorgen machen?", fragte ich mit einem Lächeln. „Nein, dennniemand kommt an deine Augen ran. Weißt du noch, wie damals deine Augenverflucht habe?", meinte er fragend. Ich nickte: „Es ist immer noch so. Duwarst damals der wohl faszinierendste Mensch den ich bis dahin kannte und deineAugen haben mir den Verstand geraubt. Du kannst dir gar nicht vorstellen, wiequalvoll es für mich war, eure Klasse zu unterrichten, ohne zu zeigen, wie sehrich dich liebe. Das Schlimmste war aber die Fahrt nach London. Ich hätte esvorgezogen, wenn du dich neben Tommy gesetzt hättest, denn dann hätte ich nichtvier Stunden lang gegen die Qualen des Verlangens ankämpfen müssen.", erzählteer. „Hach, ich musste mich halt entscheiden. 4 Stunden im Zwiespalt zwischenLust und Vernunft oder 4 Stunden neben jemandem, den ich abgrundtief hasse.",sagte ich und lachte. Ein Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus. Diesesverdammte Lächeln! Er war so verdammt schön und verführerisch! Nie wieder würdeich ohne ihn leben können, aber das war mir schon nach unserem ersten Kussklar.
Ich hoffe es hat euch gefallen, falls ihr überhaupt bis hier hin gelesen habt und nicht zwischendurch die Geduld verloren habt.
Lasst mir mal einen Kommentar da! Vielleicht auch eine Vote, aber lieber Kommentare, denn dann weiß ich was ihr davon haltet!
Und ich möchte noch mal Danke sagen, für 90 Follower und über 16K Reads hier in der OS-Sammlung. Ihr seid echt die
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