Verbotene Liebe!
Ich hab mir mal die Frage gestellt, was wäre, wenn unser Lieblingspärchen 1939 leben würde und einer der Beiden Jude wäre?
POV Mik
"Marik, kommst du mal bitte.", rief mein Vater. Ich legte das Buch weg und ging runter. "Was ist denn, Vater?", fragte ich und sah, dass neben ihm ein Junge stand. "Das hier ist Kostas, aber das ist eigentlich irrelevant. Er wird für uns ab jetzt arbeiten, also wenn was ist, dann sag ihm einfach Beischeid. Falls er nicht gehorcht, dann sag mir Bescheid.", erklärte mein Vater und ich nickte nur. "Gut, ich muss dann auch wieder.", sagte er streng und ich nickte nur wieder. Es war mir klar, warum Kostas für uns arbeiten sollte. Er hatte ganz normale Klamotten an, aber seine Brust zierte ein Stern. Er musste gehorchen, denn sonst würde es ihm nicht gerade gut gehen. Unentschlossen stand ich da. Meine Mutter war zusammen mit meinem Bruder zu ihrer Mutter gefahren, also war ich allein zu Hause. "Soll ich dir vielleicht das Haus zeigen?", fragte ich schüchtern, was ihn zu verwirren schien. Er war ja ganz süß, nur würde ich das nie zugeben. Ich will mir nicht vorstellen, was mein Vater mit uns machen würde. "Das wäre nett von Ihnen.", murmelte er und sah auf den Boden. "Erstens bitte sag Marik oder Mik zu mir und zweitend musst du nicht die ganze Zeit auf den Boden schauen. Ich weiß, dass mein Vater schockiert wäre, wenn er jetzt hören würde, was ich sage, aber ich mache keinen Unterschied zwischen Juden und anderen Menschen. Es ist mir völlig egal, für mich bist einfach nur ein Mensch, also komm ich zeig dir das Haus.", erklärte ich lächelnd. Er lächelte auch und folgte mir, während ich ihm die einzelnen Zimmer zeigte. Plötzlich klingelte das alte Telefon und ich ging schnell ran: "Roeder.", meldete ich mich höflich. "Marik, ich bin es. Ich wollte dir nur mitteilen, dass dein Bruder und ich noch ein paar Tage länger hier bleiben. Deiner Großmutter geht es schlechter.", erzählte meine Mutter. "Gut Mutter, danke, dass du mir Bescheid gesagt hast. Vater hat wieder einen Neuen vorbeigebracht und ist dann wieder weggefahren.", berichtete ich ihr. "Ja, das weiß ich doch. Er muss in den Westen, aber das hat er doch am letzten Sonntag schon gesagt. Gut, dann kümmere ich mich jetzt weiter um deine Großmutter. Ich bin froh, dass du nicht ganz allein bist.", sagte sie noch schnell und legte auf. Ich hängte den Hörer zurück und drehte mich um, Kostas schaute schnell weg. "Hast du mich etwa beobachtet?", fragte ich etwas nervös. "Ja, ein bisschen vielleicht.", gab er zu. Er zitterte ein wenig. Ich ging auf ihn zu und legte ihm eine Hand auf die Schulter. Er zuckte zusammen. Erst jetzt bemerkte ich seine braunen Augen. Ich lächelte und auch er lächelte. Es war ein Lächeln, welches seine Augen berührte. "Weißt du, dass du wunderschöne Augen hast?", fragte ich plötzlich und hielt mir sofort eine Hand vor den Mund. Hatte ich das gerade wirklich gesagt? Ich drehte mich weg. Plötzlich spürte ich eine Hand auf meiner Schulter: "Danke, das hat noch nie jemand zu mir gesagt.", flüsterte er und drehte mich sanft zu sich. "Wirklich? Kann ich mir gar nicht vorstellen. Was ist denn mit deinen Eltern?", wollte ich wissen, obwohl ich mir die Antwort denken konnte. "Kannst du dir das nicht denken?", gab er zurück und sein Blick wurde traurig. "Doch, aber nicht alles. Ich will deine Geschichte wissen. Es gibt so viele verschiedene Menschen, mit den verschiedensten Geschichten. Der Letzte, den wir hier hatten, wollte es mir nicht erzählen, bevor mein Vater ihn weggebracht hat.", erzählte ich. "Warum hat dein Vater ihn weggebracht?", hakte Kostas nach. "Wenn ich dir das erzähle, dann musst du mir deine Geschichte erzählen, einverstanden?", meinte ich fragend. Er nickte und ich erzählte es ihm: "Ich war gestürzt, hab angefangen zu bluten und er, Joshua hieß er, wollte mir helfen. Mein Vater hat ihn von mir weggezerrt und behauptet, dass ich mich mit irgendwelchen Seuchen anstecken könnte, was ich für totalen Schwachsinn halte." Er nickte wieder und wir waren im Wohnzimmer angekommen. Ich setzte mich auf das Sofa und klopfte auf den Platz neben mich. Er zögerte. "Jetzt setz dich, sonst sag ich meinem Vater, dass du nicht auf mich hörst, aber sag ihm bloß nicht, dass ich dich auf das gute Sofa gelassen habe.", lachte ich. "Warum das denn?", wollte er grinsend wissen, obwohl er vermutlich die Antwort kannte. "Weil mein Vater sonst erst dich entsorgt und dann das bequeme Sofa und ich mag dich und das Sofa.", lachte ich wieder. "Ernsthaft?", er klang verwirrt. "Ja, ich mag dich. Du bist....ähm...wie soll ich sagen....du bist süß.", brachte ich heraus. Seine Wangen wurden ein wenig rosa. "So und jetzt erzähl mir deine Geschichte.", forderte ich ihn auf. Er gehorchte: "Ich wuchs ganz normal in einer kleinen Stadt in der Nähe von Hamburg auf. Mein Vater hatte einen Süßwarenladen, doch als die neue Regierung vor vier Jahren an die Macht kam, wollte man nichts mehr mit uns zutun haben, weil wir Juden sind. Man hat unseren Laden geschlossen und vor einem Jahr hat man dann meine Eltern in ein Arbeitslager gebracht. Ich weiß nicht, ob sie noch leben. Ich werde seit dem von einer Familie zur nächsten geschleppt. Das hier ist meine letzte Chance, wenn ich hier wieder weg muss, dann muss ich auch in so ein verdammtes Lager. Ich habe immer das Gefühl, dass es niemanden interessiert, wie es mir geht und dass einfach alle wegschauen und nicht merken, wie unmenschlich und brutal das alles ist.", erzählte er. "Keine Sorge, ich werde alles dafür tun, damit du hier bleibst. Ich werde nie verstehen, warum alle so sind, wie sie nun mal sind. Ich kenne viele, die genauso denken, wie ich, doch sie sind zu feige es zu sagen. Ich habe das Glück, dass mein Vater Oberstleutnant ist und ziemlich viel zu sagen hat, sonst wäre ich vermutlich auch irgendwann in so einem Lager.", erklärte ich und sah ihm in die Augen. Ich musterte sein Gesicht. Seine Lippen, seine Wangen, er war wunderschön. Wie konnte man so eine Menschen nur so behandeln? Mein Puls begann zu rasen. Dieser Junge faszinierte mich. Ich wollte nicht, dass er je wieder ging. Er sollte einfach für immer bei uns bleiben.
POV Kostas
Mik musterte mich. Seine Augen hatten so ein wunderschönes Funkeln. Es machte mich nervös. Es war eine Ewigkeit her, dass jemand so nett zu mir war. Seit Jahren war ich nur rumgeschubst worden. Aber Mik war irgendwie anders, er behandelte mich wie einen Menschen. Für ihn war es eine Selbstverständlichkeit, mich wie jeden anderen zu behandeln. Plötzlich kam er näher und legte eine Hand an meine Wange. Die Berührung ließ alles in mir Kribbeln. Es wurde gefährlich. Wenn irgendjemand erfuhr, dass ich schwul war und dazu auch noch Jude, dann war ich verloren. "Mik?", fragte ich nervös. Er sah mich an und lächelte: "Ja?", hauchte er nur. "Was wird das? Das dürfen wir nicht.", sagte ich leise. "Weißt du wie egal mir das gerade ist? Außerdem ist niemand hier, außer uns.", flüsterte er und legte plötzlich seine Lippen auf meine. Ich wusste nicht was ich tun sollte. Es war verboten! Er wich ein Stück zurück: "Bitte. Küss mich.", bat er mich und ich zog ihn wieder an mich. Vielleicht sollte ich ihm nicht verraten, dass ich genau wegen sowas aus der letzten Familie geflogen war. Er löste sich von mir und sah mich an: "Verdammt, ich kenne dich erst seit zwei Stunden und bin jetzt schon verliebt in dich.", flüsterte er und ich zog ihn wieder an mich. Es war so schön! Es war ewig her, dass jemand diese Gefühle in mir ausgelöst hatte. Er fuhr mit der Hand unter mein Shirt. "Mik.", sagte ich ruhig. Wenn er weiter machen würde, dann könnte das ziemlich böse enden, wenn uns jemand erwischte. Doch er machte weiter: "Es ist mir völlig egal, ob es verboten ist.", hauchte er. Im nächsten Moment lag mein Pullover schon auf dem Boden. Er küsste meinen Oberkörper, was ungewöhnliche Gefühle in mir auslöste. Ich krallte meine Finger in seinen Nacken und zog ihn hoch: "Du hast das schon mal gemacht, oder?", fragte ich leise, denn die Frage lag mir auf der Zunge, seit er mich gerade das erste Mal geküsst hat. "Wenn du wüsstest. aber verrat das bloß nicht meinem Vater.", grinste er und legte seine Lippen an meinen Hals. Ich verlor die Beherrschung und warf meine Vorsätze über Bord, mich nie wieder auf jemanden einzulassen, der zu so einer Familie gehörte, denn es war gefährlich. Nicht nur für mich, auch für ihn.
Es vergingen ein paar Tage und wir genossen es ungestört zu sein, denn dann konnten wir tun und lassen, was wir wollten. "Meine Eltern kommen heute wieder, sowohl mein Vater als auch meine Mutter.", sagte Mik traurig, denn das hieß, dass wir uns verstecken mussten. Unsere Liebe war gefährlich und verboten. Ich legte eine Hand an seine Wange: "Dann küss mich noch mal, bevor es zu spät ist.", flehte ich und er kam meinem Wunsch nach. Danach verschwand er im Bad und machte sich fertig, damit seine Eltern nicht dachten, dass er völlig verwahrlost, wenn man ihn mit dem "dreckigen" Juden allein lässt.
Ein paar Stunden später, stand ich in der Küche und machte mich an die Arbeit. Mik kam zu mir: "In fünf Minuten wird mein Vater da sein.", er klang verzweifelt und ängstlich. Ich zog ihn nochmal an mich: "Darf ich?", fragte ich und er nickte. Ich legte meine Lippen auf seine und fuhr mit der Zunge über seine Unterlippe. Er öffnete den Mund und ich verwickelte seine Zunge in einen intensiven Kampf. "MARIK AARON ROEDER!", schrie plötzlich sein Vater. Wir lösten uns schnell voneinander. "Vater, er kann nichts dafür. Ich habe angefangen.", versuchte er mich zu verteidigen. Sein Vater raste vor Wut: "Marik, du sollst dich doch von diesem Abschaum fernhalten. Er soll unsere Befehle ausführen und nicht seinen Spaß haben.", brüllte sein Vater. "Aber ich wollte es. Das was ich jetzt sage, wird dir nicht gefallen, aber ich habe mich in ihn verliebt und du kannst machen was du willst, du wirst mich nicht davon abbringen können.", meinte er und zog mich an sich. "Geh sofort weg von meinem Sohn!", befahl sein Vater mir, doch ich konnte nicht. "Tut mir leid, ich kann nicht, er hält mich fest. Leider ist ihr Sohn stärker, als ich.", versuchte ich mich zu entschuldigen, auch wenn ich in Wahrheit nicht mal wirklich versucht hatte mich von ihm zu lösen. "Vater, ich werde Kostas nicht los lassen, bis du mir versprichst, dass er bei uns bleibt. Wenn du ihn wegschickst, dann musst du auch mich wegschicken. Du weißt, wohin es dann geht, oder?", Mik sah seinen Vater forschend an. Herr Roeder funkelte uns an und drehte sich um. Er ging, doch nach kurzer Zeit kam er wieder, aber nicht allein. Hinter ihm kamen zwei Männer rein, die uns abführten. "Du bist eine Schande, Marik Aaron Roeder.", schrie sein Vater und knallte die Tür hinter uns ins Schloss. Wir wurden ins nächste Lager gefahren. "Befehl von Roeder, sofort zur Endstation!", rief der Soldat und stieß uns nach vorne. Wir liefen stumm vor ihnen her. Die Blicke der Anderen lagen auf uns. "Kostas?", ertönte plötzlich eine Stimme. Ich drehte den Kopf. Meine Mutter! "Mama?", sie kam auf uns zu und wollte mich berühren, doch sie wurde weggezerrt. "NEIN!", schrie sie, als man uns die Handschellen abnahm und uns in die Kammer stieß. Mik hatte Tränen in den Augen und auch ich konnte meine Tränen nicht zurück halten. "Es tut mir leid.", flüsterte ich. "Das muss es nicht. Lieber sterbe ich hier mit dir, als dort draußen ohne dich zu sein.", sagte er und zog mich an sich. Es war dunkel, doch ich konnte seine Umrissen erkennen. Über uns wurde eine Lucke geöffnet und man warf Kohlestaub rein. Das Prozedere hatte ich schon mal beobachtet, mit dem winzigen Unterschied, dass ich draußen stand. "Küss mich!", befahl Mik und ich legte meine Lippen auf seine. Ein Kribblen durchfuhr mich. Ich wollte mich nicht von ihm lösen. Ich wollte mit dem Gefühl seiner Lippen auf meinen sterben. "Ich liebe dich.", hauchte Mik gegen meine Lippen und um uns herum brach das Feuer aus. "Ich dich auch.", gab ich zurück und presste meine Lippen auf seine, bis er das Bewusstsein verlor. Ich sank mit ihm in meinen Armen zusammen. Ich schloss die Augen. Für immer!
Ich weiß, dass es heftig ist, aber die Inspiration kam einmal von der Geschichte Kostory-Sklave(Hab die Autorin gerade nicht im Kopf) und dann einmal von dem Film "Der Junge im gestreiften Pyjama".
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