Romatische Auszeit! (Lemon!)




"Wann geht es für euch eigentlich endlich nach London?", fragte mich Ali, als wir bei ihm auf der Couch saßen. "Nach FinalClash. Wir haben noch nicht alles geplant, aber definitiv dieses Jahr noch. Ich denke irgendwann gegen Sommer, wenn wirklich alles vorbei ist, weil die Kinotour oder was auch immer Mik da plant ja auch noch stattfindet.", erklärte ich und lächelte. Ich freute mich darauf. Mik und ich liebte London. Ali musterte mich kurz und seufzte: "Solange ihr wieder zurück kommt, denn wenn nicht, dann hole ich euch persönlich.", drohte er und stand auf, weil es geklingelt hatte. Es war Myriam, die uns was zu essen mit gebracht hatte. "Ist Mik immer noch im Büro?", wollte ich wissen. Er arbeitete in letzter immer viel zu lange. Heute hatte er uns alle um sechs Uhr nach Hause geschickt. "Ruht euch mal aus und genießt mal euren frühen Feierabend.", hatte er befohlen und als ich hatte protestieren wollen, hatte er nur gemeint: "Auch du! Komm schnapp dir Ivy und verschwinde. Mach dir keinen Kopf um mich." Ich hatte ihm zum Abschied einen Kuss gegeben und war dann gegangen. Nachdem ich mit Ivy draußen gewesen war, war ich zu Ali gefahren und nun saß ich hier und plauderte etwas mit ihm. Er erzählte davon, wie er mit Retrogarde voran kam und fragte auch, wie es ohne ihn so im Office war. "Viel ruhiger.", kam es von Myriam und ich lachte. "Ach ich kann auch wieder vorbei kommen und dich nerven.", lachte Ali.

Eine Stunde nach dem Myriam aufgetaucht war, ließ die Beiden auch schon allein. "Ich hol dann mal meinen Workaholic aus dem Office.", sagte ich etwas besorgt und ging. Ich machte mir wirklich Sorgen um Mik. Ivy war auf der Fahrt eingeschlafen, also ließ ich sie einfach im Auot. Es war schon vier Stunden her, dass Mik uns nach Hause geschickt hatte. Also ging ich nun die vertrauten Treppen zum Office hoch und schloss die Tür auf. Es war vollkommen still. Völlig ungewohnt. Ich schaute direkt im Büro nach und kicherte leise, als ich sah, dass Mik mit dem Kopf auf seinem Schreibtisch eingeschalfen war. Ich sah nach, was er zuletzt gemacht hatte und staunte nicht schlecht. Er hatte noch das Composeting von zwei Szenen gemacht, wobei die zweite nicht ganz fertig geworden war. Ich speicherte alles ab und fuhr den PC runter. Mik ließ sich gar nicht von mir stören und schlief seelenruhig weiter. Ich überlegte, ob ich ihn wecken sollte oder nicht? Ich entschied mich dagegen und hob ihn hoch. Er war zwar nicht gerade leicht, was ja auch nicht verwunderlich war, denn er war mittlerweile siebenundzwanzig Jahre alt und sein Sportpensum hatte er in den letzten Monaten sehr stark vernachlässigt. Er brauchte definitv mal eine Pause von all dem. Als wir im auto saßen, war ich erstmal erleichtert. Ein Fahlstuhl würde dem Gebäude, in dem sich unser Office befand, definitiv gut tun.

Zu Hause verfrachtete ich meinen Freund mit letzter Kraft ins Bett und holte dann den Hund aus dem Auto. Der kleine Wollknäuel war gar nicht begeistert davon sich nochmal bewegen zu müssen, folgte mir aber dennoch. Ivy legte sich in ihren Korb und schlief direkt wieder ein. Ich ging ins Bad und machte mich fürs Bett fertig. Danach legte ich mich neben Mik, der immer noch schlief. Ich schnappte mir mein Handy und recherchierte, denn auch wenn Mik es nicht wollte, dieses Jahr würde er nicht direkt mit dem Film weitermachen. Letztes Jahr hatte er sich direkt daran gemacht die Fehler zu fixen und auszubessern. Aber diesmal nicht. Irgendwann als ich das Richtige gefunden hatte, legte ich mein Handy zur Seite und schlief ein.

Die letzten fünf Wochen Produktion waren wie nichts an uns vorbei gezogen und gerade beendet wir den Stream, den wir immer nach jeder Folge machten. Doch das hier würde der letzte TubeClash Stream sein. Für immer! Die Anderen leiteten also das Schlusswort ein, während ich versuchte unauffälig den Raum zu verlassen. Klappte eher so semi gut. "Ey Kostas komm her. Du musst auch leb wohl sagen.", rief Mik lachend. Ich holte schnell den Umschlag aus meiner Taschen und ging dann wieder zu den Anderen. "Bin ja schon wieder da, du kleine Dramaqueen.", meinte ich und gab ihm einen Kuss auf die Wange. "Wo warst du überhaupt? Du kannst doch nicht einfach weggehen ohne den Clashies Tschüss zu sagen.", merkte er an und ich lachte wieder. "Ich hab nur kurz was geholt.", hauchte ich und reichte ihm den Umschlag. Er sah mich an: "Für mich?", fragte er verwirrt. Ich nickte: "Heißt hier sonst noch jemand Mik?", lachte ich, denn ich hatte seinen Namen auf den Umschlag geschrieben. Er öffnete den Brief und nahm das ganze Zeugs raus. Ungläubig sah er mich an. "Der Flug geht ja schon Montag.", stellte er fest. "Ja, aber schau mal wohin wir fliegen.", forderte ich. "Thailand?", er wirkte völlig überrascht. "Ja, du brauchst eine Auszeit und du wolltest doch schon immer nach Thailand, also schalt mal ein bisschen ab und genieß die Zeit.", befahl ich. Er lächelte: "Du bist unglaublich.", meinte er und gab mir einen Kuss. Wir vergaßen völlig, dass der Stream noch lief, bis Myriam sich räusperte. Wir lösten uns voneinander und sahen sie fragend an. Sie deutete nur auf den PC und wir liefen Beide rot an. "So viel zu 'Keine Kostoryküsse mehr in den Streams' ", sagte Myriam grinsend. "Tja das war doch sowieso der letzte Stream. Also ist es nun auch relativ egal.", meinte Mik. Wir verabschiedeten uns von den Fans, die laut Chat alle den Tränen nah waren, weil es vorbei war.

Eine Woche später schlenderte ich mit Mik durch die Straßen von Bangkok. Er wirkte so entspannt. Ich schaute auf meine Uhr und erschrak. Ich hatte doch noch eine Überraschung vorbereitet. "Komm wir müssen uns beeilen.", sagte ich und Mik schaute mich irritiert an. "Warum denn?", fragte er und ich lächelte. "Eine Überraschung.", meinte ich knapp und zog ihn hinter mir zum Hotel. Ich sagte ihm, dass er sich was schickes anziehen sollte und tat dann dasselbe. "So und jetzt Augen zu.", befahl ich, als wir beide fertig waren. Er schloss sie und ich verband ihm noch zusätzlich die Augen. "Wo willst du denn überhaupt hin?", fragte Mik etwas verwirrt und besorgt. "Vertrau mir einfach. Es wird dir gefallen!", versprach ich und führte ihn aus dem Hotel. Eine Touristenführerin oder so, begleitete uns bis zu dem Ort an dem ich Mik haben wollte. Sie konnte fließend deutsch und fließend thai. Sie war ausgewandert und hatte sich hier in Bangkok was eigenes aufgebaut. "Vermisst du die Heimat nicht manchmal?", wollte Mik wissen, der immer noch nichts sehen konnte. "Nein, ich fliege jedes Jahr über Weihnachten und Ostern nach Hause. Außerdem treffe ich hier genug Deutsche.", erklärte sie und erzählte uns, wie es damals für sie war. Sie hatte eigentlich nur ein Auslandssemester machen wollen, doch nachdem sie wieder in Deutschland war, wurde die Sehnsucht nach Thailand immer größer und nach dem Studium wanderte sie aus. "Und ihr? Wollt ihr für immer in Deutschland bleiben?", fragte sie. "Wissen wir noch nicht. Im Sommer geht es erstmal nach London für uns und danach sehen wir mal weiter.", erklärte und als sie fragte, was wir bis jetzt gemacht hatten, erzählten wir ihr von YouTube und unseren Projekten.

Als die Fahrt vorbei war, bezahlte sie für uns und führte uns in das Gebäude. Sie öffnete eine Tür und ich staunte nicht schlecht. Sie hatte das echt klasse hinbekommen. Als ich sie vor ein paar Tagen damit beauftragt hatte, wusste ich nicht, wie toll es werden würde. Wir befanden uns in einer Art Kuppel. Über uns, um uns und einfach überall waren Fische und sowas. In der Mitte stand ein Tisch für uns. "Es ist perfekt. Danke Mary.", meinte ich und gab ihr das Geld. "Bitte immer wieder gerne.", lachte sie und ließ uns allein. Ich führte Mik zum Tisch und erst als er saß, nahm ich ihm die Augenbinde ab. Er sah sich um und staunte nicht schlecht. "Eigentlich sollten wir sowas ja nicht unterstützen, aber ich wollte einfach mal etwas ganz besonderes machen.", erklärte ich und lächelte, als er mich, völlig von den ganzen Unterwasserlebewesen fasziniert, ignorierte. Ich grinste und stellte mich in sein Sichtfeld. Ich legte meine Lippen auf seine und hatte wieder seine volle Aufmerksamkeit. "Wollen wir dann essen?", schlug ich vor und er nickte. Als der erste Gang kam, sah er mich mit einem Lächeln an. "Ist das vegan? Findest du nicht, dass das ein Hauch von Doppelmoral enthält?", merkte er an. "Vielleicht, aber es war schon doppelmoralisch, als ich Mary gesagt habe, dass sie ein Unterwasseressen organisieren soll, denn eigentlich sollte ich als Vegetarier sowas auch nicht unterstützen. Und nein, es ist nicht ganz vegan. Es ist zwar vegetarisch, aber nicht komplett vegan.", erklärte ich und Mik lachte wieder. Während dem Essen erzählten wir uns gegenseitig unsere Erwartungen und Ängste wegen London, denn auch wenn wir alles planen würden, könnte etwas schief gehen. Er erzählte mir dann zum aller ersten Mal, was für eine Idee er für das Buch hatte, welches er schreiben wollte. "Auf jeden Fall soll es mit Illustrationen sein, die ich natürlich selber zeichne.", meinte er zum Ende hin.

Nach dem wir mit dem Essen fertig waren, stand ich auf und kniete mich vor ihn. Ich war völlig nervös. "So Miki, ich hab dich hier her gebracht, weil ich dich etwas fragen wollte.", ich machte eine kurze Pause und sprach weiter, "Seit fast fünf Jahren sind wir jetzt schon zusammen und ich liebe dich von Tag zu Tag ein bisschen mehr. Du bist ein unglaublicher Mensch. Ich könnte dir stundenlang zuhören, selbst bei Themen, die mich sonst nicht interessieren. Du schaffst es einfach mich für alles zu begeistern. Du gibst mir die Kraft und den Mut, was Neues zu wagen und ehrlich gesagt, wäre ich ohne dich verloren. Ohne dich würde ich vermutlich immer noch bei meiner Mutter wohnen und hätte mich wahrscheinlaich auch noch nicht geoutet. Du allein warst der Grund, warum ich das getan habe. Ich wollte der ganzen Welt zeigen, dass du mir gehörst und in die Welt hinaus schreien, wie sehr ich dich liebe. Jetzt weiß es jeder und das ist gut so, denn sie wissen dann auch, dass ich dich nie wieder gehen lasse.", wieder machte ich eine kurze Pause, "Im Sommer geht es für uns nach London und ich freue mich riesig darauf. Aber eine Sache an unserer Beziehung stört mich.", ich sah ihn an und konnte förmlich sehen, wie er ängstlich wurde. "Was denn?", fragte er leise. "Na ich will dich nicht länger meinen Freund nennen.", die Panik in seinem Blick wurde größer, "Ich will dich meinen Mann nennen dürfen. Marik Aaron Roeder, willst du mich heiraten?", brachte ich es nun endlich zum Punkt und schaute ihm in die Augen. Tränen rollten über seine Wangen. Er nickte schwach: "Ja. Ich will dich heiraten!", hauchte er und beugte sich zu mir runter, um mich zu küssen. Ich verlor das Gelichgewicht und fiel nach hinten. Ich zog Mik mit mir und so langen wir auf dem Boden. Er löste seine Lippen von meinen und sah mich an. "Ich liebe dich, Kostas.", flüsterte er und legte sich dann neben mich. Sein Kopf lag auf meiner Schulter und wir schauten uns die Tiere an. "Es muss doch schrecklich sein in diesem kleinen Aquarium leben zu müssen, wenn man normalerweise die kompletten Ozeane zu Verfügung hat.", meinte Mik irgendwann. "Kommt drauf an. Wenn sie dort geboren wurden, ist es wahrscheinlich normal für sie. Aber so oder so, sollte man sowas nicht unterstützen. Das hier war etwas einmaliges.", stellte ich klar. "Ich weiß. Danke.", flüsterte er und küsste mich.

Zurück im Hotel, gingen wir direkt aufs Zimmer. Kaum hatten wir die Tür hinter uns zugemacht, drängte Mik mich in Richtung Bett. "Das war jetzt genug Kitsch für heute.", raunte er und knabberte an meinem Ohr. Eine Gänsehaut überzog meinen Körper und ich genoss jede seiner Berührungen. Keine zehn Minuten später, war ich nur ein stöhnendes Wrack. Mik stieß immer wieder in mich. Meine Hände krallten sich in seinen Rücken. Er verpasste mir immer wieder Knutschflecken, bis er sich leicht an meiner Schulter festbiss. Nach ein paar Stößen ergoss er sich in mir und auch ich kam zum Höhepunkt. "Ich liebe dich.", keuchte ich schweratmend und zog ihn in einen Kuss, nach dem er sich neben mich gelegt hatte. "Ich dich viel mehr.", gab Mik zurück. Er beugte sich über mich und sah mir in die Augen: "Danke, dass du immer für mich da bist. Danke, dass ich dank dir ein weiteres Reiseziel von meiner Liste streichen kann. Danke, dass du mich daran erinnerst auch mal eine Pause zu machen. Danke, dass du auch in schwierigen Zeiten immer an meiner Seite. Und vor allem danke dafür, dass du bist wie du bist.", hauchte er und gab mir einen sanften Kuss. Danach kuschelte er sich an mich und schlief ein.



So da hab ich es dann auch mal geschafft! Schreibt in die Kommentare, wie es euch gefallen hat und freut euch auf Montag, denn da kommt endlich das vollständige erste Kapitel von "The Story of two Boys and a wall"!

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top