Landliebe 2.0
So da sich anscheinend die meisten eine Fortsetzung zu "Landliebe" gewünscht haben, kommt das jetzt. Also zumindest hatte ich das so im Gefühl, dass das viele wollten.
Kostas Sicht
Ich hielt an und stellte den Motor ab. Mik neben mir seufzte und lächelte. Hier hatte alles angefangen. Auf dem Hof meiner Mutter. Wir stiegen aus dem Wagen und lachten, als unsere kleine Hündin Ivy bellte, damit wir sie auch ja nicht vergaßen. Mik nahm sie vorsichtshalber an die Leine, weil das Gelände ziemlich weitläufig und unbekannt für Ivy war. "Hallo Jungs.", begrüßte uns meine Mutter freundlich. Wir umarmten sie und sagten ihr, dass wir kurz mit Ivy in den Wald gehen würden. "Weißt du jetzt schon, ob dich bei deinen Eltern melden willst?", fragte ich vorsichtig. Er seufzte: "Ich weiß es nicht. Meine Eltern haben sich 8 Jahre einen Dreck um mich gekümmert und jetzt wollen sie auf einmal, dass ich mal bei ihnen melde. Da stimmt doch was nicht. Mein Vater hasst mich, weil ich schwul bin.", schnaubt er und sieht mich traurig an. Ich zuckte mit den Schultern: "Ich wünschte echt, ich könnte dir nen Rat geben, aber meine Eltern hatten nie etwas dagegen.", murmelte ich und seufzte. Mik blieb stehen und sah mich an: "Hey du musst mir auch keinen Rat geben. Es reicht wenn du einfach bei mir bist.", flüsterte er. Sanft trafen unsere Lippen aufeinander. Plötzlich wurde Mik nach hinten gerissen und stolperte. Wir hatten völlig vergessen, dass Ivy ja auch noch da war. Ich konnte nicht anders und fing an zu lachen. Ivy machte Sitz und sah uns mit ihrem unschuldigen Welpenblick an.
Nach dem wir uns beruhigt hatten, gingen wir zurück zum Hof. Ivy tollte auf der Wiese hinter dem Haus herum, so dass wir sie sehen konnten, während wir mit meiner Mutter im Wohnzimmer saßen. "Ihr wart lange nicht mehr hier.", meinte meine Mutter, als sie drei Tassen mit Tee auf den Wohnzimmertisch stellte. "Stimmt, aber wir hatten auch viel zu tun.", erklärte ich und wir erzählten ihr von unserer Arbeit. Sie schien ziemlich verwirrt, als wir von den verschiedenen Zeichen - und animationstechniken redeten, aber sie hörte zu. Nach einer Stunde holten wir dann auch Ivy rein, die sich völlig ausgepowert in ihrem Transportkörbchen zusammenrollte und einschlief. "Haben sich deine Eltern eigentlich schon mal gemeldet? sie hatten vor zwei Wochen bei mir angerufen.", erzählte meine Mutter plötzlich. Mik und ich sahen sie überrascht an. "Was wollten sie denn?", fragte Mik neugierig. Meine mutter zuckte mit den Schultern: "Erst hat Leonie sich dafür entschuldigt, wie sie sich vor acht Jahren benommen hat. Ich hab ihr dann gesagt, dass die Entschuldigung ein bisschen spät kommt und sie das eigentlich nicht mir, sondern euch sagen sollten und dann hat sie nach eurer Nummer gefragt. Sie meinte, sie würde sich gerne mit euch aussprechen und müsste Mik etwas wichtiges mitteilen.", erklärte sie ernst. "Meine Mutter hat sich vor ein paar Tagen bei uns gemeldet. Sie meinte, dass sie mich gerne besuchen würde und etwas mit mir besprechen wollte. Entschuldigt hat sie sich auch, aber eigentlich hab ich keine Lust darauf. 8 Jahre hat sich diese Frau einen Scheiß für mich interressiert, weil ich mit nem Typen zusammen bin und jetzt denkt sie, dass ich ihr verzeihe.", schnaubte Mik bitter lachend. Ich legte einen Arm um ihn und zog ihn an mich. Ich konnte mich noch gut an die Zeit erinnern, als Mik hier herkam. Zwei Wochen sollte er eigentlich bleiben, doch er blieb für immer. Seine Eltern wollten nichts mehr von ihm wissen, nach dem wir ihnen gesagt hatten, dass wir ein Paar waren. Mik hatte damals oft geweint, weil er eigentlich ein Familienmensch war. Seine Familie hatte für ihn einen hohen Stellenwert, anders als bei mir. "Miki, keiner verlangt von dir, dass du ihr verzeihst. Du musst das selbst entscheiden. Aber egal was du tust, ich stehe hinter dir und werde für dich da sein.", flüsterte ich und hauchte ihm einen Kuss auf die Haare. Er löste sich wieder ein Stück von mir und lächelte mich an: "Du bist so wundervoll.", hauchte er und legte seine Lippen auf meine. Lächelnd löste ich mich von ihm und legte eine hand an seine Wange: "Mik, du hast mir versprochen für immer an meiner Seite zu sein und mich zu heiraten, da ist es das mindeste, wenn ich immer hinter dir stehen. Ich liebe dich seit du mich damals hier auf dem Hof mit deinen braunen Teddyaugen um den Verstand gebracht hast.", hauchte ich leise und vereinte unsere Lippen kurz wieder. Nachdem wir uns wieder lösten, halfen wir meiner Mutter in der Küche. Na gut, meine Mutter saß eigentlich nur am Küchentisch, weil sie dazu verdonnert hatten, sich bekochen zu lassen. "Die Sauce ist gleich fertig. Holst du schon mal die Teller, Babyboii?", meinte Mik fragend. Ich nickte nur und deckte den Tisch. Danach goss ich die Spaghetti ab und brachte sie zum Tisch. Mik folgte mit dem Saucentopf. Meine Mutter seufzte: "Womit hab ich das denn verdient?", wollte sie wissen. "Einfach, weil du immer hinter uns stehst. Wir wissen, dass das für dich selbstverständlich ist, aber das ist nun mal nicht immer so, wie man an meinen Eltern sieht.", erklärte Mik. Meine Mutter lachte: "Ihr seid echt süß. Solange mein Sohn glücklich ist, bin ich es auch. Ihr liebt euch, daran ist überhaupt nichts schlimm. Ihr müsst euch doch nicht für etwas bedanken, dass für mich selbstverständlich ist.", sagte sie und beugte sich zu mir rüber, um mir einen Kuss auf die Wange zu geben. "Mama, ich bin 25. Musste das sein?", beschwerte ich mich lachend. Mik und meine Mutter brachen in Gelächter aus und ich wurde rot. Als wir uns beruhigt hatten, sah meine Mutter uns wieder forschend an: "So und jetzt raus mit der Sprache, was ist der Anlass für euren Besuch?" Ich sah zu Mik und dieser nickte nur. "Na ja, zum einen, weil wir mal wieder aus der Stadt rauswollten und zum anderen, weil wir dir was sagen müssen.", fing ich an und meine Mutter forderte mich stumm zum Weiterreden auf. Ich sah zu Mik, der sich räusperte: "Na ja, Kostas war so frei und hat mir einen Antrag gemacht und ich hab natürlich ja gesagt.", erklärte Mik freudestrahlend. Meine Mutter sah uns erst verwirrt und dann glücklich an. Sie gratulierte uns und wünschte uns nur das Beste.
Ein paar Tage später reisten wir schon wieder ab. Irgendwie fiel es mir schwer meine Mutter wieder allein zu lassen. "Ich glaube, ich sollte meine Mutter mal anrufen.", meinte Mik plötzlich, als wir auf der Autobahn Richtung Berlin waren. "Okay, wie gesagt, egal was du tust. Ich stehe hinter dir.", versprach und legte kurz eine Hand auf sein Knie. Er lachte auf: "Beide Hände ans Lenkrad, Babyboii.", hauchte er und gab mir einen Kuss auf die Wange. Die restliche Fahrt redeten über die Zeit bei Mutter. Wir hatten Ivy bei ihr gelassen. Wir hatten lange darüber diskutiert, doch am Ende hatten wir entschieden, dass es das Beste für die Kleine war.
Zu Hause angekommen stellten wir einfach die Taschen ins schlafzimmer. Wir waren viel zu müde, um noch alles wegzupacken. "Ich ruf meine Mutter an.", meinte Mik und ging raus.
Miks Sicht
Ich wurde nervös. Ich hatte ewig nicht mehr mit meiner Mutter geredet. "Hallo?", ertönte die Stimme an der anderen Seite der Leitung. "Hallo, ich bin es. Marik.", sagte ich leise. "Oh schön, dass du dich meldest. Wie geht es dir?", fragte meine Mutter fröhlich. "Ganz gut. Wir haben ne lange Fahrt hinter uns, weil wir Kostas Mutter besucht haben.", erklärte ich und wurde immer nervöser. Ich hasste Smalltalk. "Also seid ihr noch zusammen?", hakte sie nach. Ich seufzte: "Ja Mutter, wir sind noch zusammen und ich habe auch nicht vor mich von ihm zu trennen, falls du das wissen wolltest.", stellte ich klar. "Das wollte ich doch gar nicht wissen. Ich wollte dir sagen, dass dein Vater seit vier Wochen im Krankenhaus liegt.", verriet sie mir. "Okay, was hat er denn?", fragte ich nach. "Seine Nieren funktionieren nicht mehr. Er braucht eine Spenderniere.", erklärte sie. Ich lachte: "Das war so klar. Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass ich für meinen Vater spende, nachdem er mich als Abschaum und Dreck beschimpft hat. Ihr wolltet mich nicht mehr, als euren Sohn. Jetzt bekommt ihr die Quittung.", fauchte ich wütend. "Marik, das kannst...", ich hatte einfach auf gelegt und hätte am liebsten um mich geschlagen. Tränen stiegen mir in die Augen. Ich merkte, wie Kostas mich in seinen Arm zog und mich einfach festhielt. "Hey Miki. Nicht weinen. Alles wird gut.", hauchte er beruhigend. Ich weinte einfach weiter. Am liebsten hätte ich wirklich um mich geschlagen, aber die Anwesenheit meines Babyboiis beruhigte mich wirklich. Langsam beruhigte ich mich und löste mich ein Stück von ihm. "So, willst du mir sagen, was los ist?", fragte er vorsichtig. Ich nickte schwach. Er zog mich zur Couch und wir ließen uns zusammen drauf fallen. Ich lehnte meinen Kopf an seine Schulter und fing an zu reden: "Mein Vater leidet unter Nierenversagen. Er braucht eine Spenderniere. Meine Mutter hat mich nur deswegen angerufen. Es ist ihr völlig egal wie es mir geht.", schluchzte ich plötzlich wieder. Kostas zog mich enger an sich und ließ mich einfach weinen. Er war einfach da. Ich musste leicht lächeln, denn egal wie schlecht es mir ging, ich wusste, dass Kostas immer da sein würde. Er würde mich immer wieder auffangen und mir Halt geben. "Ich liebe dich.", murmelte ich und vergrub mein Gesicht in seinem Shirt. Seine Anwesenheit reichte um mich zu beruhigen. "Ich dich auch.", flüsterte er und drückte mich ein Stück von sich, um im nächsten Moment seine Lippen auf meine zu legen.
Zwei Monate später...
"Hey wollen wir dann?", fragte Kostas, als er das Krankenzimmer betrat. Ich hatte die Niere gespendet. "Gerne.", meinte ich und lächelte in den Kuss, den Kostas mir auf die Lippen drückte. Es klopfte wieder. Verwirrt sahen wir zur Tür, die gerade aufging. Meine Mutter sah uns an. "Was willst du hier?", fragte ich wütend. "Mit dir reden.", sagte sie leise. "Ich aber nicht mit dir. Ihr habt doch bekommen, was ihr wolltet. Wenn mein Vater nicht krank geworden wäre, dann wäre ich eich scheißegal gewesen, also bitte, was zur Hölle wollt ihr von mir? Lasst mich und Kostas ein für allemal in Frieden.", fauchte ich und schnappte mir meine Tasche. Ich griff nach Kostas Hand und zog ihn mit mir aus dem Zimmer. "Mik, jetzt bleib doch stehen. Ich wollte das doch nie.", flehte meine Mutter. Ich lachte bitter: "Das hättest du dir früher überlegen sollen. Damals als ich euch gebraucht hätte wart ihr nicht da. Jetzt brauch ich euch nicht mehr.", warf ich ihr vor. Sie sah mich entsetzt an: "Mik, du kannst doch nicht dein ganzes verdammtes Leben nur für diesen Jungen wegwerfen.", meinte meine Mutter nun gereizt. "Ich werfe mein Leben nicht weg. Mein Leben ist klasse und egal, was ihr sagt, ihr könnt uns nicht trennen. Soll ich dir mal was verraten?", meine Mutter sah mich forschend an, "Ich werde Kostas heiraten." Grinsend sah ich zu, wie ihre Kinnlade runterklappt. Plötzlich klingelte ihr Handy. Sie ging ran: "Ja Schatz, ich komme gleich zu dir. Ich hab nur kurz Marik besucht.", erklärte sie dem Anrufer, der anscheinend mein Vater war. "Nein, er ist nicht zur Besinnung gekommen. Jetzt will er auch noch heiraten.", erzählte sie und lachte. Es war so ein fieses Lachen, was mir zeigte, dass sie meine Worte nicht ernst meinte. Ich sah zu Kostas: "Lass uns gehen.", murmelte ich. Er nickte und ich drehte mich noch einmal zu meiner Mutter um. "Sag meinen Vater, dass er auf meine Scheißniere aufpassen soll und diese nicht wieder kaputt saufen soll.", rief ich ihr noch zu und ein weiteres Mal an diesem Tag, sah meine Mutter mich völlig entsetzt an. Ich grinste. Ich hatte den Arzt gefragt, warum mein Vater eine Niere brauchte. Der Arzt hatte mir erklärt, dass mein Vater Krebs hatte. Er hatte anscheinend seit acht Jahren ein Alkoholproblem. Acht Jahre! Er hatte mich verstoßen und war dann dem Alkohol verfallen. Sein scheiß Ernst?
Zu Hause legte ich mich auf die Couch, während Kostas meine Tasche, die er unbedingt tragen wollte, ins Schlafzimmer brachte. "Ich liebe dich.", hauchte er mir ins Ohr, als er wieder da war. "Ich dich mehr.", gab ich zurück und kuschelte mich an ihn. Ich brauchte meine Eltern nicht. Kostas war ab jetzt meine Familie. "Mik?", fing er plötzlich an. "Ja?", fragte ich und setzte mich ein wenig auf, um ihn ansehen zu können. "Ich weiß, dass du diese Stadt unendlich liebst, aber ich weiß auch nicht, wäre es vielleicht möglich, wenn wir nach der Hochzeit zu meiner Mutter ziehen könnten?", wollte er leise wisse. Ich sah ihn verwirrt an: "Warum? Ja gut, ich könnte auch von dort arbeiten, aber warum so plötzlich?", hakte ich nach. Er kaute auf seiner Unterlippe und schluckte: "Weil ich mich irgendwie schlecht dabei fühle. Sie ist ganz allein auf diesem großen Hof und ich will für sie da sein.", erklärte er vorsichtig. Ich nickte: "Okay, weißt du was? Ich denke darüber nach und sag dir dann, wie ich das sehe, weil ich kann das jetzt nicht entscheiden.", meinte ich und er lächelte. "Ist okay. Bis zur Hochzeit sind es ja auch noch zwei Monate.", flüsterte er und zog mich wieder an sich.
Zwei Monate später war es dann soweit. Wir gaben uns das Ja-Wort. Es war einfach perfekt. Unsere Freunde waren da. Kostas'Mutter war da und wir haben einfach zusammen gefeiert. Danach ging es für mich und Kostas eine Woche nach London. Diese Stadt war einfach perfekt. Es war unglaublich schön.
Wieder zurück in Deutschland packten wir unsere Sachen. Ich hatte zugestimmt, dass wir zurück zu seiner Mutter gehen. Der Hof war aber auch wunderschön. Ivy war dort. Wir hatten die Pferde wieder um uns und es war einfach perfekt. Es störte niemanden, dass wir schwul waren. Ich kam gerade mit Ivy aus dem Wald, als Kostas auf den Hof fuhr. Lächelnd ließ ich Ivy von der Leine und sie rannte freudig auf Kostas zu. Er lachte und kraulte sie. Als ich bei den Beiden ankam, stand er auf und küsste mich. Unser Leben schien endlich perfekt zu sein. Wir vertieften den Kuss, bis Ivy anfing zu bellen. Unsere Köpfe schreckten hoch und wir sahen einen Porsche auf den Hof fahren. Meine Augen weiteten sich, als ich das Nummernschild erkannte. Kostas legte eine Hand an meine Wange und drehte meinen Kopf zu sich: "Egal, was sie will, ich bin bei dir.", hauchte er und küsste mich wieder. Ich beobachtete meine Mutter, wie sie aus dem Auto stieg und auf uns zukam. Sie blieb direkt vor mir stehen. Sie musterte mich kurz und zog mich dann in ihre Arme: "Es tut mir so leid.", flüsterte sie. Geschockt drückte ich sie weg. "Ist das dein Ernst? Mom, ihr habt euch acht Jahre nicht gemeldet und selbst, als ich Dads Leben gerettet habe, habt ihr mich wie Dreck behandelt. Weißt du eigentlich, dass ihr mir mittlerweile völlig egal seid? Verschwinde bitte einfach.", fauchte ich und ging in Richtung Haus. Kostas und Ivy folgten mir stumm. Im Haus sackte ich dann zusammen und begann leise zu schluchzen. Ivy stupste mich an und zog die Kleine an mich. Mein Gesicht vergrub ich in ihrem Fell. Sie roch einfach nach Hund. Manche hassten diesen Geruch, aber ich fand ihn beruhigend. Ich spürte, wie sich zwei Arme um mich schlangen und lehnte mich zusammen mit Ivy an Kostas. Es klingelte an der Tür und die Stimme meiner Mutter erklang: "Mik, bitte! Hör mir zu! Ich wollte das nie. Er hat mich dazu gezwungen!", flehte sie. "Warum sollte ich dir glauben?", rief ich, was Ivy ein wenig zurückschrecken ließ. Mein Blick wurde weicher und ich kraulte sie: "Tut mit leid Kleine. Ich wollte dich nicht erschrecken.", entschuldigte ich mich bei unserem kleinen Wollknäuel. Seufzend stand ich auf und öffnete die Tür. Meine Mutter fiel mir in die Arme und fing an zu weinen. "Hey Mom, beruhig dich. Jetzt erzähl mir bitte endlich die Wahrheit.", sagte ich und zog sie schlussendlich ins Wohnzimmer. "Es ist einfach so, dass dein Vater einen Bruder hatte. Sein Bruder war schwul und war dafür stark diskriminiert worden, bis er sich umgebracht hat. Dein Vater hat das nie verkraftet und als du uns gesagt hast, dass du schwul bist, hat dich verstoßen, weil sich vor diesem Schmerz bewahren wollte. Er wollte nicht noch jemanden verlieren. Als ich ihm wiedersprochen habe, ist er ausgerastet.", erzählte sie und weinte. Ich zog meine Mutter an mich: "Warum erzählst du mir das erst jetzt?", wollte ich wissen. "Weil er mich nicht gelassen hat. Er hat gesagt, wenn ich dir nur ein Wort erzähle, dann setzt er mich vor die Tür.", schniefte sie. "Aber warum hat er es jetzt zugelassen?", fragte ich neugierig. "Er lebt nicht mehr. Nach der OP hat er einfach weiter gesoffen. Die Niere hatte keine Chance richtig zu arbeiten und er ist gestorben.", schluchzte sie und brach vollkommen zusammen.
Ein paar Wochen später hatte sich alles wieder gelgt und nun war unser Leben wirklich perfekt. Meine Mutter war sogar wieder in ihre alte Heimat gezogen, genauer gesagt zu uns auf den Hof. Kostas und ich wirkten eine zeitlang wie ein verliebtes Teenagerpärchen, weil wir endlich auch ein Kind adoptieren durften. Es sollte eine Langzeitstudie durchgeführt werden, ob sich Kinder in Regenbogenfamilien genauso gut entwickeln. Tja, aber das würde wohl die Zeit zeigen, auch wenn ich nicht glaubte, dass es so war.
"Und das war die ganze Geschichte?", fragte unsere Tochter mit großen Augen. "Ja und ich denke, dass du dich trotz deiner Dickköpfigkeit sehr gut entwickelt hast.", lachte ich und Kostas stimmte mit ein. "Die Dickköpfigkeit hat sie ja auch von dir.", meinte er und ich boxte ihm gegen die Schulter. "Hast du in Bio nicht aufgepasst oder was? Wie soll ich denn jemandem Eigenschaften vererben?", sagte ich und auch die Kleine lachte. Sie stand auf und meinte: "Ich geh mit Ivy in den Wald. Sagt Bescheid, wenn ihr ausdiskutiert habt, von wem ich meine Dickköpfigkeit habe. Aber falls ich euch nen Tipp geben darf, dann würde ich vorschlagen, dass ihr mal daran denkt, dass ihr mich adoptiert habt.", grinste sie und verschwand. "Dieses Kind.", schnaubte ich und Kostas zog mich an sich. "Unser Kind.", hauchte er und gab mir einen Kuss. 10 Jahre war die Adoption nun her und seit 18 Jahren war Kostas an meiner Seite. Ich grinste und musste zugeben, dass das die schönsten 18 Jahre meines Lebens waren.
Okay es ist verdammt lang geworden und verdammt spät gekommen! Ich hab mittlerweile schon 160 Follower! Danke dafür und weil ihr so toll seid, habe ich mir etwas ausgedacht.
In manchen meiner OneShots gibt es bestimmt Sachen, die nicht gleich logisch erscheinen, deshalb dachte ich mir, dass ich mal ein paar Fragen beantworten könnte. Also schreibt den Titel des Oneshots und die dazugehörige Frage in die Kommentare! Die Frage darf sich auf alles beziehen(Titel, Handlung etc.)!
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