Kindersegen!


Langsam öffnete ich meine Augen. Ich bemerkte, dass ich nicht allein war und drehte den Kopf. Wie zur Hölle war Mik bitte in mein Bett gekommen? Ich stand langsam auf und stellte fest, dass ich nichts, wirklich nichts, an hatte. Was bitte war gestern passiert? "Dennis?", hörte ich Mik verschlafen fragen. "Oh du bist ja wach.", meinte ich und zog mir eine Boxershorts über. Nach und nach dämmerte mir, was geschehen war. Ich war mit Mik, Ali, Myriam, Lui und Jannik feiern gewesen. Anscheinend muss ich zu viel gesoffen haben. Aber wie zur Hölle war ich nackt mit Mik in meinem Bett gelandet? Ich verzog das Gesicht, denn ich verspürte plötzlich einen stechenden Schmerz in meinem Kopf. Ich hatte definitv zu viel getrunken! "War ich wirklich so mies oder hast du Kopfschmerzen?", fragte Mik mit einem Grinsen. "Eher letzteres. An ersteres kann ich mich ehrlich gesagt nicht mehr erinnern.", gab ich verlegen zu. "Weniger saufen, würde ich sagen.", lachte er mit rauer Stimme. Seine Stimme klang morgens einfach so gut. Ich nickte nur und zog mir ein ärmelloses Shirt über und eine kurze Hose. "Was ist denn gestern passiert? Ich weiß noch, dass wir feiern waren und dann?", wollte ich wissen und musterte meinen besten Freund. "Du weißt echt nichts mehr oder?", hakte er nach und musterte mich. Jetzt bekam ich Angst. Hatte ich es ihm gesagt? Hatte ich ihm gesagt, dass ich mich in ihn verliebt hatte? Wenn ja, war er auch in mich verliebt? "Nein, ich weiß es echt nicht mehr.", gab ich verlegen zu. Er stand auf und kam näher ran: "Du kannst dich also auch nicht mehr daran erinnern, was du mir gesagt hast, als wir kurz allein waren?", wollte er leise wissen. Ich schüttelte den Kopf. "Du hast gesagt, dass du dich in mich verliebt hast. Erinnerst du dich jetzt?", fragte er nach. "Nein, aber wenn ich das gesagt habe, dann war es die Wahrheit. Mik, ich habe mich wirklich in dich verliebt. Ich sollte mich schämen, dass ich Alkohol gebraucht habe, um dir das zu sagen. Hasst du mich jetzt?", wollte ich nervös wissen. Mik lachte leise: "Warum sollte ich? Du hast es zwar vergessen, aber nach dem du mir das gesagt hattest, haben wir miteinander geschlafen. Denkst du ich hätte mit dir geschlafen, wenn ich dich hassen würde?", fragte er und musterte mich. "Eher nicht vermutlich. Heißt das, dass du au...?", weiter kam ich nicht. "Ja, das heißt, dass ich auch in dich verliebt bin.", flüsterte er und legte seine Lippen auf meine. Ich erwiderte den Kuss sofort und zog ihn eng an mich. Als  wir uns wieder voneinander lösten, schnappte sich Mik seine Boxershorts vom Boden. Sein Rücken war total zerkratzt. "Mik, hab ich deinen Rücken so zugerichtet?", wollte ich wissen und merkte, wie ich leicht rot wurde. "Ja, wer denn sonst? siehst du noch jemanden in diesem Raum, der letzte Nacht mit mir geschlafen haben könnte?", fragte er rhetorisch. "Du bist doof.", lachte ich und boxte ihm leicht auf die Schulter. Wir verließen das Schlafzimmer und machten erstmal Frühstück. "Morgen Jungs.", murmelte Myriam plötzlich. "Warte, wo kommst du denn her?", wollte ich wissen. "Aus Alis Zimmer.", sagte sie und wurde leicht rot. "Aha.", sagte Mik nur und lächelte wissend. Mik hatte es übrigens immer noch nicht für nötig gehalten sich ein Shirt über zu ziehen. "Schau nicht so blöd.", beschwerte sich Myriam und legte Mik einfach eine Hand auf den Rücken. Er zog scharf Luft ein und Myriam musste lachen: "Da hat es wohl jemand wild getrieben. Wer war denn der Glückliche?", fragte sie neugierig. Mik sah zu mir und grinste. Ohne ein weiteres Wort zog er mich an sich und verband unsere Lippen. "Ich verstehe. Ich lass euch Turteltauben dann mal allein.", sagte sie und verschwand im Bad. "So so, Ali und Myriam. Ist ja interessant.", meinte Mik grinsend, als er sich von mir gelöst hatte. "Oh ja, wenn das stimmt dann besteht Team TubeClash fast nur aus Pärchen. Nachher offenbaren sich Lui und Jannik auch noch als Paar, das gäbe Chaos.", lachte ich und zog meinen Freund an mich. "Was hab ich verpasst?", fragte Ali, der gerade in die Küche kam. "Das gleiche könnten wir dich fragen.", meinten wir zu unserem Mitbewohner. Seit TubeClash01 wohnten wir zusammen. "Wie meint ihr das?", fragte er ganz unschuldig. "Also Myriam ist vorhin aus deinem Zimmer gekommen.", halfen wir ihm auf die Sprünge. "Achso. Das geht euch gar nichts an.", sagte er nur und verschwand dann auch wieder.

Am Nachmittag saßen wir dann auch wieder alle im Office und versuchten zu arbeiten. "Ich will wieder nach Hause.", beschwerte ich mich, denn es war einfach viel zu warm(Anmerkung: TC02 wird in diesem OS im Sommer produziert). "Das kannst du vergessen. Wir müssen die Szenen heute fertig bekommen. Morgen muss alles in den Schnitt, sonst haben wir wieder 3 Stunden Verspätung.", meinte Mik streng. Ich lächelte und zog ihn an mich: "Komm schon, zu Hause ist es doch viel schöner.", flüsterte ich verführerisch. Mik lachte leise: "Vergiss es. Erst die Arbeit, dann das Vergnügen.", sagte er und drückte mir einen Kuss auf die Lippen. "Och man!", murrte ich. "Tja gleiches Recht für alle.", lachte Mik und schaute auf meinen Bildschirm. "Das ist unfair. Ich dachte als Freund vom Chef hat man Sonderrechte.", sagte ich und lachte leise. "Ja, hast du ja auch. Du hast einen besonderen Platz in meinem Herzen und hast das Sonderrecht mit mir hier zu bleiben, bis alles fertig ist.", erklärte Mik mit einem Grinsen im Gesicht. "Das wars?", fragte ich leise. "Nee, du bekommst außerdem noch sowas.", meinte er und drückte mir einen Kuss auf die Lippen. "Das liegt aber auch nur daran, weil Kostas der Einzige ist, der Küsse von dir haben will.", lachte Ali und sah zu uns rüber. Mik grinste und ging zu Ali: "Ach wirklich?", fragte er und stand jetzt zwischen Ali und Myriam. Myriam lachte und Mik gab ihr ein kurzes Küsschen auf den Mund. Das war ich schon von früher gewohnt, als ich Myriam kennen gelernt hatte bzw. als Mik sie mir vorgestellt hatte. Ali schaute die Beiden etwas entsetzt an. "Möchtest du auch ein Küsschen?", fragte Mik und zog herausfordernd die Augenbrauen hoch. "Nee, nicht von dir.", sagte Ali und rollte mit seinem Bürostuhl ein Stück zurück. Jetzt lachten wir alle und Ali lief rot an. Mik kam wieder zu mir und gab mir diesmal eine langen Kuss, danach schaute er wieder auf meinen Bildschirm. "Kannst du das noch ein bisschen änderen?", fragte er und zeigte auf die Szene, die gerade am animieren war. "Was genau?", wollte ich wissen und konzentrierte mich wieder auf die Arbeit. Mik erklärte mir, was ihm noch nicht ganz gefiel und ich setzte mich an die Änderungen.

"Wie lange geht das zwischen euch schon?", wollte Lui wissen, als wir zum Feierabend mit Pizza auf dem Boden saßen und uns unterhielten. "Seit gestern Nacht.", meinte Mik wahrheitsgemäß und lehnte sich an mich. "Ist ja interessant. Und das mit euch?", wandte sie sich nun an Myriam und Ali. Die Beiden sahen sie völlig entsetzt an und Myriam fand zuerst ihre Sprache wieder. "Wie meinst du das?", fragte sie gespielt ahnungslos. "Komm schon, Myri. Das sieht doch jeder Blinde, dass da was zwischen euch läuft.", meinte Mik und musterte seine beste Freundin. "Wie kommt ihr bloß auf so was?", wollte nun Ali wissen. "Ganz einfach. Die Blicke, die ihr euch zuwerft und dein Gesicht hättest du vorhin sehen sollen, als Mik Myriam geküsst hat.", gab Jannik zu bedenken. Myriam und Ali sahen sich und nickten: "Gut, ihr habt ja Recht. Das geht schon seit zwei Wochen.", rückte Ali endlich mit der sprache raus. "Na geht doch.", sagte ich und legte einen Arm um Mik.

Ein paar Jahre später...

"MIK! ES IST SOWEIT!", schrie ich durch die Wohnung. "Echt?", fragte er und tauchte völlig aufgeregt im Türrahmen auf. "Natürlich. Komm!", sagte ich und schnappte mir meine Jacke. "Darf ich fahren?", Mik versuchte mir die Schlüssel aus der Hand zu nehmen. "Auf keinen Fall. Du fährt vor Aufregung noch gegen einen Baum oder so? Wir wollen doch nicht riskieren, dass das Kleine einen toten Patenonkel hat. Also los jetzt.", meinte ich und stieg auf der Fahrerseite ein. Mik zuckte mit den Schultern und wirkte ziemlich nervös. "Beruhig dich erstmal, Mik. Man könnte ja fast meinen, dass es dein Kind ist, das da grad zu Welt kommt.", lachte ich und strich ihm über die Wange. Er lachte: "Na ja, ein Kind zu haben wäre bestimmt toll, aber wir dürfen ja keins adoptieren. Blöde Gesetze!", beschwerte er sich. "Ey komm. Das ist doch nicht so schlimm. Wir bekommen bestimmt das süßeste Patenkind der Welt.", meinte ich und gab ihm noch schnell einen Kuss, bevor ich losfuhr.

Im Krankenhaus angekommen, suchten wir den Weg zum Kreissaal. Ich musste mir ein Lachen verkneifen, als wir einen kreidebleichen Ali vorfanden. Jannik redete ihm gut zu und man konnte die Erleichterung erkennen, als Ali uns sah. "Sag nicht, dass du zusammengeklappt bist?", fragte Mik mit einem Grinsen im Gesicht. Ali nickte nur. Ein Arzt kam vorbei: "Herr Kuzu, sie können gerne wieder zu ihrer Frau.", sagte er und lächelte freundlich. Ali schüttelte nur mit dem Kopf. "Soll ich rein gehen?", fragte Mik sanft. Ali nickte und Mik sah zu dem Arzt: "Darf ich rein?", wollte er wissen. "Wenn sie mir sagen, wer sie sind.", meinte der Arzt. "Ich bin der zukünftige Patenonkel von dem Kind.", erklärte Mik. Der Arzt nickte nur. Mik fragte noch, ob ich auch mit reindürfte. Der Arzt meinte, dass das okay wäre. Wir besorgten uns so komische Krankenhauskittel und betraten leise den Kreissaal. Myriam sah auf und lächelte: "Wo ist Ali?" fragte sie besorgt. "Draußen, der erholt sich noch von seinem Zusammenbruch.", erklärte ich. Myriam lachte: "Der soll sich nicht so anstellen. Für mich war das ganze sehr viel anstrengender.", beschwerte sie sich. "Ich würde dich ja jetzt bemitleiden, aber ihr seid selbst Schuld.", lachte Mik und setzte sich auf Myriams Bettkante. "Was ist es jetzt eigentlich geworden?", wollte ich nun wissen, denn die Beiden wollten sich überraschen lassen. "Ein Mädchen.", sagte Myriam stolz und im selben Moment ging die Tür auf und eine Schwester kam mit der Kleinen rein. "Sie ist kerngesund. Jetzt braucht sie nur noch einen Namen.", meinte die Schwester lächelnd und übergab Myriam ihre Tochter. Noch einmal ging die Tür auf und Ali betrat den Raum. "Na hat sich dein Magen wieder beruhigt?", fragte Myriam lachend. "Sehr lustig.", sagte er zerknirscht und kam näher. Sein Gesicht erhellte sich, als sein Blick auf seine Tochter fiel. "Es ist ein Mädchen.", erklärte Myriam sanft. Ali musterte seine Tochter: "Sie ist genauso wunderschön, wie du.", flüsterte er leise und gab Myriam einen Kuss. "Wie soll sie jetzt heißen?", fragte Mik leise, denn die Kleine schlief seelenruhig. Ali flüsterte Myriam etwas ins Ohr, woraufhin sie begeistert meinte: "Das ist perfekt." Wir musterten sie fragend. "Was haltet ihr von Marike Denise?", wollte Myriam wissen. "Marike Denise Kuzu? Okay, ihr seid definitiv eine multikulturelle Familie.", lachte Mik. "Wie kommst du denn darauf?", hakte Myriam lachend nach. "Na ja, türkischer Vater, dunkelhäutige Mutter und dann ein deutscher Vorname für das Kind? Der volle Cultureclash. Ich finds toll.", erklärte Mik fröhlich doch im nächsten Moment wirkte er nachdenklich. "Hey, was los?", fragte Myriam besorgt und ich zog ihn an mich. "Versteht mich jetzt nicht falsch.", fing er an, "Ich freue mich wirklich für euch, aber ich hätte auch gerne ein Kind. Das ist einfach so unfair.", plötzlich liefen ihm Tränen von der Wange. Ich hielt ihn  nun ein Stück von mir weg und hob sein Kinn an, so dass er mir in die Augen schauen musste: "Hey, irgendwann muss die Regierung mal zu Verstand kommen und dann adoptieren wir ein Kind, okay?", sprach ich ihm Mut zu. "Okay.", sagte er leise und lehnte sich an mich. Myriam setzte sich auf und legte ihm eine Hand auf die Schulter: "Ey Mik, alles wird gut. Willst du deine Patentochter mal auf den Arm nehmen?", fragte sie ruhig. Mik nickte leicht und Ali übergab ihm das kleine zerbrechlich wirkende Mädchen. Miks Miene hellte sich auf und jetzt lächelte er.

Ich behielt Recht nicht mal ein Jahr nach der Geburt von Myriams und Alis Tochter, beschloss der Bundestag, dass auch homosexuelle Paare Kinder adoptieren durften. Seit zwei Wochen waren wir nun auch stolze Eltern von einem kleinen Jungen. Er war ein Jahr alt und hieß Thomas. Von dem Namen war ich jetzt weniger begeistert, aber ich freute mich trotzdem. Mik war vor Freude in Tränen ausgebrochen, als die Gesetzesänderung bekannt gegeben wurde. "Ich liebe dich.", flüsterte ich und setzte mich zu ihm auf die Couch. "Ich dich auch. Schläft der Kleine?", wollte er wissen. "Ja, wie ein Stein.", lachte ich leise. "Na hoffentlich.", meinte Mik und gab mir einen Kuss. Er kuschelte sich an mich und schloss die Augen. Ich schlang die Arme um ihn und schloss die Augen. Eltern sein war toll, aber auch anstrengend. Doch wir wussten, dass das zu schaffen war.


Mein Internet spackt rum, dass bedeutet, dass ihr leider die nächsten Tage, vielleicht auch Wochen nicht so viel von mir hört. Aber es gibt ja noch andere gute bzw. bessere Autorinnen, als mich.

Betet, dass mein Internet bald wieder funktioniert.

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