Fallen lassen können!

Ich öffnete langsam die Augen. Mein Kopf brummte und ich hatte keine Ahnung was passiert war. "Wo...wo bin ich?", brachte ich schwach heraus. "Im Krankenhaus.", antwortete eine sanfte Stimme und ich drehte meinen Kopf. "Wieso?", wollte ich leise wissen. "Du hattest einen Schwächeanfall.", erklärte mir Chris, der neben meinem Bett saß. Ich nickte nur und versuchte mich zu erinnern, was vor meinem Zusammenbruch passiert war. Chris ging kurz raus um einen Arzt zu holen, während ich nur an die Decke starrte. Erinnerungsfetzen schwirrten durch meinen Kopf. Die Tür ging wieder auf und Chris kam mit einem Arzt zusammen rein. Der Arzt erzählte mir, dass ich anscheinend zusammengebrochen war und dass ich mich ausruhen musste. Er empfiehl mir, dass ich vielleicht mal eine Woche oder zwei Urlaub machen sollte, damit ich nicht so viel Stress habe. Ich nickte nur und fragte dann: "Wo ist Kostas? Er hat mich doch hier her gebracht." Der Arzt und Chris sahen sich an. "Mik, ich hab dich hergebracht. Kostas weiß aber, dass du hier bist.", erklärte Chris und lächelte sanft. Ich seufzte und sah zum Fenster. Warum log Chris? Ich wusste, dass ich Office zusammengebrochen war und dass Kostas mich hergefahren hatte. Der Arzt verschrieb mir ein Medikament zum Kreislaufaufbau und ne Menge Ruhe. Ich schwieg und schaute weiter aus dem Fenster, während ich den Blick von Chris auf mir spürten. "Warum lügst du? Ich weiß, dass Kostas mich hergebracht hat. Wo ist er?", fragte ich und sah nun zu Chris. Dieser sah mich entsetzt an und seufzte dann: "Er müsste zu Hause sein. Ich hab ihm gesagt, dass ich mich um dich kümmere.", erklärte er und hauchte mir einen Kuss auf die Stirn. "Kannst du ihn anrufen?", bat ich ihn und kam immer mehr wieder zu Verstand. Chris nickte und ging zum Telefonieren raus. Irgendwas stimmte nicht mit Chris. Sonst war er doch nicht so, wenn es um Kostas ging. "Er ist aufm Weg. Brauchst du sonst irgendwas?", fragte er fürsorglich. "Mein Tablet.", meinte ich nur, wohlwissend, dass es nicht hier war. Er stand auf und hauchte mit schnell einen Kuss auf den Mund: "Ich beeile mich.", murmelte er und verschwand.

Kurz darauf kam der Arzt zurück: "Herr Roeder, wissen Sie, dass sie nicht einfach einem Schwächeanfall hatten. In ihrem Blut haben wir ein Medikament festgestellt, welches den Blutdruck senkt. Bei einem gesunden Menschen kann das zu einem Zusammenbruch führen.", erklärte der Arzt. Ich dachte über seine Worte nach und war verwirrt: "Ich nehme keine Medikamente. Wie ist das in meinen Körper gekommen?", wollte ich wissen. "Das kann ich Ihnen nicht sagen. Ich dachte, sie hätten vielleicht ne Vermutung. Aber egal wer es war, diese Person hat eine Straftat begangen. Das Medikament, welches wir gefunden haben, kann bei einer hohen Dosis und einen gesunden Körper, tödlich wirke, da dadurch der Blutdruck nicht mehr ausreichend ist und es dazu führen kann, dass die Organe nicht genug Sauerstoff bekommen.", erläuterte er und im selben Moment ging die Tür auf. "Hey Mik.", begrüßte mich Kostas und kam direkt zu mir. Sofort bildete sich ein Lächeln auf meinem Gesicht. "Ich weiß nicht, wer mir das Medikament untergemischt hat. Ich kann aber nochmal darüber nachdenken.", versprach ich dem Arzt, der uns dann auch wieder allein ließ. Kostas sah kurz zur Tür, um sich zu vergewissern, dass wir wirklich allein waren. Als er sich sicher war, neigte er seinen Kopf zu mir und küsste mich. "Ich hab mir Sorgen gemacht.", hauchte er sanft, nach dem er sich von mir gelöst hatte. "Sollst du doch gar nicht. Es geht mir gut.", versuchte ich ihn zu beruhigen. Er wollte wissen, was ich denn nun hätte und warum ich zusammengebrochen war. Ich erzählte ihm alles und er sah mich entsetzt an. "Wenn ich die Person in die Finger kriege, die dir das angetan hat, dann kann die was erleben.", knurrte er und ich musste grinsen. Kostas war einfach toll. Er hörte mir zu. Er nahm mich in den Arm, wenn es mir schlecht ging. Er war einfach da, wenn ich ihm brauchte. Chris war immer am Arbeiten. Er war immer gestresst und genervt. Er war eigentlich auch toll, aber er überließ mir den kompletten Haushalt und tat einfach nichts, außer zur Arbeit zu gehen.

"Mik, glaubst du das Chris es gewesen sein könnte?", brach Kostas das Schweigen, das entstanden war. Ich überlegte: "Eigentlich eher nicht. Er hat doch keinen Grund dafür." Kostas lachte: "Was wenn er von uns weiß? Dann hätte er einen Grund. Mik, vielleicht ist er uns auf die Schliche gekommen und will jetzt mit allen Mitteln verhindern, dass du ihn verlässt.", erläuterte er seine Theorie. "Er würde sowas nicht tun. Er ist zwar nicht oft da, aber er ist kein Arschloch.", verteidigte ich Chris. Kostas seufzte: "Mik, er lässt dich alles allein machen. Ihr geht beide arbeiten und abends darfst du ihn dann auch noch bedienen. Es fehlt nur noch, dass er dich schlägt, wenn du nicht das tust, was er möchte.", stellte er fest und sah mich besorgt an. "Ich...du hast recht. Ich kann einfach nicht mehr. Es macht mich fertig. Es geht immer nur um ihn. Ich muss springen wenn er was braucht und mittlerweile hab ich das Gefühl, dass er mich nur noch zum Sex braucht.", erzählte ich. Kostas legte seine Hand meine Wange: "Ich liebe dich, Mik. Du bist mehr als das, was Chris in dir sieht. Ich will, dass du glücklich bist und dass es dir gut geht.", flüsterte er und vereinte wieder unsere Lippen.

"Ich wusste es.", unterbrach uns plötzlich eine Stimme. Kostas löste sich von mir und drehte sich zu der Person. Chris kam auf uns zu und die Wut stand ihm ins Gesicht geschrieben. Ich hatte Angst. Was wenn Chris jetzt ausrastete? "Wie lange geht das schon?", wollte er gereizt wissen. Kostas sah mich an und ich schluckte: "2 Monate.", gestand ich und wich dem zornigen Blick von Chris aus. Chris lachte und meinte dann: "Du bist so billig. Kaum hab ich mal ein bisschen weniger Zeit, springst du mit dem nächst besten in die Kiste." Ich versuchte mich langsam aufzusetzen: "Chris, darum geht es gar nicht. Du warst nicht für mich da. Du hast mir nie zugehört. Ich musste alles allein machen. Kostas war einfach für mich da und ich bin nicht direkt mit ihm im Bett gelandet. Wir haben einfach nur geredet, bis mehr daraus geworden ist. Kostas war da, als ich jemanden gebraucht habe.", erklärte ich mit starker Stimme. Chris musterte mich. Mein Kopf hatte ich mittlerweile auf Kostas Schulter abgelegt, denn dieser hatte sich auf meine Bettkante gesetzt. "Du hättest mit mir reden können.", sagte Chris und ich seufzte traurig. "Das ist es ja. Du hast mir nicht zugehört. Ich hab doch versucht mit dir zu reden, aber alles andere war wichtiger, als ich.", erzählte ich und vergrub dann mein Gesicht in Kostas' Shirt. Ich zog seinen Duft ein und wusste, dass heute alles anders werden würde. Das mit Chris war vorbei. "Das hat keinen Sinn mehr.", murmelte ich und sah wieder zu Chris. Er sah mich fragend an: "Na das mit uns. Chris, ich kann das nicht mehr. Ich brauche jemanden bei dem ich zur Ruhe kommen kann. Jemanden der mir zuhört, wenn ich ein Problem habe. Chris, es ist aus.", sagte ich und hatte das Gefühl, dass eine Last von meinen Schultern gefallen war. Er schnaubte verächtlich: "Das kannst du nicht machen.", fauchte er und wollte auf mich zu kommen, doch Kostas hielt ihn ab. "Er hat gesagt, dass es aus ist. Chris geh einfach.", gab Kostas ihm den Rat. Wieder schnaubte Chris und ging dann in Richtung Tür: "Ich hätte ne höhere Dosis nehmen sollen.", knurrte er und war fast draussen. "Wie bitte?", fragte ich nun entsetzt. Chris lachte auf: "Ich hab dir Tabletten ins Essen gemischt.",gab er zu. Kostas wurde wütend und drückte Chris an die Wand: "Du hättest ihn fast getötet.", fauchte er. "Er hat es verdient. Er hat mich 2 Monate betrogen. Er ist einfach nur ein billiger Fuckboy.", Chris zeigte nicht einen Funken Mitleid. Kostas verlor die Fassung und verpasste Chris eine Schelle: "Niemand versucht ungestraft Mik umzubringen und ihn dann auch noch zu beleidigen.", stellte Kostas klar. Chris schubste ihn weg und lachte: "Dann werd doch glücklich mit der Bitch.", fauchte er und verschwand. Ich stand auf und ging zu Kostas, der gestolpert war. Ich kniete michhin und legte eine Hand an seine Wange. Er lächelte und zog mich an sich. "Ich liebe dich, Mik.", flüsterte er und gab mir einen Kuss. "Ich dich auch.", hauchte ich, als er sich von mir löste.

Am Nachmittag durfte ich schon wieder aus dem Krankenhaus. Kostas fuhr mich zu der Wohnung, in der ich eigentlich noch mit Chris wohnte. Ich wollte meine Sachen holen und dann nie wieder was mit ihm zu tun haben. Ich schloss die Wohnungstür auf und erschrak. Die ganzen Bilder und Fotos lagen zerstört auf dem Boden im Flur. Was zur Hölle? Kostas folgte mir und man konnte seinem Gesicht entnehmen, dass er genauso erschrocken war wie ich. Im Wohnzimmer ging der Horror weiter. Die Schränke waren ausgeräumt und alles lag auf dem Boden. "Was ist denn hier passiert?", Ungläubigkeit lag in Kostas Stimme. Ich entdeckte, dass meine Mangas alles zerstört auf dem Boden lagen, doch das Schlimmste war, dass mein Grafiktablet zertreten mitten im Wohnzimmer lag. Tränen stiegen mir in die Augen. Wir gingen witer und trauten unseren Augen kaum, als wir ins Schlafzimmer traten. Die Klamotten lagen auf dem Boden, doch was uns mehr schockierte war der regungslose Körper, der auf dem Bett lag. Chris! Neben ihm lag eine Schachtel mit Blutdrucktabletten und eine Flasche Vodka. "Kostas, ruf sofort nen Krankenwagen.", forderte ich und eilte zum Bett. Ich liebte Chris nicht mehr, aber ich wollte trotzdem nicht, dass er stirbt. "Chris, du bist so ein Pfosten.", fluchte ich und versuchte ihn wach zu bekommen. "Bitte wach auf.", flehte ich ihn an. Ich wollte nicht, dass es soweit kommt.

Als die Sanitäter kamen wollten sie wissen was passiert war. Wir erzählten ihnen alles, woraufhin diese nur nickten. Kostas und ich fuhren hinter dem Krankewagen hinter her. In der Notaufnahme mussten wir warten. "Das ist meine Schuld. Ich hätte mich schon viel eher von ihm trennen müssen. Vielleicht wäre dann alles halb so schlimm gewesen.", Tränen liefen mir übers Gesicht. Kostas zog mich in seine Arme und flüsterte mir beruhigende Worte ins Ohr. "Sie können jetzt zu ihm. Er ist noch nicht wach, aber er ist wieder stabil.", erklärte uns eine Schwester und wir gingen in den Raum. Kostas setzte sich auf den Stuhl neben dem Bett und ich nahm auf seinem Schoß Platz. Erschöpft legte ich meinen Kopf an seine Schulter und schloss die Augen. Ich merkte nur noch, wie Kostas seine Arme um mich legte.

"Mik, aufwachen.", weckte mich die sanfte Stimme meines Freundes. Ich setzte mich auf und sah mich um. Chris war mittlerweile auch wach. Er würdigte mich keines Blickes, bis Kostas aufstehen wollte und meinte: "Mik, gehst du eben kurz von mir runter, dann lass ich euch kurz allein." Chris beobachtete, wie ich aufstand und Kostas in einen Kuss zog, bevor er mich mit Chris allein ließ. Ich drehte mich zu Chris und musterte ihn besorgt: "Es tut mir leid.", sagte ich mit ehrlicher Stimme. Chris schnaubte nur verächtlich. "Ich meine es ernst. Ich hätte viel früher die Wahrheit sagen sollen. Ich hätte nicht mit Kostas ins Bett gehen dürfen, während wir noch zusammen waren. Ich bin ein Vollidiot und es tut mir wirklich leid.", erklärte ich und setzte mich wieder hin. "Warum hast du mir nicht gesagt, dass du dich vernachlässigt fühlst?", wollte er schwach wissen. Ich schluckte: "Ich hab versucht mit dir zu reden, aber du warst immer mit anderen Sachen beschäftigt. Alles war wichtiger, als ich. Irgendwann hab ich dann im Office angefangen mit Kostas über meine Probleme zu reden. Chris, ich kann nichts dafür, dass ich mich in Kostas verliebt habe. Er war da und hat mir zugehört. Er hat mir das Gefühl gegeben, dass ich wichtig bin und dass meine Probleme auch eine gewisse Relevanz haben.", erzählte ich und musste an die Nächte denken, in denen wir durcharbeiten mussten und währendessen geredet haben. "Okay. Das heißt du liebst mich nicht mehr?", hakte er traurig nach. "Ganz ehrlich?", meinte ich fragend, woraufhin er nickte. "Ich mag dich sehr sogar, aber mittlerweile eher auf einer freundschaftlichen Ebene. Ich wünschte, dass zwischen uns wäre anders auseinander gegangen, aber ich kann es nun einmal nicht rückgängig machen. Aber tu mir einen Gefallen und gib Kostas nicht die Schuld. Er hat mir einfach nur zugehört. Ich war es, der den ersten Schritt gemacht hat, nicht er. Es tut mir wahnsinnig leid.", gestand ich und wusste, dass das für Chris ein Schlag ins Gesicht sein musste. Ich hatte angefangen. Ich hatte Kostas vor zwei Monaten zum ersten Mal geküsst. Ich hatte es genossen mit ihm allein zu sein. Ich hatte den Fehler gemacht. "Was wenn Kostas dich auch irgendwann vernachlässigt?", fragte Chris nun. "Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass ich nie wieder so einen Mist machen werde. Kostas und ich arbeiten außerdem ja ständig zusammen. Chris, ich liebe Kostas und ich wünsche dir, dass du irgendwann jemanden findest, den du so liebst, wie ich ihn.", sagte ich ehrlich. In dem Moment ging auch die Tür auf und Kostas kam mit was zu essen rein. "Hier ich hab dir was zu essen mitgebracht.", meinte er und reichte mir eine Tüte vom Bäcker. Ich hauchte ihm einen Kuss auf die Wange und wandte mich noch einmal an Chris: "Ich glaube, dass jetzt alles gesagt ist, oder?" Er schluckte: "Nicht ganz.", er sah zu Kostas und fügte noch hinzu: "Pass auf ihn auf." Kostas nickte und wir verließen dann das Krankenhaus.

Chris hatte ein paar Wochen nichts von sich hören lassen. Er hatte Abstand genommen, was für alle gut war, doch vor ein paar Tagen hatte er sich gemeldet. Es schien ihm besser zu gehen und er hatte mittlerweile auch einen neuen Freund. "Na dann gibt es wenigstens für alle ein Happy End.", meinte Kostas und zog mich an sich. Er hatte Recht. Ich freute mich für Chris und fühlte mich zum ersten Mal seit langem wieder frei. Bei kostas konnte ich ich sein und mich einfach fallen lassen. Er war perfekt.



So dann ich auch mal wieder was zu Stande gekriegt. Hoffentlich hat es euch gefallen.

Und ich möchte mich bedanken, denn ich wir haben fast die 40K Reads erreicht und mittlerweile schon 2,1K Votes. Ihr seid einfach awesome, auch wenn ich mich ständig frage, warum ihr den Müll, den mein Gehirn ausspukt gut findet, aber egal. Einfach Danke.

PS.: ich liebe das Bild oben einfach so. Ich glaub das ist der schönste Kostory-Moment aus nem Stream, weil man da einfach sieht, dass Mik sich wirklich bei Kostas fallen lassen kann 😍

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