„Na wo kommst du denn her?", lachte ich, als ein völlig verkaterter Kostas durch die Tür kam. „Oh Gott, nicht so laut, Mik.", motzte er und ging in sein Zimmer. Ich musste grinsen. Immer das gleiche mit meinem besten Freund. Ich nahm ein Glas, füllte es mit Wasser und holte noch ein Aspirin aus dem Bad. „Womit habe ich die Fürsorge denn verdient?", fragte Kostas lächelnd, als ich mit den Sachen sein Zimmer betrat. „Weil ich keinen Bock den ganzen Tag deine schlechte Laune zu ertragen.", meinte ich und stellte das Glas mit der Tablette auf seinen Nachtschrank. „Ach und ich dachte schon du..." „Also so charmant und nett du auch bist, aber ich steh leider nicht auf dich.", unterbrach ich ihn grinsend und stand wieder auf. Als ich die Tür schloss, glaubte ich sowas, wie: „Das werden wir noch sehen.", von Kostas zu hören. Ich schüttelte den Kopf. Ich musste mich wohl verhört haben. Es war absurd zu denken, dass Kostas was von mir wollte. Wir waren beste Freunde. Mehr nicht! Ja okay, wir haben schon mal was miteinander gehabt, doch als ich mich dann damals in Tommy verliebt hatte, hatten wir das beendet. Konnte es sein, dass Kostas doch auf mich stand? Ich mein, Tommy und ich hatten uns vor zwei Wochen getrennt. Ich ging ins Arbeitszimmer und setzte mich an meine Animationen. Meine Gedanken schweiften aber immer wieder ab. „Fuck!", fluchte ich plötzlich und stand wieder auf. „Alles okay bei dir?", wollte Kostas plötzlich wissen, als ich mir was zu trinken nahm. „Kleines Kreativtief.", murmelte ich und stellte das Glas ab. „Ich geh kurz raus.", sagte ich und schnappte mir meine Jacke. Ich brauchte einfach frische Luft. Warum war im Moment alles so kompliziert? Wenn Kostas wirklich auf mich stand, machte das alles komplizierter? Ich lief zum nahgelegenen See und setzte mich ans Ufer. „Warum jetzt? Warum nicht damals?", fragte ich mich leise. Immer wieder warf ich kleine Kieselsteine ins Wasser.
„Mik?", ertönte plötzlich eine Stimme hinter mir. Ich drehte meinen Kopf. Es war Melissa. „Hey, was machst du denn hier?", wollte ich wissen. Sie ließ sich neben mir nieder und lachte: „Das könnte ich dich auch fragen. Was ist los? Du hast doch was auf dem Herzen, sonst würdest du hier nicht am Ufer sitzen und vor dich hinfluchen. Welcher Typ hat dir denn diesmal den Kopf verdreht?", hakte sie einfühlsam nach und legte einen Arm um mich. Sie war nicht umsonst meine beste Freundin. „Ach es liegt nicht direkt an nem Typen, aber ich glaube Kostas steht auf mich.", gab ich leise zu. „Also doch ein Typ. Was ist denn so schlimm daran. Ihr hattet doch schon mal was miteinander, oder nicht?", ihre Stimme klang immer so freundlich und empathisch. „Genau da liegt das Problem. Ich war damals in ihn verliebt, doch wir hatten ja abgemacht, dass es nur um Sex geht. Ich hab es ihm damals gebeichtet und er hat das Verhältnis beendet und dann habe ich Tommy kennengelernt. Tommy habe ich aber vor zwei Wochen in die Wüste geschickt. Seine Eifersuchtsattacken wurden einfach zu viel.", erzählte ich und starrte wieder auf das Wasser. „Hatte Tommy denn einen Grund dazu?", hakte sie nach. „Nein, hatte er nicht. Wie lange kennst du mich jetzt schon? Du weißt doch, dass ich nie im Leben fremdgehen würde.", meinte ich und sah zu ihr. „Stimmt. Ich weiß noch, wie du Mo runter gemacht hast, als er seine Freundin betrogen hat. Aber willst du denn jetzt was von Kostas?", fragte sie nach. „Verdammt, ich weiß es nicht. Was wenn er nur wieder eine Sexbeziehung haben will?", wollte ich verzweifelt wissen. „Rede mit ihm.", sagte sie und stand auf. Sie reichte mir eine Hand und half mir hoch. „So ich muss jetzt los. Blinowski wartet schon im Laden auf mich.", lachte sie und zog mich noch einmal in ihre Arme. „Danke Melissa.", flüsterte ich und löste sich von mir. „Hey für Freunde hab ich immer Zeit.", merkte sie an und verschwand dann. Ich lief noch ein wenig durch die Gegend, bis mir klar wurde, dass ich wirklich mit Kostas reden musste. Kurz vor unserer Wohnung hielt mich aber jemand auf. Tommy! Genervt drehte ich mich weg und wollte um die letzte Ecke gehen. „Mik warte. Es tut mir leid. Können wir noch mal reden?", fragte er leise. „Nein Tommy. Es ist vorbei. Deine Eifersuchtsattacken waren einfach zu viel. Du vertraust mir nicht und somit kann diese Beziehung nicht funktionieren.", erklärte ich und sah ihm dabei direkt in die Augen. „Wie denn auch, wenn du mit deinem ehemaligen Fuckboy immer noch zusammen wohnst? Du wärst in so einer Situation doch auch eifersüchtig.", warf er ein. „Ich habe dir aber gesagt, dass ich dich niemals betrügen würde und dass ich nichts mehr mit Kostas am Laufen habe. Also lass mich in Ruhe.", sagte ich und riss mich los, da er mich am Arm festgehalten hatte. „Mik, ich liebe dich.", rief er flehend. „Ich dich aber nicht mehr.", gab ich zurück und rannte zu der Wohnung.
Kostas war gerade im Arbeitszimmer und schnitt sein neustes Video. „Kostas, kann ich kurz mit dir reden?", sprach ich ihn an. Er drehte sich lächelnd um: „Klar, was gibt es denn?", wollte er wissen und kam auf mich zu. Wir gingen ins Wohnzimmer und setzten uns auf die Couch. „Kostas, kann es sein, dass du auf mich stehst?", brachte ich es direkt auf den Punkt. „Wenn es so wäre?", stellte er die Gegenfrage. „Ich weiß es grad nicht. Ich habe Angst. Du weiß, was damals passiert ist, oder?", erinnerte ich ihn. „Ja, ich weiß, aber es tut mir leid und das mit dir und Tommy scheint ja auch wieder Geschichte zu sein.", meinte er und sah mir in die Augen. „Ja, seine Eifersuchtsattacken wurden einfach zu viel. Er hat mir vorgeworfen, dass ich ihn mit dir betrügen würde. Das ist aber völliger Quatsch!", erklärte ich und lächelte leicht. „Wie kommt er denn darauf? Du bist der treuste Mensch, den ich kenne.", lachte er und strich mir über den Arm. „Kostas?", murmelte ich plötzlich. Je länger wir hier so saßen, desto stärker wurde der Drang meine Lippen auf seine zu legen. „Ja?", flüsterte er leise. „Ich glaube, ich hab mich in dich verliebt.", hauchte ich und näherte mein Gesicht seinem an. Er lachte leise: „Mik, du machst mich gerade zum glücklichsten Menschen auf der Welt.", raunte er und überbrückte die letzten Zentimeter. Es war perfekt! Es war als würde die Welt für einen Moment stehen bleiben. Es zählte nur das Gefühl von seinen Lippen auf meinen. Er löste sich von mir und sah mir in die Augen. Ein wunderschönes Lächeln zierte sein Gesicht. Er sah einfach nur so unfassbar gut aus. In diesem Moment wurde mir klar, dass meine Gefühle für ihn nie weg waren, sondern dass ich sie verdrängt hatte. Ich hatte die Gefühle verdrängt, weil er sie nicht erwidert hatte, bis jetzt. „Mik?", riss er mich aus meinen Gedanken. „Ja?", neugierig zog ich eine Augenbraue hoch. „Würdest du mir glauben, wenn ich dir sage, dass ich seit zwei Jahren auf diesen Moment warte?", fragte er schüchtern. „Aber da war ich doch gerade erst mit Tommy zusammen. Kurz vorher hatte ich dir doch gesagt, dass ich Gefühle für dich habe.", erinnerte mich verwirrt. „Ja und dass ich damals gesagt habe, ich würde diese Gefühle nicht erwidern war ein großer Fehler. Ich liebe dich, Mik.", hauchte er und küsste mich kurz. „Ich dich auch, Kostas.", gab ich zurück. Er fing an zu strahlen: „Wirklich?", hakte er nach. „Ja, ich hab nie damit aufgehört. Ich hab meine Gefühle nur verdrängt, aber sie waren immer da.", erklärte ich mit einem Grinsen. „Warum sagst du mir das jetzt erst?", wollte er wissen. „Ich hatte Angst, dass du nur wieder eine Sexbeziehung haben willst.", gab ich zu und senkte den Blick. Er legte eine Hand unter mein Kinn und hob meinen Kopf an: „Das war mal so, aber ich habe gemerkt, dass du so viel mehr für mich bist. Es hat mir das Herz zerrissen, als wir das damals beendet haben und du mit Tommy zusammengekommen bist. Ehrlich gesagt hab ich Tommy gehasst.", meinte er lachend. Auch ich musste leicht lachen: „Das kann ich dich beruhigen, Babyboii. Tommy mochte dich auch nicht besonders." „Ach kann ich mir gar nicht vorstellen.", lachte er und zog mich an sich. „Am schlimmsten war es nach der einen Party vor einem halben Jahr, wo du mich im betrunkenen Zustand angebaggert hast. Erinnerst du dich?", wollte ich schmunzelnd wissen. „Ja, aber du hast mich abgeblockt.", murmelte er gespielt beleidigt. „Du glaubst gar nicht, wie gerne ich darauf eingegangen wäre, aber du weißt ja, dass ich in einer Beziehung niemals auf Baggerversuche von anderen eingehe.", ich seufzte und gab ihm einen Kuss auf die Wange. Kostas legte einen Arm um mich und zog mich an sich. Ich platzierte meinen Kopf auf seiner Schulter und schloss die Augen. Plötzlich klingelte es an der Wohnungstür. „Ich geh schon.", sagte ich und küsste ihn auf Stirn. „Okay, ich mach mal was zu essen, denn ich hab den ganzen Tag noch nichts gegessen.", erklärte er und ging in die Küche. Ich lachte kurz und ging zur Tür.
Am liebsten hätte ich die Tür direkt wieder zugeschlagen. „Was willst du Tommy?", wollte ich genervt wissen. „War das vorhin dein Ernst? Liebst du mich wirklich nicht mehr?", fragte er traurig nach. „Tommy, du bist toll, aber deine Eifersucht hat alles kaputt gemacht und es stimmt. Ich liebe dich nicht mehr.", erklärte ich und lächelte schwach. „Hast du einen anderen?", man konnte in seiner Stimme einen Hauch von Schmerz. „Um ehrlich zu sein ja, aber das hat damit nichts zu tun. Unsere Beziehung ist an deiner Eifersucht gescheitert.", meinte ich ruhig. „Hättest du auch wegen ihm Schluss gemacht, wenn ich nicht eifersüchtig gewesen wäre?", hakte er nach. Ich senkte den Blick: „Ich weiß es nicht. Vielleicht, aber vielleicht auch nicht. Die Gefühle waren schon länger da, aber ich weiß nicht, ob ich wegen ihm Schluss gemacht hätte.", sagte ich wahrheitsgemäß. „Wer ist es?", wollte er jetzt wissen. Ich setzte gerade zum Reden an, als Kostas zur Tür kam: „Babe, was dauert da denn so lange?", fragte er hinter mir und ich konnte das Lachen in seiner Stimme hören. „Dein Ernst?", Tommy schien entsetzt. „Ja Tommy, ich bin jetzt mit Kostas zusammen.", kaum hatte ich das gesagt, schlang Kostas seine Arme von hinten um mich. „Ach und mir sagst du immer wieder, dass ich mir keine Sorgen machen muss. Wie lange läuft das schon?", jetzt klang er wütend. „Seit heute. Tommy, ich habe nie gelogen. Ich habe dir erzählt, was zwischen mir und Kostas vor unserer Beziehung war, aber ich habe dir auch gesagt, dass du nichts zu befürchten hast. Ich schwöre dir, dass ich dich nie betrogen habe. Du hast es kaputt gemacht und nicht ich, also jetzt verschwinde. Lass mich einfach in Ruhe. Deine extreme Eifersucht geht mir nämlich tierisch auf die Nerven.", meinte ich und sah ihn fordernd an. „Gut, aber wenn er dich nur wieder zum Ficken braucht, dann heul dich nicht bei mir aus.", schimpfte Tommy und verschwand. „Na endlich.", seufzte ich und schloss die Tür wieder. „Was wollte der denn schon wieder?", fragte Kostas neugierig. „Er wollte wissen, ob ich ihn wirklich nicht mehr liebe und ob ich einen Neuen habe.", erklärte ich und folgte meinem Babyboii in die Küche.
Nach dem Essen kuschelten wir uns auf die Couch und sahen uns einen Film an. Irgendwann wurde der Film Nebensache und wir waren mit uns beschäftigt. Unsere Zungen lieferten sich einen unerbittlichen Kampf. Ich ließ meine Hände unter sein Shirt gleiten. Er löste sich von mir und sah ihn verwirrt an: „Wir sollten es langsam angehen lassen.", meinte Kostas leise und lächelte verlegen. „Warum?", wollte ich wissen. „Mik, warum wohl? Einfach um zu zeigen, dass wir es ernst meinen. Damals ging es nur um Sex. Jede Berührung ist damals im Bett geendet. Ich liebe dich und ich will nicht, dass es wieder so endet.", erklärte er ruhig und ich nickte. Ich kuschelte mich wieder an ihn und versuchte mich auf den Film zu konzentrieren. Zum Ende hin verwickelte Kostas mich wieder in einen langen Kuss und wir warfen unseren Vorsatz es langsam anzugehen über Bord.
Schweratmend ließ er sich neben mich fallen und lachte leise: „Ich hätte es wissen müssen, dass das mit dem langsam angehen lassen mit dir nicht funktioniert.", flüsterte er und beugte sich über mich. „Sagt der Richtige.", lachte ich und zog ihn an mich. Das Gefühl von seinen Lippen auf meinen war so wunderschön. So perfekt! „Ich liebe dich.", raunte er, als er sich von mir löste. „Ich dich auch.", gab ich zurück. „Wirklich?", wollte er mit einem Schmunzeln in der Stimme wissen. „Ja, und wenn du mir nicht glaubst, dann fick ich dich gleich solange bis du mir glaubst.", drohte ich lachend. „Okay, ich glaub dir ja.", hauchte er und ich legte einen Arm um ihn. Er platzierte seinen Kopf meiner Schulter und mit ihm in meinen Armen schloss ich die Augen und driftete ins Land der Träume ab. Nie wieder würde ich ihn gehen lassen! Nie wieder würde ich meine Gefühle verdrängen!
Hab da noch was gefunden. Den OS hatte ich vor ein paar Wochen geschrieben. Und ich weiß, dass der Titel wieder mal ungemein kreativ ist, aber ist es nicht krass, dass es schon 79 OneShots sind!
Und an dieser Stelle muss ich mich bei leo_071200 und Maki3007 bedanken. Ich war vorhin echt nicht gut drauf, aber die beiden haben es geschafft, dass ich lache. Ihr seid toll. Ich wünschte ihr wärt gerade hier bei mir.
LASST MIR EINEN KOMMENTAR DA! ICH WILL KOMMENTARE!!!!
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