Zerstört
VIII
Erzähler
Leise seufzte Kostas und strich seinem besten Freund durch die Haare. Er sah so friedlich aus, so wunderschön, wenn er schlief.
"Du musst besser auf dich auf passen.. So geht das doch nicht weiter.." flüsterte er und betrachtete ihn. An seinem Hals waren Knutschflecken und leichte Bissspuren. Eigentlich nichts wirklich schlimmes, immerhin könnte man auch meinen er hatte einfach mit seinem Freund rumgemacht, was wahrscheinlich auch so war, aber trotzdem. Mik war mit Simon nicht glücklich und das wusste Kostas; und er hasste es.
Er wollte dass er glücklich ist, mit einem Jungen den er liebte, wenn schon er ihn nicht haben konnte; nicht sowas.
Tiefe Narben zierten die Unterarme des Schwarzhaarigen, er aß kaum noch und schlief genauso wenig. Nur, wenn Simon mal für ein paar Tage nicht da war. Jede dieser Nächte verbrachte er bei seinem besten Freund und genoss das Gefühl von Sicherheit. Schlief endlich mal durch, weil er wusste, dass ihm niemand was tat, aß ein klein bisschen was und lächelte endlich mal wieder.
Sanft fuhr Kostas über die Schläuche an Mik's Armen und betrachtete ihn traurig. Es war seine Schuld, dass er hier lag. Er hatte ihm geraten sich von Simon zu trennen, der daraufhin ausgerastet war und seinen Freund verprügelt hatte. Zumindest dachte der Braunhaarige das. Das er ihn damit auch aus einer wirklich schlimmen Lage befreit hatte, bedachte er nicht. Die Person die er liebte lag hier. Und warum? Weil er ein egoistisches Arschloch war. Er wollte nur, dass Mik Schluss machte, weil er innerlich noch hoffte, dass dieser seine Gefühle erwiderte.
"Dennis?"
Erschrocken sah dieser von den Narben an seinen Armen auf und blickte lächelnd in die braunen Augen seines besten Freundes.
"Du bist wach." stellte er fest und lächelte noch mehr.
Schwach erwiderte Mik das Lächeln und setzte sich etwas auf, wobei er das Gesicht vor Schmerz verzog.
"Bleib liegen, Kleiner. Du brauchst die Ruhe. Wie fühlst du dich?"
"Gut. Was sonst?" antwortete der Schwarzhaarige knapp und setzte ein Lächeln auf, das Kostas sofort durchschaute. Er seufzte leise und strich ihm durch die Haare. Das tat er immer, wenn es ihm nicht gut ging. Er lächelte und hoffte das seine Freunde es nicht bemerkten.
"Versuch's gar nicht erst. Wie geht es dir wirklich?"
Mik musterte seinen besten Freund kurz, ehe er seufzte und ihm alles erzählte:
"Scheiße. Ich hab Angst, dass Simon dir was tut. Er hat mich angeschrien und gedroht dich zu verletzen, wenn ich wirklich gehe.
Aber... wie bin ich überhaupt hier her gekommen? An das letzte an das ich mich erinnere war das ich am Boden lag und Simon gegangen ist." flüstert der kleinere und betrachtete Kostas, der die Lippen aufeinander presste.
"Ich hab dich her gebracht. Du wurdest notoperiert, wegen Inneren Blutungen. Simon war bei mir, aber keine Sorge. Er hat mir nichts getan. Also nichts schlimmes. Mir geht's wirklich gut." flüsterte er so leise wie nur möglich. Er wollte nicht, dass Mik sich Sorgen um ihn macht. Er sollte sich endlich mal wieder entspannen können. Lächelnd streckte der kleinere eine Hand nach Dennis aus und strich ihm über die Wangen, was ein Kribbeln durch beide Körper jagte. "Danke" hauchte er und genoss die Nähe.
"Bedank dich nicht für sowas. Ich mach das doch gerne." leicht lächelte Kostas und betrachtete Mik. Wie gerne er ihn doch küssen würde.
"Legst du dich zu mir?" flüsterte der Schwarzhaarige, während er seine Hand mit der des größeren verschränkte. Kurz musterte dieser ihn, löste ihre Hände aber nicht voneinander. Er wusste dass der Kleinere die Nähe jetzt brauchte, aber trotzdem viel es ihm schwer. Er hatte sich verliebt, ja, aber sie waren nur Freunde und das wollte er nicht zerstören.
"Mik, ich-" flüsterte er, wurde aber sofort unterbrochen.
"Bitte.. Ich fühl mich ohne Simon so alleine. Er hat mich scheiße behandelt, ja, aber trotzdem hat er mich als einziges freiwillig berührt und trotz meines hässlichen Körpers mit mir geschlafen.."
Leise seufzte der Braunhaarige, ehe er die Schuhe auszog, um sich zu seinem besten Freund zu legen und ihn sanft in den Arm zu nehmen.
"Ich bin doch bei dir.. Du bist nicht alleine."
Schwach lächelnd schmiegte sich Mik eng an seinen besten Freund und genoss das warme Gefühl und die Sicherheit in seinen Armen. Das Gefühl, dass Simon ihm nie geben konnte. Wobei.. Simon hatte ihn auch schon nach kurzer Zeit nur noch angefasst, wenn er Sex wollte. Aber immerhin hatte er ihn angefasst und ihm das Gefühl gebraucht zu werden gegeben. Zwar nur für den Haushalt und für Sex, aber er wurde gebraucht.
"Dennis?" flüsterte der kleinere unsicher und schmiegte sich näher an seinen besten Freund, "Ich war ein schlechter Freund, oder? Er war immer da und ich hab mich in jemand anders verliebt.."
Leise schluchzte der Schwarzhaarige plötzlich und presste sich an seinen besten Freund.
Verwirrt musterte Kostas ihn und schluckte schwer. Autsch. Er liebte Mik und hatte sich innerlich immer Hoffnungen gemacht, dass er seine Gefühle erwiderte. Aber anscheinend liebte er jemand anderen..
"Red mit ihm." flüsterte der größere der beiden und strich ihm durch die Haare, "vielleicht erwidert er deine Gefühle ja doch und ihr werdet glücklich zusammen. Selbst wenn nicht, wird er dich sicher verstehen. Für Gefühle kann man nichts. Und du bist auch kein schlechter Mensch. Simon hat dich wie scheiße behandelt. Du hast jemand besseren verdient. Jemand der dich wirklich liebt!"
Unsicher sah Mik auf: "aber Simon hat mich immer ausgehalten.. Er war da für mich, wenn ich ihn gebraucht hatte."
Leise lachte Kostas: "Das kann nicht dein Ernst sein.. Er hat dich wie Dreck behandelt und sich in den letzten zwei Jahren durch halb Berlin gevögelt."
Mik schluckte und unterdrückte die Tränen: "Er.. er hat mich nicht mal für Sex gebraucht? Aber ich dachte wenigstens da bin ich was besonderes für ihn. Ich dachte ich bin der einzige.."
"Tut mir leid.. Ich wollte dir das nie sagen, aber er.. er hat es selbst bei Myriam und mir probiert, aber wir haben ihm beide eine geklatscht und ihn angeschrien. Red mit dem Jungen der dich glücklich macht. Du verdienst was besseres als Simon und wirst auch was besseres finden"
Unsicher sah Mik ihn an. "Sicher?" flüsterte er und lächelte schwach.
Ein Schimmer lag in seinen Augen, den Kostas nie zuvor bei ihm gesehen hatte. Und es tat verdammt weh, zu wissen, dass ein anderer Junge seinen Miki so glücklich machte. Schnell und unauffällig wischte er eine Träne weg und nickte dann: "Ganz sicher. Und wenn du nochmal mit so jemand wie Simon ankommst, habt ihr beide ein Problem mit mir"
Lächelnd wuschelte Kostas dem zerbrechlichem Jungen in seinen Armen durch die Haare. "Ich lass nicht zu dass du nochmal verletzt wirst."
Schwach lächelte der kleine seinen besten Freund an: "Dennis?"
"Ja, kleiner?"
"Der Junge.. Also.. Naja.. Ich hab mich in dich verliebt!" flüsterte er und legte plötzlich seine Lippen auf die von Kostas. Erschrocken riss dieser die Augen auf und verspannte sich etwas, ehe er die Augen schloss und den Kuss erwiderte. Eine gewisse Wärme und ein Kribbeln breitete sich in beiden Körpern aus. Kurz löste sich der Braunhaarige um Mik in die Augen zu sehen und ein leises 'Ich mich auch in dich!' zu flüstern, ehe ihre Lippen sich schon wieder trafen und Kostas seine Hände in den Haaren seines.. naja.. nun wohl festen Freundes vergrub. Er lies den kleineren den Kuss dominieren, wollte ihn bestimmen lassen, wie weit sie heute gingen.
Langsam löste sich Mik nach einiger Zeit wieder und betrachtete den Braunhaarigen, genoss die Aufregung und das Gefühlschaos dass Kostas auslöste. Die Lippen des kleineren waren leicht geschwollen, ein rot schimmer lag auf seinen Wangen und seine sonst so perfekten Haare waren verschwuschelt, aber auch sein Freund sah nicht besser aus. Verliebt eben
**
Zwei Monate später wurde Mik entlassen. Er hatte noch eine Therapie machen müssen, wo er gelernt hatte mit den Selbstzweifeln umzugehen, wobei Kostas ihm aber auch ziemlich viel half. Die beiden lagen eng aneinander gekuschelt auf dem Sofa,
während der Braunhaarige immer wieder Kreise oder Herzen auf die Brust des kleineren zeichnete, der es sichtlich genoss. Sie hatten die Schlösser austauschen lassen, was Mik noch mehr Sicherheit gab; ihm half sich in seiner Wohnung wieder zu entspannen und wohl zu fühlen. Von Simon hatten sie auch nichts mehr gehört. Alles in allem war ihr Leben mittlerweile perfekt. Zwar anstrengend manchmal, aber perfekt dank des jeweils anderen^^
Well.. xD Hat ewig gedauert aber bin ganz zufrieden damit
1388 Wörter// 9. Oktober
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