Kichernd ziehe ich Mik, der schon angezogen ist, wieder zu mir ins Bett, um noch ein paar Minuten die Geborgenheit genießen zu können. Die anderen aus dem Zimmer sind schon weg, was bedeutet dass wir kurz für uns sein können.
"Sicher, dass du gehen musst?" frage ich seufzend nach und bevor er antworten kann, drücke ich fordernd meine Lippen auf seine. Ich spüre, dass er grinst und auch wenn er jammert, sollte er zu spät in den Unterricht kommen, weiß ich, dass er mir nicht böse sein kann. Selbst wenn er Nachsitzen müsste. Trotzdem endet der Kuss viel zu schnell, auch wenn Mik bei mir im Bett liegen bleibt.
"Ja, sicher. Ich hab gleich Verwandlung und du weißt, wie wichtig mir das ist. Wenn du willst, können wir heute Nachmittag was zusammen machen." meint er lächelnd, weshalb ich seufze
"Heute Nachmittag hab ich Wahrsagen. Da kann ich nicht schon wieder fehlen."
Wie zu erwarten verdreht Mik die Augen und drückt mir einen Kuss auf die Lippen, ehe er aufsteht.
"Wahrsagen ist doch sowieso der größte Scheiß. Als ob irgendwas von dem Zeug, dass man angeblich in irgendwelchen Sachen lesen kann, stimmt. Ich sehe großen Schmerz in deiner Zukunft. Du musst aufpassen. Venus ist dir nicht zugewandt." ahmt er Trewlany nach, während er seine Uniform wieder richtet und sich dann durch die Haare fährt, was mich lächeln lässt.
"So schlimm ist es gar nicht." widerspreche ich und stehe auf, um ihn von hinten zu umarmen, sodass wir uns beide im Spiegel abzeichnen. Weil ich immernoch nur Miks Unterhose anhabe, da ich gestern weder frische Sachen hier hatte, noch in mein Haus zurück gehen wollte und meine Haare total verwuschelt sind, sehe ich neben Mik wahrscheinlich eh wie der größte Penner aus.
"Oh, tut mir leid. Schlimmer?" fragt er sarkastisch nach, lehnt sich aber lächelnd etwas an mich.
"Hey, immerhin kann ich dir voraussagen, dass du heute Nacht nicht alleine schlafen musst, sondern ein echt heißer, braunhaariger Junge bei dir sein wird."
Gespielt geschockt sieht er mich an
"Also glaubst du echt, dass ich vorhabe, dich zu betrügen?" gibt er empört zurück, weshalb ich lache, aber trotzdem etwas beleidigt bin.
"Okay jetzt darfst du gerne in Verwandlung gehen!" sage ich und löse mich von ihm. Zumindest versuche ich es, aber kaum lasse ich Mik los, dreht er sich zu mir um und verschränkt beide Arme in meinem Nacken. Seine Stirn liegt an meiner und kurz schließen wir beide die Augen, ehe er mir einen kurzen, aber innigen Kuss auf die Lippen drückt.
"Sehen wir uns nach Wahrsagen?" frage ich leise, was Mik lächeln lässt.
"Kannst du das nicht in meinen Händen lesen oder so?", gibt er neckend zurück und löst sich etwas, um sanft durch meine Haare zu streichen, "Aber von mir aus gerne. Treffen wir uns am See? Ich fand den Platz von gestern so romantisch."
Lächelnd stimme ich sofort zu und klaue mir einen letzten Kuss von Mik, ehe er schlussendlich doch zum Unterricht muss.
Kurz bleibt mein Blick, auch nachdem sie schon zugefallen ist, an der Tür hängen und ich kann nicht anders als genervt von mir selbst zu seufzen. Wir verbringen seit dem letzten Hogsmead Wochenende vor vier Wochen so gut wie jede freie Minuten zusammen, sodass schon so ziemlich alle unsere Freunde genervt davon sind. Und obwohl ich weiß, dass Mik meine Gefühle erwiderte sind wir offiziell noch kein Paar. Was ich, um ehrlich zu sein, liebend gerne sofort ändern würde, aber erstens weiß ich nicht wie und zweitens hab ich dafür wohl doch zu viel Angst.
Seufzend nehme ich meine Klamotten, die übernacht gewaschen wurden von dem kleinen Hocker an Miks Bettende und werfe seine Unterhose in den Wäschekorb neben der Tür, den die Hauselfen jeden Abend entleeren, um die Wäsche zu waschen, ehe ich schnell ins Bad husche, um zu duschen und mich anzuziehen.
Meine Krawatte binde ich noch schnell auf dem Weg zum Gemeinschaftsraum, in dem David mit einem Buch in einem der drei Sessel sitzt und mich lächelnd mustert, als ich den Raum betrete.
Normalerweise hätten wir jetzt gemeinsam Kräuterkunde, aber da Professor Longbottom beim Umtopfen der Mandrakes seine Ohrenschützer nicht richtig aufhatte, lag er im Moment im Krankenflügel und wir hatten etwas frei. Naja frei ist gut gesagt, die unteren Stufen hatten zwar frei, aber vor allem mein und Miks Jahrgang brauchte eh alle Zeit zum lernen, die wir bekommen konnte. In wenigen Wochen standen die Prüfungen für die Zaubergrade und die UTZs bevor.
"Vermisst dich in deinem Haus denn keiner?" meint er belustigt, als ich meinen Rucksack neben den anderen Sessel fallen lasse und mich hinein setze. Bis auf uns beide war der Gemeinschaftsraum komplett leer, immerhin hatten alle jüngeren Schüler Unterricht und die fünftklässer, die jetzt mit uns Kräuterkunde gehabt hätten, hatten ihre eigenen Schreibtisch in den Schlafräumen oder waren in der Bibliothek.
"Wieso? Normalerweise bringe ich meine Sachen Nachmittags ja auf mein Zimmer, bevor ich mich mit Mik treffe. Und außerdem schlafen wir auch oft bei mir." gebe ich zurück, weshalb er lacht, während ich nach meinen Schulbüchern suche.
"Ist ja gut. Aber du musst zugeben, dass ihr schon sehr aneinander klebt, dafür dass ihr ja offiziell kein Paar seid. Oder hast du mittlerweile mit Mik geredet?"
Schwach schüttle ich den Kopf und vertiefe mich in mein Geschichte-der-Zauberei-Buch, um dem Gespräch aus dem Weg zu gehen, was, wie eigentlich zu erwarten, nicht wirklich funktioniert.
Ich höre wie David genervt seufzt und ich eines der Kissen, die auf dem dritten Sessel liegen, an den Kopf bekomme.
"Mensch, Kostas! Red endlich mit ihm. Mik ist total in dich verliebt, da kann nichts schief gehen."
Seufzend wende ich meinen Blick von dem Text ab, um David zu mustern.
"Das weiß ich selbst, aber Miks Mutter ist schrecklich. Sie hat ihm jahrelang irgendeine scheiße über Muggle und Blutsveräter erzählt. Dass er sich fern halten soll von Muggelstämmigen und die Blutslinie aufrecht erhalten muss und deshalb irgendeine Frau aus einer anderen reinblütigen Familie heiraten muss. Ich glaube bis vor kurzem dachte er das selbst auch noch und ich will ihn einfach nicht verlieren, nur weil ich etwas von Mik erwarte, zu dem er vielleicht noch nicht bereit ist. Immerhin ist es nicht leicht alles mit dem man aufgewachsen ist in Frage zu stellen. Weil naja also wahrscheinlich klingt das jetzt dumm, wenn man bedenkt wie kurz das zwischen uns erst ist, aber ich glaube wirklich, dass es etwas besonderes ist und ich glaube ich liebe Mik." erkläre ich meine Sorgen und sehe David an, der leicht lächelt, weshalb ich fragend die Augenbrauen hoch ziehe.
"Dreh dich mal um." meint er grinsend, weshalb ich ihn verwirrt ansehe, aber die Anweisung befolge.
"Oh" bringe ich hervor und sehe Mik an, der im Türrahmen steht. Meine Wangen fühlen sich heiß an und ich versuche irgendeine Erklärung zu finden, aber bevor ich etwas sagen kann steht Mik vor meinem Sessel und hält mir eine Hand hin. Mik lächelt als ich sie ergreife und er mich zu sich zieht. Seine Lippen berühren meine flüchtig, ehe er mich fest an sich drückt. Ich weiß im ersten Moment nicht was ich machen soll, lege meine Arme dann aber um ihn und genieße die Wärme.
"Ich liebe dich, Kostas. Wirklich. Und ich könnte mir nichts Schöneres vorstellen als dein Freund zu sein." flüstert er leise, was mein Herz dazu bringt einen Schlag auszusetzen, "Du hast recht, es ist nicht einfach zu akzeptieren, dass ich meine Familie nie stolz machen werde und mich gehen komplett alle Ansichten, die sie vertreten zu stellen, aber ich will keine reinblütige Frau heiraten, sondern dich."
Lächelnd löse ich mich etwas von Mik, um ihm in die Augen schauen zu können.
"Wirklich?" frage ich unsicher nach und muss ihn einfach küssen, als er nickt. Ich spüre wie Mik lächelt und keine Ahnung warum, aber der Kuss ist besser als jeder den wir zuvor geteilt haben. Trotzdem lösen wir uns wieder voneinander, auch wenn ich am liebsten nichts anderes mehr tun würde als Mik zu küssen.
"Wieso bist du eigentlich hier? Ich dachte du hast Verwandlung." frage ich nach, weshalb er leicht rot wird.
"Naja also vielleicht hab ich meinen Zauberstab vergessen und ich habe zwar eine Zusatsaufgabe bekommen und muss das was ich verpasse nachholen, aber darf meinen Zauberstab holen. Zwei Stunden Verwandlung ohne Zauberstab wären die Hölle. Und das nur, weil du mich heute morgen abgelenkt hast!"
"Ich ignorier hiermit einfach mal, dass du mich für deine Vergesslichkeit verantwortlich machst, ok?" gebe ich zurück und küsse ihn kurz, ehe ich mich von Mik löse, "Und jetzt hol deinen blöden Zauberstab bevor du noch Nachsitzen musst deswegen."
Lächelnd verdreht Mik die Augen, verschwindet aber in Richtung der Schlafsääle, während ich mich wieder in den Sessel fallen lasse und sofort Davids Blick auf mir spüre, den ich versuche zu ignorieren.
Mik kommt wieder in den Gemeinschaftsraum, ruft uns beiden eine Verabschiedung zu und eilt zum Ausgang, bleibt kurz davor aber nochmal stehen.
"Kostas?", meint Mik leise, weshalb ich mich lächelnd umdrehe, um ihn  anzusehen, "Ich liebe dich."
Und dann ist er verschwunden bevor ich überhaupt etwas antworten kann. Meine Ohren müssen förmlich glühen und mir ist viel zu heiß, als ich mich wieder normal hinsetzte und sofort Davids Blick auf mir spüre.
"Halt einfach den Mund, ok?" nuschle ich leise und versuche mich in mein Buch zu vertiefen, auch wenn ich weiß, dass ich ein Gespräch vor mir habe.
"Gott seid ihr süß zusammen." bringt er hervor, weshalb ich mir ein Lächeln nicht verkneifen kann und ihn ansehe.
"Ich weiß, aber weißt du was noch viel besser ist?" gebe ich strahlend zurück und lege das Buch aus der Hand, um ein Kissen an mich zu drücken, "Er liebt mich. Und er ist offiziell mein Freund."
David lacht und wir unterhalten uns lange Zeit über Mik und meine jetzigen Gefühle, sodass Geschichte der Zauberei schon bald vergessen ist, bis wir in den Unterricht müssen.
Ich bin den ganzen Tag irgendwie neben der Spur und bekomme Mik nicht aus meinem Kopf. Wir sehen uns in den beiden Pausen und kurz vor Slughorn's Klassenzimmer, da wir nacheinander Zaubertränke haben, aber trotzdem bin ich froh, als ich mich endlich neben ihn ins weiche Gras am Seeufer fallen lassen kann. Wir sind umgeben von kleinen Büschen und Bäumen, sodass wir unsere Ruhe haben und ich mich an Mik kuscheln kann.
"Ich hab dich vermisst." gibt er leise zu und drückt mir sanft einen Kuss auf die Stirn, was mich lächeln lässt.
"Ich dich auch. Wahrsagen war heute echt unerträglich."
Mik lacht und kann sich einen Kommentar nicht verkneifen, weshalb ich seufze, aber lächle.
"Was hast du eigentlich gegen Wahrsagen? Du hast doch selbst Arithmantik gewählt. Das ist doch auch nur Wahrsagen mit ein bisschen rechnen.", erwidere ich, worauf ich einen genervten Blick von Mik ertragen muss, "Ist Ok. Es ist nicht nur Wahrsagen mit ein bisschen rechnen. Aber mal so nebenbei, weißt du schon, was du nach der Schule machen willst?" frage ich
Nach der Schule. In wenigen Wochen hat Mik seine Abschlussprüfungen, während ich gerade mal meine ZAG's ablege. Und dann ist er für zwei Jahre weg und es ist nicht mal sicher, ob wir uns danach wieder sehen.
"Ich weiß es noch nicht. Eigentlich würde ich gerne eine Ausbildung bei Olivander machen und habe da auch schon eine Zusage, aber ich würde auch wirklich gerne erstmal ins Ausland.", erklärt er und unsicher mustere ich ihn.
"Ins Ausland? Dann sehe ich dich ja Ewigkeiten nicht." widerspreche ich und ziehe ihn näher an mich, um mein Gesicht an seiner Brust zu verstecken.
"Ich finde irgendwie einen Weg dich zu besuchen. Nach Hogsmead kann man ja apperieren und McGonagall lässt mich sicher zu Besuch kommen, wenn ich sie frage."
"Versprochen?"
Mik drückt mir sanft einen Kuss auf den Kopf, ehe er beide Arme um mich legt und fest an sich drückt.
"Ganz fest versprochen."^^

Hab heute Mathe Test geschrieben. Hausaufgabe hatte ich fehlerfrei aber im Test konnte ich gefühlt nichts mehr. Tötet mich bitte jemand?;-;

1972 Wörter//04.02.20