Internat
XVI.
P.o.V Kostas
Unsicher betrachtete ich den harten Boden vor mir und zerriss ein kleines Blatt von einem Busch, der neben mir stand. Selbst nach zwei Monaten war es immer noch scheiße hier. Scheiß Internat, scheiß Therapie und scheiß Mitschüler. Und dank einer dummen falschen Aussage, wusste jetzt jeder hier, dass ich schwul bin. Hab ich mal wieder gut gemacht, nicht?
"Kostas, richtig?"
Erschrocken blickte ich auf und nuschelte eine zustimmende Antwort, ehe ich schwach lächelte, als sich die zwei Personen zu mir setzten. Der eine Junge war in meinem Zimmer, aber das Mädchen war mir neu. oder sie war mir davor einfach nicht aufgefallen.
"Ich bin Myriam. Ich geh in deine Parallel Klasse und Mik kennst du ja schon." beantwortete sie meine unausgesprochene Frage und setzte sich mir gegenüber auf den Boden, während Mik sich links neben mich setzte.
Leicht lächelte ich und musterte die beiden. Irgendwie.. sahen sie ja schon echt nett aus.
"Hey, ich ähm bin Dennis. Also Dennis ist mein Zweitname. Kostas nennen mich nur meine Lehrer oder Leute die ich nicht wirklich mag."
Kurz lächelte ich und drückte den warmen Tee näher an mich.
"Das heißt du magst uns?" stellte Mik fest, wobei er das ganze eher wie eine Frage klingen lies. Leise lachte ich und zuckte kurz mit den Schultern.
"Ich hätte keinen Grund euch nicht zu mögen. Zumindest habt ihr mir noch keinen gegeben."
Lächelnd musterte Myriam mich, während ich mal wieder begann die Teekanne in meinen Händen zu mustern. Eigentlich war das schon wirklich dumm von mir. Aber.. vielleicht finde ich ja endlich einen Freund wenn ich dünn bin. Gott, Dennis. Mach dir nichts vor. Du bist hässlich. Selbst wenn du dich noch weiter runter hungerst wird dich niemand lieben, sondern nur als ekelhaft bezeichnen, weil du keine Muskeln hast.
"Du isst nicht, kann das sein? Also höchstens nur ganz ganz wenig.."
Erschrocken sah ich auf und wollte gerade etwas erwidern, als Mik seine, wahrscheinlich festen, Freundin etwas zur Seite schubste.
"Sowas kannst du doch nicht fragen!" beschwerte er sich, was mich nur leise lachen lies.
"Ist schon okay.. Ich hör das öfters.. Ja, kann sein, aber das ist nicht schlimm.. Mach ich schon länger und ich lebe ja immer noch."
Und wartet kurz.. 3.. 2.. 1.. gleich kommt wieder diese warum ich das mache und dass ich damit aufhören soll. Das normale halt, wie alle reagieren. Mimimi, das ist nicht gut für dich. Du solltest eine Therapie ma-
"Gehst du trotzdem Samstag mit mir auf ein Date? Vielleicht auf den Weihnachtsmarkt? Mandeln essen und so. Und vielleicht Glühwein trinken.. Ich.. Ich mein nur, wenn du willst. Du musst nicht.. Keine Ahnung.. Du.. du bist nur irgendwie.. süß."
Erschrocken musterte ich Mik, der schwach lächelte und leicht rot anlief. Auch auf meine Lippen stahl sich ein kleines Lächeln, ehe ich nickte. Mich hatte noch nie jemand als 'süß' bezeichnet, geschweige denn auf ein Date eingeladen.
"Klar, gerne doch. Aber ich dachte ihr beide wärt-"
"Wir? Oh Nein. Mik ist stockschwul und mein bester Freund. Ich bin nur hier, weil "gewisse Leute" sich nicht alleine getraut haben dich zu fragen. Und wehe du widersprichst jetzt! Ich versuch dich seit zwei Wochen dazu zu bringen, ihn zufragen."
"Myri! Halt die Klappe! Das.. ist peinlich.."
Leise lachte ich und lehnte mich leicht gegen Mik, der zögernd, aber sanft einen Arm um mich legte.
"Awww.. Du bist toll... Ich wurde bis jetzt noch nie nach einem Date gefragt.." nuschelte ich.
"Echt nicht? Wie doof müssen denn die Typen an deiner alten Schule gewesen sein, dass dich niemand gefragt hat?"
Leise lachte ich und ignorierte die Stimme, die mir mal wieder einzureden versucht, dass es klar war, dass mich niemand liebt, so hässlich wie ich bin. Mik findet mich süß und vielleicht werde ich sogar mit ihm meinen ersten Kuss haben. Vielleicht.. mal schauen.. Ach keine Ahnung.. Ist doch auch egal
Leicht lächelnd schloss ich die Augen und genoss einfach seine Nähe
Zwar war es ungewohnt mit einem fremden Jungen zu kuscheln, aber es war irgendwie auch schön, jemand zu haben der einen im Arm hält. Jemand, der auf einen aufpasst.
Samstag Abend
P.o.V. Mik
"Dennis, jetzt komm endlich! Wir müssen los!"
Lächelnd zog eben angesprochener die Schuhe an, ehe er zu mir kam und sanft unsere Finger miteinander verschränkte. Kritisch mustert ich erst ihn und dann unsere Hände.
"Also erstens ist das ernsthaft meine Jacke? Und zweitens. Es hat draußen Minusgrade und du willst wirklich Händchen halten? Also ich hab nichts dagegen, aber du frierst doch dann an den Händen."
"Ja, die ist schön warm und ja, ich hatte noch nie jemand mit dem ich Händchen halten konnten. Also lass mich. Außerdem hab ich ja später Glühwein an dem ich meine Hände wieder wärmen kann. Aber schön langsam müssen wir los, wenn wir noch vor zehn wieder da sein wollen."
Grinsend zog mich Dennis mit raus und drückte mir einen Kuss auf den Handrücken, während wir zusammen in Richtung Weihnachtsmarkt schlenderten. Die letzten Tage hatten wir fast nur zusammen verbracht. Meistens mit Myriam, aber eben oft auch alleine. Sanft strich ich immer wieder mit dem Daumen über seine Hand und genoss einfach seine Nähe. Lange Zeit schlenderten wir einfach nur zusammen durch die kleinen Straßen und blieben an jedem zweiten Stand stehen, um Sachen anzuschauen, ehe Dennis mich zu dem Glühweinstand zog und naja... vielleicht hatten wir etwas mehr getrunken als wir sollten. Kichernd stellte ich mein Getränk ab und verschränkte meine Hände in seinem Nacken, um ihn näher an mich zu drücken.
"Weist du, dass du wunderschön bist?" flüsterte ich und spürte wie er seine Hände an meine Hüfte legte.
"Aber nicht so schön, wie du. An dich kommt niemand ran."
Ein Lächeln bildete sich auf meinen Lippen, während er mich kurz musterte und sich auf die Lippe biss, ehe er sich vorbeugte, und mir näher kam
"Aber.. wenn ich wirklich so schön bin, bekomm ich doch sicher einen Kuss, oder nicht?" raunte er und küsste meine Wange.
Leise lachte ich; murmelte ein 'nichts lieber als das', nur um kurz darauf meine Lippen auf seine zu drücken. Lächelnd schloss ich die Augen, genoss mal wieder seine Nähe und diesmal auch das Kribbeln das der Kuss in mir auslöste. Langsam löste Dennis sich wieder und lachte leise, als er mich ansah.
"Das war jetzt unser erster Kuss. Und wir sind beide komplett betrunken. " flüsterte er und drückte sofort seine Lippen wieder auf meine. Grinsend zog ich ihn noch näher an mich, um meine Hände in seinen Haaren zu vergraben. Gott, dieser Junge ist perfekt.
Atemlos lösten wir uns nach einiger Zeit doch wieder und verbrachten eventuell den restlichen Abend mit knutschen und naja trinken. Und Mandeln oder Crépes essen, wovon Kostas zwar anfangs nicht so begeistert war, sich dann aber doch überreden lies. Und immerhin war es dann doch verdammt schön, auch wenn es kalt war. Aber dafür hatten wir ja uns.... Und Glühwein.
Wieder im Internat
Kaum waren wir wieder auf unserem Zimmer, lies ich mich auf mein Bett fallen und beobachtete Dennis, der seine Schuhe auszog und meine Jacke aufhing.
"Mikiiiii? Ich bekomm doch sicher ein Shirt von dir, oder?" quengelte mein hoffentlich fester Freund, was mich nur lachen lies, ehe ich ihn mit einem Finger zu mir winkte.
"Komm doch her und hol's dir.."
Grinsend setzte sich Kostas auf meine Hüfte und beugte sich vor, um meinen Hals zu küssen. Leise keuchend genoss ich die Berührungen, drehte meinen Kopf etwas, um ihm noch mehr Platz zu bieten. Seine noch kalten Hände wanderten unter mein Shirt, was mich erst zusammenzucken lies, aber leise stöhnte ich, als er einmal kurz in meine Nippel kniff, die durch die Kälte hart waren, und dann weiter über meine Brust strich.
"Leute, wehe! Wenn ihr einmal vögelt, während ich im Zimmer bin, filme ich das und stelle es auf irgendeine Gay Porno Seite!"
Erschrocken stoppte Dennis und lachte leise, als er sich neben mich fallen lies und Tommy musterte, der mit seinem Nintendo in der Hand und in Schlafanzug bei sich auf dem Bett saß.
"Und seit wann läuft da überhaupt was?"
"Seit ungefähr zwei bis drei Stunde. Und ist ja schon gut. Wir vögeln nicht, wenn du dabei bist..."
Leise lachte auch ich und zog die nervigen Klamotten aus, um Dennis sanft in den Arm zu nehmen. Ein kleines Lächeln bildete sich auf meinen Lippen, während ich wie schon so oft zuvor heute Dennis Nähe genoss.
Next Morning
Verschlafen öffnete ich die Augen, weil mich etwas an der Nase kitzelte. Naja nicht etwas, sonder jemand. Dennis um genau zu sein. Beziehungsweise seine Haare.
Lächelnd betrachtete ich den Jungen in meinen Armen und strich sanft über einen Knutschfleck, den ich ihm gestern verpasst hatte. Immerhin sollte doch jeder wissen, dass er mir gehört. Aber sind wir jetzt eigentlich zusammen? Also klar wir hatten geknutscht, aber.. ach keine Ahnung. Ist auch egal. Darüber kann ich mir später auch noch Gedanken machen. Jetzt sollte ich lieber den Moment genießen. Sanft strich ich ihm die Haare zur Seite und schloss entspannt die Augen. Mein kleiner Babyboii.
Müde schlug ich die Augen kurz darauf aber wieder auf, als wahrscheinlich Dennis Handy Wecker klingelte. Gott, warum stellt der sich am Wochenende einen Wecker? Ich fuhr mir über's Gesicht und setzte mich etwas auf, um Dennis zu wecken.
"Babyboii.. Dein Wecker klingelt." flüsterte ich und drückte ihm sanft einen Kuss auf die Wange. Grummelnd drehte er sich auf die andere Seite, was mich leise seufzen. Dieser Junge ist wirklich unmöglich.
"Nur noch fünf Minuten, ja? Drück einfach auf schlummern." murmelte er, schlug dann aber doch die Augen auf, als ihn mal wieder ein Kissen am Kopf traf, diesmal aber von Ali. Bei uns im Zimmer war es mittlerweile normal, dass mit Kissen geworfen wurden.
"Mach sofort deinen scheiß Wecker aus.. Es ist Wochenende!" fluchte er.
"Jaja, ich mach ja schon. Mecker nicht..."
Verschlafen griff Dennis nach seinem Handy und machte seinen Wecker aus, ehe er nach einiger Zeit kuscheln dann doch aufstand und sich fertig machte und anzog, während ich mir die Decke wieder bis zum Kinn zog, auch wenn es nur halb so schön war, wie davor mit meinem Babyboii.
"Warum stehst du überhaupt so früh auf? Frühstück ist am Wochenende bis elf.." fragte Tommy, der mittlerweile auch wach war, sich aber wieder in sein Kissen kuschelte.
"Ich.. Ich hab gleich.. Therapie" nuschelte er so leise wie möglich und tat so als müsste er sich total konzentrieren um seine Schuhe zu binden.
"Du gehst zur Therapie?"
Ich setzte mich etwas auf und sah ihn leicht verwundert an, worauf er nur die Schulter zuckte und plötzlich so tat, als wäre es ihm komplett egal.
"Das ist der einzige Grund warum ich hier bin. Sobald die scheiß Therapie vorbei ist, geh ich wahrscheinlich wieder. Mal schauen... Keine Ahnung. Bekomm ich deine Jacke? Die war gestern so schön warm."
"Klar. Nimm sie dir ruhig.." nuschelte ich und lies mich zurück in die Kissen fallen. Also geht er einfach, sobald die Therapie zu Ende ist? Und ihn stört das nicht?
Erschrocken zuckte ich zusammen, als Dennis mir einen Kuss auf die Wange drückte.
"Wir besprechen nachher alles in Ruhe, okay? Ich darf da nur auf keinen Fall zu spät kommen. Und die anderen warten unten bestimmt schon.."
Schwach lächelte ich und nickte leicht, weshalb er kurz darauf aus der Tür verschwand. Also würde ich ihn verlieren? Klar, es waren öfters Schüler hier, die hier zur Schule gingen und Nachmittags eine Therapie machten, damit sie zuhause nicht die Klasse wiederholen müssen. Aber Dennis? Heißt er ist auch in ein paar Monaten wieder weg?
"Okay, was läuft bei euch beiden jetzt?" frug Tommy, als sich die Tür geschlossen hat. Leise seufzte ich und kuschelte mich in die Decke.
"Hättest du das nicht fragen können, als Dennis noch da war? Ich weis es selbst nicht genau. Wir haben gestern ziemlich viel getrunken und ganz eventuell auch ein bisschen sehr viel geknutscht und mit ihm zu kuscheln ist schon echt schön, aber wenn er eh bald weg ist, dann ist das auch scheiße. Und so sicher ob er mehr als nur ein, vielleicht zwei mal Sex will, bin ich mir auch nicht.."
Deprimiert zog ich mir die Decke über den Kopf und unterdrückte eine Träne. Ich weinte normalerweise wirklich wenig, aber das tat dann doch echt verdammt weh.
Scheiß Liebe, scheiß Gefühle, scheiß Schule, scheiß Therapie, scheiß Leben.
"Och Mik... Also es schien nicht so dass Dennis nur Sex wollte. Und vielleicht darf er ja doch hier bleiben, selbst wenn die Therapie vorbei ist. Mia ist doch auch noch hier, obwohl sie ihre Therapie schon lange beendet hat." meinte Tommy, was mich nur seufzen lies. Stumm schlug ich die Bettdecke wieder zurück und musterte ihn eine Zeit lang
"Und was wenn nicht? Kostas hat mir am ersten Tag schon irgendwie den Kopf verdreht. Seine Art, sein Lachen, sein Aussehen, ja selbst seine Tollpatschigkeit. Was wenn er sich in zwei Monaten dann einfach umdreht und geht? Was dann? Es ist schon schlimm genug zu sehen, wie seine Magersucht ihn fertig macht. Ich will ihn verdammt nochmal nicht verlieren. Ich will ihn bei mir haben und im Arm halten, wenn es ihm schlecht geht. Ich will, dass er glücklich wird. Glücklich an meiner Seite. Ist mir egal, dass wir uns erst seit zwei Wochen wirklich kennen, weil er den ersten Monat mit niemand gesprochen hat, und dass wir erst seit gestern zusammen sind. Wenn wir das überhaupt sind.", flüsterte ich während Tränen über meine Wange liefen,
"Ich liebe ihn doch.."
"Man, Mik. Sag ihm das alles. Ihr findet eine Lösungen. Ganz sicher. Du bist stark und Dennis braucht dich wirklich. Kämpf für ihn und danach mit ihm gegen diese Krankheit. Ihr schafft das zusammen."
Schwach nickte ich und wischte mir die Tränen weg.
"Ich hoffe es.. ohne Dennis will ich nicht mehr sein."
"Gott, klingst du kitschig!", lachte Tommy und musterte mich, "Aber er hat dir halt echt den Kopf verdreht, oder?"
"Kann schon sein.. Aber er ist auch Wundervoll. Man muss ihn fast lieben. Aber er gehört mir, klar? Pfoten weg!"
Leise lachte Tommy und warf sein Kissen nach mir.
"Gott, Mik. Ich bin schwul, aber ich vögel nicht alles was bei drei nicht auf dem Baum ist. Und erst Recht nicht deinen Freund! Oder was auch immer er jetzt genau ist. Außerdem wenn überhaupt bist ja wohl eher du das Klischee Beispiel schlecht hin.." beschwerte sich Tommy, was mich lachen lies. Gut, eventuell hatte er da recht. Immerhin hatte ich mein erstes Mal mit zwölf und hab seit dem mit ziemlich vielen Typen geschlafen..
Einige Zeit unterhielten wir uns noch über alle möglichen Themen, als die Tür aufging und Dennis rein kam. Ein leichtes Lächeln zierte seine Lippen, aber seine Augen waren gerötet, was darauf hin deutete, dass er geweint hatte. Oh na toll. Das hatte wirklich noch gefehlt.
"Das ist doch alle scheiße." fluchte er leise, während er sich die Schuhe auszog und sich dann zu mir kuschelte. Sanft legte ich beide Arme um ihn und drückte ihn an mich.
"Was ist denn so schlimmes passiert?" flüsterte ich und strich ihm durch die Haare. Kurz schwieg Dennis und schien zu überlegen, erzählte es mir aber dann doch.
"Ich .. Ich war heute bei so einer Gruppentherapie und konnte meine gesamte. scheiß. Vergangenheit. erzählen, was eigentlich nicht soo schlimm ist, aber.. allein dabei wurde ich schon die ganze Zeit schief angeschaut. Tut mir leid, dass meine Kindheit scheiße war. Ich hätte auch gerne eine schönere gehabt.. Und als der eine Typ erfahren hat, dass ich schwul bin, hatte er nichts besseres zutun, als mich während der Therapie dumm anzuschauen, als wäre ich plötzlich ein anderer Mensch.. und.. und.. mich danach ohne zu fragen zu küssen, weil ich natürlich auch sofort mit jedem rummache, nur weil ich schwul bin."
Leise schluchzte er und drückte sich näher an mich, während die anderen beide den Raum verließen, wahrscheinlich damit wir ungestört reden konnten.
"Hey, Babyboii.. Alles wird gut.. Red mit deiner Therapeutin darüber. Dann musst du da bestimmt nicht mehr hin.", flüsterte ich, "Und wenn doch, hol ich dich immer ab und bring dich hin, wenn du willst, damit du da nicht alleine bist, ja?"
Sanft strich ich Dennis immer wieder durch die Haare und drückte ihn nah an mich. Mein Shirt war mittlerweile schon leicht nass wegen seinen Tränen, aber um ehrlich zu sein war mir das egal. Im Moment ist erstmal nur Dennis wichtig.
"Und außerdem bring ich den Typen um, wenn er das nochmal macht. Niemand darf dich verletzten. Und erst Recht darf niemand außer mir meinen Babyboii küssen." knurrte ich
Leise lachte Dennis, während ich ihm sanft die Tränen weg strich.
"Darf ich.?" nuschelte ich und musterte seine Lippen auf denen sich ein kleines Lächeln bildete, ehe er nickte und seine Lippen auf meine legte.
Der Kuss dauerte nicht wirklich lange, aber trotzdem löste er ein angenehmes Kribbeln in mir aus und auch Dennis schien es genauso zu gehen.
"Ich.. liebe dich, Mik...", flüsterte er, was ich sofort erwiderte:
"Ich liebe dich auch, Babyboii. Und ich bin so froh, dich zu haben."
Leise lachte Dennis und kuschelte sich näher an mich.
"Wieso .. nennst du mich eigentlich Babyboii? Ich bin immer noch größer als du."
"Na und? Aber du bist jünger als ich und siehst absolut süß aus. Und du bist teilweise so anhänglich wie ein kleines Baby. Also mein kleiner Babyboii." erklärte ich und begann ihm lächelnd durch die Haare zu streichen.
Schmollend verschränkte er die Arme und gab ein bockiges 'Ich bin nicht süß!' von sich, was mich lachen lies.
"Allein dass du jetzt schmollst, wie ein kleines bockiges Kind, ist schon echt ziemlich süß. Also mecker nicht und akzeptier' einfach, dass du mein Babyboii bist. Immerhin bist du jetzt mein fester Freund, dann kann ich dich schlecht nur Dennis nennen. Also vielleicht noch Denni oder Koschti, aber das ist beides nicht so süß, wie Babyboii."
"Man, du bist doof.."
Lächelnd drückte ich ihn näher an mich und gab ein leises 'Ich weis. Aber du bist trotzdem, mein Babyboi.' Von mir, was ihn nur seufzen lies.
"Kann sein. Du bist trotzdem unmöglich.. unmöglich und doof
Aber wegen vorher. Ich rede mit meiner Mutter, dass ich hier mein Abi machen darf, okay? Die Therapie wäre in drei Monaten vorbei, aber ich will hier nicht weg. Niemals. Nicht ohne dich"
***
"Und Oma hat damals ja gesagt, oder?"
Leise lachte ich und nickte.
"Ja, hat sie. Und es waren die besten Jahre meiner ganzen Schulzeit. Kostas an meiner Seite zu haben hat es so viel schöner gemacht. Und jetzt... Jetzt geht ihr beide dahin. Aber wehe ihr kommt auch mit einem Freund zurück! Ihr seid beide noch zu jung dafür." ermahnte ich unsere Töchter und musterte sie eindringlich.
Kurz verdrehte Kostas die Augen und schaute mich mit einem 'wirklich-jetzt?'-Blick an.
"Mik, die beiden sind bald sechzehn und du glaubst wirklich dass sie noch nie was mit einem Jungen hatten? Du warst bei deinem ersten Mal zwölf, hattest deine erste Beziehung auch mit zwölf, danach mehrere mit dreizehn, vierzehn und fünfzehn, hast gefühlt mit der halben Schule geschlafen und hast mit sechzehn mit mir was angefangen." erinnerte er mich, weshalb ich leise seufzte.
"Na und? Ich bin halt vielleicht nicht das beste Beispiel. Und wirklich stolz bin ich auf das alles eh nicht. Dafür hattest du deine erste Beziehung mit vierzehn und dein erstes Mal mit sechzehn und hast bis jetzt auch nur mit einer Person geschlafen. Zumindest hoffe ich das mal stark."
Leise lachte Kostas und wollte gerade etwas erwidern, als Fiona ihn unterbrach.
"Dad! Papa! Können wir bitte über irgendwas anderes reden, als euer Sexleben? Es gibt Dinge von seinen Eltern die will man wirklich nicht wissen." meckerte Fiona, die ältere der beiden. Naja, nicht wirklich älter. Die beiden sind Zwillinge und Fiona war eben ein paar Minuten vor Luisa auf die Welt gekommen. Also Fiona gegen 23:55 Uhr und Luisa um 00:10, was auch der Grund war, wieso sie an unterschiedlichen Tagen Geburtstag hatten. Aber diesmal würden sie ihren Geburtstag nicht mal zuhause verbringen, sonder hier im Internat. Weit weg von Kostas und mir und ihrem Zuhause und ihren Freunden und-
"Oh Gott, kommt her. Ich werd euch so vermissen.."
Sanft drückte ich die beiden an mich und seufzte leise.
"Ihr müsst versprechen immer anzurufen und Bilder zu schicken, ja?"
"Machen wir. Und Weihnachten sehen wir uns ja eh wieder." meinte Fiona.
Schwach nickte ich und löste mich nach einiger Zeit wieder von den beiden, worauf Kostas sie in den Arm nahm.
"Euer Papa übertreibt mal wieder. Genießt das Jahr im Internat und entscheidet dann ob ihr hier bleiben wollt. Und von mir aus bringt auch einen Freund mit nach Hause. Solange ihr glücklich seid, wird alles gut. Aber... ich wäre euch trotzdem ganz dankbar, wenn ihr nicht schwanger werdet oder euch was brecht oder von der Schule fliegt. Und sagt, wenn ihr was vergessen habt oder braucht. Auch, wenn's sowas wie Kondome ist."
Leise lachte ich und betrachtete die drei glücklich.
"Man, Dad! Du bist auch nicht besser als Papa!"
Gespielt genervt löste sich Luisa, lies sich aber doch noch von uns beiden jeweils einen Kuss auf die Stirn, auf die Nase und jeweils einen auf jede Wange drücken, auch wenn das laut den beiden 'peinlich' war, ehe die beiden in den Zug einstiegen, sich aber dann doch nochmal zum Fenster raus lehnten. So viel zum Thema wir sind peinlich.
Lächelnd verschränkte ich eine Hand mit der von Fiona und eine mit der von Kostas, während er nach einer von Luisa griff.
"Pass auf Fiona auf, ja? Du weist wie stürmisch sie manchmal sein kann. Sonst macht sie nur wieder irgendeinen Blödsinn und muss nachsitzen." flüsterte ich und drückte leicht Luisas Hand.
"Hey! Das hab ich gehört!" beschwerte sich ihre Schwester mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen.
"Jaja, pass du mal lieber auf Luisa auf und sorg dafür dass sie raus geht. Am Ende sitzt sie wieder nur in ihrem Zimmer und liest." meinte Kostas lächelnd und umarmte, genauso wie ich, nochmal beide nacheinander, ehe der Zug langsam los fuhr. Eine Zeit lang beobachteten wir sie noch, bis der Zug außer Reichweite war und wir heim fuhren.
"Ich werd die beiden echt vermissen.." nuschelte ich und lehnte mich gegen die Küchentheke, worauf Kostas auf mich zu kam und seine Hände in meinem Nacken verschränkte.
"Glaub mir, ich auch. Aber einen großes Vorteil hat es, dass sie nicht mehr so oft da sind." ,flüsterte er und begann über meine Wange bis zu meinem Ohr zu küssen, "Immerhin kann ich dich jetzt wieder überall ficken und du darfst so laut stöhnen wie du willst, weil uns keiner hören wird."
Ein leises Lachen war meine Antwort auf Kostas Aussage und ein entspanntes Seufzen, als er begann über meinen Hals zu küssen und mir schließlich einen Knutschfleck machte. Gut, das war schon wirklich toll. Immerhin hatte er mir die letzten Jahre schlecht Knutschflecke machen können und wir mussten immer ziemlich leise sein, da ja immer die beiden Mädels da waren und das Haus extrem hellhörig ist und sie wahrscheinlich ziemlich verstört gewesen wären, denn das sind nunmal wirklich Dinge, die man nicht von seinen Eltern hören, sehen oder auch nur wissen will. Aber trotzdem war es schön, sie an Weihnachten endlich wieder zu umarmen und als Familie zusammen zu sein. Kostas, Fiona und Luisa. Meine eigene kleine Familie^^
Ey ENDLICH xD
Hat ja nur ewig gedauert weil er so lang ist. Aber ich mag ihn xD
3875 Wörter//16.Dezember
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