Im Haus der Hexe| Hänsel und Gretel

Pov. Mik

Es war rabenschwarze Nacht, als ich mit flackerndem Blick aufwachte und genau auf den strahlenden Vollmond schaute, welcher in diesem Moment die einzige Lichtquelle war, welche existierte.
Der Boden unter mir war Eiskalt und die sonst so weiche Erde Steinhart.
Langsam, fast schleichend kamen meine Erinnerungen auf die Sprünge und nach und nach wusste ich was los war.

Sie haben uns alleine gelassen... erneut. Ein kleines Zittern ging durch meinen Körper und meinen Kopf haltend setzte ich mich auf. Neben mir lag Dennis, was mich im ersten Moment zusammenzucken ließ, da ich ihn für einen kurzen Augenblick total vergessen hatte.
Das Lagerfeuer, welches noch an war als wir eingeschlafen waren, war erloschen und noch immer stieg der dunkle Rauch aus dem Holz, als wäre ihm die Seele entwichen.
Mein Blick ging wieder zu Kostas, welcher auf einmal begann sich hin und her zu welzen. Seine Hand klammerte sich an meinen Körper.

"Kostas? Hey Dennis!", vorsichtig strich ich ihm durch die braunen Haare. Mein Gegenüber drehte sich auf den Rücken, noch immer im tiefsten Schlaf und ich seufzte.
Erneut wurde mir bewusst, dass dieser Junge niemals meins sein würde, niemals in meinen Armen liegen und niemals seine Lippen auf die meinen spüren könnte.
Erst vor wenigen Tagen hatte er wegen einem Mädchen in seiner Klasse geschwärmt und ein unzufriedener Laut entwich mir.
Manchmal war es ein wahrlicher Fluch in seinen Besten Freund verliebt zu sein.
Meine Eltern sind damals als ich klein war an einer Krankheit gestorben und ich bin bei Dennis Eltern untergekommen, da meine Eltern mit ihnen einen guten Draht hatte. Trotzdem: Sie als 'Eltern' bezeichnen würde ich nie. Genauso wenig Kostss als meinen Bruder. Wir teilten mehr Geheimnisse als uns gut tat und mir hatte es viel, ja zu viel überwindung gekostet ihm zu sagen das ich das bin, was ich bin. Schwul.
Seine Eltern waren Homophob, dass merkte ich sofort und vor allem seine Mutter. Kostas wollte nicht das ich ging und so überließ er sich selbst meinem Schicksal.
Sie taten gutgläubig und Kostas glaubte es. Natürlich tat er es. Er liebte sie... doch mich nicht. Nie würde er es tun! Sie setzten uns aus, sagten sie würden mit uns Holz hacken und hier waren wir nun erneut. Mitten im nirgendwo am Ende der Welt, so fühlte es sich zumindest an.
"Dennis!", ich rüttelte stärker an ihm und zu meiner Erleichterung wachte er auf. Verwirrt blickte er zu mir und brauchte auch wenige Sekunden um zu realisieren wo wir uns befanden und was los war.
"M-Mik was?", verwirrt blickte er sich um. Innerlich seufzte ich. Wie süß er doch war, wenn er so verwirrt war...

"Sie haben uns hier liegen lassen. Erneut", murmelte ich und stand auf. Hielt ihm meine Hand hin, welche er sofort ergriff und ich zog ihn mit einem Ruck hoch. Der Braunhaarige war seit geraumer Zeit größer als ich. "Sie haben es wirklich so getan wie du es vorausgesagt hattest, stimmts?" Kostas klang bestutzt und stumm nickte ich. Zog ihm einfach in eine Umarmung und etwas benommen erwiderte er sie.
Zog seinen Duft ein und wünschte mir immer so nah an ihm zu sein.
"Ich war mir nicht sicher ob du die Wahrheit sagtest, deshalb habe ich das gleiche getan wie du gestern. Doch anstatt Steine konnte ich nur Brotstücke nehmen. Vielleicht schaffen wir es ja doch hier raus", leise murmelte er die Worte in mein Ohr und ich nickte, ehe wir uns voneinadet lösten.

"Kommst du?", fragte Kostas mich und strich mir kurz lächelnd über die Wange, ehe er auf einzelne Brotstücke deutete. "Ja... ja natürlich", ein grinsen umspielte meine Lippen und die Stelle an meiner Wange kribbelte. Dennis hatte recht. Die Brotspuren fuhren etwas aus dem Dichten, düsteren Wald verschwanden sie. "W-Was...", "Vögel...", meinte ich leicht sauer und doch war es so klar gewesen. Hörte das krähen einiger Krähen an den Bäumen und sah die enttäuschung und angst in Dennis Augen. "Ich bin so blöd! Wie konnte ich das nur übersehen. Wie konnte ich nur daran denken, dass wir hier rauskommen könnten", er schlug sich die Hände ins Gesicht und ich strich ihm über den Arm. Merkte seine Kühle Haut unter meinen Fingerspitzen.
"Nicht verzweifeln Babyboii. Wir gehen den Weg einfach weiter! So falsch kann es ja nicht sein", ein kurzes Lächeln schlich sich auf seine Lippen als ich seinen Alten fast schon vergessenen Spitznamen verwendete. Babyboii.

"Vielleicht hast du recht...", seufzte er und ich lotzte ihn durch den dichten Wald. Es war nicht Selten, dass einer von uns an einem Ast hängen blieb oder stolperte. Etwas verwirrt und entsetzt schaute ich auf eine fast schon weiße Wolke, welche definitv von einem Kamin kommen musste. "Dennis!", ich hielt ihn am Handgelenk fest und deutete auf die Rauchschwaden. "Zuhause...", murmelte er und ging mit Schnellen Schritten zum Herkunftsort dieses Rauches.

"Man Kostas nicht so schnell! Du weißt doch nicht ob das unser Zuh-", wie gebannt schauten wir auf das Haus mitten auf einer Stelle die nicht von Bäumen umringt war. Zuckerstangen die einen Zaun bildeten und viele Lebkuchen Männchen auf der Wiese um dem Haus. Es war eine Mischung aus Angst und Begierde. Sah wie der braunhaarige langsame Schritte zum Eingang machte. Das Haus sah aus wie aus Lebkuchen an Weihnachten. Fenster aus Zuckerguss. Überall waren Süßigkeiten, wovon man nur träumen könnte. "Mik sieh dir das nur an!", Kostas griff nach einer Hand voll Gummibärchen und hielt sie mir hin. Ich verspürte Unsicherheit in meiner Magengegend und diese Fraß sich wie Säure durch meinen Körper.
"Wir sollten hiervon wirklich nichts Essen!", versuchte ich ihn zu Vernunft zu bringen, doch er schüttelte nur den Kopf. "Mik bitte nur ein Bisschen. Ich habe seit gefühlten Ewigkeiten nichts mehr gegessen!" So übertrieben es klang, so wahr war es. Das letzte mal sollte schon 24 Stunden her sein. Unser einziges Essen hatte Kostas in dem Wald verteilt.
Ich spürte meinen Magen grummeln. Ich hatte hierbei eine ganz schlimme vorahnung, doch als Kostas mir was gab, musste ich einfach zuschlagen. Egal wie stark meine Selbstkontrolle war. Ein Bissen wäre ja wohl Okay!

"Knuper, knuper, knäuschen, wer knuspert an meinem Häuschen?", ein Schauer fuhr meinen Körper wie eine Dicke Schneelavine hinab und jegliche Wärme wich bei der Stimme aus mir hinaus.
"Kostas...", hauchte ich erschrocken und der größere drehte sich zu mir. Nicht weniger erschrocken blickte er erst zu mir und dann zu dem Haus aus welchem die Geräusche kamen.
Mir einer kurzen Handbewegung kam Kostas zu mir und stellte sich neben mich auf den Weg vor dem Lebkuchenhaus.
"Es ist wieder so still...", stellte ich fest und das Mondlicht umhüllte das Haus mit einem Unheimlichen Glanz.
"Mik... es war bloß der Wind. Lass uns weiter e-", mit einer schnellen Bewegung öffnete sich die Tür und eine Frau trat hinaus. Sofort und ohne drüber nachzudenken griff ich nach Kostas Hand und drückte ihn leicht hinter mich.

"Zwei Gäste... oh wie schön", die Schwarzhaarige lächelte uns an und kam einige Schritte näher.
"Wir haben uns verlaufen. Können sie uns vielleicht helfen?" Verdammt Kostas, sei nicht immer so Naiv!
Die Frau, welche vielleicht um die 30 war, legte den Kopf ein klein wenig schief und lächelte breiter.
"Natürlich! Ihr könnt gerne die Nacht über bei mir unterkommen!"
Sie tritt ein Stück zur Seite so, dass wir in die Offene Tür blicken konnten.

"Vielen Dank!", Dennis wollte gerade an mir vorbei gehen, als ich ihn zurück hielt.
"Nicht...", murmelte ich und drückte seine Hand nur stärker. Verwirrt sah er mich an. "Mik, es ist alles gut. Sie sieht nicht so aus, als würde sie uns gleich entführen und verkaufen", vorsichtig sprach mein bester Freund dies in mein Ohr und lachte leise, was einen wohlen Schauer über meinen Rücken laufen ließ.
"Er hat recht. Du musst mir nicht vertrauen, aber ich möchte nicht, dass ihr dort draußen draufgeht", entsetzt sah ich sie an. Wie war es möglich, das sie es hörte? Kostas hatte doch nicht laut geredet?!
Ich seufzte und sah Kostas an. "Nagut...", hauchte Ich und sah mir die Frau und das Haus nochmal gut an, ehe wir ihr folgten. "Wir bleiben aber nur diese Nacht!", stellte ich klar, als wir die Türschwelle betraten. Kostas Hand hatte ich nicht mehr losgelassen und ihn schien es auch nicht sonderlich zu stören.
"Jaja alles gut! Ich will euch ja zu nichts zwingen", die Schwarzhaarige lachte und begleitete uns in ein Esszimmer wo der Tisch reich gedeckt war.
"Setzt euch nur! Eigentlich hatte ich diese Nacht noch jemanden erwartet, Aber sie scheint wohl nicht mehr zu kommen", den Letzten Satz murmelte die Frau bloß und wir setzten uns an den Tisch...

Es waren bereits ein oder zwei Stunden vergangen, welche wir in diesem Haus verbrachten und Still lagen Kostas und ich in den beiden Betten in einem Art Gästezimmer.
Ich vernahm das Ruhige, gleichmäßige Atmen, welches von Kostas ausging und leise Seufzte ich. Wie konnte er nur immer so schnell einschlafen? Vor allem, wenn wir bei einer völlig fremden Person waren...
"Du machst mich fertig. Weißt du das?", fragte ich leise, als ich mich aufstellte und mich an die Bettkante meines Besten Freundes setzte. Leicht Strich ich ihm die verwuschelten Haare aus dem Gesicht und betrachtete ihn. Kurz ging mein Blick zum Fenster, wo der Vollmond noch immer durch das Fenster schien.
Ob wir wohl jemals wieder nach Hause kommen? Was wenn Dennis und ich jetzt auf uns alleine Gestellt sind?
Ein Ungutes Gefühl durchfuhr mein Knochenmark und ich fühlte mich mal zu mal unwohler.
Ein lautes Knallen erschütterte das Haus und erschrocken wand ich mich der Tür zu, wo jedoch niemand war.

Was machte diese Frau da nur unten?! Mit einem letzten Blick zu Kostas ging ich zur Tür und vorsichtig stieg ich die Treppen hinab, ehe ich mich lautlos auf die Stufen setzte.
"Was zum..." Scharf zog ich die Luft ein, als ein Kessel in der Mitte des Raumes stand wo alle möglichen Farben drin glitzerten. Rauch stieg aus diesem und die eigentlich so schöne Frau war nun eine alte, schrumpelige Hexe, welche nur so vor sich hingackerte.
"Morgen wird es soweit sein. Endlich gibt es bald wieder was neues zu braten. Der Braunhaarige sah doch lecker aus, findest du nicht?", leise sprach sie zu ihrer Katze, welche nur Miaute.
Braunhaarig... lecker.. Kostas!
Ruckartig stand ich auf, wobei die Stufen knarrten und die Aufmerksamkeit von der alten Frau auf mir lag.
"Oh... sag, schnüffelt hier jemand?" Die Hexe kam langsam auf die Stufen zu und von jetzt auf gleich fing ich an zu rennen.

"Kostas!", rief ich laut seinen Namen, als ich das Gästezimmer betrat. Mein Herz schien auszusetzen, als er nicht wach wurde.
"Kostas wach auf!", schrie ich nun schon halb und rüttelte an meinem besten Freund, welcher tief und fest schlief.
"Er wird nicht aufwachen... nicht solange ich es nicht will. Du solltest eigentlich auch tief und fest schlafen, aber weil du einmal wach bist, kann ich dich ja kaum laufen lassen!"
Grinsend sah mich die Hexe an, als sie am Türrahmen lehnte und mich musterte.
"Lassen Sie Kostas in Ruhe! Egal was sie vorhin gesagt haben, das werde ich verhindern!", fauchte ich ihr entgegen und nahm Kostas Hand, welche Eiskalt war.

"Dafür musst du erstmal gegen mich ankommen! Ich glaube für das Schnüffeln im Haus wirst du wohl der erste im Topf sein..", hauchte sie und streckte mir ihre Hand entgegen, ehe mir im nächsten Moment unglaublich schwindelig war und mir schwarz vor Augen wurde...

Mein Kopf pochte schmerzhaft, als ich langsam wieder zur Besinnung kam. Mein Blick schwankte und sofort wurde mir bewusst, dass ich auf dem Boden lag. Alleine... ohne Kostas. Warte... ohne Kostas!
"Dennis!", ich schrack auf und sah vor mir die festen Metallgitter.
Was?! "Kostas!", rief ich laut seinen Namen, als ich an den Gittern rüttelte. Ich war in einem alten, nicht benutzten Kamin vor welchem Gitter waren und als Käfig dienten.

Wenn ich mal so überlegte hatte ich draußen neben dem Haus noch so einen Käfig gesehen...
Was passiert hier jetzt? Werden wir wirklich gebraten und.. gegessen?
"Mik!", leise hörte ich die Stimme des Jungen, welchen ich so unglaublich sehr liebte. Er lebt also noch... Erleichtert atmete ich aus und ließ die Gitter los, als ich sah, wie Kostas die Treppen hinabstieg und sofort zu mir lief.

"Mik! Oh Gott Mik! Was ist los? Eo ist die Frau und wieso bist du hier?!", die Verwirrung stand dem Braunhaarigen deutlich ins Gesicht geschrieben und ich schüttelte einfach nur den Kopf. "Du musst von hier weg! Bitte! Sie will uns wehtun Kostas!", "ich... Ich verstehe nicht?", "bitte Geh einfach! Suche das Dorf und deine Eltern oder irgendjemanden dem du vertraust! Sag ihnen was passiert ist. Bitte...", verwirrt nickte er und stand auf.
"Ich beeile mich...", sagte er sanft, doch noch immer verwirrt und wollte zur Tür laufen, als ich ihn aufhielt.
"Kostas", "ja?", vorsichtig drehte er sich zu mir. Umschloss mit der Hand die Türklinke.
"Ich- Ich liebe dich!", "Mik...", er wollte gerade wieder auf mich zu gehen, als sich die Tür öffnete und die Alte Frau das Haus betrat. "Ach Junge. Gut das du nun endlich wach bist", "RENN!", schrie ich nun lautet als je zuvor und ehe Kostas reagieren konnte, packte die Hexe ihn am Arm und verriegelte die Tür. Mit einzelnen Griffen beförderte sie ihn in die Mitte des Raumes.

"Fang an zu putzen! In Fünf Tagen, will ich ihn so fett haben, dass er nach dem Braten im Ofen schön lecker und knusprig ist", sagte sie ernst und deutete auf mich. Ich sah Kostas die Gänsehaut deutlich an. Jegliche Farben wichen ihm aus dem Gesicht.

"W-Was?!", geschockt und hilflos sah er mich an, doch ich rüttelte wieder nur an den Gittern.
"Bist du Taub?! Jetzt mach schon!", fauchte sie und Kostas zuckte weg.
Mit schnellen Blicken fing er sich einen alten Besen ein, welcher in der Ecke stand und schnappte ihn sich, ehe er stumm zu fegen begann...

Stunden waren vergangen, die Kostas mit Putzen und weiteres verbrachte und ich konnte nichts anderes tun, außer zuzusehen, wie dieser wundervolle Junge vor Angst fast verrückt wurde.
Als ich stumm auf die Uhr blickte sah ich trotz der Dunkelheit, dass es 21 Uhr war.
Seufzend, ließ sich Kostas an der Wand hinuntergleiten und legte seinen Kopf in die Hände. Der Lappen viel zu Boden und bemitleident sah ich ihn an.
"Kostas?", fragte ich ihn leise und er hob seinen Kopf.
Tränen liefen ihm stumm über die Wangen und mit Roten Augen sah er mich an.
"Mik du hattest recht... wir hätten weitergehen sollen! Ich hätte nie auf dieses Haus zulaufen dürfen", sagte er leise.

"Denni... Komm her", forderte ich leise und stumm stellte er sich auf und ging zu mir, ehe er sich vor den Gittern niederließ.
"Wir schaffen das hier beide raus, hörst du?", vorsichtig glitt meine Hand durch das Gitter, damit ich seine Tränen weg streichen konnte.
"Und wie?! Sie lässt uns hier nicht raus Miki. Wir haben keine Chance!", "Hast du nicht gesehen, wie schwach sie sehen kann? Überlass das einfach mir. In diesen Fünf Tagen werden wir es hier raus schaffen!" Und mit diesen Worten zog ich ihm vorsichtig an mich und trotz der Gitter schaffte ich es kurz meine Lippen auf die des Braunhaarigen zu legen.
"Ich verspreche es!", hauchte ich gegen seine Lippen und ein leichtes Lächeln umspielten die Lippen von Kostas.

Samstag. Die Fünf Tage waren verstrichen wie nichts. Es war immer gleich. Diese miese Hexe hatte Kostas zu irgendeiner Arbeit gezwungen. Den Ofen heizen, das Haus blitzblank putzen, sämtliche Töpfe in welchem irgendwelche Gebräue drin waren säubern und dann noch das wichtigste. Kochen damit ich dick wurde.
Erst vor wenigen Tagen sollte Kostas mir Abends noch einen Truthahn zubereiten, welchen ich im Endeffekt mit Ihm zusammen gegessen hatte, da die Frau keine Mühen scheute Kostas aushungern zu lassen.
Doch anstatt alle Reste wegzuwerfen konnte ich einen schmalen Knochen aufheben und auch wenn man sah, dass ich ein kleines bisschen zugenommen hatte (auch wenn ich nicht alles aß was man mir gab, sondern Kostas es schnell entsorgte), konnte ich so die Halbblinde Hexe täuschen. Jeden Morgen murmelte sie irgendwas vonwegen "zu wenig essen" und "das ist doch unmöglich", doch wie man sah klappte es...

Merklich zuckte ich aus meinen Gedanken zurück, als die Tür mit Schwung geöffnet wurde und die alte Frau hineintrat. Ihr langes Schwarzes Gewand ging ihr über die Füße und die Kräuter in ihrer Hand sahen schon nach nichts gutem aus.
"Marik", trällerte sie mit einer Stimme welche nur so vor Vorfreude triefte.
"Her mit deinem Finger!", forderte sie und streckte mir ihre Hand heraus. Mit zitternden Fingern hob ich das Stück Knochen auf und hielt es Ihr vorsichtig hin..

"Das kann doch nicht sein!", laut sprach sie diese Worte voller Zorn und schubste mich zurück, wobei ich mit dem Rücken hart gegen die Wand fiel.
"Kostas!", schrie sie Laut den Namen meines... Freundes? Waren wir überhaupt zusammen? War das jetzt nicht eigentlich total egal...?

Schnell und ohne zu Zögern kam Dennis die Treppen hinunter gelaufen und ich sah den Schauer seinen Rücken entlanglaufen, als sie ihn so ansah.
"Mir reicht es langsam! Heiz den verdammten Ofen. Er wird noch heute Abend gebraten, aber zuerst werden wir Backen!" Kostas japste nach Luft. "Was?!", "Du hast mich schon gehört, Balg. Jetzt heize den Ofen, bevor du der erste dort drinne bist!", mit diesen Worten zog sie Kostas am Arm in Richtung des Ofen.
Der Braunhaarige öffnete den Ofen und Schluckte merklich.
"Hätten uns doch nur die Tiere im Wald gefressen", hauchte er hoffnungslos und die alte Knurrte. "Nun mach schon! Kriech rein und schau ob der Ofen heiß ist!", geschockt sah ich zu Kostas und der alten.

"Mach das nicht", rief ich ihm entgegen, doch Kostas Blicke wanderten immer nur zu dem Gürtel der Hexe und erst dann bemerkte ich es auch. An ihrem Gürtel war ein Schlüssel befestigt... der Schlüssel zu meiner Zelle!
"Aber wie soll ich das machen? Wie soll ich da rein kommen?", fast schon zu Naiv sprach Kostas die Worte aus und ich hörte das Zähneknirschen der Alten. Stumm grinste er mich an. "Sag mal wie blöd bist du?! Dummes Balg", fauchte sie und ging selbst zum Ofen und erst jetzt sah ich, was Kostas vor hatte. Grinsend und erleichtert sah ich zu ihm.
"Selbst ich würde da rein passen. Die Öffnung ist groß genug u-", bevor die Alte weitersprechen konnte, riss Kostas ihr den Schlüssel vom Gürtel und stieß sie mit voller Kraft in den Ofen.

Ich Kniff meine Augen zusammen und drehte mich mit dem Gesicht weg, als Kostas den Ofen schloss und man qualvolle Schreie aus dem Ofen vernahm. Bitte lass das alles nur ein schlimmer Traum sein.. Bitte!
Ich hörte Kostas Stimme, wie er mir gut zusprach und ich hörte wie er das Zellentor öffnete. Schnell sah ich zu ihm und auch auf seinem Gesicht war ein fast schon verstörter, verrückter Ausdruck.
"Bitte lass uns hier ganz schnell raus!", flehte ich, als der größere mich zu sich hochzog und ohne zu zögern mit mir im Schlepptau aus dem Haus rannte.

Die strahlende Sonne begrüßte uns und sobald wir immer weiter vom Grundstück wegrannten desto mehr zerfiel es. Wir standen mitten auf dem Zuckerguss weg, als Kostas mich in eine Umarmung zog. Tiefste Erleichterung spürte ich in meiner Seele.
"Du lebst... ich lebe!", sprach er ganz begeistert, als das Haus allemal in sich zusammenfiel.

"Wir leben...", sprach ich leise lachend als ich ihn enger an mich zog und meine Lippen auf seine legte. Grinsend schlang er seine Arme um mich um mich so fest an sich zu drücken, dass ich keine Möglichkeiten hatte von ihm weg zu kommen, doch um ehrlich zu sein war es genau das was ich gerade brauchte.
Ich hörte sein Herz pulsieren als wir uns voneinander lösten und unsere Stirnen aneinander legten.
"Ich liebe dich Kostas. So sehr", hauchte ich lächelnd und Kostas lachte. "Ich dich so viel mehr Miki...", sprach er, als wir uns ganz von einander lösten und unsere Hände miteinander verschränkten.

Stunden liefen wir wieder durch den Wald. Wir kamen an einem Fluss entlang, an verlassene Unterkünfte und irgendwann hielt Kostas mich am Arm fest. "Was denn?", fragte ich ihn verwirrt, doch Kostas deutete auf den Boden. Verwirrt folgte ich seinem Blick und als ich die glänzenden Steine sah, welche ich damals in der Ersten Nacht verstreut hatte wurde mir eins klar.

Wir würden sicher Zuhause ankommen und solang ich lebte wäre ich dieser wundervolle Junge an meiner Seite...

3398 Wörter | 25.05.2019

Und ja. Dieser Oneshot hat echt Vier Monate gedauert. Tut mir echt leid das so lange nichts kam ^^"

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