《35》✔

Pov. Kostas

Sobald ich hörte, wie Mik das Wasser der Dusche anschaltete, sah ich mich in dem nicht gerade kleinen Zimmer des Teufels um.
Der Rückzugsort des Prinzes, war um Längen größer, als mein damaliges Zimmer.
Er hatte hier ja wirklich alles!
Ein riesiges Bücherregal, ein Schreibtisch, einen Kronleuchter, ein Spiegel, Komoden und so weiter.

Mit dem Gedanken an die Schuppen an meiner Haut, ging ich zu dem Ganzkörper Spiegel und betrachtete mich in diesem.
Mit meinem Gesicht, ging ich immer näher an mein Spiegelbild und mit unwohlem Gefühl, sah ich mir meine Augen an. Eigentlich hatte ich immer meine Augen geliebt, diese Augenfarbe die ich hatte, war so warm und weich und jetzt war sie so eklig blau verlaufen.
Genauso war es mit meiner Haut.
Überall waren Blau Schuppen, die im Licht zu reflektieren begannen.
Konnte ich durch das Gift wirklich zum Meermenschen werden? Würde ich mich vollkommen verwandeln oder doch vielleicht so bleiben, wie ich jetzt bin?

Nebenbei hörte ich, wie Mik die Dusche wieder ausstellte und alle Nackenhaare stellten sich bei mir auf, wenn ich daran dachte, wie gut er wohl aussehen musste, wenn er so klitschnass aus der Dusche stieg.
Weiterhin sah ich mein Spiegelbild an und dieses zog die Augenbrauen zusammen.

Was denke ich nur?
Pupertäre, Sexuelle Triebe. Nichts weiter. So würde jeder denken, wenn ein so verdammt dunkler und heißer Teufel im Nebenraum wäre.
Jeder.

Meine Hand glitt vom Spiegelrahmen zum Bücherregal, wo ich mir die vielen Bücher in den Dunklen Einbänden ansah.
'Schwarze Magie für Fortgeschrittene', 'Wie man seine Opfer verstümmelt. Band 4',
'Flüche, Tränke und Schreie: Wie ein Engel dir gehört'.

Ich schluckte.
Mit jedem Buchtitel den ich las, wurde ich entweder verwunderter, angeekelter oder errötete ich mehr.
Doch bei einem, spürte ich, wie mein Gesicht sich in einem tiefen Rot verfärbte und ich mich einen Schritt von dem Regal wegbewegte.
Das Blutrote Buch trug den Titel 'Kamasutra der Unterwelt: Wie sie dir gehorcht'.

Was war Mik nur für ein Typ. Ein verdammt Sexgesteuerter, wenn man dieses Regal so sah. 

"Können wir los?"
Der Prinz stand am Türrahmen und schaute auf mich hinab.
Seine Haare waren nach oben gegeelt und seine Haut schimmerte leicht. Sein Dunkelrotes, fast schwarzes Hemd war zugeknöpft und seine Hose war etwas länger als meine.

Als ich ihn so sah, wurde mir nur noch unwohler.
"Alles gut?", fragte er verwundert und deutete auf mein Gesicht.
"Du bist pervers!", fauchte ich.
"Was erwartest du bitte von deinen Sexualpartnern? Das du sie wie ein Sklave oder Schoßhündchen behandeln kannst?!"
Ich wollte es eigentlich gar nicht laut sagen, aber mein Mund war schneller, als mein Gehirn und Mik sah mich verdattert an.
Anscheinend hatte der Schwarzhaarige nicht mit so etwas gerechnet, aber ohne zu zögern sah er zum Bücherregal.
Auch er wurde verdammt rot im Gesicht.

"Nein! Also das. Ich-"
Er atmete laut aus und ging auf dieses zu.
Er zog genau dieses Buch heraus, als auch andere Bücher, welche genau solche Themen beinhielten.
Von irgendwelchen kranken Fesselspielen, bis hin zu Fetischen seine Partner aufzuschlitzen und zu schlagen, war da alles mitbei.
"Diese Bücher... Also bitte denk nicht ich wäre so- Die. Also- Die Dienen zur Tarnung!", stammelte er und legte sie auf den Tisch. Mit einer Handbewegung färbten sie die Einbände in Helle Farben und mir schienen fast die Augen raus zu fallen.

Auf den Bücherrücken standen nun Titel wie 'Heilzauber für Anfänger' oder 'Flüche aufheben'.
"Mein Vater würde mich umbringen, wenn er wissen würde, dass ich mich für weiße Magie interessiere. Chris hatte mir mal die Bücher aus dem Himmel mitgebracht."
Ich öffnete den Mund und wurde nur noch röter.

"Oh Gott ist das Unangenehm", lachte ich und setzte mich auf das Bett hinter mir. Mein Gesicht versteckte ich in den Händen und ich schüttelte den Kopf.
Wie konnte ich auch nur eine Sekunde daran denken das Mik auf sowas stehen würde?
Klar, er hatte eine verdammt dunkle, starke Aura und seine Dominanz, die ihm als Dämonenprinz angeeignet war, brachte ja sogar mich oft aus dem Konzept, aber für sowas... für sowas war er viel zu sanft.

"Alles gut" Mik begann ebenso zu lachen, als er die Bücher wieder verzauberte und in den Schrank räumte.
"Da Myriam auch kein Fan von sowas ist, musste ich ihr irgendwie verklickern das ich auf sowas stehe. Das war noch unangenehmer", grinste er und kratzte sich Peinlich berührt am Nacken.

"Ich glaube wir sollten besser los, oder?", fragte ich ihn, als eine verdammt peinliche Stille begann und lachend bejahte er das schnell. Mik hielt mir seine Hand hin, die ich annahm und er mir hoch half.

Es dauerte einige Minuten, bis wir unbeschadet das Schloss und deren Mauer verlassen konnten. Mik, der dazu noch verdammt vorsichtig war, machte die Situation nicht besser.
Seine Schritte wurden immer schneller und hastiger und irgendwann, blieb ich stehen und entriss mich seinem Griff.

"Warum läufst du so schnell? Mik, mein Bein!", keuchte ich schmerz erfüllt und hielt mir dieses.
Ich hörte mein Blut quasi rasen und mir wurde ganz schwindelig
Mik, welcher sich sofort zu mir umdrehte, hielt mich fest.

"Sorry, geht es?"
Er beugte sich zu mir runter und ich nickte.
"Es tut nur etwas weh", murmelte ich und versuchte ein starkes lächeln aufzusetzen, doch dieses wurde sofort von einem schmerzverzerrten Gesichtsausdruck übermalt.

Er schien kurz zu überlegen, doch kurz darauf legte sich seine eine Hand  auf meinen Rücken und die andere an meine Kniekehlen. 
"Mik!", keuchte ich erschrocken auf, als mir der Boden unter den Füßen weggerissen wurde.
Das war doch nicht sein Ernst.

"Mik lass mich runter", meinte ich ruhig und aus Angst das er mich direkt losließ schlang ich meine Arme um seinen Nacken.
"Wenn du Probleme hast beim Laufen, dann muss ich dich ja wohl tragen." Er zwinkerte mir zu, als wären es nichts. Als wäre das hier alles nichts!

Das konnte ich nicht nochmal mitmachen.
Nicht nach diesem absolut peinlichen Vorfall gerade und nachdem, was seine Aura mit mir anstellte.
Irgendwann würden sie merken, dass ich ein Engel bin und dann hätte Mik ein gewaltiges Problem.
"Ich hab gesagt du sollst mich runterlassen!"

Der Schwarzhaarige schien schon ein bisschen erschrocken über meine Tonart, doch tat er das, was ich sagte.
"Entschuldige","Schon gut. Lass es einfach bitte. Ich kann das wirklich nicht. Ich bin dir wirklich dankbar für alles, aber...-", "es ist kompliziert?"
Ich nickte, so wie er es kurz darauf tat.
Mit undeutlichem Blick, hielt er mir wieder seine Hand als Stütze hin, welche ich zögerlich annahm.

Es war kein langer Fußmarsch mehr, bis ich schon einen riesigen Lavafall am Rand sah.
Diesen müsste Myriam gemeint haben.

"Wir müssen darüber springen", meinte der Schwarzhaarige und sah mich an.
Geschockt schaute ich erst ihn und dann den Bach, zwischen den Steinen an.
Unter meinen Füßen bröckelte schon das dunkle Gestein.
Das war ein schlechter Scherz?!
Wenn ich nicht weit genug springen würde, würde ich in die Lava fallen und sterben.
Ich würde elendig verbrennen!
"Ich machs dir vor."

Mik ging wenige Schritte zurück nur um mit Anlauf über die Lava zu springen.
Elegant landete er auf der anderen Seite und aufmunternd sah er mich an.

"Jetzt Du!" Ich zögerte.
"Mik, ich weiß nicht. Das sieht nicht wirklich sicher aus."
Unsicher schaute ich auf die brodelnde Flüssigkeit quer unter mir und doch ging ich wie Mik einige Schritte nach hinten.
"Vertrau mir einfach. Ich fang dich auf"
Mein Hals war plötzlich ganz trocken und ich sprach ein Stummes Gebet aus, ehe ich zu rennen begann und meine Füße kurz darauf den Boden verließen.

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