《25》✔

Pov. Mik

"Kostas wach doch bitte auf!"
Einzelne salzige Tränen rannten meine Wange hinunter und tropften auf das Gesicht, des Braunhaarigen Engels. Seine Züge waren ganz verhärtet und verzogen.
Selten, ja wirklich zu selten hatte ich geweint, doch diesen Jungen hatte ich kürzester Zeit in mein Herz geschlossen.

Als wäre da so ein Bund zwischen uns geschlossen, wie man es aus den Sagen und Märchen kannte, doch womöglich träumte ich wirklich wieder zu viel, wie Wailam immer sagte.
Diese Welt hier, unser Leben war mehr und deutlich wichtiger, als irgendein dummes Märchen.
Mein Herz presste sich zwischen meine Rippen bei dem Gedanken, dass er dort hätte auch sterben können.
Das er hier jetzt sterben könnte!

Dieser Junge hatte mich vor dem Ertrinken gerettet und jetzt war es eine Sache der Ehre und auch Pflicht ihn genauso zu retten.
Wenn er nur wüsste, dass er den Zukünftigen König der Hölle gerettet hat, er hätte mich bestimmt eiskalt dort ertrinken lassen.

Ohne groß nachzudenken oder zu zögern schnappte ich mir den zusammengezogenen Seetank, sowie das zerknüddelte weiße Oberteil des Engels und hob Kostas mit einem mal in meine Arme.
Deutlich überrascht keuchte ich auf und Stolperte fast nach hinten.
Ich hätte nicht erwartet das er so leicht war, aber vielleicht war dies einfach nur, weil er ein Engel war?
Hatten Engel nicht dieses Schwerelose an sich?

Kurz darauf hörte ich ein unüberhörbares Wasserplätschern und sah erneut das Rothaarige Seemädchen, welchem ich am liebsten die Kehle durchgeschnitten hätte.
Wütend funkelte ich sie an.
"Sollte Kostas wegen dir sterben, wirst du es bitter bereuen. Ich werde dich öffentlich Köpfen lassen", fauchte ich und so schnell mich meine Beine tragen konnten lief ich über Stock und Stein.
Hielt Kostas dabei fest umklammert aus der Angst, er würde mir genommen werden.
Der Weg schien mir auf einmal unendlich lang und beim kurze Hinsehen, bildeten sich Schweißperlen auf seiner Stirn.

"Na? Seid ihr wieder da?", fragte Taddl, doch war mit dem Rücken zu uns gedreht.
Stockend atmete ich und rannte an ihnen vorbei.
Ardy beachtete uns gar nicht und schnitt irgendwelche Kräuter auf.
Schweiß lief mir die Stirn hinunter und vermischten sich mit den letzten Tränen die aus meinen Augen kamen.

"Hör auf zu reden und helft ihm gefälligst!" Meine Stimme tobte und der blondhaarige Engeln drehte sich schockiert um. Auch Ardy erstarrte, ehe sein Blick zu mir ging.

Taddls Augen rissen sich auf, als er auf die Wunde an seinem Bein sah.
Lila Schleim quillte aus diesem heraus und mir drehte sich beim Anblick der Magen um.
Ardys Gesicht wurde beim genauen betrachten leicht Grünlich.
"Was ist passiert?", fragte Taddl panisch und nahm mir Kostas ab um ihn abzulegen.
Seine Beine legte er auf den umgekippten Baumstamm, damit das restliche Blut zurück in seinen Kopf lief.

Ardy suchte Verband und andere Sachen aus seinem Rucksack und Taddl raufte sich panisch die Haare.

"Mik?" Ich sah von dem Braunhaarigen auf in Taddls Gesicht. "Was ist mit ihm passiert?", fragte er deutlicher und ich ließ mich neben Kostas in das Gras fallen.
"Wir waren an diesem Tümpel, wo wir den Seetank holen woll- Ich wollte das nicht! Kostas wusste nicht das ich nicht schwimmen kann und diese Seemädchen haben mich ins Wasser gezogen. Kostas ist hinterher, aber wurde dabei selber verletzt. Ich wollte das wirklich nicht! Ich- Das. Ich kann mir das nicht verzeihen"

Ich machte eine Pause und ich sah das Ardy mir auch beim verarzten zuhörte.
Stumm sah ich auf den Seetank in meiner Hand und drückte diesen vorsichtig zusammen.
"Als er unter Wasser war kam so ein strahlendes, goldenes Licht aus den Tiefen des Sees. Das konnte nur von ihm kommen"
Der Blondhaarige nickte überzeugt.
"Das war er auch. Da bin ich mir sicher."
Vorsichtig strich ich Kostas über die nassen Haare. Sein Atem war flach und er zuckte ab und zu leicht mit den Fingern.

Ich hatte so große Angst um ihn. Er durfte nicht sterben. Wir brauchte ihn doch alle! Ich wollte ihn kennenlernen. Alles über ihn wissen und wenn er jetzt sterben würde, könnte ich mir das nie verzeihen.

"Bitte sag mir das er es überlebt."
Flehend sah ich Ardy an und der Braunhaarige fuhr sich über das Gesicht, ehe er von Kostas Bein abließ. "Ich gebe mein bestes, aber ich weiß nicht ob das reicht. Er atmet zwar, aber ich bin mir nicht sicher ob die Nägel der Meermenschen giftig sind."

Laut atmete ich aus und nickte.
"Passt du auf ihn auf? Ich kümmer mich dann weiter um den Trank."
Erneutes nicken von mir, als ich Ardy den Seetank reichte und meinen Blick durch den Wald gleiten ließ.

Meinen Kopf ließ ich in meine Hände fallen und unruhig schloss ich die Augen.
Gott, Tara. Wenn du hier bist.
Bitte hilf ihm. Bitte lass ihn nicht sterben!
Ich werde alles in meiner Macht stehende tun, um ihn zu beschützen. Niemand wird an ihn ran kommen, nicht mein Vater, nicht Arat, keiner.
Aber bitte, bitte hilf ihm!

Minutenlang ging das so weiter und mit glasigem Blick nahm ich Kostas Hand in meine. Führte sie zu meinem Gesicht, um sie leicht gegen meine Stirn zu drücken. 
Ich betete, wie ich es noch nie getan hatte.
Auch, wenn ich wusste das das Gebet eines Teufels keinen Wert hatte...

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top