《2》✔
Pov. Mik
"Wieso habt ihr sie alle Mitgenommen?!", fragte ich meinen Vater wütend, welcher zum Fenster gedreht war und hinaus auf die Öde, kahle und doch so heiße und gefährliche Welt schaute.
"Sie haben ihren Preis bezahlt", er machte eine kurze Kunst Pause und drehte sich darauf zu mir um. Aus seinen kalten Augen strahlte Macht heraus und ich konnte die pure Dunkle Energie in ihm bis in meine Fingerspitzen fühlen. Wohl war mir dabei nie gewesen.
"Mein Sohn... der langjährige Krieg ist vorbei und die Engel haben verloren.
Die Königin des Lichtes ist in meiner Gewalt, so, wie ich es prophezeit habe. Zeiten ändern sich und das ist der Preis den sie damit nun bezahlt haben."
Er kam langsam auf mich zu. Ich konnte ihn nicht verstehen... Wie konnte er einfach so ein ganzes Volk gefangen nehmen? Vielleicht sogar umbringen?!
Mein Vater legte eine Hand auf meine Schulter und sah mich durchdringlich an.
"Überleg doch mal Marik. Jetzt kannst du endlich deine Ausbildung abschließen und deine Hörner und Flügel bekommen. Das wolltest du doch immer! Deine Freunde sind schon lange soweit, warum du nicht?", fragte er mich mit versuchter Sanfter Stimme, doch ich schlug seine Hand weg und ging einen Schritt zurück.
"Wenn ich dafür die Kraft eines Engels stehlen muss, ihm einen großen Teil der Lebens Energie entreißen muss, bleibe ich lieber für immer nur ein Teufel! Wie kannst du nur so Herzlos sein?!"
Ich drehte mich um und lief ohne weiteres zu sagen, aus dem großen Saal heraus. "Marik!", rief mein Vater mir aufgebracht hinterher, doch ich hatte schon die Tür zugeschlagen.
Die Gänge des Schlosses schienen auf mich einzuregnen und selten war ich so glücklich, als ich den Ostflügel betrat.
Schnell lief ich die Wendeltreppe hoch in mein Zimmer.
Mein Zimmer war der höchste Punkt des Schlosses und so auch perfekt für einen Teufel ohne Flügel.
Durch Magie sah es von außen vielleicht mehr als nur klein aus, aber in Wahrheit erstreckte sich das Zimmer in all seiner Pracht.
Das riesige Höllen Bett, schwarze Ranken die eine Säule Empor stiegen.
Goldene Fragmente in meinen Türrahmen zum Balkon.
Natürlich durfte auch der Schreibtisch und das Bücherregal nicht fehlen.
Ich verdankte meinem Onkel mein Leben, dass er das Bücherregal so verzaubert hatte, dass die Bücher über Engel, Himmel, weiße Magie und ähnliches in dunklen Schulbüchern über Flüche und Folterungen verschleiert wurde.
Seufzend knallte die alte, massive Holztür zu und ließ mich auf mein Bett fallen.
Er wird mich wohl nie verstehen. Was erwartete ich auch von meinem Vater? So war er schon, seit Mutter verstorben war.
Wieso versteht er nicht, dass ich den Engeln nicht weh tun möchte?
Keiner verstand mich! Auch meine Freunde hielten mich für verrückt, doch verübeln konnte ich es ihnen ja auch nicht. Ich war in gewisser Art und Weise anders. Anders.
Das perfekte Wort mit dem mich wohl hier jeder beschreiben könnte, wenn er nur müsste.
Hass war keine Lösung und das war sie noch nie für mich!
Es war einige Zeit still in der ich die Augen geschlossen hatte und nachdachte, doch nach Minuten flog etwas, oder doch eher Jemand auf meinen Balkon.
"Mik bist du da?", hörte ich die Stimme meiner besten Freundin und ich brummte kurz auf.
Teufelchen höchstpersönlich.
Ich öffnete meine Augen und setzte mich hin,als Myriam mein Zimmer betrat.
"Den Blick kenne ich. Ihr hattet wieder Streit?", fragte sie sofort, als sie mich musterte.
Verwirrt schaute ich sie an, doch nickte ich auf ihre Frage hin, sah auf meine Hände.
"Man Mik", stöhnte sie genervt auf, ehe sie sich ebenfalls auf mein Bett setzte.
Das zwischen Myriam und mir war eine reine Hass-Freundschaft. Sie lag mir sehr am Herzen, aber wofür und was ihre Vermittelten Werte waren und standen, hätte ich sie am liebsten Erdrosseln können.
Engel sind uns unterlegen. Sie sollen Schuften, uns dienen. Und diesen weiteren Quatsch.
"Warum hörst du nicht auf uns? Was hindert dich daran die Ausbildung abzuschließen? Weißt du eigentlich was für eine Macht du haben könntest, wenn ein mächtiger Engel von dir dominiert wird? Du könntest jeden Tropfen Magie in dich aufnehmen und der beste Herrscher
werden, den die Hölle je hatte! Du könntest Welten aufbauen und zerstören. Sowas können nur sehr wenige."
Sie schaute durch mein Zimmer, blieb an meinem Bücherregal hängen. "Du weißt viel über Flüche. Zu viel über Schwarze Magie und warst immer der Streber schlecht hin, also wende es endlich mal an!", "Ich hatte nie die Wahl, Myriam! Niemand fragt mich ob ich es auch möchte.", "Aber ohne all das kannst du nicht zum König werden!", sie knurrte und krallte ihre Hände in die Pechschwarze, seidene Decke.
Stille.
"Verdammt Marik. Du bist der Kronprinz der Hölle und du nimmst es nicht mal Ernst! Weißt du wie Wichtig das ist?", sagte sie deutlich ernster, als bei den letzten malen. Myriam deutete auf meine Krone, welche auf meinem Kopf saß und seufzend stand ich auf um zum Balkon zu laufen. Die Gläsernen Türen ließ ich hinter mir und das Rote, heiße und doch verdammt langweilige Paradies kam zum Vorschein.
"Wenn ich König sein werde, wird sich alles ändern", murrte ich, als ich auf mein zukünftiges Königreich schaute. Wie gesagt. Vorteil für einen Flügellosen Teufel.
"Ja, aber um König zu sein musst du deine Ausbildung abgeschlossen haben und was soll ich sagen... DAS GEHT NUN MAL NICHT OHNE EINEN ENGEL!"
Sie schrie es mir entgegen, als wäre ich Hunderte Meter von ihr entfernt und mit wirklich wütender Miene drehte ich mich ruckartig zu ihr um. Wie gesteuert von meinen Gefühlen spürte ich wie mein Atem schwerer wurde. Tief in mir merkte ich das die Iris meiner Augen in einem Tiefen Rot zu leuchten begannen, ehe Myriam erstarrte.
Sie war meine engste Freundin, hatte dennoch nicht das Recht mich so behandeln.
"So sehr ich es auch hasse es zu sagen. Denk dran wer hier vom Adel stammt. Denk dran, wer hier König wird. Vergiss bitte nicht weder deine, noch meine Position. Ich will gar nicht wissen, was sie mit dir anstellen würden."
Wütend trat sie gegen die Wand und ihre kleinen Hörner leuchteten kurz durch ihre dunklen Haare rötlich auf.
"Ich dachte schon du hättest den Verstand verloren, als du sagtest du wärst schwul, aber das. Du bist verrückt!"
"Dann bin ich es halt!", fauchte ich und Myriam flog ohne was zu sagen aus dem Zimmer und ließ mich alleine.
Haare raufend verzog ich mich zurück ins Zimmer und schlug die Türen zu.
Das würde ich nicht mehr lange aushalten.
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