- 38. Kristalle -
Pov. Mik
Nach diesem Gespräch über die Vorherige Nacht, war es, wie erneutes gebrochenes Eis zwischen uns. Es fühlte sich so an, als hätte Kostas mir nochmal eine ganz andere Seite gezeigt, wie die Tage zuvor und das, obwohl ich doch meinte schon alles von ihm zu kennen.
Seine Aura, die für mich so klar, wie Glas war, erleuchtete seit dem Moment wie ein riesiger Regenbogen, der nur wartete überquert zu werden.
Es war ganz... magisch.
"Was glaubst du, wird es in den Mienen geben? Schätze, Monster?", fragte er mit einem Grinsen und rannte ein paar Schritte nach vorne, nur, um stehen zu bleiben und sich umzudrehen. Kostas musterte mich, als wäre ich das schönste, was er je gesehen hatte und mit schüttelndem Kopf ging ich auf ihn zu, schlug ihm gegen die Schulter.
"Hör auf dich über all das lustig zu machen! Nur, weil mich die Magie getroffen hat, heißt es nicht, dass wir jetzt in einer Fantasiewelt leben."
Der größere legte den Kopf schief und sah zum Eingang der Miene, der nur noch 100 oder 200 Meter weg war.
Tannenbäume überragten den Eingang und wüsste man nicht, dass die Holzbalken am Berg, teil der Miene waren, hätte man den Eingang dazu nicht mal bemerkt.
Man hätte auch meinen können, es war ein einfacher Berg mit angefangenen Bauarbeiten.
"Mein Bruder war mit seiner damaligen Freundin mal in der Höhle zu einem Date." Ungläubig sah Kostas mich an und sah nochmal über die weite Wiese, wo man das Dorf der Sterne nur noch ganz leicht sah.
Was Kathi wohl denken mag?
Ob sie sauer wäre?
"Das ist doch aber so weit weg von unserem Zuhause", "Mein Bruder hatte nie Mühen gescheut. Zwei Stunden mit dem Luftschiff und schon war man hier", erwiderte ich und fragte mich insgeheim, ob noch immer die Unzähligen Kristalle in der Höhle waren, wie den, den John mir damals mitgebracht hatte.
Weitere Zwanzige Minuten später und ein leichter Nieselregen mit der Strahlenden Sonne, kamen wir an dem düsteren unscheinbaren Mieneneingang an.
Wenn wir hier durch wären, wäre es bloß ein Katzensprung nach London. Ich- Wir hatten wirklich noch eine Chance!
Dieses versprochene Zusammensein nach dem hier, war es sowas wie eine Inoffizielle Liebeserklärung? Das Kostas es egal wäre, ob ich lieben könnte oder nicht? Dieser Junge war zu gut für diese Welt...
"Wenn wir da drinne sterben sollten, du weißt, ich liebe dich", murmelte er und legte eine Hand auf den Holzbalken, welche eine der Stützen waren.
Er übertrieb wieder maßlos und trotzdem schluckte ich tief. Mein Körper bekam eine unglaubliche Gänsehaut bei seinen Worten und ich nickte.
"Ich weiß", hauchte ich, biss mir vorsichtig auf die Lippe und hätte mich für die Worte Ohrfeigen können.
Was war so schwer daran? Würde ich lieben können, wäre ich längst an dem Punkt angekommen, wo ich 'Ich dich auch' hätte sagen können, aber so war es nicht. Es war, als hätte ich verlernt die Wörter in diesem Kontext auszusprechen.
Als wäre genau dann meine Zunge wie verschluckt oder abgerissen.
Das Licht der Sonne verschwand langsam, aber deutlich, während wir durch die Steinige Höhle liefen. Das hier war eine der Momente, wo man mehr als nur deutlich sehen konnte, wie unsicher Kostas doch war. Das er nicht nur mein Retter vor dem Fluch ist, sondern das er einfach ein Junge ist. Ein Junger Erwachsener, der genauso unsicher und hilflos ist, wie alle anderen.
Genau das war es, was ihn so von Jaiden und den anderen abhob. Das war einer von vielen Gründen, weshalb ich ihn lieben würde, wenn ich könnte.
Er war echt.
"Mik, da ist was! Ist da jemand?", merkte er leise an und rückte näher an mich. Sein Geruch stieg mir in die Nase und der Seifen Geruch von heute morgen, war schon längst wieder verflogen.
Wie aus reflex legte ich eine Hand auf seine Schulter und kniff die Augen zusammen und tatsächlich!
Da war grünes, schimmerndes Licht in der Dunkelheit.
Tief zog ich die Luft ein, wobei der modrige Geruch der Miene in meine Nase flog.
Ich drehte mich um und wir standen tatsächlich in völliger Dunkelheit. Wir hatten gar keine andere Wahl, als zu dem Licht zu gehen.
Wie von selbst verschnellerten sich meine Schritte und scharf zog Kostas die Luft ein, ehe er mir folgte.
Ohne einen Gedanken zu verschwenden ging ich um die Ecke und vor mir erstreckten sich mehrere Grüne, glühende Kristalle. So hell leuchtend wie Sterne, ehe ich zu dem Steinernden Torbogen und den Stufen ins Ungewisse sah.
Die Kristalle, von meinem Bruder...
"Ich weiß nicht, ob das so eine gute Idee ist", meinte der Blonde und zog mich zurück.
Die Treppe erleuchtete in einem ganzen Regenbogen, so viele Farben prasselten aufeinander ein. Dennoch war das Licht unten nur Schwach.
"Hey. Es ist alles gut. Ich bin da und uns wird auch nichts passieren, okay?", lachte ich leise und sah mir sein Gesicht durch das Grüne Strahlen an.
Der jüngere sah mich zweifelnd an, griff nach meiner Hand.
Seine Augen zeigten solch eine Unsicherheit, als hätte er Angst dort zu sterben.
Ich lächelte, schüttelte mit den Kopf.
"Es wird alles gut. Bald sind wir in London und dann ist alles vorbei!", hing ich hinten dran und drückte seine Hand aufmunternd.
Kostas lächelte vorsichtig, nickte Kraftlos und schielte an mir die Treppe vorbei.
Mir zu glauben schien er nicht wirklich.
Wie ein Sirenenruf, sah ich zu dem Grünen Kristall, der ab und zu mal heller und dunkler glühte.
Irgendwas, ich wusste nicht was, trieb mich dazu, aber ich sah Kostas in die Augen, lächelte bitter und küsste ihn.
Nur kurz, einmal.
Ehe er sich versah oder auch nur irgendwas machen konnte, lächelte er mich einfach nur ungläubig an.
Da war nichts mehr von Unsicherheit oder Angst.
Als hätte ich es ausradiert.
"Wieso?", fragte er, doch ich zuckte bloß mit den Schultern, lächelte ehrlich.
"Keine Ahnung. Dachte, das schenkt meinen Worten mehr Glaubwürdigkeit. Ich wollte einfach", erwiderte ich und nahm wie von selbst seine andere Hand, ehe ich ihn zur Treppe zog.
Es war keine Liebe, aber das ziehen in meinem Brustkorb, der Metallische Geschmack und das Befreite Gefühl sagten mir, es war richtig!
Ein Kapitel zur späten Stunde, weil ich das gerade fertig geschrieben habe und euch nicht so lange warten lassen will :3
Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen!
Feedback wäre zuper züß <3
Ich hoffe mal euch gefällt das Tempo der Geschichte, also in dem Sinne was die Beziehung zwischen Mik und Kostas angeht :0
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