× 33. Die Wahrheit ×
Pov. Mik
Ich konnte nicht fassen, dass ich ihm wirklich alles erzählen würde. Das ich ihm etwas erzähle, dass kein anderer außer John weiß. Ich konnte meinem Gedankenwirrwarr nicht widerstehen. Der Mik von vor ein paar Tagen, hätte mich Tod geprügelt. Hätte mir die Zunge rausgerissen, aber hier bei Kostas. Nachdem er meine Schrauben entfernt hat und er Grund für das erwachen meines eingesperrten Herzens war, ohne das er was davon wusste, machte ihn unglaublich für mich.
Könnte ich alles rückgängig machen, wäre ich ja vielleicht jetzt mit Kostas immer noch hier, nur würden wir dann echt für seine Schwester unterwegs sein.. und nicht für etwas, was ihm das Herz brechen wird.
"Ich verstehe nicht, was du mir erzählen willst, Mik. Ich dachte.. wir haben schon alles gesagt, was uns im Herzen lag" Ich atmete stumm aus und umgriff seine Hand. Drückte sie Stärker, als ich eigentlich wollte und vorsichtig zog ich ihn von der Menschenmasse weg. Auf die Breite Wiese. Es fing an zu fieseln, als wir gerade standen und ich sah Kostas an. Das Blond in seinen Haaren wuchs immer mehr raus und die Haaren waren schon so lang, dass sie vorne grad über die Augen gingen.
Mein Blick ging über die ganze Wiese, welche in Dunkelheit getaucht war. Weiter hinten erkannte ich eine Brücke, unter welcher jedoch kein Wasser mehr floss. "Dahin", meinte ich und deutete auf die Brücke, als wir den Weg antraten.
Die 200-300 Meter über, dachte ich darüber nach, wie ich es Kostas erklären sollte.
'Ich bin nur mit dir mitgekommen, weil ich mein verzaubertes Herz öffnen will. Bitte sei nicht sauer..'
Nein.
'Weil Jaiden mich betrogen hat, habe ich ein Zauber auf mein Herz gelegt, welcher außer Kontrolle geraten ist. ich brauchte deine Hilfe und der Tod deiner Schwester kam wie geruf-' Okay. Definitiv Nein!
'Ich wollte dir nicht sagen, dass ich das mit meinem Herz ernst meine, weil ich angst hab, dass du mich dann alleine lässt. Ich brauche dich doch...'
Auch nicht gut. Nachher mach ich ihm doch noch Hoffnung, dass ich ihn liebe.
Also lieben würde ich bestimmt, wenn ich könnte, aber kann ich halt nicht!
Muss ich vielleicht alles alleine machen? Vielleicht muss ich mich auch auf seine Liebe einlassen, aber ich will ihn nicht verletzen..
Meine Hand berührte das nasse Holz der Brücke, während ich mich auf den Kies unter dieser setzte, Kostas direkt neben mir. Aus dem leichten fieseln, wurde, lauter, starker Regen und der feuchte Geruch von Erde setzte sich in meine Nase.
"Du bist so Still", stellte der jüngere fest, während seine Finger vorsichtig über meine Wange glitten.
"Ich weiß nicht, wie ich das sagen soll... Irgendwie ist in mir gerade ein schlimmerer Sturm, als in der Realität und ich-", seufzend legte ich meinen Kopf in die Hände und Kostas legte einen Arm um mich. Seine Nase vergrub sich in meine nassen Haare und vorsichtig sah ich auf.
"Ich- also. Kostas..", er löste sich von mir und sah mich fragend an.
"Ist dir in letzter Zeit irgendwas an mir aufgefallen?", fragte ich ihn vorsichtig. Ich wollte alles langsam angehen, damit er es vielleicht besser verstand. Mit verbotenen Ritualen, Magie und das ganze Tamtam, was man nur aus den Märchen kennt, ist er wohl nicht so ganz vertraut.
"Du bist.. offener geworden mir gegenüber. Bist nicht mehr so frech und eher", er stockte. "Und du bist liebevoller geworden. Du behandelst mich und deine Mitmenschen nicht mehr so kalt, wie zuvor", antwortete er auf meine Frage und ich zog ihn ein Stück näher an mich.
"Kannst du dir denken, wieso ich so geworden bin?", "Vielleicht, weil wir uns jetzt besser kennen?", stellte er die Gegenfrage und ich atmete laut aus. Es muss dann wohl doch so sein.
"Hör mir bitte jetzt einfach zu, okay? Ich weiß nicht genau, wie ich es sagen soll, immerhin bist du neben meinem Bruder dann der einzige der es weiß." Er zog die Augenbrauen hoch und nickte vorsichtig.
"Das ich mit Jaiden zusammen war, weißt du ja bereits, aber da ist noch ein bisschen mehr und ich hoffe das du mich am Ende nicht von dir stoßen wirst."
"Du hörst dich so an, als hättest du jemanden umgebracht", schmunzelte er leicht und mit einem lächelnden, dennoch genervten Augenverdrehen, drückte ich ihm einen Finger gegen seine Lippen.
"Psst", lachte ich und ließ den selben Finger sein Kinn entlang fahren. Komm zum Punkt.
Ich räusperte mich und zog meine Hand wieder weg.
"Jedenfalls, hat Jaiden mich mit einer Frau betrogen. Ich habe beide Eiskalt in seinem Bett erwischt und ich hatte schlimmen Liebeskummer.
Nun ja. Ich war jung, Naiv und voller Trauer, weshalb ich ein Ritual durchführte."
Fragend sah mich der Größere an. "So ein Ritual mit Magie? Wie in Geschichten, Sagen und Märchen", ich nickte. Kostas wusste nicht so ganz, was er dazu sagen sollte. Er sah mich an, als wäre ich dann doch verrückt, obwohl er selber an die Magische Rose glaubte.
"Eigentlich wollte ich nur alle Gefühle an Jaiden los werden. Ihn aus meinem Herzen schließen, aber es ließ dabei was schief. Aus Strafe verschloss sich mein Herz wie eine Maschine. Metall, Schrauben, alles drum und dran. Genauso, geschah es mit meinem Linken Arm.
Ich habe mich dafür gehasst, dass getan zu haben. Ich konnte, egal was ich tat, keine Romantischen Gefühle hervorrufen. Ich war nicht in der Lage zu lieben..", murmelte ich und lehnte mich gegen die Steine Hinter mir.
Kostas sah zu der Hand, mit dem Handschuh.
"Und dann warst du da", sagte ich deutlich und sah Kostas in die Augen. Die Augen des Blondhaarigen rissen sich auf und mit leicht offenem Mund sah ich ihn an.
"Ich..?", erneutes Nicken von mir.
"Wir waren in dem Zelt mit den Sagen und du wolltest unbedingt nach London um Mila wiederzubeleben... und ich sah das als Chance. Ich.. also Kostas.", "Was willst du mir damit sagen?", sein Gesicht wurde ernster.
"Du hast die Schrauben aus meinem Herz gelöst, einige dieser Hülle um mein Herz zerbrochen und dies damit ein Stück befreit. Am Anfang habe ich dich dafür gehasst, weil du mich verwundbar gemacht hast und dann hast du mich letzte Nacht geküsst und ich..."
"Mik.", seine Miene wurde ernster. Er sah mich mit einer Mischung aus Angst und was anderem an. Ich konnte nicht erklären, was in seinem Kopf vor sich ging.
"Was hast du als Chance gesehen?", wiederholte sich seine Frage, nun deutlich genauer.
Schuldbewusst sah ich ihn an.
"Ich wollte den Wunsch für mich. Wollte mein Herz befreien, damit ich von hier weg kann und ein neues Leben mit einer neuen Liebe anfangen kann...", meinte ich.
Kostas blieb still.
Ich wollte nach seiner Hand greifen, als er sich aufrappelte.
"Kostas... Ich. Das war früher so, je-", "lass gut sein", meinte Kostas monoton, ehe er im Strömenden Regen zurück zum Dorf ging und mich alleine ließ. Kein weiteres Wort, kein weiterer Blick.
Als er aus meinem Blickfeld war, sammelten sich Tränen in meinen Augen, die so meine Wangen runter liefen.
Zum stummen weinen, kam noch ein Schluchzen und seit dem Ritual, spürte ich etwas wieder zum ersten mal.
Herzschmerz, Liebeskummer. Und das, obwohl ich nicht lieben konnte...
Heyoo.
Sorry das hier momentan so selten was kommt, aber ich versuche gerade alles an dieser Story zu sortieren. Mir sind einige Storyverläufe abhanden gekommen und muss daher n bisschen improvisieren was die Story angeht. Ich hoffe euch gefällt das Kapitel trotzdem :)
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top