- 26. Neuanfang -
Pov. Mik
Das Dorf ging im strahlen des Sonnenaufgangs auf, als der Ort langsam wieder zum Leben erwachte.
Mit verschränkten Armen und die Beine übereinander saß ich auf einer Bank nur wenige Meter von dem Pub entfernt wo Kostas noch am Schlafen war.
Diese Nacht hatte ich es eh nicht geschafft die Augen zu schließen, da die unzähligen Gedanken mich wach hielten.
Dieser Junge stellte mich Mental so auf die Probe was ich noch nie erlebt hatte.
Nichtmal mit meinem Bruder!
Ich konnte mir ja schon denken das er was besonderes war... doch das er wirklich über die Macht verfügte die einzelnen Metallstücke aus mir zu entfernen und somit mein Herz wieder schutzlos auszuliefern machte mir Panik.
Und dies mehr als ohne hin schon.
Ohne eine Miene zu verziehen sah ich zu dem Jungen, welcher gerade aus seinem Saufkoma erwachte und verwirrt in der Gegend herumblickte. Ein Lesbisches Pärchen stand in einer dunklen Ecke und küssten sich innig. In einer Hand hatte die Rothaarige mit den Krücken einen Blumenstrauß in der Hand.
In mir bebte es und mit einem schweren Schlucken wand ich meinen Blick zurück zu meinen Händen, welche auf meinem Schoß lagen.
Wenn ich diese Maschine von mir habe fange ich ein neues Leben an! Ich werde aus London verschwinden, mir einen Jungen suchen der haargenau zu mir passt und welcher sich von nichts unterkriegen lässt. Einen Jungen den ich dann zu meinem Seelenparter zählen kann und welcher nicht so eine Scheiße wie Jaiden abzieht!
Jemanden mit dem ich glücklich bis ans Ende aller Tage sein k-
"Mik!" Mit schnellen Schritten kam Kostas auf mich zu und ich atmete laut aus.
Und dann war da noch er...
Mit hochgezogenen Augenbrauen starrte ich auf meine Taschenuhr, ehe er sich neben mich auf die Bank sinken ließ. Sein Körper rock nach Rasierwasser und mit einem kleinen Schmunzeln sah ich auf den kleinen Schnitt an seiner Wange.
"Eine halbe Stunde zu spät", grinste ich den größeren an, welcher noch immer versuchte zu Atem zu kommen.
"Hattest du heute morgen d-das Rasierwasser aufgebraucht?", fragte Kostas noch immer aufgebracht und ich zuckte mit den Schultern. "Kann sein, wieso?"
"Wie wieso? Weil ich heute wieder die Bartstoppeln wie irgendein Tier hatte! Ich wollte im Nebenzimmer fragen ob sie noch was Rasierwasser haben und wer macht mir auf? Genau eine Frau, welche nur mit einem Handtuch bedeckt war. Sie hat sich so erschrocken das sie mir eine verpasst hat", murmelte er säuerlich und rieb sich die Wange. Ich lachte. "Aber zumindest hast du jetzt wieder eine glatte Haut, wie ein Babyhintern", grinste ich und kniff meinem Gegenüber in die Wange, weshalb der Blondhaarige das Gesicht verzog und mir leicht gegen die Stirn schlug.
"Du bist so ein Idiot", meinte Kostas und wollte mir wieder gegen die Schulter hauen, als ich seine Faust mit meiner Hand abfing.
Grinsend sah ich ihn an und beugte mich zu ihm, weshalb Kostas nur deutlich nervöser wurde. Seine Augen huschten auf meinem Gesicht hin und her, doch sobald er sich nur noch auf meine Augen und meine Lippen konzentrierte, wich ich zurück.
Mit einem kleinen Räuspern stand ich auf, was er mir gleich tat und mit einer unangenehmen Gänsehaut auf meinem Körper sah ich mich um.
Es waren nun mehr auf dem Platz als ich zuerst bemerkt hatte. Ein paar Leute fingen an ihren Marktstand aufzubauen und die anderen liefen mit den Einkäufen nach Hause. Ich sah auch ein paar Kinder mit einem Ball wegrennen, doch das alles war Nebensache.
"Ich glaube.. wir sollten weiter ziehen. Wir haben nicht mehr Lange zur Sonnenwende und London ist noch ein großes Stück entfernt. "
Kostas nickte langsam und sah mich noch einmal durchdringlich an, ehe er seinen Weg fortsetzte und ich ihm langsam folge.
Auch Minuten später sprachen wir kein einziges Wort miteinander. Ja Kostas sah fast schon ein wenig verletzt aus, während er auf den Boden starrte und trotzdem fast schon anmutig jedem Passanten mit einer kleinen Bewegung auswich.
Ohne zu überlegen packte ich Kostas am Handgelenk und wollte ihn zur Rede stellen, als auf einmal ein Schrei ertönte. Die helle Mädchenstimme ließ uns beide zusammen zucken und mit einem einzelnen Blick zu mir löste Kostas sich und rannte die Straße entlang.
Muss der immer den Helden spielen?!
Während keinen anderen auf dieser Pflastersteinstraße dieser Schrei und die Hilferufe interessierte, rannte ich Kostas hinterher in der Hoffnung das Geschrei ausfindig machen zu können...
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