× 21. Am Morgen ×
Pov. Kostas
Als ich am nächsten Morgen wach wurde und feststellte, dass das Fenster offen war, schaute ich mich verwirrt um, doch musste schmerzhaft feststellen, dass ich alleine war. "Mik?!", rief ich fragend durch den Raum, als ich mich aufsetzte und auf sein Bett schaute, was jedoch leer und ungemacht war. Gähnend rieb ich mir die Augen.
Die Holzbalken im Raum wurden durch die aufgehende Sonne in ein Warmes, strahlendes Braun-Gold getaucht. Ich seufzte laut und ließ mich zurück in die Kissen fallen, als mir das Gespräch von Gestern Nacht wieder einfiel.
Fand er mich wirklich Süß? Mag er echt meine Art? Diese Extrovertierte, Aufdringliche, Tollpatschige Art, wobei er selbst doch das genaue Gegenteil von mir war...
Eine Holztür fiel ins Schloss und meine Augen, welche ich bis dato wieder geschlossen hatte, erblickten sofort den Dunkelhaarigen Jungen Mann, der gerade die Türklinke losließ. Etwas erschrocken sah er mich an und wanderte durch das Zimmer, ehe er sich auf sein Bett setzte und mich kurz anschaute. Mik legte seine Hände in den Nacken. "Habe ich dich geweckt?", fragte er etwas verwirrt und ich schüttelte stumm mit dem Kopf.
"Nein. Ich war schon eher wach", Mik nickte. "Dann kannst du ja auch direkt aufstehen, nicht wahr? Immerhin ist der Tag noch lang!" Ich murrte und drehte mich mit dem Kopf von ihm weg. "Noch fünf Minuten!", "nichts da!", ich hörte das Grinsen aus Miks Stimme heraus und der etwas kleinere zog mir die Decke weg. Ich zuckte zusammen.
"HEY! Du kannst mir nicht einfach die Decke wegreißen, was, wenn ich nackt gewesen wäre?!"
Der ältere hob die Augenbraue an und sah mich mit einem Belustigenden und irgendwie auch herablässigen Grinsen an. "Na und? Glaubst du ich hab noch nie nen Kerl nackt gesehen?", fragte er mich lachend und ich zuckte mit den Schultern.
Naja so wie der aussieht, ist er locker keine Jungfrau mehr... warte was?
Etwas erschrocken schüttelte ich den Kopf und schwang meine Beine über die Bettkante. Mik wich einen Schritt zurück.
Verwirrt musterte ich ihn. "Alles Okay?", "Bestens, danke", erwiderte er schnell und lief ins Bad, welches an unserem Zimmer angelehnt war. Das war... Seltsam! Definitiv.
Stumm rieb ich mir die Augen und fuhr mir mit einer Hand durch die Haare. Heute würde es endlich wieder zurück gehen... auch, wenn ich nichtmal einen Tag weg war, vermisste ich mein Zuhause und meine Arbeit schrecklich. Über Finn könnte man diskutieren, aber ich hoffte auch das würde vorbei ziehen...
Mit einem deutlichen Schlucken, sah ich wieder die Trauerkarte vor meinem Inneren Auge und vergrub kurz mein Gesicht in meine Hände und versuchte die ankommenden Tränen zu unterdrücken, als ich dann doch letztendlich Aufstand und meine Klamotten vom Vorherigen Tag auf meinen Arm nahm. Mit langsamen, ruhigen Schritten ging ich zum Bad, wo ich vorsichtig an der Tür klopfe. "Hey. Kann ich rein kommen?", ein dumpfer laut ertönte und ich zuckte zusammen.
"Ähm. Sofort... Warte!" Mik wirkte nervös, was mich dann doch etwas ungläubig die Augenbrauen hochziehen ließ.
Kurz hielt ich erschrocken die Luft an und dich einen kleinen Schritt zurück, als die Tür schwunghaft geöffnet worden ist und Mik vor mir stand. Sofort fielen mir die schwarzen Haare auf, welche verstubbelt in seinem Gesicht hingen. Ein kurzes Lächeln überkam mich und meine Lippen, doch wieso konnte ich selbst nicht sagen.
"Ich... geh mich dann auch mal fertig machen", sagte ich schnell und huschte an ihm vorbei, ehe ich die Tür schloss...
Es war vielleicht eine Stunde, vielleicht auch zwei Stunden später, als wir vor dem kleinen Gasthaus in einer Gasse standen.
Mik fuhr sich durch die Haare, ehe er zu sprechen began.
"Wir sollten uns hier noch etwas umschauen, ehe wir zurück gehen, oder findest du nicht?", ich widersprach ihm nicht. Wieso auch? Ich war schon lange nicht mehr in einer anderen Stadt.
"Klar können wir machen!", gab ich zurück und blickte durch die Gasse, ehe ich nach Miks Hand griff und ihn die Straße entlang zog.
Der dunkelhaarige verkrampfte sich leicht und riss sich aus meinem Griff. Verwirrt sah ich ihn an. "Sorry... Geht nur gerade nicht", entschuldigend nickte ich. "Ich bin wohl etwas zu schnell", "scheint so", leicht lächelte Mik mich an und ich tat es ihm gleich, doch bevor ich überhaupt was sagen konnte, ging er an mir vorbei und deutete, dass ich mitkommen sollte.
Langsam folgte ich ihm durch die Gassen und Straßen, beobachtete die Straßenmusiker und die Stände mit Obst, Kleidung und anderen Krimskrams.
"Kannst du eigentlich ein Instrument spielen?", fragte ich den kleineren, als wir auf einem Großen Platz kamen, wo auch eine kleine Straßenband spielte. "Ich spiele ab und zu für mich Gitarre", "wieso nur für dich? Ich bin mir sicher, dass du es gut kannst!" Mik grinste mich an und zog leicht die Augenbrauen hoch. "Achja?", belustigend sah er zu mir hoch und erst jetzt realisierte ich was ich gesagt hatte.
Ich spürte die Röte meinen Hals bis zu meinem Kopf aufsteigen und könnte schwören das meine Ohren gerade wie heiße Kohle glühte.
"Ja also... Ich hab das Gefühl das du es kannst!", super gerettet... nicht.
"Es liegt im Auge des Betrachters, ob ich es kann oder nicht", "du kannst mir ja mal was vorspielen", "Netter Versuch, aber nein. Ich spiele wirklich NUR für mich alleine", seine Stimme wurde im Satz immer kühler und abweisender.
Seinen Blick hatte er schon wieder von mir abgewandt und er machte sich auch nicht die Mühe mich nochmal anzugucken.
Er machte es nicht wirklich gerade besser...
Mein Blick ging wieder über den nicht gerade kleinen Platz und am Rande sah ich ein kleines Zelt wo auf einem Holzschild "Märchen und Sagen aus aller Welt", stande.
Ich sah wieder zu Mik, welcher seine Hände in den Hosentaschen versteckt hatte und den Straßenmusikern zuhörte. "Du Mik?", "Hmm?", er sah mir wieder vorsichtig in die Augen und ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass seine Augen nicht wunderschön wären... sie erzählten so unglaublich viel, auch wenn ich nicht sagen konnte was.
"Hättest du Lust da rein zu gehen?", Ich deutete zu dem Zelt und Mik sah kurz zu dem Schild. "Märchen und Sagen?", ich nickte.
Kurz atmete er laut aus, doch lächelte Mik und nickte mir zu. "Na schön... aber nur weil du da rein willst", lachte er kurz und lief dann langsam mir mir zum Zelt.
Jedoch wusste ich nicht, dass das der Anfang der Reise war, die ich bis Dato für unmöglich hielt....
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