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Kostas ( Dennis )

Die Bilder spielten sich wie in Dauerschleife ab, als ich auf der Parkbank saß. Ich wollte mich nicht daran erinnern. Doch es war nunmal so und nun saß ich auf einer alten Schaukel und wippte hin und her. Als Kind bin ich schon immer hier gewesen, wenn ich nachdenken musste. Wer war dieser eklige Typ gewesen? Jedenfalls kann ich Mik jetzt erstmal nicht mehr unter die Augen treten.

Als ich intensiv darüber nachgedacht hatte, merkte ich nicht, wie spät es geworden ist. Jetzt muss ich aber nach Hause, meine Mutter macht sich sicher schon Sorgen. Seufzend stampfte ich die Treppenstufen hinauf und schließte dir Tür auf.

"Da bist du ja, das Essen ist schon lange fertig.", meinte meine Mutter, die am Türrahmen stand und mich von oben bis unten musterte. "Hast du irgendwas genommen?", meinte sie belustigt. "Nein, mir gehts grad bloß nicht so gut, die Therapheutin ist echt gut.", schmerzhaft verzog ich meine Mundwinkel zu einem Lächeln. "Ich kann das auch schwer verkraften, aber auch ich werde es irgendwann können und jetzt ess und geh dannach ins Bett.", sie gab mir einen Kuss auf die Wange und ging in ihr Schlafzimmer. Gut gelogen Kostas.

Ich seufzte in mein Kissen, was ich eng umschlungen hatte und schaute in meinem Raum herum. Mein Bett war schon immer mein bester Freund gewesen, wenn es hieß mich zu trösten. Wylam hatte ich keine Lust anzurufen, er würde wieder nur wie ein plappernder Wasserfall auf mich einreden. Also flennte ich mich in den Schlaf, wie ich es auch immer still und leise damals tat.

Mir ging es dementsprechend und ich konnte meine Mutter überreden mich nicht in die Schule zu schicken, was ich sehr cool fand. Einer Mitschülerin hatte ich beschied gesagt und diese schreibt heute für mich mit. Eigentlich mochte ich Montage, da ich immer Deutsch drei volle Stunden hatte, aber ich fühlte mich heute wirklich nicht gut. Die Sache mit Mik nimmt mich mehr mit, als ich es vermutet hatte. Auf meinem Fernseher erschien das Logo von Netflix und ich begann alte Filme zu schauen.

Wie vernarrt staarte ich auf die flimmernde Farbenkiste und ließ mich verführen von den alten Filmen, die ich damals immer mit meinem Opa als Kind geschaut hatte. Er war vor vier Jahren verstorben, ich hatte ihn geliebt... über alles. Er wüsste sicher einen Rat, er rieb mir immer einen markanten Spruch unter die Nase, den er aus seinen Armeezeiten mitgenommen hatte:

Wenn du hinfällst, stehst du einfach wieder auf.

Recht barbarisch meinte ich immer zu ihm, er grinste immer nur und meinte, dass ich es irgendwann etwas genauer verstehen werde. Ich glaube er hatte recht.

Es klingelte an der Tür. Hatte meine Mutter die Schlüssel vergessen? Gähnend und augenreibend machte ich diese auf.

"So langweilig bin ich auch nicht.", oh nein, warum gerade er und warum jetzt? Kostas setz dein Pokerface auf und lasse dir nichts anmerken, mache einfach weiter, wie bisher...

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