7. Dezember
Der Streit wurde beigelegt, dein Pairing schmückt das Haus/die Wohnung.
»Ich hasse es. Hasse, hasse, hasse es.«
Mik grinste, legte von hinten seine Arme um mich.
»Soll ich weiter machen?«
»Damit ich aus diesem Kampf als Verlierer hervorgehe? Vergiss es.«
Mein Freund lachte leise, während ich mit zusammengekniffenen Augen weiter versuchte, das riesige Wirrwarr an Lichterketten, das vor mir lag, zu entwirren. Doch lange hatte ich nicht meine Ruhe.
»Was hältst du davon?«
Ich drehte mich erneut zu dem schwarzhaarigen Wuschelkopf um, der ein bisschen zerzaust war. Was natürlich keinesfalls daran lag, dass ich vor nicht einmal einer viertel Stunde in einem wilden Kampf, nach dem wir beide lachend und außer Puste auf dem Boden gelegen hatten, das Recht, die Girlanden aufzuhängen, gewonnen hatte. Jetzt hielt Mik eine neue Errungenschaft in der Hand.
»Kunstschnee?«
»Jup.«
»Du weißt, was das für ein Sauerei macht?«
»Ja.«
»Und dass wir einen Hund haben?«
»Ist mir bewusst.«
»Einen Hund, der alles frisst, was in seinen Mund passt. Und dieses wahrscheinlich hochgiftige Zeug genau in dieses Schema passt?«
»Irgendwo, wo Ivy nicht rankommt.«
»Und das wäre?«
»Auf dem Schrank oder so?«
»Und was hätten wir von einem beschneiten Schrank? Wie oft am Tag schaust du auf den Schrank? Wir würden es die ganze Weihnachtszeit nicht einmal sehen, vergessen, dass es es gibt, es dementsprechend vergessen, wegzuräumen und erst Ostern wiederfinden, wenn du auf dem Schrank Kunstrasen verlegen willst.«
»Kunstrasen...«
Mik klang so, als hätte er an dieser Idee gefallen gefunden.
»Vergiss es. Kein Kunstrasen. Und auch kein echter Rasen.«
»Manno.«
»Du kannst den Schnee... Keine Ahnung. Tu ihn auf ein Tablett und stell eine Kerze rein oder so. Und dann auf den Tisch.«
Mik grinste erneut.
»Ha! Siehst du, ich wusste, dass wir einen Platz dafür finden.«
Er kam gerade einmal drei euphorische Schritte weit, bevor er urplötzlich wieder stehen blieb und sich erneut zu mir umdrehte.
»Kostas?«
»Hmm?«
»Wir haben kein Tablett.«
Ich musste lachen.
»Das ist doof.«
Mik seufzte und warf die Packung mit dem Kunstschnee über meinen Kopf hinweg, wo sie neben der Kiste mit dem Dekokram landete.
»Dann halt keinen Schnee.«
»Hoff lieber auf echten Schnee. Den darf Ivy auch fressen.«
Das Hundekind hob sofort den Kopf von seinen Pfoten, als es seinen Namen hörte.
»Trinken.«
»Was?«
»Schnee ist Wasser. Wasser trinkt man.«
»Ich bin mir ziemlich sicher, dass man Schnee isst.«
»Wenn man ihn lang genug im Mund behält, trinkt man ihn.«
»Wieso diskutieren wir über so etwas?«
»Ich habe keine Ahnung.«
Gerade löste ich den letzten Knoten aus der Lichterkette, die sich als drei verschiedene Lichterketten herausgestellt hatte, als Mik mich erneut grinsend rief. Ich stand auf und drehte mich zu ihm um. Sofort musste auch ich schmunzeln. Ivy hatte eine Nikolausmütze auf dem Kopf und versuchte gerade, nach dem Bommel zu schnappen. Mik hatte bereits sein Handy in der Hand und filmte das ganze. Irgendwann schaffte unser inzwischen-nicht-mehr-ganz-Welpe-aber-irgendwie-doch-noch-sehr-kleiner-Hund es, sich von der roten Plage zu befreien und schleppte seine Beute unter den Tisch, wo er sich mitsamt Mütze neben sich wieder hinlegte, uns aber weiterhin aufmerksam beobachtete.
Wir wiederum machten uns daran, die Lichterketten aufzuhängen. Als alle drei angesteckt und die restlichen Lichter ausgeschaltet waren, sah Mik sich lächelnd um.
»Wie in Stars Hollow.«
Ich wiederum hatte inzwischen schon wieder ganz andere Sorgen.
»Mik, du hast die Girlanden nicht zufälligerweise einfach auf den Boden gelegt, oder?«
»Doch, wie-«
Mik unterbrach sich selbst, als er sich wie ich umdrehte und Ivy entdeckte, die gerade eben diese Girlanden zerfleischte.
»Ups.«
»Ups.«
Gemeinsam machten wir uns daran, dem Hund sein neu entdecktes Spielzeug wieder abzunehmen, von Mik bekam die Hundedame dafür eines ihrer Kuscheltiere, das sie sofort, nachdem wir ihren Mund untersucht und einzelne Fetzen aus ihren Zähnen gefischt hatten, in ihr Körbchen verschleppte. Gemeinsam versuchten wir, zu retten, was noch zu retten war und standen schlussendlich in einer fertig dekorierten Wohnung. Grinsend sah Mik sich um.
"Was sagst du?", seine Stimme klang zufrieden, "Ich liebe es."
Ich jedoch betrachtete unser vollendetes Werk kaum, hatte nur Augen für meinen Freund. Hätte ich gewusst, wie glücklich das Dekorieren Mik machen würde, hätte ich mich niemals dagegen ausgesprochen. Es war für mich immer aufs neue wundervoll, meinen Freund so glücklich zu sehen und ich würde alles geben für dieses Lächeln.
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