61. Lieder im Kopf
Du lächelst mich an; strahlst mit 10.000 Watt.
In dir ein Schlachtfeld, außen spiegelglatt.
Alle fragen wie's dir geht.
"Alles gut!" Die Lüge lebt.
Und dein Lachen, wie im Wahn.
Es ist Sommer und du barfuß auf der Autobahn.
Der heiße Asphalt verbrennt deine Haut,
Du tanzt zwischen Autos, der Lärm um dich laut,
doch in dir noch lauter.
Dein Blick leer, in der Ferne, wie in Trance, wie im Traum.
Ein Astronaut in der Schwebe, im luftleeren Raum.
Es ist Sommer und du ein Masochist vom Feinsten.
Gönnst dir nicht den noch so kleinsten Augenblick der Ruhe.
Tanzt mit Lichtglitzerpunkten im Dreck und im Staub.
Doch wenn man dich ruft bist du blind, bist du taub.
Drehst dich immer weiter zu dem Lied, das niemand hört.
Ohne Rast und ohne Ruh, tanzt du stumm und tanzt verstört.
Du fühlst dich ungeliebt und hast schon lang nichts mehr gespürt.
Kannst du ihn hören?
Peter Pan, den Dämon, der solch' Kinderlein entführt.
Alle fragen wie's dir geht.
"Alles gut!" Die Stimme bebt.
Denn dein Kopf kocht dir nachts Fieberfantastereien und du fängst ganz plötzlich und stumm an zu schreien.
Suchst dir unterm Bett etwas Schutz, ein Versteck.
Bleibt weg böse Geister, bleibt bloß von mir weg!
Die Stimmen und Schemen sie schreien und zanken, wie Unkraut stets weiter um Klarsinn sich ranken und Wahnsinn erblüht.
Ja, dein Lachen ... wie im Wahn.
Es ist Sommer und du barfuß auf der Autobahn.
Der heiße Asphalt verbrennt deine Haut,
Du tanzt zwischen Autos, der Lärm um dich laut, in dir noch viel lauter, voll Chaos und Qual.
Bist du das? Kann's sein, Peter? Sag, bist du real?
Ja, ich weiß:
Wir spielen alle Scharade mit gezinkten Fassaden.
Scheinen alles zu wissen doch unser Kopf voller Fragen und Liedern, die sonst niemand hört.
Hast du dich niemals gefragt, warum die Sirenen in deinem Kopf mit deiner Stimme singen?
Alle fragen wie's dir geht.
"Alles gut!" Dein Haar, es klebt dir schweißgetränkt im Nacken.
Aber du? Du wirst das packen, so laut zu lachen bis du den Schweiß und die Angst in deinem Nacken beinah vergisst.
Lächelst mich an; strahlst mit 10.000 Watt.
In dir ein Schlachtfeld, außen spiegelglatt.
Deine Geister erzähl'n dir nachts Gruselgeschichten.
Sind wie Nikotin: Gift. Doch kannst nicht drauf verzichten.
Du hörst sie flüstern, wispern, munkeln, dass unter deinem Bett im Dunkeln ein Monster auf dich lauert.
Doch das was dort kauert, hinter Glas ganz allein, wirst du selbst, nur gespiegelt im Spiegelglas sein.
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