Kapitel 7 (Teil 2)
Plötzlich wurde sein Interesse aber wieder zurück auf seine Mutter gelenkt, als er hörte, dass sie sich an Peer wandte.
„Sagt, Peer, speist Ihr immer mit den künftigen Beratern und dem König?"
„Warum sollte er das nicht tun?", fragte Killian schnell, bevor der Jüngste darauf antworten konnte. Er wusste ja, wie schnell er auf so etwas ansprang und unbedacht antwortete.
„Immerhin ist er noch ein Anwärter", sagte sie schlicht und sah ihren Sohn fragend an. Peers Miene hingegen verdunkelte sich weiter. Sofort wusste Killian, dass dies wohl auch der Grund für seine Laune war. Wahrscheinlich hatte seine Mutter ihn bereits zuvor darauf hingewiesen.
„Ja, das ist er, aber wir waren immerhin über Jahre hinweg Kameraden gewesen", erklärte Killian also seine Mutter und hoffte so, dass Gespräch über dieses Thema beenden zu können.
„Richtig, doch das seid ihr nun ja nicht mehr." Dem jungen König hätte wohl klar sein sollen, dass er das Thema nicht so schnell wieder verschwinden lassen konnte, wie es aufgekommen war.
„Peer ist als Letzter zu uns gekommen und hat somit bisher am kürzesten die Ausbildung durchlebt, außerdem ist er noch sehr jung. Es ist in Ordnung, wenn er noch ein wenig dazulernt."
„Ist das seine Entschuldigung?"
„Das soll lediglich eine Erklärung sein." Killian musste sich zusammenreißen, dass er sich nicht genervt die Nasenwurzel massierte. Konnte seine Mutter das Thema nicht einfach fallen lassen?
„Verzeiht eure Majestät, wenn es euch recht wäre, dann würde ich mich nun zurückziehen. Die Erkältung setzt mir noch ein wenig zu." Ungewöhnlich förmlich hatte der Anwärter nun das Wort erhoben und sah seinen König erwartungsvoll an. Dieser nickte ihm zu. „Natürlich. Ruhe dich ein wenig aus."
Unter drückendem Schweigen verließ der Jüngste den Raum.
Kaum hatte sich die Tür hinter ihm geschlossen, da erhob auch schon Killians Vater seine Stimme und sprach seine Frau direkt an. „Hat das denn sein müssen?"
„Was? Das war doch eine berechtigte Frage!", verteidigte die Frau sich. Ihr Sohn seufzte kurz. Manchmal wusste sie einfach nicht, wie weit sie mit ihren Fragen gehen konnte, ohne jemandem dadurch zu nahezutreten.
Ähnlich war es auch dieses Mal, denn nachdem betretendes Schweigen eingekehrt war, durchbrach ihre Stimme diese bereitwillig, indem sie sich dieses Mal an Aidan wandte. „Ihr seid ein guter Freund. Ich habe durchaus bemerkt, dass ihr versucht habt das Mal an Killians Hals zu verdecken, bevor ich es bemerke." Während sie das sagte, lächelte sie unverändert und deutete auf die linke Halsseite ihres Sohnes, welcher ein wenig verwirrt dreinblickte und die Hand an eben diese Stelle hob. Wovon sprach sie?
„Herrje, Weib!", schritt sein Vater dieses Mal sofort ein. „Nun lass ihm doch den Spaß, solange er noch nicht verheiratet ist."
„Ich möchte ja nur sichergehen, dass er seiner zukünftigen Frau später den Respekt zollt, den sie verdient!", fügte sie sofort hinzu.
„Du hast ihn gut erzogen, also mach dir diesbezüglich doch keine Sorgen", seufzte ihr Ehemann. „Es spricht doch nichts dagegen, wenn er solange noch die Gesellschaft von anderen Frauen sucht."
Unbehaglich saß Killian da und hörte sich die kleine Diskussion seiner Eltern an, während er nach, wie vor mit seiner Hand seinen Hals verdeckte. Scheinbar hatte Aidan ihm ein Liebesmal hinterlassen und er hatte es noch nicht einmal gemerkt. Doch das störte ihn nicht sonderlich. Viel mehr störte es ihn, dass seine Eltern dachten, dass er das Bett mit irgendwelchen Frauen teilte. Natürlich war es gut, dass sie das annahmen, statt von der Wahrheit zu wissen, doch trotzdem störte es ihn einfach.
Als er heimlich seinen Blick zu seinem Liebsten wandern ließ musste er sich zusammenreißen nicht laut zu lachen. Normalerweise genoss dieser am Morgen seine Tasse Tee und konnte sich, wenn nötig solange damit aufhalten, bis dieser eisig kalt war, nun jedoch hing er förmlich an seiner Tasse, als hätte er Ewigkeiten nichts zu trinken bekommen. Zum Glück erkannten seine Eltern diesen Unterschied nicht.
„Ich störe euch bei eurer kleinen Diskussion ja nur ungerne", unterbracht Killian schließlich seine Eltern. „Aber was haltet ihr davon, wenn ich euch gleich den Garten des Anwesens zeige?"
Das Ehepaar konnte es nicht lassen sich noch kurz einen unzufriedenen Blick zuzuwerfen, doch dann stimmten sie beide zu und beendete damit auch dieses Gesprächsthema.
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Nachdem sie den restlichen Vormittag im Garten verbracht und ein gemeinsames Mittagessen zu sich genommen hatten, verabschiedeten Killians Eltern sich bereits wieder. Sie beteuerten nochmals, wie stolz sie auf ihren Sohn waren, doch leider müssten sie wieder gehen, da ihrer Geschäfte nicht länger auf sie warten könnten.
Killian selbst hatte sich über ihren Besuch gefreut, auch wenn ein paar unangenehme Dinge zur Sprache gekommen waren. Durch die Ausbildung eines Anwärters sah man seine Familie nur sehr selten und durch sein neues Amt, wäre dies wohl auch weiterhin der Fall. Zugegeben hätte auch er diese Woche nutzen können, sie zu besuchen, doch hatte er bereits festgestellt, dass andere Gedanken derzeit eine höhere Priorität hatten.
Zu eben einem solchen Gedanken war er nun auch auf dem Weg. Nach dem Essen hatte Aidan erzählt, dass er in die Bibliothek gehen wolle, um all die Bücher zurückzustellen, die er von dort noch bei sich hatte. Immerhin konnte er sie schlecht mit in den Palast nehmen.
Langsam ging Killian an den Regalen vorbei und sah immer wieder hoffnungsvoll in die einzelnen Gänge, bis er schließlich sah, wie sein Liebster am Ende eines der Regale, um die Ecke verschwand. Leise lief er ihm hinterher und erblickte ihn gar nicht weit von sich erneut, mit dem Rücken zu ihm. Er schleicht sich an ihn heran, nur um ihm dann von hinten die Arme um den Körper zu legen und ihn so in eine Umarmung zu ziehen.
Zu seiner Enttäuschung zuckte der Jüngere noch nicht einmal zusammen. Ganz im Gegenteil. Er ließ sich beim Sortieren der Bücher noch nicht einmal stören und ignorierte ihn einfach.
Schließlich ging Aidan weiter und zog den Älteren einfach mit sich. Als sie zum Stehen kamen, legte der junge König seufzend sein Kinn auf der Schulter seines Liebsten ab.
„Ich habe mir diesen Tag anders vorgestellt", murmelt er leise.
Noch immer in Gedanken, stellte Aidan das letzte Buch in das Regal vor ihnen. „Deine Mutter ist außergewöhnlich direkt und neugierig", sagte er schließlich in der gleichen Lautstärke wie Killian zuvor.
Langsam drehte der Ältere nun sein Gesicht und setze einen Kuss auf den Hals seines Liebsten. „Wann hast du mir dieses Mal gemacht?", flüsterte er direkt an der Haut und Unterschicht seine Worte, indem er kurz an dieser saugte, jedoch nur sehr schwach.
Genüsslich sog Aidan die Luft ein und ließ seinen Kopf nach hinten auf die Schulter des Älteren fallen und bot so noch mehr seiner Haut für weitere Liebkosungen an, was sich Killian natürlich nicht entgehen ließ und eine kleine Spur von zarten Küssen darauf verteilte.
„Wenn du das nicht bemerkt hast, dann ist es mein Geheimnis", sagte der Jüngere nach einer Weile seufzend und zog die Arme seines Liebsten enger um sich.
„Ich war sicherlich abgelenkt...", säuselte Killian und küsste anschließend leicht die Rundung von Aidans Kiefer.
„Das könnte gut sein...", erwiderte der Jüngere leise, bevor er seinen Kopf zu dem Anderen drehte. Der Einladung folgend legte der junge König seine Lippen auf die seines Beraters, schmiegte sie an diese, bevor er sachte mit seiner Zunge darüber fuhr. Augenblicklich öffnete der Jüngere seinen Mund, hieß diese leise stöhnend darin willkommen und begrüßte sie mit seiner eigenen.
Ende Kapitel 7
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