Kapitel 15 (Teil1)

Jetzt hat die Pause doch länger gedauert, als sie eigentlich geplant gewesen war. Das tut mir leid. Leider kamen doch noch ein paar unerwartete Dinge zu den Prüfungen hinzu und als es wieder ruhiger wurde, fiel es mir unheimlich schwer an Königsbürde weiterzuschreiben.

Doch jetzt habe ich es geschafft und wünsche euch erst mal viel Spaß mit diesem Kapitel!


Kapitel 15

Durch die Sonnenstrahlen war es angenehm warm und nur ein leichter Wind kam dazu. Er würde noch nicht mal reichen trockenes Laub aufzuwirbeln, wenn es denn welches auf dem Festplatz geben würde. Es konnte wohl kaum ein angenehmerer Herbsttag sein.

Killian war froh darüber, immerhin fand auch die Hochzeit unter freiem Himmel statt, weshalb er sich nun auf dem großen Platz befand und bereits seinen Platz neben dem Altar, an welchem die Zeremonie abgehalten werden würde, eingenommen hatte, um hier auf Amalias Ankunft zu warten.

Wenn er es richtig einschätzen konnte, dann war ein Großteil des Volkes erschienen, welches sich murmelnd unterhielt. Davor befanden sich die Stuhlreihen für die Gäste mit einem höheren Rang.

In den ersten Reihen hatten sich seine Berater und Amalias, sowie seine eigenen Familienmitglieder niedergelassen. Jedoch stellte er fest, dass er die ehemalige Königin nirgends entdecken konnte. Womöglich würde sie sich erst kurz vor Amalias Eintreffen zu ihrem Sitzplatz begeben.

Des Weiteren waren die wichtigsten Adelsfamilien anwesend, unter welchen er auch Peer mit seiner Familie erkennen konnte. Es freute Killian, den Jüngeren wiederzusehen, auch wenn es eigentlich noch gar nicht so lange war, als sie sich zuletzt gesehen hatten. Trotzdem wirkte der Anwärter ein wenig verändert, ernster und mit weniger Flausen im Kopf. Doch das konnte auch daran liegen, dass er sich nun in der Gesellschaft seiner Familie befand. Als sich ihre Blicke kurz kreuzten, lächelte Peer ihm aufmunternd zu, bevor er seinen Kopf respektvoll leicht neigte. Eine Geste, die Killian so zwar nicht erwartete hatte und ihn auch ein wenig irritierte, doch entsprach diese einfach nur der Etikette.

In den letzten Sitzreihen konnte Killian die Handelsfamilien erkennen, die eine wichtige Position bekleideten. Sie waren ihm kaum bekannt, hauptsächlich nur vom Gesicht her, doch ein paar wenige erkannte er als Handelspartner seiner eigenen Familie.

Während er dort stand und sich umsah, machte Killian den Fehler zu Aidan zu sehen. Er hatte sich eigentlich vorgenommen, genau dies vor der Zeremonie nicht zu tun, damit es nicht unnötig schwer werden würde. Sofort wich der Jüngere seinem Blick aus, wandte diesen zur Seite und schien mit dem Beobachten von etwas anderem beschäftigt zu sein. Wie nicht anders zu erwarten gewesen war, wahrte Aidan seine Fassade des freundlichen Diplomaten. Killian konnte aber erkennen, dass das Lächeln erzwungen war und seine Bewegungen einen Hauch von Nervosität mit sich trugen. Seine Augen waren leicht glasig, als wenn er nicht genügend Schlaf bekommen hätte.

Es schmerzte Killian seinen Liebsten so zu sehen, ihn in den letzten Wochen immer wieder so zu sehen. Das Sehnen, einfach zu ihm rüber zugehen und ihn in die Arme zu nehmen, wuchs stetig. Wie gerne würde er den anwesenden Leuten hier zeigen, für wen sein Herz schlug, doch hatte die Zukunft andere Pläne für ihn und in Anbetracht dessen hoffte er, dass es sowohl für Aidan, als auch für ihn selbst einfacher werden würde, dass der Schmerz der Trennung abnehmen und sie offener werden würden, für das, was die Zeit bringen würde. In Killians Fall wäre es Amalia, seine zukünftige Ehefrau, welche nun die Menge dazu bewegte ruhiger zu werden, als sie den Platz betrat.

Natürlich war ihm bereits vorher aufgefallen, dass die Prinzessin eine hübsche Frau war. Viele Männer würden ihn um sie beneiden, denn auch heute sah sie sehr attraktiv aus, mit ihren strahlenden Augen, leicht von der Aufregung geröteten Wangen und dem dezenten Lächeln auf den Lippen. Das cremefarbene Kleid, mit der zu ihm passend blauen Schärpe, welche ihr um die Taille gebunden worden war, unterstrich ihre Schönheit noch.

Auf dem oberen Teil des Kleides, welches durch Schnürungen fest an ihrem Körper anlag, waren ebenso wie auf seinem Mantel die goldenen Stickereien des Königshauses angebracht worden, welche in den weiten Rock übergingen und sich dort verloren. Der Unterschied zwischen ihren und seinen Stickereien war, dass ihre auf dem hellen Stoff weitaus weniger auffällig waren, als bei ihm.

Nachdem die Anwesenden nun vollends zur Ruhe gekommen waren, begann sie alleine zu ihm nach vorne zu schreiten. Mit diesem Vorgehen unterschieden sie sich von anderen Ländern, denn sie kam nicht nur alleine zu ihm, weil ihr Vater verstorben war, sondern weil dies in ihrem Land so Brauch war. Auch wenn die Königin zumindest offiziell an keinen wichtigen Entscheidungen teilnahm und sie somit nur das Repräsentieren des Königshauses zum großen Teil übernahm, so war es ihnen wichtig, dass man sie als eine starke Person wahrnahm, die eben auch den Weg zum Altar alleine bestreiten konnte, ohne ihn geführt zu werden.

Während Killian ihr entgegenblickte, musste er sich zusammenreißen nicht zu Aidan zu sehen. Wie sehr hätte er sich in diesem Moment einfach seine Zustimmung gewünscht, um zu wissen, ob er das Richtige tut, doch war ihm natürlich auch klar, dass es Amalia gegenüber respektlos gewesen wäre, wenn er seinen Blick lieber jemand anderem zugewandt hätte als ihr.

Nun, wo sie immer näher kam, konnte er auch das filigrane Diadem in den hochgesteckten Haaren erkennen, welches sie als Prinzessin auswies. Ihr gesamtes Erscheinungsbild mit ihrer geraden Haltung, ließ sie aussehen wie die stolze Frau, die sie mit Sicherheit war.

Bei ihm angekommen machte sie einen leichten Knicks, aus welchem sie sich mit einem freundlichen Lächeln erhob. Auch Killian neigte kurz seinen Kopf zum Gruß, bevor sie sich dem Zeremonienmeister zuwandten.

Nach wenigen Sekunden begann dieser bereits zu sprechen und wie auch schon bei der Beerdigung des alten Königs begannen Killians Gedanken abzuschweifen, zu sehr beschäftigten ihn seine eigenen Gefühle.

Es fühlte sich schlicht falsch an für ihn, hier gemeinsam mit Amalia zu stehen. Am liebsten wollte er weglaufen oder einfach Aidan zu sich nach vorne holen, um ihn zu heiraten, doch weder das eine, noch das andere würde eintreffen.

Zum Glück bemerkte er zumindest, dass er schließlich an der Reihe war, sein vorgegebenes Gelübde auszusprechen. „Ich schwöre meiner Gemahlin stets mit Respekt gegenüberzutreten und ihr Loyal zu sein. Ich werde sie, sowie unsere Ehe schützen."

Danach erhob sich Amalias Stimme, mit ähnlichen Worten. „Ich schwöre meinen Gemahl stets mit Respekt gegenüberzutreten und ihm Loyal zu sein. Ich werde ihn, sowie unsere Ehe schützen."

Der Zeremonienmeister hielt eine weitere kurze Ansprache darüber, hier ein gutes Bündnis geschlossen zu haben und das er zuversichtlich ihrer Zukunft gegenüber stand. Zum Schluss sprach er die Bitte aus, das Bündnis mit einem Kuss zu besiegeln, weshalb Killian sich mehr automatisch Amalia zuwandte.

Sie lächelte ihm kurz zu, bevor sie den Blick leicht niederschlug. Er war froh darum, hatte Angst vor möglichen Erwartungen, die er in ihren Augen hätte sehen können.

Nur kurz senkte Killian seinen Kopf zu ihr herunter, um ihre Lippen zart zu verbinden, doch er spürte gleich, dass es die falschen waren. Zu einem früheren Zeitpunkt seines Lebens hätte er sich wohl darüber gefreut. Niemals wäre er auf die Idee gekommen, eine Frau wie Amalia zu verschmähen! Wie schnell sich so etwas doch ändern konnte.

Zu seinem Glück hatte wohl auch sie keine allzu hohen Erwartungen an den Kuss. Sie versuchte gar nicht erst diesen zu vertiefen und bot ihm so die Möglichkeit eines schnellen Rückzuges, während die Besucher der Zeremonie begannen zu applaudieren.

Als sie sich wieder in die Augen sahen, lächelte sie warm und Killian konnte nicht anders, als sich mit seinem Blick zu entschuldigen. Eine Ehe sollte niemals mit so vielen Zweifeln beginnen, sie hatte etwas Besseres verdient.

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Dann würde ich gerne noch einen weiteren Grund nenne, weshalb es länger gedauert hat, als geplant: I bet you love me!

Ja, ich bin vor ein paar Tagen mit einer neuen Story zurückgekehrt, bei welcher es sich auch um eine Boyslove handelt, allerdings dieses Mal in unserer Zeit spielend.

Wer also zur Abwechslung von dem Gefühlsdrama von Killian und Aidan, lieber wissen möchte, wie Christian es schafft Ben zu verwirren, der kann gerne einmal dort vorbeischauen. Ich würde mich freuen!

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