Kapitel 13 (Teil 2)

Schließlich wandten sie die Blicke wieder voneinander ab, was der Jüngere sofort nutzte, um langsam an den jungen König heranzurücken. Nach kurzer Zeit konnte dieser den Kopf des Anderen auf seiner Schulter spüren, was ihn automatisch wieder zum Lächeln brachte. Vorsichtig legte er schließlich einen Arm um den Jüngeren und als dieser sich daraufhin ein wenig an ihn kuschelte, zog er ihn noch ein wenig mehr zu sich. Killian drehte sein Gesicht zu dem Kopf des anderen und rieb seine Nasenspitze auf dessen Haupt und atmete seinen Geruch tief ein. Augenblicklich entspannte er und schloss genießerisch die Augen. Aidan hingegen gab ein leises Seufzen von sich und schien sich auch von Sekunde zu Sekunde mehr zu entspannen.

„Ich werde auf Amalia aufpassen...", flüsterte der junge König schließlich und hoffte so, seinem Berater zumindest eine Sorge dauerhaft zu nehmen.

„Danke", kam ebenso leise zurück. „Bitte sei auch gut zu ihr."

„Das werde ich."

„Bring sie zum Lachen. Es gibt kaum etwas Schöneres...", murmelte der Jüngere weiter. Killian fielen sofort viele Dinge ein, die er an seinem Liebsten sicherlich schöner fand, Dinge, die er an diesem sehen und hören wollte, doch schwieg er darüber. Stattdessen versprach er nur, sein Bestes zu geben.

Als Aidans Atmung immer ruhiger wurde, fing der junge König an, diesem sanft durch die Haare zu streichen. Es würde nicht lange dauern und sein Liebster wäre in seinen Armen eingeschlafen. Schließlich traf dies tatsächlich ein und Killian wartete noch einen Moment, bis er sich sicher war, dass der Andere tief genug schlief, so, dass er ihn auch nicht wecken würde, sobald er sich bewegte. Als es soweit war, zog er den Jüngeren ein wenig tiefer, ging sicher, dass die Decke ihn umhüllt und hauchte ihm einen zarten Kuss auf die Lippen, bevor er selbst das Bett, sowie den Raum verließ.

Schweren Herzens würde er von nun an den Wunsch Aidans respektieren und mehr Distanz wahren, weshalb er nun in den Wohnraum ging. Er würde die Nacht hier auf einem der Polstermöbel verbringen, denn wecken würde er seinen Liebsten auch nicht.

Zu seinem Leidwesen musste er zwar schnell feststellen, dass auch diese Nacht wohl sehr ungemütlich werden würde, doch irgendwann schaffte er es doch bald einzuschlafen.

- - - - -

Am nächsten Morgen wurde Killian von jemandem geweckt, der seinen Namen nannte. Als er die Augen aufschlug, war er verwundert von seiner Umgebung, konnte sich nicht sofort orientieren, doch er erkannte Liam, der ihn verwundert ansah.

„Killian, warum schläfst du im Wohnraum?"

In dem Moment fiel es ihm wieder ein. Er war in den besagten Raum gegangen, weil Aidan ihm am Abend einen Besuch abgestattet hatte und in seinem Bett eingeschlafen war.

„Aidan. Er schläft in meinem Schlafzimmer", erklärte er also, mit noch vom Schlaf belegter Stimme, seinem Freund und versuchte den Schlaf fort zublinzeln.

„Nun, er ist nicht mehr da und das Bett ist gemacht. Ich hatte schon befürchtet, dass du erneut bei ihm geschlafen hast", sagte Liam mit noch immer krauser Stirn und leiser Stimme.

„Nein, keine Sorge. Ich war die gesamte Nacht hier", erklärte der junge König schmunzelnd und setzte sich langsam auf und streckte seine Gliedmaßen. „Aidan war gestern Abend noch zu mir gekommen und wir haben kurz über Amalia gesprochen. Dann ist er eingeschlafen."

Verstehend nickte sein Freund. „Siehst du, Aidan fällt die Trennung auch schwer, sonst wäre er wohl nicht mehr gekommen und vor allem wäre er nicht eingeschlafen. Er fühlt sich bei dir einfach wohl, egal wie die Situation ist." Aufmunternd lächelte er seinen König an. „Du solltest dich umziehen, es ist bereits spät. Ich konnte ja nicht ahnen, dass du dich hierher verzogen hast", lachte er und zog Killian auf die Beine, welcher dies ohne Widerworte, jedoch mit einem leichten Murren hinnahm, da er sich noch ein wenig steif fühlte.

Vor der Tür, auf dem Vorflur, blickte ihnen Toran entgegen und zog langsam die Augenbrauen hoch, als er Killians Erscheinung sah, wie er aus dem Raum trat. Offensichtlich hatte der junge König länger geschlafen, wenn er bereits zum Frühstück abgeholt werden sollte.

„Jetzt, wo ich deine zerknitterte Kleidung sehe, verstehe ich auch, warum du heute einen Termin bei dem Schneider hast", scherzte sein Stellvertreter lachend und musterte ihn belustigt von oben bis unten.

„Schneider? Ich habe einen Termin bei einem Schneider?", fragte Killian stirnrunzelnd und fragte sich, was er noch alles nicht wusste oder mitbekommen hatte. Plötzlich kam er sich wieder unwissend vor. Wurde er einfach nur nicht informiert oder hatte er so viele andere Dinge im Kopf, dass er so etwas vergaß? Was auch immer das Problem war, er sollte sich darüber Gedanken machen, wie er dies beseitigen konnte.

„Wegen deiner Kleidung für die Hochzeit", erklärte Toran knapp.

Kurz den Mund leicht verziehend nickte der junge König. Darauf hätte er auch von alleine kommen können, immerhin sollte er in wenigen Tagen bereits heiraten. Genaugenommen war dieser Termin sogar ungewöhnlich spät, wie er fand.

Schnell machte er sich für das Frühstück fertig, von welchem sie direkt zu einem Raum gingen, in dem der Schneider sich bereits aufhielt und ihnen ernst entgegenblickte, als sie bei ihm ankamen. Natürlich begrüßte er den künftigen König, mit dem Respekt, wie alle ihm entgegenbrachten, doch das Lächeln blieb aus, weshalb Killian sich nicht ganz wohlfühlte in der Situation.

Schließlich ließ der junge König sich eingehend von dem Mann begutachten, woraufhin seine Maße akribisch genau genommen wurden. Danach wandte der Mann sich wortlos ab und trat an einen Stapel Stoffe heran. Nachdem er diese gemustert hatte, zog er einen heraus und hielt ihn Killian entgegen. „Eure Oberbleidung wird hieraus gefertigt werden. Selbstverständlich werden die einzelnen Teile noch mit Goldstickereien verziert."

Killian besah sich den intensiven Blauton des Seidenstoffes. Es war die Farbe des Königshauses und die Goldverzierungen würden ihn als König ausweisen.

Als der Schneider der Meinung war, sie hätten sich den Stoff lange genug angesehen, zog er ein zweites Stück heraus, welches dieses Mal feiner schwarzer Leinen war.

„Das sieht alles sehr teuer aus", dachte Killian laut. „Steht dieses Geld überhaupt zur Verfügung?" Dies war ein Gedanke, der ihm zuvor noch gar nicht gekommen war und zeitgleich frustrierte ihn, dass er sich diese Frage überhaupt stellte, denn er hatte keine Ahnung, wie es um die Finanzen des Landes stand.

Toran konnte ihm darauf aber auch keine Antwort geben. Ebenso schien er über die Finanzen nicht informiert zu sein.

„Euer Majestät, Ihr werdet heiraten. Ihr solltet Euch entsprechend in ausgewählter und hochwertiger Kleidung präsentieren. Dabei sollte nicht auf das Geld geachtet werden", sprach der Schneider eifrig, doch noch immer mit ernster Miene.

Killian ließ das gehörte unkommentiert so stehen. Dass der Schneider eher wenige Einwände gegen einen teureren Auftrag hatte, war ihm natürlich klar. Immerhin wollte dieser sich auch nur seinen Lohn verdienen.

„Mit prächtiger Kleidung könnt Ihr Euch der Achtung der Leute sicher sein", wurde ihm weiter erläutert, doch Killian war sich dabei aber nicht mal so sicher. Immerhin kam Verschwendung der Steuergelder nur selten gut bei dem Volk an.


Ende Kapitel 13

So meine Lieben, das wird wahrscheinlich erst mal das letzte Kapitel gewesen sein, dass ich regelmäßig hochgeladen habe, denn ab der nächsten Woche beginnt bei mir die Prüfungsphase. Vermutlich wird zwischendurch das eine oder andere Kapitel kommen, nur eben leider nicht regelmäßig, sondern dann, wenn ich einfach mal eine kleine Auszeit brauche.

Vielleicht kommt am Montag noch wie gewohnt ein Kapitel, aber das kann ich noch nicht sagen. Ansonsten wird es spätestens Mitte August wieder ganz normal weitergehen und dann werde ich auch mitteilen, wie es genau rund um die Königstrilogie weitergehen wird und wenn alles so läuft wie ich es mir Wünsche, dann werde ich auch mit einer weiteren Story zurückkommen :D

Vielen Dank fürs Lesen und bis zum nächsten Kapitel, in dem ich euch hoffentlich wieder begrüßen darf!

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